Profilbild von Leseleidenschaft

Leseleidenschaft

Lesejury Profi
offline

Leseleidenschaft ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Leseleidenschaft über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.03.2019

Als Hörbuch für uns hervorragend!

Die Duftapotheke (1).
0

Endlich können wir auch bei der Duftapotheke mitreden. Ich habe es meiner Tochter ja immer schon mal in der Buchhandlung vorgeschlagen, aber so richtig wollte sie sich nicht für das Buch begeistern. Ich ...

Endlich können wir auch bei der Duftapotheke mitreden. Ich habe es meiner Tochter ja immer schon mal in der Buchhandlung vorgeschlagen, aber so richtig wollte sie sich nicht für das Buch begeistern. Ich weiß erst gar nicht woran es lag - sie glaube ich auch nicht. Empfohlen wird es vom Arena Verlag ab 10 Jahren und umfasst als Print 264 Seiten. Nun haben wir vor Kurzem das Hörbuch vom Rubikon Audioverlag als Rezensionsexemplar bekommen und das war genau das Richtige. Denn in dem Alter steigt - wie ich finde - der Lesebedarf und auch die Lust nach nicht mehr so kindlichen Büchern. Allerdings hätte meine Tochter es wohl noch am liebsten, wenn die cooleren Bücher auch nur um die 100-150 Seiten hätten.

Diesen Spagat versucht sie gerade zu nehmen und da fanden wir diese Hörbuch-Lösung ideal! Das ist uns aber erst richtig klar geworden, als wir Teil 1 durch gehört hatten.

Aber nun zurück zum Buch:

Luzie zieht mit ihrer Familie in eine alte Villa (herrlich fand ich übrigens den alten Badeofen....) Sie findet das neue Domizil nicht so richtig toll und der Nachbarsjunge Mats hat auch eine sehr seltsame Einstellung zur Villa. Überhaupt ist einiges nicht normal dort und dann bleibt noch der äußerst muffige Gärtner zu erwähnen...

Durch Zufall finden die Kinder einen versteckten Raum mit seltsamen Duftflakons und damit beginnt ein spannendes Abenteuer, welches sich nicht nur in der Gegenwart abspielt. Zunächst beginnt alles ganz harmlos, der Duft der Kälte zaubert z.B. einen kleinen aber feinen Hagelschauer über der Villa. Der Postbote liefert Briefe an den längst verstorbenen Inhaber der Duftvilla aus - und besagter Gärtner nimmt sie in Empfang. Die Kinder kommen nach und nach einem alten Geheimnis auf die Schliche, welches sich als echte Bedrohung herausstellt.

Ich muss sagen, dass uns die Geschichte gut gefallen hat. Meine Tochter wollte 4/5 geben und ich wäre bei 4,5/5. Ein wenig Abzug ist gerechtfertigt, da die Geschichte etwas Zeit braucht um in Schwung zu kommen. Es war nicht langweilig, aber der Spannungsbogen baute sich recht langsam auf. Aber dann geht es Schlag auf Schlag und Luzie, Benno und Mats haben wirklich ein echtes Problem "an der Backe". Mir gefiel im Nachhinein ganz besonders gut, dass ich (als Erwachsene) auch lange keine Idee hatte, in welche Richtung sich alles entwickelt.

Die Charaktere (ob Kinder oder Erwachsene) sind dem Lesealter entsprechend nicht zu komplex aufgebaut. Es ist keine kunterbunte "alles-ist-toll"-Welt, aber etwaige Charakterzüge oder Probleme werden passenderweise nur angekratzt. Die Autorin hat eine sehr lebendige und auch faszinierende Geschichte erschaffen, die auch mir gut gefällt.

Wie ich eingangs schon geschrieben habe, war in diesem Fall das Hörbuch für uns perfekt - das Buch würde wohl noch unangetastet im Regal stehen. Aber so wurde nach Abschluß von Teil 1 sofort Teil 2 gestartet (welcher übrigens deutlich flotter durchstartet). Die Sprecherin ist sehr angenehm zu hören. Ich persönlich fänd es (besonders für Kinder) noch schöner, wenn auf dem Booklet die Kapitel abgedruckt wären. Das ist immer hilfreich für den Überblick.

Fazit: Die Duftapotheke ist mittlerweile relativ bekannt und zurecht gelobt. Für meine Tochter (wird in Kürze 10) war das Hörbuch ideal, da sie vor dem Umfang des Buches noch Respekt hat.

Herzlichen Dank an den Rubikon Audioverlag für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hierdurch selbstverständlich nicht beeinflusst!

Veröffentlicht am 12.03.2019

Gut geschrieben - kommt schnell zum Wesentlichen

17, Das erste Buch der Erinnerung
0

Kürzlich habe ich mit Ein Augenblick für immer/ Das erste Buch der Lügenwahrheit (Rose Snow) mein erstes Buch des Autorenduos gelesen und war sehr begeistert vom Schreibstil. Die beiden haben bereits diverse ...

Kürzlich habe ich mit Ein Augenblick für immer/ Das erste Buch der Lügenwahrheit (Rose Snow) mein erstes Buch des Autorenduos gelesen und war sehr begeistert vom Schreibstil. Die beiden haben bereits diverse Bücher herausgebracht und ich habe mir bei einem meiner regelmäßigen Pirschgänge durch die Buchhandlung diesen Reihenauftakt mitgenommen. Die Reihe umfasst insgesamt 4 Bücher.

Das Buch war nicht zuletzt wegen des fesselnden Schreibstils sehr schnell ausgelesen, ist mit 286 Seiten aber auch an meiner untersten Schmerzgrenze. Wenn man sich die ganze Reihe gönnt, hat man einen verhältnismäßig teuren Lesespaß. Ich vermute nach Band 1 aber, dass es mir das wert ist. Ich habe überlegt, ob ich das Preis-Leistungs-Verhältnis mit in meine Bewertung aufnehme - aber eigentlich versuche ich mich immer auf eine rein inhaltliche "Taxierung" zu beschränken.

Auch dieses Buch ist - wie erwartet - gut und flüssig zu lesen. Jo zieht zum x-sten Male mit ihrem Vater um und landet nun in Hamburg. Ihre Begeisterung hält sich stark in Grenzen, zumal sie sich in Wien sehr wohl gefühlt hat. Dann gibt es an ihrer Schule den etwas smarteren Louis, den mysteriösen Adrian und den Ober-Kotzbrocken Finn. Als hätte sie nicht schon genug Probleme, taucht sie bei Körperkontakt zu einigen Personen plötzlich in deren Erinnerungen ein. Ich bin ehrlich - ich finde es interessant, aber es ist schon ein sehr ähnliches Schema wie in "Ein Augenblick für immer". Mich stört es bislang nicht, da sich die Geschichte noch in eine andere Richtung zu entwickeln scheint. Das kann ich aber nur vermuten, da dieses Buch keinen allzu klaren Abschluß hat. Mir persönlich gefällt es deutlich besser, wenn ein Buch erstmal zu 80% abgeschlossen ist und mit einem guten Cliffhanger zum Folgeband überleitet. Hier wurde die Geschichte (so empfinde ich es) gekappt und in Band 2 weitergeführt. Das ist für mich ein kleiner Wehmutstropfen. Da ich jetzt dieses Buch einzeln bewerte, muss ich diesen Umstand einfach mit einfließen lassen.

Aber dann sind wir mir der Kritik auch schon durch. Denn obwohl es tatsächlich einige Parallelen zu "Ein Augenblick für immer" gibt, sagt mir die Geschichte bislang sehr zu. Besonders gut am Schreibstil von Rose Snow gefällt mir übrigens, dass die Story sich immer verhältnismäßig schnell entwickelt. Ich bin nicht so der Freund von ellenlangem Vorgeplänkel.

Auch die Charaktere finde ich dem Umfang angemessen gezeichnet. Jo, als nettes Mädchen von nebenan. Ihre Freundin Conny, die wegen ihrer "Nicht-Model-Maße" mit einigen Problemen zu kämpfen hat und die übliche "High Society". Direkt von Anfang an habe ich mehr Sympathien für Adrian gehabt - ich bin gespannt, ob es sich bewahrheitet. Wie auch im richtigen Leben, gibt es dann noch die typischen Cliquen mit den ganz normalen Zickereien.

Wirklich witzig finde ich übrigens eine familiäre Entwicklung - das ist natürlich jetzt ein ganz blöder Zufall - aber ich habe einige Male gelacht. Übrigens tut Euch selbst den Gefallen und lest den Klappentext von Bd. 2 nicht vorher, das würde etwas Spannung nehmen.

Fazit: Mein Interesse ist soweit geweckt, dass ich mir bei Gelegenheit Bd. 2 auch noch an Land ziehen werde. Ich bin jetzt aber von der Geschichte nicht so angefixt, dass ich heute noch in die Buchhandlung fahren muss. Da warte ich bei anderen Büchern sehnlicher auf eine Fortsetzung. Aber im Großen und Ganzen hat es mich schon gefesselt und begeistert.

Veröffentlicht am 06.03.2019

So sehen gute Sachbücher für Kinder heute aus!

Frauenpower made in Europe
0

Von diesem Buch sind wir ganz begeistert. An dieser Stelle empfehle ich unbedingt mal dem obigen Link zu folgen und im Buch zu blättern - denn so gut kann ich es gar nicht beschreiben. Da diese Seite auch ...

Von diesem Buch sind wir ganz begeistert. An dieser Stelle empfehle ich unbedingt mal dem obigen Link zu folgen und im Buch zu blättern - denn so gut kann ich es gar nicht beschreiben. Da diese Seite auch in der Online - Ansicht abgebildet ist, nehme ich sie mal auf um Euch einen Eindruck zu verschaffen.

Es ist noch ganz neu - erschienen am 15. Februar 2019 - und ehrlich gesagt mehr als nur einen Blick wert.

Zunächst einmal fällt mir diese wirklich wunderschön gestaltete und lebendige Optik ins Auge. Kleine Info-Blöcke heben die wichtigsten Daten hervor. Im Text sind zahlreiche Informationen zu finden. Jeder Vita ist ein Zitat beigefügt. Meine Tochter hat dieses Buch schon mit in die Schule genommen (daher übrigens auch der unschöne Knick im Hardcover) und für 2 Unterrichtsthemen genutzt. Und jetzt will ich es einmal als das betiteln, was es ist - ein Sachbuch. Wenn alle Sachbücher so aussehen würden, hätten wir ganz eindeutig noch viel mehr.

Fast 40 umfassende Frauen - Portraits sind in diesem Buch zu finden. Auf Anhieb fallen einem natürlich historisch wichtige Persönlichkeiten wie z.B. Anne Frank, Katharina die Große oder Hildegard von Bingen ein. Aber in diesem Buch sind auch Coco Chanel, Astrid Lindgren, Jane Austen und eine Reihe zeitgenössischer Frauen - Angela Merkel, Steffi Graf, Laura Dekker zu finden.

Hier ist wirklich ein großer Teil des "who is who" der europäischen Frauengeschichte vertreten.

Ergänzt werden diese Portraits durch Kurz-Infos weiterer Frauen, hier hat die Autorin unterteilt in

Wissenschaft und Technik
Kunst, Musik und Literatur
Politik und Wirtschaft
Sport
Junge Generation

Insgesamt umfasst dieses tolle Werk also die Vorstellung von rd. 70 starken und wichtigen Frauen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Als das Buch kam, haben wir erstmal grob durchgeblättert und waren erstaunt über die Vielfalt. Dann haben wir immer mal wieder und nach und nach gelesen/vorgelesen, wer uns interessiert hat. Ehrlich gesagt kenne ich noch nicht einmal alle hier aufgeführten Persönlichkeiten - insbesondere im Bereich Sport gab es hier so einiges Neues auch für mich.

Die in diesem Buch mit aufgenommen Zitate hatte ich bereits erwähnt - mir gefällt dieses besonders gut:

" Wir sollten nichts im Leben fürchten, aber alles verstehen." (Marie Curie)

Ein wunderbarer und aussagekräftiger Satz - den kann man einfach mal wiederholt auf sich wirken lassen.

Dieses Buch ist einfach zum zwischendurch lesen oder als Nachschlagewerk unbedingt zu empfehlen. Die Lehrerin meiner Tochter war auch sehr begeistert von dem Buch.

Zum Glück ist heute Karneval und ich kann mich mit der Rezension beschäftigen - denn morgen soll meine Tochter das Buch wieder mit in die Schule bringen.

Ich bin mir sicher, dass dieses tolle Werk noch sehr viele Male für Referate, Hausaufgaben, usw. genutzt werden wird. Das Buch ist für Kinder ab 10 empfohlen - aber hieran hat sicher auch jeder interessierte Erwachsene Freude. Aufgrund der Optik richtet es sich in der Tat eher an die weibliche Leserschaft - aber spannende und nützliche Infos wird hier jedermann finden können.

Fazit: Ein sehr zu empfehlendes Nachschlagewerk in einer lebendigen und ansprechenden Optik. Solche Sachbücher hätte ich mir in meiner Kindheit auch gewünscht.

Herzlichen Dank an den Verlag arsEdition für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hierdurch selbstverständlich nicht beeinflusst!

Veröffentlicht am 06.03.2019

Guter Auftakt - ich vermisse etwas Handlungstiefe

Living Legends
1

Ich war kürzlich beim Meet the Dragons/Februar 2019 und habe da ja auch ein paar Bücher mitgenommen.

Unter anderem Living Legends von Maja Köllinger. Der Klappentext gefiel mir einfach gut. Ehrlich gesagt ...

Ich war kürzlich beim Meet the Dragons/Februar 2019 und habe da ja auch ein paar Bücher mitgenommen.

Unter anderem Living Legends von Maja Köllinger. Der Klappentext gefiel mir einfach gut. Ehrlich gesagt hat das Buch es jetzt nicht leicht gehabt - denn ich habe es nach Gold und Schatten (Kira Licht), also nach einem absoluten Kracher gelesen. Aber ich habe versucht mich zu reseten, um dann relativ objektiv an das neue Buch heranzugehen.

Dieses Buch ist der 1. Band einer Trilogie, Teil 2 erscheint im Juni und Teil 3 im Oktober.

Es ist in zwei Erzählperspektiven gegliedert - Nic, der direkt zu Beginn eine Nahtod-Erfahrung hat und Lynn, sein Schutzgeist. Lynn rettet ihm (verbotenerweise) das Leben und somit ist sie ab jetzt für ihn sichtbar. Aber er sieht auch zahlreiche andere verlorene/im Diesseits hängen gebliebene Seelen und macht es sich fortan zur Aufgabe diese zu erlösen. Als dann besagte Erscheinungen über Venedig auftauchen, beschließt er der Sache auf den Grund zu gehen.

Die Idee hinter der Geschichte ist super - zumal eine Person in der Story authentisch zu sein scheint. Ich glaube die Legende ist fiktiv, zumindest habe ich dazu auf die Schnelle nichts gefunden. Schön wären hierzu am Ende des Buches ein paar Ausführungen zu lesen. Das bringt mich direkt zu einer etwas enttäuschenden Erkenntnis - denn das Buch ist bereits nach ca. 280 Seiten zu Ende - der Rest ist Beiwerk und eine Leseprobe.

Es ist natürlich klar, dass die Thematik in der Kürze der Zeit nicht besonders tief behandelt werden kann. Genau das finde ich total schade. Nachdem Lynn verbotenerweise Nic das Leben gerettet hat, erwartet man als Leser irgendwelche Sanktionen, Konsequenzen, .... Konflikte irgendeiner Art. An der Stelle habe ich zum ersten Mal etwas mehr Handlungstiefe oder eine komplexere Struktur vermisst, mehr zu diesen Schutzgeistern - woher sie kommen, wohin sie gehen, einfach irgendwie mehr Input. Dafür hätte ich lieber auf die sich nun langsam andeutende Liebesbeziehung verzichtet. Wobei ich sagen muss - diese Liebesgeschichte ist wirklich schön. Sie bahnt sich als zartes Pflänzchen nach und nach an. Allerdings nimmt sie gefühlt recht viel Raum ein. Wenn die Story doppelt so lang gewesen wäre, hätte es gut gepasst. Aber das ist ja natürlich Geschmackssache.

Die Bedrohungslage durch die Schatten über Venedig - was wäre denn passiert, wenn Nic und Lynn nicht eingegriffen hätten? Ich will jetzt mal nicht ausschließen, dass ich das zu später Stunde überlesen habe, aber es wäre dann im Text recht kurz gekommen. Ich hatte genau dasselbe Problem kürzlich bei "Die Runenmeisterin" - was wäre gewesen, wenn die Protagonistin das Böse nicht besiegt hätte? Nichts? Ich weiß es nicht, ganz ähnlich geht es mir hier. Dadurch konnte auch nicht so recht Spannung bei mir aufkommen - wobei die Szenen am Ende gut geschrieben sind.


Ich muss es abschließend nochmal erwähnen. Ich habe dieses Buch nach "Gold und Schatten" gelesen - damit hat "Living Legends" eine verflucht schwere Nachfolge angetreten. Seit 3 Tagen kämpfe ich mit mir, ob ich 3,5 oder 4 Sterne vergebe... Mein erster Impuls sind 3,5 Sterne - aber ich entscheide mich jetzt ultivmativ für 4 Punkte. Ich kann eben nicht ausschließen, dass mir das Buch zu einem anderen Zeitpunkt besser gefallen hätte.

Fazit: Ich finde die Idee mit der Legende absolut bestechend, aber vermisse Handlungstiefe und Komplexität. Vielleicht kommt dazu mehr in den Folgebänden, aber in Band 1 hätte ich mir schon mehr gewünscht. Z.B. um Spannung aufzubauen und mich an die Story zu fesseln. Die sich langsam anbahnende Liebesbeziehung nimmt in der Kürze der Lesezeit dadurch für mich etwas zuviel Platz ein.

Veröffentlicht am 06.03.2019

Weniger wäre mehr gewesen

Die Muschelsammlerin
0

In diesem Fall möchte ich mal meine vordergründigsten Gedanken während und nach Abschluss des Hörbuchs zusammenfassen:

Warum geht es ständig um Essen?
Was will die Autorin mir mit dieser Szene ...

In diesem Fall möchte ich mal meine vordergründigsten Gedanken während und nach Abschluss des Hörbuchs zusammenfassen:

Warum geht es ständig um Essen?
Was will die Autorin mir mit dieser Szene (es waren wirklich viele) sagen?
Warum jammern alle ständig rum?
Warum wird alles so unnötig (aus meiner Sicht) in die Länge gezogen?

Ehrlich gesagt ist die Grundidee der Story glaube ich wirklich gut. Aber ich hatte den Eindruck die Autorin wollte all ihre Ideen jetzt unbedingt in einem Buch unterbringen.

Ich habe das Hörbuch gehört, hätte ich ein Print vorliegen gehabt...... ich denke ich hätte irgendwann abgebrochen. Aber ich fange mal von vorn an.

Der Einstieg war eigentlich ganz gelungen, das Setting gefiel mir und die Geschichte um Mariel ebenfalls. Ich fand sie zwar nicht sonderlich sympathisch aber alle Male interessant. Zumal ich ja auch noch Nurnen im Hinterkopf hatte. Da kann ich einen etwas langweiligen Anfang verschmerzen. Im Nachhinein frage ich mich allerdings, wieso dieser doch sehr lange Teil in Amlon überhaupt vorhanden war. Das hätte man um 3/4 kürzen können und es hätte immer noch ausgereicht.

Dann erst ins Grenzland, dann nach Nurnen und es kamen immer mehr Orte und Namen und Begegnungen und immer wieder Obstsalat oder andere Mahlzeiten.... ich habe mir gar nicht alles merken können, aber habe auch nicht das Gefühl es würde mir eine Info fehlen. Dieser ganze Teil mit dem Gasthof zur Goldenen Wurst brachte mich auch nicht weiter. Das war auch der Punkt an welchem ich begann, Mariel und die anderen relativ gleichgültig zu betrachten. Ich wollte irgendwann einfach diese Geschichte zu Ende hören. Denn - ich muss es bei all der Kritik nochmal erwähnen - die dahinter steckende Story interessierte mich ja weiterhin. Leider war es durch das ganze Hin und Her stellenweise sehr verwirrend.

Der Schreibstil....ja, für mich zu schwülstig und voller Pathos. Es wurden sämtlichen Eindrücke, Gefühle, usw. in vielen, vielen Worten niedergelegt. Für mich wäre hier weniger deutlich mehr gewesen. So wurde aus meiner Sicht eine gute Idee mit zuviel Worten und Ereignissen erschlagen. Gegen Ende wurde es dann kurzfristig mal etwas interessanter. Leider wurde dieses leise aufkeimende Pflänzchen dann wieder mit Reisen und weiteren Halluzinationen zunichte gemacht.

Es ist total schade, denn ich hatte mich sehr auf diese Geschichte gefreut. Wie gesagt, ich habe nur dank des Hörbuchs durchgehalten. Die Vertonung ist passend zum Text und die Sprecherin ist angenehm anzuhören. Ich habe auch schon sehr begeisterte Rezensionen zu dem Buch gelesen - daher muss man sich in diesem Fall vielleicht sein eigenes Bild machen.

Fazit: Für meinen Geschmack wurde eine interessante Idee mit zuviel Beiwerk und Wörtern im Keim erstickt. Für mich wäre weniger mehr gewesen. Ich habe nur dank des Hörbuchs durchgehalten. Das Buch hätte ich zweifellos abgebrochen. Daher spreche ich hier eine eingeschränkte Empfehlung aus.

Herzlichen Dank an den Rubikon Audioverlag für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hierdurch selbstverständlich nicht beeinflusst!