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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.02.2019

Debütroman mit relativ starken Schwächen

Die Insel der letzten Geheimnisse
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Auf diese Neuerscheinung habe ich mich echt gefreut. Ich gehöre ja bekennendermaßen zu den damals begeisterten Lesern der V.C. Andrews – Familientragödien (die übrigens immer noch brav in meinem Bücherregal ...

Auf diese Neuerscheinung habe ich mich echt gefreut. Ich gehöre ja bekennendermaßen zu den damals begeisterten Lesern der V.C. Andrews – Familientragödien (die übrigens immer noch brav in meinem Bücherregal stehen).

Als ich begonnen habe zu lesen, war ich erstmal etwas verwirrt. Die Gedankengänge der Protagonistin Thérèse hatten fast depressive Züge – das war für mich schon mal kein gelungener Einstieg. Dann kommt jedoch – in kursiver Schrift abgesetzt – eine weitere Person ins Spiel. Es hat für meinen Geschmack zu lange gedauert, bis der Charakter zuzuordnen war. Davon abgesehen hat dieser Charakter auch ein psychisches Problem. Dann muss ich leider sagen – passiert erstmal fast nichts. Zumindest nichts interessantes.

Also fasse ich mal meinen Einstieg ins Buch wie folgt zusammen: 2 Charaktere – beide für mich nur mäßig sympathisch und mit größeren psychischen Problemen behaftet – dazu ein erstmal nicht zu durchschauender Aufbau. Ich muss sagen meine Begeisterung hielt sich bis Seite 100 extrem in Grenzen. Doch dann – endlich – ein Todesfall. Das erzeugte dann auch mal so etwas ähnliches wie Spannung bei mir. Zumindest wollte ich wissen, wie es denn nun weitergeht. Dann wurde auch schon der Grundstock für eine potentiell interessante Geschichte gelegt – diesen Mittelteil fand ich eigentlich recht vielversprechend. Eigentlich….

Gestern Abend habe ich das Buch dann beendet und ernsthaft überlegt nur 2 Punkte zu vergeben. Der Schluß klärt zwar alles auf, aber hat mir überhaupt nicht gefallen. Es gibt eine Auflösung und damit ist die Geschichte auch abgeschlossen, aber die Entwicklung, die plötzlich auftauchenden Personen und die Erklärung ….. es kommt mir auf die letzten Meter etwas hingezwungen vor.

Dann noch einmal zu den Charakteren – ich fand alle ziemlich bis absolut unsympathisch – mir hat keiner auch nur ansatzweise gefallen. Die Protagonistin erscheint mir fast unglaubwürdig mit ihren konfusen Gedanken. Ich fand auch irgendwann ihre inneren Monologe etwas nervig und letztendlich verzichtbar. Hier passt das Cover (welches ja irgendwie schon eine gewisse Schönheit implizieren soll) überhaupt nicht zu den Charakteren – die haben (fast) alle echte Probleme mit sich selbst. Der erwähnte „Kursiv“-Charakter tut für mich leider nichts für die Handlung – diese anfängliche Verwirrung hätte man sich auch sparen können.

Wahrscheinlich fragst Du Dich jetzt, wieso gibts denn trotzdem 3 Punkte? Wie schon gesagt- ich habe da etwas mit mir gerungen. Aber der Mittelteil hat mich ganz gut unterhalten und es ist der Debütroman dieser Autorin (wie man im Einband nachlesen kann). Wäre es jetzt der 5. Roman eines bereits länger aktiven Schriftstellers, würde ich tatsächlich die 2-er Kelle ziehen und den Joachim Llambi machen.

Fazit: Schwieriges Buch – geniesst in der Bewertung den Debütroman-Bonus. Für mal eben als düstere Lektüre für Liebhaber entsprechender Geschichten vermutlich geeignet. Für mich war es relativ enttäuschend.

Ich bedanke mich herzlich beim Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar. Meine Beurteilung wurde hiervon natürlich nicht beeinflusst.

Veröffentlicht am 29.01.2019

Höllisch gut!

Luzifer junior (Band 4) - Der Teufel ist los
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Herzlichen Dank an den Löwe-Verlag für das Rezensionsexemplar!

Luzie und seine Freunde wollen nach Frankreich reisen um dort nach Luzifer suchen, der noch immer auf der Flucht nach der feindlichen Übernahme ...

Herzlichen Dank an den Löwe-Verlag für das Rezensionsexemplar!

Luzie und seine Freunde wollen nach Frankreich reisen um dort nach Luzifer suchen, der noch immer auf der Flucht nach der feindlichen Übernahme in der Hölle ist. Bei den Reisevorbereitungen sind die Freunde Luzie glücklicherweise behilflich, der es bislang absolut ausreichend fand seine Unterhosen und T-Shirts einmal wöchentlich zu wechseln. In der Hölle sieht man das eben etwas anders (da trägt man übrigens erst gar keine Unterhosen).

(Heute Vormittag saß ich übrigens im Büro, als es plötzlich vor dem Haus laut wurde. Ein „Städtischer“ mit Micky-Mäusen auf den Ohren pustete mit einem umgehängten Laubpuster die zahlreichen Blätter vom Gehweg.

Mein 1. Gedanke: klasse, dann brauche ich den Mist schon mal nicht mehr fegen.

Mein 2. Gedanke: in welcher Abteilung wird er nochmal landen, mit dem Gebläse auf Innenohr gerichtet?

Ich weiß noch nicht einmal, ob es in diesem Band vorkommt, aber ich musste doch etwas lachen.)

Zurück zum Buch: Die Kinder reisen nach Frankreich und Luzie lernt auf dem Weg und in Paris selbst wieder so einiges aus der Menschenwelt. Eines unserer Highlights waren die Szenen rund ums Trinkgeld. Zwischendurch ist das Buch – anders als die Vorgänger – mal etwas ruhiger. Man muss in der Mitte etwas länger lesen, um wieder auf einen Lacher zu stoßen. Das tut dem Buch aber keinen Abbruch und ist mir vielleicht aufgefallen, da wir uns die Bände 1-4 unmittelbar hintereinander zu Gemüte geführt haben.

Irgenwann bemerken die Kinder auf ihrer Reise einen unbekannten Verfolger, der aber offenbar nicht gefährlich ist. Schlußendlich löst sich dieses und noch ein anderes großes Rätsel auf. Das Ende ist toll und entschädigt für die etwas „entspanntere Gangart“ zwischendurch.

Auch hier vergeben wir sehr gern wieder die volle Punktzahl und freuen uns auf die bereits angekündigte Fortsetzung!

Veröffentlicht am 29.01.2019

Ein leises, feines Abenteuer mit interessanten Wendungen

Die vergessene Burg
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Herzlichen Dank der Randomhouse Verlagsgruppe (Diana Verlag ) für das Rezensionsexemplar.

Dieses Buch ist der erste historische Roman seit längerer Zeit mal wieder und ich bin begeistert. Die Autorin ...

Herzlichen Dank der Randomhouse Verlagsgruppe (Diana Verlag ) für das Rezensionsexemplar.

Dieses Buch ist der erste historische Roman seit längerer Zeit mal wieder und ich bin begeistert. Die Autorin schaffte es innerhalb kürzester Zeit mich in die Welt Mitte/Ende des 19. Jahrhunderts zu führen und mich in die Protagonistin Paula hinein zu versetzen. Paula lebt als Gesellschafterin einer Verwandten ein sehr behütetes Leben, dessen enge Grenzen sie nie überwinden konnte. Für moderne Frauen unvorstellbar, aber damals fügte man sich eben. Innerlich hadert sie mit ihrem tristlosen Dasein, bringt aber nicht den Mut auf, es in Frage zu stellen oder gar zu ändern. Ein Brief bringt den Stein ins Rollen und führt sie nach Bonn und in ihre eigene Vergangenheit. Paula befindet sich plötzlich mitten in ihrem eigenen Abenteuer – sie beschließt den vor ihr bislang verheimlichten Rätseln auf den Grund zu gehen. Dieser eine Brief hat ihr Leben völlig verändert, denn nichts ist mehr so wie es schien und sie wird gezwungen ihre Erinnerungen und sämtliche Erzählungen in Frage zu stellen.

Der Leser wird wunderbar mitgenommen – nicht nur auf ihren Entdeckungsreisen in und um Bonn, sondern auch bei ihrer Persönlichkeitsentwicklung. Zunächst zaghaft, aber dann mit größeren Schritten entdeckt Paula ihr neues, modernes Ich. Es ist sehr schön zu verfolgen, wie das Selbstbewußtsein der jungen Frau wächst. Ohne zuviel verraten zu wollen, ein junger, aufstrebender Fotograf kreuzt auch irgendwann ihren Weg.

Mitten im Buch hatte ich eine kurze Durststrecke, da war die anfängliche Spannung leider kurzfristig abhanden gekommen. Ein wenig zuviel des Guten waren für mich die sich wiederholenden Schilderungen des An-/Umkleidens – das Wort „Krinoline“ ging mir 2 Tage nicht mehr aus dem Kopf. Sehr schnell nahm die Handlung jedoch wieder an Fahrt auf und überraschte immer wieder mit Wendungen und Ereignissen. Sehr erfrischend fand ich im Übrigen ihren Onkel Rudy (dessen Existenz ihr übrigens bis zu dem Brief gänzlich unbekannt war), eine interessant aufgebaute Persönlichkeit. Selbst das Ende wartet nochmals mit einer für mich sehr überraschenden Kehrtwendung auf, die ich niemals annähernd erwartet hätte. Dieses Buch ist wirklich toll, es erzählt sehr gekonnt ein eher leises aber dennoch sehr interessantes Abenteuer. Die Autorin hat einen Schreibstil, der mich persönlich sehr gut gefällt – es ist sehr angenehm zu lesen.

Man merkt dem Buch darüber hinaus an, dass sehr viel Recherchearbeit geleistet wurde, denn es macht insgesamt einen authentischen Eindruck. Im Nachwort hat die Autorin noch erwähnt, das die Schilderungen bis auf eine Ausnahme der Realität entsprechen – dieses Nachwort darf man allerdings bitte erst nach Beendigung des Buches lesen, denn dort wird der Spoiler schlecht hin erwähnt.

Veröffentlicht am 29.01.2019

Etwas langatmig - daher kommt wenig Spannung auf

Monsternanny - Eine ungeheuerliche Überraschung
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Vielen Dank an den Hanser Verlag für das Rezensionsexemplar.

Meiner Tochter gefällt das Buch halbwegs gut, denn wir hatten beide ein paar lustige Momente hinter dem Titel und Klappentext erwartet. Dafür ...

Vielen Dank an den Hanser Verlag für das Rezensionsexemplar.

Meiner Tochter gefällt das Buch halbwegs gut, denn wir hatten beide ein paar lustige Momente hinter dem Titel und Klappentext erwartet. Dafür ist es dann und wann etwas spannend. Leider fällt diese Spannung aber immer wieder ab. So haben wir auch recht lange für dieses Buch gebraucht. Meine Tochter ist 9 und liest viel und gerne - dieses Buch hätte sie allerdings nicht allein für sich gelesen, denn es ist überwiegend sehr langatmig geschrieben.

Insgesamt sind mir dabei immer mal wieder Satzkreationen aufgefallen, die ich als ungünstig empfand und die den Lesefluß ein bißchen störten. Ich halte zudem sehr viele Textstellen schlicht und ergreifend für überflüssig - weil das Buch ohne auch wunderbar funktionieren würde. Es dauert schon relativ lang, bis überhaupt mal die Monsternanny (auf die ja natürlich jedes Kind beim Lesen wartet) ins Spiel kommt.

Gegen Ende wurde es dann nochmal ein bißchen spannender, aber nicht genug um uns vollends zu packen - da ist leider schon zuviel Begeisterung vorher auf der Strecke geblieben. Mich hat ebenso gestört, dass während des ganzen Buches eine recht düstere Grundstimmung herrscht, es kommen eigentlich im Nachhinein betrachtet kaum fröhliche oder gar lustige Momente vor. Die Grundidee halte ich für hervorragend - auch vom Bademantel hatte ich mir mehr erhofft. Daher können wir hier leider nur 3 Punkte vergeben.

Veröffentlicht am 29.01.2019

Sehr packend geschrieben - von der ersten bis zu letzten Seite

Die Melodie der Schatten
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Vielen Dank an Maria W. Peter für das Rezensionsexemplar.

Dieses Buch wird definitiv ziemlich weit vorne auf meiner Lieblingsbücher 2018 - Liste stehen. Der Roman spielt Mitte des 19. Jahrhunderts und ...

Vielen Dank an Maria W. Peter für das Rezensionsexemplar.

Dieses Buch wird definitiv ziemlich weit vorne auf meiner Lieblingsbücher 2018 - Liste stehen. Der Roman spielt Mitte des 19. Jahrhunderts und ist sehr fesselnd geschrieben - auf über 630 Seiten nicht eine halbe Seite Langeweile oder "schnelleres Überfliegen". Direkt von Anfang an ist man in einer fesselnden Szene und lernt die Protagonistin Fiona kennen. Diese Spannung wird für mein Empfinden wirklich das gesamte Buch gehalten, manchmal gar wieder gesteigert (auch wenn man es sich gar nicht mehr vorstellen kann, dass noch etwas passieren könnte). Es ist jetzt allerdings bitte nicht so zu verstehen, dass eine Gewalttat auf die nächste folgt. Und da merke ich - diese Rezension zu schreiben ist gar nicht so einfach, da ich wirklich nichts verraten möchte.

Die erwähnten historischen Hintergründe sind insgesamt authentisch - ich habe das Nachwort tatsächlich erst am Ende gelesen (das ist ausdrücklich zu empfehlen, sonst nimmt man sich die gesamte Spannung). Viele der Fakten waren mir bislang gar nicht bekannt, teilweise höchstens oberflächlich - auch vor dem Hintergrund war dieses Buch ein Volltreffer. Ergänzt wird das Buch noch durch ein umfangreiches Glossar, gälische Redewendungen und historische Persönlichkeiten.

Der Schreibstil ist sehr ansprechend und angenehm zu lesen. Die Autorin entführt den Leser in die schottischen Highlands und läßt ihn emotional sehr nah an die Hauptpersonen. Die Charaktere sind insgesamt aussagekräftig ausgearbeitet und bilden sehr interessante Gegensätze. Während des Lesens kommen sehr viele Fragen auf, die nach und nach beantwortet werden. Ich hatte nach Beendigung des Buches das Gefühl, dass alle Begründungen, Argumente und Hintergründe absolut stimmig sind und keine Frage offen blieb.

Für dieses Buch spreche ich sehr gern eine Kaufempfehlung aus, es hat mich völlig begeistert und passt stimmungsmäßig perfekt in die dunkle Jahreszeit.