Kurzweilig, spannend, zum Ende hin jedoch schwächelnd.
Die Villa im MoorDie einsame, an sich selbst zweifelnde Ellen braucht eine Auszeit von ihrem tristen Leben und entschließt sich über die Semesterferien in einer Villa im Waldmoor auszuhelfen; frische Luft, Gartenarbeit ...
Die einsame, an sich selbst zweifelnde Ellen braucht eine Auszeit von ihrem tristen Leben und entschließt sich über die Semesterferien in einer Villa im Waldmoor auszuhelfen; frische Luft, Gartenarbeit und Menschen um sie rum - was kann da schon schief gehen?
Das Setting des Buches war sehr atmosphärisch und man konnte sich beim Lesen gut in die beschrieben Orte als auch die Protagonistin hineinversetzen, die sehr menschlich und nah dargestellt wurde. Der Schreibstil war originell und gut zu lesen, durch die Zeitstempel hatte man eine gute zeitliche Einordnung und teilweise den Eindruck "live" im Geschehen dabei zu sein. Besonders im ersten Teil des Buches wurde die Spannung wahnsinnig gut aufgebaut und man konnte sich vor den vielen Fragezeichen im Kopf gar nicht mehr retten. Ellens zunehmende Verwirrung ist gut übergesprungen und hat zum Weiterlesen animiert. Es wurde mit vielem Symbolbildern gearbeitet und die nahezu philosophischen Fragen wie sich vermeintlich falsche und richtige Erinnerungen auf einen als Person auswirken können, haben zum Nachdenken gebracht.
Bezüglich der Auflösung gab es einige falsche Fährten, insbesondere die Zitate wurden dabei sehr passend in das Geschehen eingearbeitet. Der endgültige Plottwist kam für mich jedoch leider zu kurz und viel zu klischeehaft daher. Einige Kapitel mehr hätten dem Buch zum Ende hin gut getan und die Geschichte runder gemacht.
Zusammengefasst ein solides Buch mit einer guten Spannungskurve, das Ende schwächelt zwar ein bisschen, überzeugt aber mit einem einfallsreichen Schreibstil. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und kann das Buch Psychothriller-Fans für einige verwirrende Stunden Lesespaß empfehlen.