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Veröffentlicht am 27.02.2024

Nicht meins

Detransition, Baby
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Dieser Roman kommt mit aller Kraft daher:

Detransition, Baby
Torrey Peters,
gelesen von Britta Steffenhagen

TW: Sexueller Inhalt, Transphobie, Abtreibung, Fehlgeburt, Selbstmord, Untreue, Fäkalsprache, ...

Dieser Roman kommt mit aller Kraft daher:

Detransition, Baby
Torrey Peters,
gelesen von Britta Steffenhagen

TW: Sexueller Inhalt, Transphobie, Abtreibung, Fehlgeburt, Selbstmord, Untreue, Fäkalsprache, körperlicher und emotionaler Missbrauch.

Es geht um die Trans-Community, Weiblichkeit und Mutterschaft.
Torrey Peters bietet den Lesern eine Geschichte rund um Reese, eine Transfrau, die eine langjährige Beziehung mit Amy hatte. Reese hatte sich nichts sehnlicher als ein Baby gewünscht, doch eines Tages beschloss Amy ihre Geschlechtsumwandlung rückgängig zu machen, um wieder Ames, der Mann, zu werden.

Drei Jahre später ist Ames Cis-Freundin und Chefin, Katrina, von ihm schwanger. Doch er kann sich nicht vorstellen, dieses Kind alleine mit Katrina zu bekommen und so bittet er Reese das Kind gemeinsam, zu dritt, aufzuziehen.
Die Handlung besteht hauptsächlich aus den Rückblicken von Ames, Reese und Katrina, sowie deren gemeinsamen Versuch, diese chaotische Beziehung, vor der Geburt des Babys, zu meistern.

Peters zeigt auf spezielle Weise die Besonderheiten der Trans-Community und veranschaulicht gleichzeitig die ganzen Probleme, die es mit sich bringt, wenn man sich im eigenen Körper nicht wohl fühlt.

Fazit:
Too much!!!
Auf der einen Seite ein interessantes Genre, dessen Ausdrucksweise mir hier allerdings zu derbe ist. Fäkalausdrücke werden hier aneinandergereiht. Reese sieht es z.B. als ‚Challange' mit einem HInfizierten zu schlafen! Wirklich? Außerdem gab mir das Buch zu viele detaillierte und Intime Handlungen preis und ich habe Wörter gelernt, die ich nie lernen wollte.
Wollt ihr so ein Wort hören?
Nein? Dann bitte hier aufhören zu lesen.
Ja? „Wichswochenendmarathon" (btw: Wird hier auch rot unterstrichen! Das Wort gib es gar nicht ;)

2 Sterne
Das Buch ist im Ullstein Buchverlage erschienen.

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Veröffentlicht am 27.02.2024

Sehr berührend!

Solange wir schwimmen
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Du hast immer gedacht, sie würde ewig leben. Sie war nie krank. Sie hat nie geklagt. Sie hat sich nie einen einzigen Knochen gebrochen. Sie war, solange du denken kannst, bärenstark.“ (S. 135)

Jetzt hat ...

Du hast immer gedacht, sie würde ewig leben. Sie war nie krank. Sie hat nie geklagt. Sie hat sich nie einen einzigen Knochen gebrochen. Sie war, solange du denken kannst, bärenstark.“ (S. 135)

Jetzt hat sie Demenz und warten im Heim darauf, von dir oder deinem Vater abgeholt zu werden. Sie hat bereits alle ihre Sachen in ein Kissenbezug gestopft, aber keiner wird Alice heute oder jemals wieder nach Hause fahren.
„Ganz allmählich beginnt sie zu verschwinden […]“. (S. 136)

SOLANGE WIR SCHWIMMEN
Julie Otsuka

… ist die Geschichte von Alice, die eine unheilbare Krankheit hat und in einer Langzeit-Pflegeeinrichtung untergebracht ist. Wir erfahren in kurzen, knappen Sätzen, wie ihr Leben zuvor verlief, aber auch verlaufen wird, denn das Pflegeheim hat kaum Kapazitäten, sich um jeden einzelnen Patienten angemessen zu kümmern.

Es ist eine traurige Geschichte, die mir sehr naheging.

Zugegeben, die ersten beiden Kapitel mit diesen vielen stilistischen Mitteln gefielen mir nicht und irgendwie kam mir diese Schwimmgruppe auch so unglaublich kleinkariert vor, aber als ich dann merkte, dass der Fokus sich auf Alice konzentrierte und mir die liebe @maria riet, durchzuhalten und das Buch nicht abzubrechen, bekam das Buch eine Wende, und ich konnte mich auf den besonderen Schreibstil einlassen.

Fazit:
Ein kleines Juwel, dieses feine und tief traurige Buch. Große Leseempfehlung.
4½/ 5

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Veröffentlicht am 27.02.2024

Einfach traurig!

Meine dunkle Vanessa
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Meine dunkle Vanessa
Kate Elisabeth Russel

Triggerwarnung: Sexuelle Gewalt an Kindern.

Es geht um die 15-jährige Vanessa, ein stilles Kind ohne Freunde, die zum ersten Mal in ihrem Leben große Aufmerksamkeit ...

Meine dunkle Vanessa
Kate Elisabeth Russel

Triggerwarnung: Sexuelle Gewalt an Kindern.

Es geht um die 15-jährige Vanessa, ein stilles Kind ohne Freunde, die zum ersten Mal in ihrem Leben große Aufmerksamkeit bekommt und das ausgerechnet von ihrem dreißig Jahre älteren Highschool-Englischlehrer Mr. Strane.
Sie beginnen ein sexuelles Verhältnis, dabei manipuliert er Vanessa so geschickt, das sie sich für alles die Schuld gibt und sich als die ‚dreckige Verführerin‘ tituliert. Als das Verhältnis droht aufzufliegen, schützt sie ihren Lehrer, indem sie sich als Lügnerin stellt und die Schule verlässt.
'Denn wenn es keine Liebesgeschichte ist, was ist es dann?' (Tolino S.318)

Das Buch wird in zwei Zeitebenen erzählt:
- In der ersten Ebene lernt Vanessa Mr. Strane kennen.
- In der anderen Zeitebene ist die #metoo - Bewegung in vollem Gang und Vanessa, mittlerweile eine Erwachsene Frau, leidet noch immer unter den Geschehnissen ihrer Kindheit. Noch einmal muss sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzten, denn Mr. Strane wird ein weiteres Mal angeklagt: Eine andere 14-jährige beschuldigt Mr. Strane von ihm sexuell belästigt worden zu sein.

‚Nein hören sie mir zu. Behandeln sie mich nicht, als wüsste ich nicht, wovon ich rede. Er hat mich nie genötigt, okay? Er hat darauf geachtet, dass ich allem immer erst zugestimmt habe, besonders damals, als ich noch jünger war. Er war behutsam. Er war gut. Er hat mich geliebt.‘ Ich wiederhole es immer wieder, ein Refrain, der rasch jede Bedeutung verliert. Er hat mich geliebt, er hat mich geliebt. (Tolino S.317)

ufff, schwere Kost, ein wunderbar fesselndes Buch, aber es ist so schrecklich zu lesen, wie Vanessa daran festhält geliebt und nicht ausgenutzt/ vergewaltigt worden zu sein.
**** Sterne für ein wichtiges Thema - auch als Klassensatz in der Oberstufe hervorragend geeignet.

Macht euch selber ein Bild, ob Vanessa vergewaltigt wurde oder nicht:

'Er versucht einzudringen, sein Daumen drückt sich schmerzhaft in mein Becken. Es passt nicht.
'Du musst dich beruhigen, Süße’, sagt er. ‚Schön tief durchatmen.‘
Mir kommen die Tränen, aber das stört ihn nicht. Er sagt bloß, dass ich das prima mache, während er weiter in mich einzudringen versucht. Ich soll ein- und wieder ausatmen, sagt er, und als ich ausatme, stößt er fest zu und dringt ein Stückchen weiter ein. Ich fange an zu weinen, richtig zu weinen - doch er hört nicht auf.
‚Du machst das prima‘, sagt er. ‚Jetzt noch mal tief durchatmen, okay? Es ist okay, wenn es wehtut. Es wird nicht immer wehtun. Und noch mal tief durchatmen, okay? Na also. Das ist doch schön. Das ist so schön.‘
(Tolino S.107)

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Veröffentlicht am 27.02.2024

Wieder großes Kino!

Zum Paradies
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Da ist es endlich: Das Buch, auf das ich so lange gewartet habe:

Zum Paradies von Hanya Yanagihara. Übersetzt ins Deutsche von Stephan Kleiner.

Ich bin so gespannt: Am liebsten würde ich die Fortsetzung ...

Da ist es endlich: Das Buch, auf das ich so lange gewartet habe:

Zum Paradies von Hanya Yanagihara. Übersetzt ins Deutsche von Stephan Kleiner.

Ich bin so gespannt: Am liebsten würde ich die Fortsetzung von „Ein wenig Leben“ lesen, aber wie soll das gehen? (Vorsichtig Spoiler:) Jude ist tot.
Und wäre Hanya Yanagihara nicht auch eine schlechte Autorin, wenn sie einfach eine ähnliche Story schreibt, einen Abklatsch?

Nein, hier kommt etwas total anderes:

Drei Geschichten, in drei verschiedenen Zeitebenen.
Geschichten, die in der Vergangenheit und in der Zukunft spielen.

Ich beginne die erste Geschichte, die in 1893 spielt, zu lesen. Amerika gehört zu den Free States, jeder darf seine Liebe ausleben: So sind Männer mit Männern verheiratet oder Frauen mit Frauen. Kinder werden einfach adoptiert.
David Bingham ist ein Sohn einer wohlhabenden Familie und verliebt sich in einen zweifelhaften jungen Mann, der es nur auf sein Geld abgesehen hat, so scheint es.
Doch was ist das? Gerade als es so richtig spannend wird, hört die Geschichte auf! Oh nein!

Gut, ich beginne also mit der zweiten Geschichte, die hundert Jahre später spielt: Aber was ist das wieder: Alle Protagonisten haben ja dieselben Namen wie in der ersten Geschichte?.
Mein Gehirn versucht ständig beide Geschichten miteinander zu verknüpfen, aber es gelingt mir nicht. .. Ist das der Sohn? Nein, zu jung, es kann ja nur der Großvater sein .. Nein, passt nicht.
Und auch dieses zweite Buch, wo der Protagonist ein Hawaiianer ist, mitten in der AIDS- Epidemie spielt, hat ein abruptes Ende, aber ich bin gespannt, bestimmt wird die Autorin noch alles auflösen, es gibt ja noch mehr als 450 Seiten.

Die letzte Ebene hat es in sich: 2093, wieder 100 Jahre später, aber die Welt ist von Seuchen und Epidemien zerstört. Reisen, Internet und Nachrichten jeglicher Art sind verboten, der Staat kontrolliert was du sagst, isst, wann du duscht oder deine Wäsche wäscht. Die meisten Menschen sind steril, Liebe zwischen Gleichgeschlechtlichen sind verboten.
Und wieder tragen alle Protagonisten die Namen aus den ersten zwei Geschichten.
Die Enkeltochter eines sehr angesehenen Wissenschaftlers bzw. Tochter eines hingerichteten Staatsfeindes versucht ihr Glück in einer arrangierten Ehe zu finden.

Doch ob am Ende alle Geschichten verknüpft und aufgelöst werden, müsst ihr selber herausfinden.


Sie hat es wieder geschafft: Hanya Yanagihara hat, wie auch in ihrem ersten Buch „Das Volk der Bäume“, die Welt auf den Kopf gestellt. Es ist ein anderes Leseerlebnis, eines, das viele Fragen aufwirft, die allerdings unbeantwortet bleiben.
Meiner Meinung nach kann das Buch nicht an „Ein wenig Leben“ anknüpfen, aber es ist ein wirklich lesenswertes und spannendes Buch auf 895 Seiten, das zum Nachdenken anregt.

Eine Leseempfehlung von mir, aber nur wenn man sich auf die manipulierende Schreibintention der Autorin einlässt.

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Veröffentlicht am 27.02.2024

Klasse, diese Neuhaus-Krimis!

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
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Habe ich euch eigentlich schon erzählt, warum ich so selten Krimis lese?
Ich habe schlichtweg Angst.
Wenn ich mal wieder einen blutigen Axt-Mörder-Krimi lese, höre ich wochenlang Eduard Zimmermanns Stimme ...

Habe ich euch eigentlich schon erzählt, warum ich so selten Krimis lese?
Ich habe schlichtweg Angst.
Wenn ich mal wieder einen blutigen Axt-Mörder-Krimi lese, höre ich wochenlang Eduard Zimmermanns Stimme (für die Jüngeren hier: Das war der Sprecher von Aktenzeichen XY ungelöst in den 80er-Jahren) in meinem Kopf: „Es war ein ganz gewöhnlicher Morgen und Christiane wollte nur zur Arbeit gehen…“
Aber Gott sei Dank gibt es diese wunderbaren Nele Neuhaus-Krimis. Die sind einfach spannend und die Autorin braucht weder Axt noch Blut um den Spannungsbogen aufzubauen und zu halten.

Nele Neuhaus
In ewiger Freundschaft
[Werbung | Rezensionsexemplar]

Im 10. Band der Taunus-Reihe wird die Programmleiterin eines renommierten Frankfurter Buchverlags vermisst. In ihrem Haus befindet sich lediglich ihr dehydrierter, dementer und in Handschellen gefesselter Vater und jede Menge Blutspuren (ups, es gab ja doch Blut :). Die vermisste Frau wurde kürzlich, nach über 30 Jahren Tätigkeit, vom Verlag fristlos gekündigt. Um diesen Verlag noch zu schädigen, erhebt sie Plagiatsvorwürfe gegen einen ihrer Autoren.
Als eine Frauenleiche gefunden wird, decken die Kommissare von Bodenstein und Sander ein Lügengeflecht auf, das bis ins Jahr 1983 zurückreicht.

Nele Neuhaus schafft es auch in diesem Buch wieder den Leser in kürzester Zeit einzufangen. Der Sprachstiel ist leicht und flüssig, die Spannung steigt an, bis man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Ich mag die sympathischen Kommissare mit deren privaten Geschichten.
Kurzum: Wieder ein richtig gutes Buch, wenn auch nicht das Beste dieser Reihe.
Trotzdem eine klare Leseempfehlung für Krimi-Fans - mit oder ohne Blut.
4½ Sterne

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