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Veröffentlicht am 27.02.2024

Großartig!

Die Enkelin
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Die Enkelin von Bernhard Schlink

Der Buchhändler Kaspar findet seine Frau Birgit tot in der Badewanne. Birgit trank schon lange und war depressiv, sie hatten sich auseinander gelebt und dass, obwohl ihre ...

Die Enkelin von Bernhard Schlink

Der Buchhändler Kaspar findet seine Frau Birgit tot in der Badewanne. Birgit trank schon lange und war depressiv, sie hatten sich auseinander gelebt und dass, obwohl ihre Liebe einst so spektakulär begann: Kaspar, der Wessi, verliebte sich in Birgit, die in der DDR lebte. Er besorgte ihr Papiere und verhalf ihr so zur Flucht.

Nach Birgits Freitod entdeckt Kaspar ihre Aufzeichnungen: Birgit hatte in der DDR eine Tochter zur Welt gebracht, die sie direkt nach der Geburt zur Adoption freigab.
Eigentlich wollte sie die Tochter finden und ihrem Mann von dem Kind erzählen, doch der richtige Zeitpunkt dafür ergab sich nie.

Kasper beschliesst, sich auf die Suche nach dieser verlorenen Tochter zu machen. Doch was er findet, entspricht nicht seinen Erwartungen, denn Birgits Tochter und Enkeltochter leben in einem rechtsradikalen Umfeld.

Bernhard Schlink spricht hier ein schwieriges Thema an: Rechtsradikales Denken und Handeln im Osten Deutschlands.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen: Der feinfühliger Protagonist Kaspar, den ich oft bewundert habe, wie ruhig und sachlich er bei den Vorwürfen Björns blieb und wie er versucht hat, seiner Halb-Enkelin trotz Widerstand Björns andere Werte und Sichtweisen aufzuzeigen.
Dieser Roman hat unterschiedlichste Emotionen bei mir ausgelöst: Ich schwankte zwischen Wut, Sprachlosigkeit und Mitgefühl.
Wieder einmal feinste Literatur, in einem wunderbaren Schreibstil von Bernhard Schlink.

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Veröffentlicht am 27.02.2024

Nicht meins

Was Nina wusste
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'Was Nina wusste' ist ausgelesen. Puh, endlich, warum ich es nicht abgebrochen habe, kann ich eigentlich nicht sagen, vielleicht wollte ich endlich wissen was Nina wusste...

Drei Frauen stehen hier im ...

'Was Nina wusste' ist ausgelesen. Puh, endlich, warum ich es nicht abgebrochen habe, kann ich eigentlich nicht sagen, vielleicht wollte ich endlich wissen was Nina wusste...

Drei Frauen stehen hier im Fokus:

- Vera, 90 Jahre alt, Jugoslawische Kommunistin, damals von der Tito-Regierung auf die Gefängnisinsel Goli Otok verschleppt
- ihre Tochter Nina, die sich ein Leben lang verstoßen und ungeliebt fühlte
- und Ninas Tochter Gili, die bei ihrem Vater aufwuchs, da Nina verschwand.

Der Bruch zwischen Gili und Nina ist auch nach 50 Jahren irreparabel. Gemeinsam treten sie mit Vera und Gilis Vater eine Reise an, um Veras Vergangenheit und den Ursprung des Zerwürfnisses aufzuarbeiten.

Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen. Obgleich es einen wichtigen historischen Hintergrund hat, gefiel mir der Schreibstil nicht:

Ständig wechselten Erzähler und Perspektiven: Mal erzählte Gili in der Ich-Form und sogleich wechselte sie ansatzlos in die 3.Person Singular. Auch ihr Sprachstil, der von poetisch bis vulgär-anrüchig bis hin zum Jugoslawischen Akzent reichte, sprach mich nicht an.

Schade, ich hatte mir mehr versprochen, nachdem ich hier viel positives gelesen hatte. Leider keine Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 27.02.2024

Nicht überzeugend

Rücken an Rücken
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Rücken an Rücken ist die schreckliche Geschichte vernachlässigter Kinder in der DDR zwischen 1954 und 1962.
Im Mittelpunkt stehen die Geschwister Thomas und Ella, die komplett auf sich alleine gestellt ...

Rücken an Rücken ist die schreckliche Geschichte vernachlässigter Kinder in der DDR zwischen 1954 und 1962.
Im Mittelpunkt stehen die Geschwister Thomas und Ella, die komplett auf sich alleine gestellt sind.

Käthe ist eine empathielose Mutter, eine linientreue Kommunistin, Künstlerin und Bildhauerin. Sie lässt ihre 10- und 11-jährigen Kinder regelmäßig für Wochen alleine zu Hause. Essen wird nicht bereitgestellt, dafür aber die Heizung abgedreht und dabei kümmert es sie wenig, dass draußen Minustemperaturen herrschen.
Worte des Lobes, Umarmungen und Nähe sind ihr fremd, sie spricht nur im imperativ und demütigt die Kinder ununterbrochen. Von der Miete des Untermieters wird die neue Heizungsanlage bezahlt, deshalb schaut sie auch weg, wen dieser ihrer Tochter nachstellt.
Immer wieder sitzen die Geschwister Rücken an Rücken und planen ihre Zukunft. Doch die Zukunft, geprägt von ihrer Mutter und dem zensierten Leben in der DDR, hält unterschiedliche Wege für sie bereit.

Der Roman von Julia Frank ist gnadenlos, in einer poetischen Sprache, tief-traurig, voller Überraschungen, aber nicht grandios - dafür gab es zu viele langweilige Strecken.
Es ist die Geschichte von Julia Franks Onkel, Gottlieb Friedrich Frank, der sich 1962, im Alter von 18 Jahren, das Leben nahm.

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Veröffentlicht am 27.02.2024

Schöne Geschichte

Wenn du mich heute wieder fragen würdest
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'Wenn du mich heute wieder fragen würdest' ist weit mehr als die Liebesgeschichte von Kate und Peter. Es ist eine Geschichte über tiefe Freundschaft, Zusammenhalt, Betrug, Abhängigkeit, Vernachlässigung, ...

'Wenn du mich heute wieder fragen würdest' ist weit mehr als die Liebesgeschichte von Kate und Peter. Es ist eine Geschichte über tiefe Freundschaft, Zusammenhalt, Betrug, Abhängigkeit, Vernachlässigung, Vorurteilen und letztendlich auch des Vergebens.
Ein Roman, in feinster Sprache und einnehmenden Schreibstil, aus vielen unterschiedlichen Perspektiven erzählt, ein Romeo und Julia der Modernen, ein leiser Roman, jedoch voller psychischer Gewalt und tiefer Sehnsucht nach Liebe und Verständnis, kurz gesagt: ein Lesehighlight.


Die Handlung:
Brian Stanhope und Francis Gleeson sind nicht nur Kollegen bei der Polizei, sondern auch Nachbarn im kleinen idyllischen Gillam, ein Vorort von New York.
Während Francis und Lena drei Mädchen haben, bekommen Brian und Anne einen Sohn, namens Peter.
Peter und die jüngste Tochter der Gleesons, Kate, sind sich tief verbunden und wachsen gemeinsam auf. Sie besuchen die selbe Klasse und fühlen sich zueinander hingezogen.

Es hätte so eine nette Liebesgeschichte sein können, wenn...

Peters Mutter nicht psychisch krank und eifersüchtig auf Kate wäre
und Peters Vater, der die Krankheit seiner Frau zwar erkennt, aber nichts dagegen unternimmt, sich lieber im Alkohol flüchtet
und es nicht diesen einen schicksalshaften Tag gibt, der das ganze Leben beider Familien verändert.

Eine absolute Leseempfehlung.

Übrigens ist dies ein Buch, wo ich auf den

bookshypetrain von @katermikeschliest aufgesprungen bin. Bei der Challenge geht es darum, Bücher vorzustellen, die man aufgrund des Instahypes gekauft und/oder gelesen hat.
Wie schön, dass ich auf euch gehört habe liebe

bookstagrammer, was hätte ich sonst verpasst!

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Veröffentlicht am 27.02.2024

Highlight!

Die Überlebenden
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Das Buch beginnt mit dem Ende: Drei erwachsene Männer, die blutüberströmt am See des ehemaligen roten Sommerhauses in Schweden mit der Asche ihrer Mutter stehen, um diese zu verstreuen.
Drei Jungs, die ...

Das Buch beginnt mit dem Ende: Drei erwachsene Männer, die blutüberströmt am See des ehemaligen roten Sommerhauses in Schweden mit der Asche ihrer Mutter stehen, um diese zu verstreuen.
Drei Jungs, die sich schon als Kinder nicht gut verstanden haben. Geprägt von den Alkoholexzessen der Eltern, hätten sie unterschiedlicher nicht sein können.
Ständig buhlten sie um die Aufmerksamkeit der Eltern. Sie litten unter den Launen der Mutter, die ihrem ältesten Sohn den Vorzug gab, während sie die Jüngeren meist abwies. Der Alkoholpegel des Vaters entschied, ob er liebevoller Familienvater oder handgreiflich wurde.

Das Buch wird in zwei Zeitsträngen erzählt:
Der Erste handelt chronologisch von der Kindheit der Jungs, erzählt werden Erlebnisse, Geschichten, kleine Streiche, Auseinandersetzungen, aber auch Anekdoten seltener Verbundenheit.
Der zweite Strang beginnt mit dem Ende und arbeitet sich von Kapitel zu Kapitel zurück, zu dem Zeitpunkt, wo das Schlimme geschah, was alles veränderte.

Es ist eine Geschichte über drei Jungs mit gebrochenen Seelen, die zu oft auf sich alleine gestellt waren und vernachlässigt wurden und die erst als Erwachsene realisieren, was ihnen fehlte und was alles unausgesprochen blieb. Erinnerungen die falsch im Kopf schlummerten, werden erst im erwachsenenalter aufgearbeitet und wieder an den richtigen Platz gerückt.

Alex Schulman hat, in teilweise harter Sprache, ein unglaublich intensives und tiefgreifendes Debüt geschrieben.
Ein Buch so getreu erzählt, dass ich für Minuten in Schweden am See saß und den Mücken beim Tanzen während des Sonnenuntergangs zusehen konnte.
Ein großes Lesehighlight.

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