Das Liebespaar des Jahrhunderts?
Das Liebespaar des JahrhundertsDAS LIEBESPAAR DES JAHRHUNDERTS
Julia Schoch
"Im Grunde ist es ganz einfach: Ich verlasse dich.
Drei Wörter, die jeder Mensch begreift. Es genügen drei Wörter und alles ist getan. [ ... ]
Am Anfang habe ...
DAS LIEBESPAAR DES JAHRHUNDERTS
Julia Schoch
"Im Grunde ist es ganz einfach: Ich verlasse dich.
Drei Wörter, die jeder Mensch begreift. Es genügen drei Wörter und alles ist getan. [ ... ]
Am Anfang habe ich zu dir gesagt: Ich liebe Dich.
Drei Wörter am Anfang, drei Wörter am Ende.“ (S.7)
Julia Schoch lässt ihre 30-jährige Beziehung Revue passieren:
Das Kennenlernen, der erste Kuss, durchgefeierte Nächte und Reisen, doch irgendwann schleicht sich der Alltag ein und es gibt mehr Tiefen als Höhen.
Das Liebespaar des Jahrhunderts? Dem kann ich irgendwie nicht zustimmen. Die Ich-Erzählerin war zu Beginn mit viel Energie dabei, bei ihm konnte ich diese nicht spüren.
Später war sie die Unzufriedene, wollte ihn stets verlassen, und er tat mir leid. So richtig sympathisch waren mir beide nicht, und das änderte sich auch bis zum Schluss nicht.
„Unsere Absichten und Pläne deckten sich nicht mehr. Sie durchkreuzten sich nur noch: Wenn ich abends mit Sekt auf dich wartete, brauchtest du dringend einen Kamillentee; wolltest du morgens, wenn die Kinder aus dem Haus waren, noch ein wenig plaudern, war ich in Gedanken schon im Büro; legte ich abgeschlagen die Füße hoch, hattest du Kinokarten für den Abend. Dann kamst du früher von der Arbeit, um irgendwas zu kochen, aber ich war unterwegs, in der Annahme, du kämst später.“ (S.156)
Für mich war es eine Aneinanderreihung von Erlebnissen: Kino, Halma und Karten spielen, ungerne zur Arbeit gehen und reisen - alles, in einer wunderbaren Sprache erzählt.
Warum haben die Kritiker dieses Buch in den höchsten Tönen gelobt? Ich habe mich gelangweilt und über diese ewig nörgelnde Protagonisten geärgert.
Auf Seite 70 wollte ich abbrechen. Die wunderbare Rezension von @k.rauchfuss hat mich zum Weiterlesen animiert.
Zugegeben, die zweite Hälfte wird besser und auf den letzten Seiten konnte ich sogar kleinere Parallelen zu meiner eigenen Ehe sehen, aber so richtig gut (bis auf die Sprache und den Schreibstil ❤️) fand ich es nicht.