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Veröffentlicht am 05.11.2021

Langatmig

Die verschwundene Schwester
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„Nie werde ich vergessen, wo ich war und was ich tat, als ich hörte, dass mein Vater gestorben war“. Mit diesem Satz beginnen alle 7 Bücher von Lucinda Riley aus der Reihe "Die sieben Schwestern“.

Benannt ...

„Nie werde ich vergessen, wo ich war und was ich tat, als ich hörte, dass mein Vater gestorben war“. Mit diesem Satz beginnen alle 7 Bücher von Lucinda Riley aus der Reihe "Die sieben Schwestern“.

Benannt nach den sieben Sternen des Sternbilds Plejaden, wurden die sechs Mädchen, einst von ihrem Adoptiv-Vater, Pa Salt, „gefunden“ und nach Atlantis, dem herrschaftlichen Haus in Genf, gebracht.

Nach dessen Tod bekommen alle sechs Töchter Hinweise darauf, wo der Vater die Mädchen einst fand und er ermutigt sie zurückzukehren, um ihre natürlichen Wurzeln zu erforschen.
So gibt es für jede Tochter ein eigenes Buch, mit persönlicher Geschichte, wo Riley sie in ihr Ursprungsland zurückkehrten lässt.

Aber wer jetzt aufgepasst hat, hat festgestellt, dass Pa Salt nur sechs Töchter adoptiert hat, denn die siebte Schwester konnte nie gefunden werden.

In diesem 7. Buch geht es um "die verschwundene Schwester“ Merope und führt den Leser nach Dublin, mitten in die Machenschaften der IRA.

Leider ist das Buch langatmig, geschmückt und verziert mit Unwichtigkeiten. Eine Geschichte, die nicht 826 Seiten gebraucht hätte, sondern eigentlich nur 300.
Zwischendurch gibt es kleine Lichtblicke, aber leider viel zu selten..
Die Bücher 1-4 und 6 gefielen mir sehr. Hoffentlich wird das letzte Buch, dass jetzt von ihrem Sohn geschrieben wird, da Lucinda Riley kürzlich verstarb, ein guter Abschluss.

Eigentlich ist es nicht mein Genre. Aber zwischen all diesen traurigen Büchern hier, ist es mal eine schöne Abwechslung.

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Veröffentlicht am 18.10.2021

Konnte mich nicht überzeugen

Was Nina wusste
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'Was Nina wusste' ist ausgelesen. Puh, endlich, warum ich es nicht abgebrochen habe, kann ich eigentlich nicht sagen, vielleicht wollte ich endlich wissen was Nina wusste...

Drei Frauen stehen hier im ...

'Was Nina wusste' ist ausgelesen. Puh, endlich, warum ich es nicht abgebrochen habe, kann ich eigentlich nicht sagen, vielleicht wollte ich endlich wissen was Nina wusste...

Drei Frauen stehen hier im Fokus:

- Vera, 90 Jahre alt, Jugoslawische Kommunistin, damals von der Tito-Regierung auf die Gefängnisinsel Goli Otok verschleppt
- ihre Tochter Nina, die sich ein Leben lang verstoßen und ungeliebt fühlte
- und Ninas Tochter Gili, die bei ihrem Vater aufwuchs, da Nina verschwand.

Der Bruch zwischen Gili und Nina ist auch nach 50 Jahren irreparabel. Gemeinsam treten sie mit Vera und Gilis Vater eine Reise an, um Veras Vergangenheit und den Ursprung des Zerwürfnisses aufzuarbeiten.

Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen. Obgleich es einen wichtigen historischen Hintergrund hat, gefiel mir der Schreibstil nicht:

Ständig wechselten Erzähler und Perspektiven: Mal erzählte Gili in der Ich-Form und sogleich wechselte sie ansatzlos in die 3.Person Singular. Auch ihr Sprachstil, der von poetisch bis vulgär-anrüchig bis hin zum Jugoslawischen Akzent reichte, sprach mich nicht an.

Schade, ich hatte mir mehr versprochen, nachdem ich hier viel positives gelesen hatte. Leider keine Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 04.07.2024

Konnte mich nicht packen ...

Die Sache mit Rachel
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DIE SACHE MIT RACHEL
Caroline O’Donoghue

Die schwangere 31-jährige Ich-Erzählerin Rachel lässt ihre Studienjahre Revue passieren:

Rachel Murray aus Cork, Anglistik Studentin, lernt in ihrer Jobtätigkeit ...

DIE SACHE MIT RACHEL
Caroline O’Donoghue

Die schwangere 31-jährige Ich-Erzählerin Rachel lässt ihre Studienjahre Revue passieren:

Rachel Murray aus Cork, Anglistik Studentin, lernt in ihrer Jobtätigkeit in einem Buchladen den homosexuellen James Devlin kennen. Schnell werden sie beste Freunde und mieten gemeinsam ein Haus.
Seit einiger Zeit ist Rachel in ihren Englischprofessor Dr. Byrne verliebt und will unbedingt mit ihm schlafen. Dieser ist wiederum mit einer ehemaligen Masterstudentin verheiratet und widersteht ihren ersten Avancen geflissentlich.
James weiß von Rachels Schwärmerei und will sie unterstützen. Gemeinsam schmieden sie einen Plan und organisieren in dem Buchladen eine Lesung für Dr. Byrne, der kürzlich sein neuestes Buch veröffentlicht hat. Der Plan ist, dass der Doktor nach seiner Buchbesprechung länger bleiben soll und Rachel ihn dort verführen kann.
Doch wie es so im Leben ist, kommt es am Ende ganz anders.

Leider konnte mich dieses Buch nicht überzeugen. Rachel blieb für mich farblos, ohne Gesicht, Ecken und Kanten. Ihre Liebe für den unattraktiven Doktor konnte ich nicht nachempfinden und auch James, der nur mit einstudierten Floskeln daherkam, konnte mich nicht mal mit seinen Sexgeschichten beeindrucken. Des Weiteren drehte sich die Handlung irgendwie im Kreis: Wer mit wem schlief, welche Drogen sie rauchten und wann die dreckigen Laken von wem im Flur lagen.
Schade, ich hätte gerne einmal wieder eine spannende Coming of Age-Geschichte gelesen, zumal ja auch wichtige Themen wie die große Rezession in Irland angesprochen wurden.
Der Schreibstil ist leicht und locker, dennoch konnte er mich nicht packen.
2½ / 5

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Veröffentlicht am 27.05.2024

Das Buch kam in Wellen ...

Ein Sohn von zwei Müttern
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EIN SOHN VON ZWEI MÜTTERN
Franz Dobler

Der Junge war nur vier Monate im Heim, bevor er von liebenden Eltern, dem Eisenbahner und seiner Frau adoptiert wurde. Aus diesem Grund hat der Junge zwei Mütter: ...

EIN SOHN VON ZWEI MÜTTERN
Franz Dobler

Der Junge war nur vier Monate im Heim, bevor er von liebenden Eltern, dem Eisenbahner und seiner Frau adoptiert wurde. Aus diesem Grund hat der Junge zwei Mütter: Eine Mama, die sich anfühlte wie eine richtige Mama und eine Mutter, die ihn direkt nach der Geburt „freigegeben" hat - freigegeben, weil er bei ihr wahrscheinlich kein gutes Leben gehabt hätte. Wenn er darüber nachdenkt, hat er sogar drei Mütter, denn seine 13 Jahre ältere Schwester war auch eine Art Mama für ihn.
Seine Mutter, also die Frau, die er erst spät kennenlernen sollte, vermisst er nicht. Auch nicht seinen Erzeuger, einen Perser, der nur ein One-Night-Stand war. Der Junge fühlte sich bei seiner Familie wohl - er hatte es gut getroffen.

Nun sitzt der ehemalige Junge -jetzt ein Mann - im Flugzeug auf dem Weg zu seiner Mutter nach Amerika. Er hatte sie vor 30 Jahren kennengelernt, aber der Kontakt war erneut abgebrochen. Seine Mama ist schon seit 20 Jahren tot. Auf diesen Flug macht er sich Gedanken über seine Adoption; Adoptionen im allgemeinen - obwohl er sich nie adoptiert gefühlt hat und mit sich im Reinen ist (was das ganze Thema Adoption betrifft). Aber wo er schon mal dabei ist, lässt er seine Gedanken schweifen und überdenkt sein Leben als Junge mit persischen Wurzeln in einer bayrischen Kleinstadt …

„Die Probleme mit seinem Vater waren für ihn eigentlich nichts Besonderes. Die meisten seiner Freunde und Kumpels hatten Probleme mit den Eltern, vor allem mit den Vätern, obwohl ihre Väter in der Regel eine Generation jünger waren als sein Vater und nicht im Krieg für Nazideutschland gekämpft hatten. Diese Männer kommandierten gern, das war alte Sitte, der Mann war Familienvorstand. Aber es gab eben diesen einen Unterschied: Wenn die Jungs Probleme machten, mussten sich die anderen Väter nicht fragen, von welchem Bastard der Sohn das böse Blut vererbt bekommen hatte, denn es war ja ihr eigenes Blut …“ (S. 87)

Für mich kam dieses Buch in Wellen: Vom Sachbuch zum Young-Adult-Buch, dann wieder Sachbuch und zurück zum Roman. Wenige Sequenzen waren so spannend, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte, andere Passagen konnten mich so gar nicht greifen.
Viele Berichte über die Adoptionen und die Gefühlswelt der adoptierten Kinder fand ich unglaublich spannend, perfekt in Szene gesetzt und beeindruckend recherchiert. Die Beschreibung seiner Jugend hingegen fand ich nicht tiefgründig genug, fast flach. Ja, ein paar Szenen waren unglaublich krass und seine spitze Zunge gefiel mir auch - leider verebbte diese in der zweiten Hälfte des Buches. Irgendetwas hat mir in diesem Buch gefehlt oder war es der unstrukturierte Aufbau des Buches?
Von mir gibt es leider nur 2½ / 5 und eine Leseempfehlung kann ich nur für Kinder/Eltern, die adoptiert sind/haben aussprechen.

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Veröffentlicht am 27.02.2024

Kein Highlight!

Kim Jiyoung, geboren 1982
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Gerade beendet - Gott sei Dank - ja ich weiß: Das Buch wurde hier gehypt, gelobt und gepriesen und jetzt komme ich (sogar recht spät, mit diesem Buch) um die Ecke, und bin froh, dass dieses kleine Büchlein ...

Gerade beendet - Gott sei Dank - ja ich weiß: Das Buch wurde hier gehypt, gelobt und gepriesen und jetzt komme ich (sogar recht spät, mit diesem Buch) um die Ecke, und bin froh, dass dieses kleine Büchlein nur 208 Seiten hatte.
SORRY liebe Bookstagrammer.

Dabei ist es ein wichtiges und trauriges Thema: Die Ungleichheit der Geschlechter in Südkorea. Imanzipation ist dort ein Fremdwort.
Kim Jiyoung wusste bereits als Kind, dass ihre Mutter alle Träume aufgab, um Kinder zu bekommen. Aber Kim gibt immer ihr Bestes. Sie studiert, obwohl sie weiß, dass sie kaum eine Chance hat im Anschluss einen Job zu bekommen - Männer werden immer bevorzugt.
Frauen werden in jeder Lebenslage und von klein auf an benachteiligt:
Mädchen werden keine Klassensprecher, dafür dürfen sie aber die Tafel putzen, was einem Jungen untersagt ist.
Sexuell belästigte Frauen, werden gerügt, dieses mit einem zu kurzen Rock provoziert zu haben.
Sogar während der Schwangerschaft stehen sie unter Druck - 'hoffentlich ist es ein Junge', denn Mädchen sind minderwertig und die Familie könnte enttäuscht sein; schwangere Frauen kündigen lieber ihren Job, als ihr Recht den Mutterschutz in Anspruch zu nehmen. Minderwertigkeitsgefühle gegenüber den Kollegen und der Gesellschaft lasten schwer.


Die Geschichte lässt sich leicht lesen und man ist sofort dabei.
Doch warum war es kein Highlight? Vielleicht weil ich bereits seit über 20 Jahren in Asien lebe und das Thema ‚Gesichtsverlust‘ und ‚anderen immer alles recht machen‘ und ‚ja nicht nein sagen‘ in meinem täglichen Leben wahrnehme? - Oder fehlte einfach nur der Tiefgang?
Leider hat mich das Buch emotional nicht berührt.

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