Ein guter Krimi
Ein Präsident verschwindetEin Präsident verschwindet
Ralf Langroth
1954: Der westdeutsche Verfassungsschutzpräsident Otto John verschwindet über Nacht und taucht ein paar Tage später in Ost-Berlin wieder auf, wo er große Reden ...
Ein Präsident verschwindet
Ralf Langroth
1954: Der westdeutsche Verfassungsschutzpräsident Otto John verschwindet über Nacht und taucht ein paar Tage später in Ost-Berlin wieder auf, wo er große Reden gegen Adenauer hält.
Wurde John entführt und diese Reden vom KGB erzwungen oder ist er tatsächlich ein Überläufer?
BKA-Kriminalhauptkommissar Gerber übernimmt diesen Fall nur allzu gerne, denn wie es scheint, ist mit John auch Gerbers Freundin und Partnerin Eva Herden verschwunden: Ein Foto, im Osten aufgenommen, zeigt John und Eva lachend.
Als Gerber eine Szenen-Kneipe im Grenzgebiet observieren will, kommt er zu spät und findet nur noch die fliehende Eva und einen toten Barbesitzer vor.
Ist Eva jetzt nicht nur eine Spionin, sondern auch noch eine Mörderin und kann Gerber John zurück nach Westdeutschland holen?
Ein Thriller mit historischen Fakten gespickt, deren Schauplatz die Nachkriegszeit und die junge Bundesrepublik ist, hörte sich für mich sofort spannend an.
Und der Beginn ist auch wirklich super: Schnell ist man mittendrin. Langeweile gibt es keine und man möchte auch immer wissen wie es weiter geht.
Aber etwa in der Mitte ließ das Buch schlagartig nach. Es war auf einmal nicht mehr glaubwürdig.
Vorsicht Spoiler ------> Eva hilft dem KGB John zu Kidnappen, lockt dann auch Gerber in die Falle, was wiederum dazu führt, dass Gerber im Osten, im verdrecktem Keller des KGB's landet und schwupp, siehe da: Einfach aus dem nichts, wird Gerber freigelassen und fährt dann seelenruhig mit Eva über die Grenze nach Westberlin, wo Gerber Eva vor ihrer West-Wohnung ganz gemütlich absetzt?! Geht das so? Ich meine, muss man da nicht in Untersuchungshaft? Durfte man das früher? Andere Leute entführen - ohne Strafe? <------ Spoilerende
Fazit:
Es ist ein leichter Spionagekrimi in den 50gern, das Wort Thriller passt nicht. Es gibt viel Action und per Zufall ist Gerber auch immer am richtigen Ort.
Trotzdem möchte ich noch sagen, dass auch, wenn bei mir der Funke nicht so richtig übergesprungen ist, sich das Buch leicht und flüssig liest. Einfache und gute Leseunterhaltung.