Überspitzt, gesellschaftskritisch und provokant
Das Buch der SchwesternDAS BUCH DER SCHWESTERN
Amélie Nothomb
Die Buchhalterin Nora lernt den Fahrer Florent kennen. Sie verlieben sich ineinander. Ihr Liebe ist stark und leidenschaftlich.
Ihre Freunde stehen dem Liebespaar ...
DAS BUCH DER SCHWESTERN
Amélie Nothomb
Die Buchhalterin Nora lernt den Fahrer Florent kennen. Sie verlieben sich ineinander. Ihr Liebe ist stark und leidenschaftlich.
Ihre Freunde stehen dem Liebespaar kritisch gegenüber und prophezeien deren Liebe ein baldiges Ende.
Doch das Paar heiratet und auch nach einigen Jahren fühlt sich ihre Beziehung unverändert hingebungsvoll an.
Sie genießen das Leben, gehen aus und konzentrieren sich nur aufeinander.
Als Nora schwanger wird, weissagen die Freunde erneut, dass das Baby das Ende der leidenschaftlichen Beziehung sein wird. Sie sind davon überzeugt, dass die Müdigkeit und die durchwachten Nächte die Ehe zermürben wird.
Doch das Glück der jungen Eltern hält auch nach der Geburt von Töchterchen Tristane an. Zu Beginn ist Tristane zwar ein Schreibaby, doch merkt diese schnell, dass sie mit Weinen nicht mehr Aufmerksamkeit erhält.
Mit sechs Monaten wird Tristane der Krippe übergeben. Abends wird sie von dort abgeholt und direkt ins Bett gebracht. Sie erfährt weder Liebe noch Aufmerksamkeit und ist sich selbst überlassen.
Dann schenken die Eltern vier Jahre später Tristane ein Geschwisterchen. Erst mit dieser Schwester findet Tristane heraus, was gegenseitige Liebe, Zuneigung und Achtsamkeit ist. Sie wechselt die Windeln ihrer Schwester und ist für die nächtliche Fütterung verantwortlich. Die Eltern kümmern sich nicht.
Was das alles mit Tristane macht und wie sich die ganze familiäre Situation auf ihr späteres Leben auswirkt, müsst ihr selber herausfinden …
Überspitzt, gesellschaftskritisch und provokant, wie wir es von der Autorin kennen, kommt der neue Nothomb daher und brennt sich gleich in meinem Kopf ein.
Viele Male musste ich nach der Beendigung des Buches an die kleine Tristane denken, die nur geboren wurde, um der Gesellschaft gerecht zu werden.
Zwischen den Zeilen lässt sich so einiges finden und interpretieren, was bei mir lange nachhallen wird.
Große Leseempfehlung von mir.
4/ 5