Eine spannende, vielschichtige Geschichte mit kleinen Schwächen - die einen zum Nachdenken bringt.
Der Hof der WunderKurzbeschreibung / Klappentext:
In einem alternativen Paris des Jahres 1828 ist die Französische Revolution fehlgeschlagen. Skrupellose Aristokraten teilen sich die Stadt mit neun kriminellen Gilden, die ...
Kurzbeschreibung / Klappentext:
In einem alternativen Paris des Jahres 1828 ist die Französische Revolution fehlgeschlagen. Skrupellose Aristokraten teilen sich die Stadt mit neun kriminellen Gilden, die die Unterwelt regieren. Zwischen den Gilden herrscht ein brüchiger Frieden. Nina, Angehörige der Diebesgilde, versucht, das junge Mädchen Ettie zu retten. Denn ausgerechnet Kaplan, der Oberste der »Gilde des Fleisches«, spezialisiert auf Menschenhandel und Prostitution, hat es auf die schutzlose Ettie abgesehen. Doch die verbündeten Diebe wollen sich nicht mit Kaplan anlegen. Nina und Ettie bleibt nichts anderes übrig, als sich den verfeindeten Gilden anzudienen und bis zur großen Zusammenkunft der Gilden, dem legendären Hof der Wunder, zu überleben. Aber als Kaplan auf die Spur der beiden kommt, droht in ganz Paris ein Krieg auszubrechen ...
Meine Meinung:
Die Geschichte führt uns in das frühe 19. Jahrhundert, genauer gesagt in die Zeit um die Französische Revolution. Das es in diesem Zeitalter etwas derber, härter und ursprünglicher zugeht, sollte jedem klar sein.
Nina, unser weiblicher Hauptcharakter, lebt zudem nicht in der besseren Gesellschaft, sondern gehört zur Gilde der Diebe und ist somit Mitglied der Unterwelt. Hier gilt das Recht des Stärkeren, was teils auch sehr brutal und blutig durchgesetzt wird.
Nina ist ein sehr spezieller Charakter. Wirkt sie anfangs noch ziemlich unbedarft, fast schon naiv macht sie im Verlauf der Geschichte eine sehr ungewöhnliche Wandlung durch. Mit ihr hatte ich auch, muss ich zugeben, meine Schwierigkeiten. Sie war mir teils einfach zu glatt, zu perfekt und zu erfolgreich. Das hat sich mit der Zeit geändert, mich aber anfangs echt Nerven gekostet.
Die restlichen Charaktere kamen ansonsten teils etwas zu kurz, als das man sich richtig mit ihnen hätte „anfreunden“ können. Aber es war in der Hinsicht ausreichend, das man mit ihnen mitfühlen und mitfiebern konnte.
Schön fand ich die kurzen Auszüge aus dem Dschungelbuch, durch die einzelne Charaktere oder auch Gilden, mit dortigen Charakteren/Gruppen verglichen wurden.
Insgesamt hat mich die Geschichte gut unterhalten und ich bin sehr gespannt wie es weitergeht. Zudem hat mich die Entwicklung der Geschichte aber auch nachdenklich gestimmt. Hier wird nämlich schön aufgezeigt wie schnell man mit ursprünglich guten Absichten, auf einmal genau das tut, was man eigentlich verabscheut und bekämpfen will.
Fazit:
Eine spannende, vielschichtige Geschichte mit kleinen Schwächen - die einen zum Nachdenken bringt. Von mir gibt’s 4/5 Sternen.
Das Buch wurde mir von NetGalley und dem Piper Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, was meine Meinung in keiner Weise beeinflusst hat.