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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.07.2024

Ein sehr berührendes Bilderbuch für kirchennahe Kinder

Was Ostern geschah – ein Bilderbuch für Kinder ab 5 Jahren
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Das Buch "Was Ostern geschah" ist eines der wenigen Kinderbibelbücher für Kinder, die den Tod Jesu nicht auslassen - das tun nämlich auch viele Kinderbibeln. Sie setzen bei den Frauen am Grab ein. Ich ...

Das Buch "Was Ostern geschah" ist eines der wenigen Kinderbibelbücher für Kinder, die den Tod Jesu nicht auslassen - das tun nämlich auch viele Kinderbibeln. Sie setzen bei den Frauen am Grab ein. Ich verstehe das Anliegen und finde die Geschichte immer wieder sehr grausam, doch gerade für Protestanten wird ja das Ostergeschehen aus dem Licht des Karfreitages gesehen und so macht es durchaus für diese Kinder Sinn, sich behutsam auch an Ostergeschichten heranzutasten, die die gesamte Passions - und Ostererzählung umfasst. Margot Käßmann tut dies aus Sicht eines kleinen Mädchens. Sie holt anfangs auch aus, was ich gut finde, da der Inhalt sonst erschlagen hätte, wären wir gleich mit dem letzten Abendmahl direkt eingestiegen. Auch, dass die Segnung der Kinder aufgenommen wurde, fand ich wirklich toll! Das letzte Abendmahl wird erzählt, dann wird vom nächsten Morgen berichtet. Es wird nun nacherzählt, was passiert ist. Dabei wird auf die Gefühle fokussiert. Rebekka, das Mädchen, hat Angst, ihre Eltern weinen, sind verzweifelt. Auch die Freude des Ostermorgens würde so erzählt, dass die Gefühle stark spürbar sind. Auch die Unsicherheit nach Jesu Tod und Auferstehung und die Emmauserzählung finden noch Eingang. Die Seite mit dem Weg zur Stadt empfand ich schon fast zu viel, sonst fand ich das Buch gut gelungen. Es greift viele Gefühle auf und den Unglauben um das Geschehene, versucht das geheimnisvolle irgendwie zu bewahren ohne mit christologischen Titeln und rein theologischer Binnensprache um sich zu hauen. Ich würde es vor allem dort einsetzen, wo Kinder schon stark religiös sozialisiert sind. Für diese Kinder ist es wirklich ein bereicherndes Buch. Schade nur, dass die Charaktere alle so extrem hellhäutig gezeichnet werden.

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Veröffentlicht am 09.07.2024

vielseitig einsetzbar

Leah und der Stern von Betlehem
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Als Religionspädagogin war ich schon länger auf der Suche nach einem Bilderbuch für Kindergarten und Volkschule, in welchem die Weihnachtserzählung gut aufbereitet und einfach erzählt wird, wo Maria aber ...

Als Religionspädagogin war ich schon länger auf der Suche nach einem Bilderbuch für Kindergarten und Volkschule, in welchem die Weihnachtserzählung gut aufbereitet und einfach erzählt wird, wo Maria aber nicht blond, mit heller Haut und in blauem Gewand dargestellt wird und es auch keine blond gelockten Engel gibt. In diesem Buch bin ich fündig geworden. Leah ist die Hauptprotagonistin des Buches. Sie ist ein Kind, die Tochter des Herbergswirtes, die das Geschehen aus ihrer - fiktiven- Perspektive miterlebt. Leah bietet durch ihr Alter Identifikationsfläche für die Kinder. Sie ist aufmerksam und verfolgt das Geschehen, richtet die Krippe zu einem Bettchen, hält das Kind,... Was sie erlebt, wird sprachlich einfach geschildert, sodass das Buch rein von der Textkomplexität ab 3 Jahren geeignet ist. Der Umfang macht den Einsatz bei dreijährigen Kindern abhängig von ihrer ausdauert - mein vier Jahre alter Sohn kann gut mithalten, andere werden das Buch noch nicht schaffen. Es kommt sicherlich auch darauf an, wie die Kinder auf die Bilder reagieren. Mich haben die Aquarelle sehr angesprochen, allein schon wegen der Personengestaltung, die zum damaligen Israel passt. Der Teint der Figuren entspricht mehr der Realität des antiken Israel als in vielen anderen Büchern. Außerdem empfinde ich die Bilder sehr ausdrucksstark, etwa die Gebärende Maria, oder die das Baby haltende Leah. Meinen ältesten Sohn hat die Geschichte zwar gefallen, er konnte aber weniger mit den Bildern anfangen - er mag klarer gezeichnete Bilderbücher mehr.
Was mich am Buch am meisten anspricht, ist, dass ich als Theologin nichts am Text ändern mag- und das ist selten. Die Geschichte endet mit der Verabschiedung (Flucht nach Ägypten), die Szene mit dem Traum Josefs wird aber nicht gezeichnet, sodass das Kind genug Raum für die eigene Vorstellungskraft nutzen kann, um Engel im eigenen Kopf nach den eigenen Ideen entstehen zu lassen. Insgesamt wirklich ein sehr gelungenes Buch, dass man in der Volksschule eben so einsetzen kann wie im Altersheim.

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  • Cover
  • Erzählstil
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.07.2024

haptisch sehr ansprechend, sprachlich etwas schwer für Zweijährige

Meine große Taufbibel mit Klappen
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Die Taufbibel mit Klappen richtet sich haptisch einmal wirklich an kleinere Kinder. Die Pappe wirkt relativ stabil, sodass ich die 2-Jährigen Kinder durchaus schon selbst die Klappen aufmachen lassen würde. ...

Die Taufbibel mit Klappen richtet sich haptisch einmal wirklich an kleinere Kinder. Die Pappe wirkt relativ stabil, sodass ich die 2-Jährigen Kinder durchaus schon selbst die Klappen aufmachen lassen würde. Ich fand die Idee mit den Klappen sehr nett und motivierend. Hinter den Klappen gibt es Tiere zu entdecken, den pausbäckigen Moses im Körbchen und vieles mehr. Manches hat mich davon nicht so ganz überzeugt, etwa der Engel, der den Hirten erscheint. Dieser wird nämlich nicht mit Licht oder ähnlichem dargestellt, dass das Kind selbst Ideen entwickeln kann, wie ein Engel aussehen könnte, sondern so richtig mit Flügeln und einem Band im Haar (Heiligenschein?). Auch David und Goliat fand ich eher brutal dargestellt - David schaut nämlich auch richtig böse / konzentriert - auch sprachlich ist diese Geschichte sehr brutal und für mich stellt sich die Frage, ob es diese Geschichte in einer Kinderbibel für die Kleinsten braucht.
Textlich ist jede Geschichte eine Doppelseite, wobei der Text sich meist auf die linke Seite beschränkt und auch diese nicht ganz einnimmt, sodass auch dreijährige dem Text wirklich zuhören können. Einzelne Wörter finde ich für Zweijährige schon noch sehr schwer (riss aus der Hand, erschlug ihn, das Land war gewettet, neidisch, verzeihen) - es werden doch auch abstrakte Begriffe verwendet. Gleichzeitig kann man sich aber über das Besprechen mit dem Buch gut an die Wortschatzarbeit machen. Positiv fiel mir noch auf, dass etwa bei der Segnung der Kinder wirklich alle zu Gott kommen und jetzt die Hautfarben zumindest etwas diverser ist als in vielen anderen Bibeln. Ebenso bei der Szene vom Hirten, der das verlorene Schaf sucht - die Geschichte, die mir übrigens in der Umsetzung am Besten gefallen hat.
Ich würde diese Bibel durchaus älteren Geschwistern zur Taufe etwa überreichen, wenn sie so im Kindergartenalter sind und ich weiß, dass sie nicht ganz zart besaitet sind.

Veröffentlicht am 02.07.2024

das Abenteuer geht spannend weiter

Die Dinoschule – Flucht vor dem Hurrikan! (Band 5)
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In Band 5 der Dinoschule geht es wieder zurück auf Sauritius. Dort fehlt ein Lehrer. Schon haben die Schüler:innen geglaubt, ein wenig baden gehen zu können, da kommt ein neuer Lehrer. Er ist Wetterforscher ...

In Band 5 der Dinoschule geht es wieder zurück auf Sauritius. Dort fehlt ein Lehrer. Schon haben die Schüler:innen geglaubt, ein wenig baden gehen zu können, da kommt ein neuer Lehrer. Er ist Wetterforscher und heißt Mr. Grumpen. Schon bald bekommt er den Spitznamen Mr. Grumpy, denn er ist ganz schön streng und grummelig. Und von Heldentum und den Abenteuern der Schüler hält er schon gar nichts. Als diese dann noch einen Hurrikan entdecken und es melden, bevor er das machen kann, machen sich diese Schüler:innen bei ihm nicht gerade beliebt - und dann verschwindet Mr. Grumpen auch noch... Wie wird es den Dinos beim Hurrikan gehen? Und wo ist der Lehrer hin?

Die Freundschaft der Helden des Buches ist wieder ungebrochen und wunderschön geschildert. Auch, wie sie gemeinsam die Probleme angehen, ist super. Man hat das Gefühl, sie haben sich schon ein wenig "Helden-Status" erarbeitet und haben es im Vergleich zu den ersten Bänden etwas leichter mit den meisten Erwachsenen. Ich fand den Ausgang der Geschichte auch spannend und wie sich die Situation um Mr. Grumpen so entwickelt. All das wird packend erzählt und mit coolen Bildern unterstrichen, sodass ein weiterer Abenteuerband rund um Dinos, Freundschaft und eine besondere Insel entsteht!

Veröffentlicht am 01.07.2024

sehr einfühlsames Bilderbuch

Beppo wird alt
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In dieser einfühlsamen Geschichte geht es um den Hund Beppo. Beppo wird, wie der Name verrät, alt. Er ist 13 Jahre, braucht schon Medizin, ist nicht mehr so schnell, schläft viel, hat seine "Marotten" ...

In dieser einfühlsamen Geschichte geht es um den Hund Beppo. Beppo wird, wie der Name verrät, alt. Er ist 13 Jahre, braucht schon Medizin, ist nicht mehr so schnell, schläft viel, hat seine "Marotten" und die Eltern bereiten das Kind darauf vor, dass Beppos Geburtstag vielleicht der letzte ist das haben sie schon beim letzten gesagt). Die Situationen werden schön geschildert und mit den früheren Erinnerungen des Mädchens verglichen. Nichts wird bewertet, dafür mit wunderschönen Bildern begleitet. Auch die Erklärungen der Erwachsenen werden hinterfragt bzw. Ergänzt mit den Überlegungen eines Kindes - denn wir wissen nicht, warum Beppo was macht.

Ich finde das Buch sehr gut geeignet, um das Altern allgemein zu besprechen und ein Kind ab dem Kindergartenalter darauf vorzubereiten, dass sich mit dem alt werden manches ändert und auch der Tod erwartet wird. Ich finde es so neutral gehalten, dass es auch für alternde Menschen gut passt, auch wenn ich es für die Thematik um Haustiere besser geeignet finde. Jedenfalls hat es uns sehr berührt!