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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.06.2023

spannend und ernüchternd, aber auch ermutigend

Über Leben in der Klimakrise
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"Das Leben, wie wir es kannten, ist bereits vorbei. Wir leben längst in einer neuen Welt, in der um 1, 3 Grad erwarten Welt mit all ihren Folgen." (Pos. 874)

Das Buch "ÜberLEBEN in der Klimakrise" führt ...

"Das Leben, wie wir es kannten, ist bereits vorbei. Wir leben längst in einer neuen Welt, in der um 1, 3 Grad erwarten Welt mit all ihren Folgen." (Pos. 874)

Das Buch "ÜberLEBEN in der Klimakrise" führt diese neue Welt sehr bildlich und drastisch vor Augen. Das Buch zeigt in mehreren Kapiteln die wissenschaftlichen Fakten, die bisherigen Maßnahmen, die Erkenntnisse und Beobachtungen der Autorin selbst auf und geht nach einem klaren Aufzeigen, dass Klimaschutz alleine nicht reicht, auf die so genannte Klimaanpassung genauer ein. Sie erklärt ausführlich, wie sich die Welt bereits verändert hat und inwieweit sich Bereiche unseres Lebens anpassen müssen und werden.

Ich fand das Buch herausfordernd und ansprechend zugleich. Ich spürte beim Lesen genau jene Frustration und Ratlosigkeit, die sehr viele, mich eingenommen, dem Thema entgegenbringen mittlerweile. Nicht, dass ich nichts tun würde, aber so dieses Gefühl, egal was ich tue, es wird nie genug sein. Das Buch hat mich dahingehend auch erleichtert und befreit. Etwa dadurch, dass die Autorin aufzeigte, dass CO2- Rechner eigentlich ein PR Instrument der Industrie sind. Oder dadurch, in dem sie darauf aufmerksam machte, dass Müllsammelaktionen toll seien, aber wir damit wieder die Politik aus der Verantwortung nehmen. Auch in den Erinnerungen an Frieda und den Unverpacktladen und das Vorlesen erkannte ich mich gut wieder. Ich fand das Buch wirklich spannend zu lesen und es hat mich zumindest ermutigt, dran zu bleiben. Sich weiter einzusetzen, im Kleinen zu wirken, unbequem zu werden - wenngleich ich eine andere Einstellung zum Aktivismus habe...

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Veröffentlicht am 03.06.2023

inhaltlich mit ein paar Anfragen

Und doch sind alle Äpfel rund …
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"Und doch sind alle Äpfel rund" ist eine Geschichte, die Sachwissen versucht, in eine Familiengeschichte einzupacken. Die Familie ist ziemlich bunt zusammengewürfelt. Das Buch wird aus Sicht des Kindes ...

"Und doch sind alle Äpfel rund" ist eine Geschichte, die Sachwissen versucht, in eine Familiengeschichte einzupacken. Die Familie ist ziemlich bunt zusammengewürfelt. Das Buch wird aus Sicht des Kindes Jojo erzählt, die selbst "das mit der Religion [...}]... ziemlich verwirrend" findet (Seite das ist meine Familie). Das Buch soll ihr und den Leser:innen helfen, die Verwirrung kleiner zu halten. Dabei helfen die Mama (Atheistin), Papa (orthodox), Oma (evangelisch), Opa (Jude), Onkel Achmed (Muslim) und Tante Ria (katholisch). Jede Doppelseite widmet sich einem Thema. So kommt das Buch einem Sachbuch über vergleichende Religionswissenschaft für Kinder gleich. Themen, die behandelt werden, sind: Heilige Schriften, Namen Gottes, Gebet, Gotteshäuser, Essen in den Weltreligionen, Fasten, Bilder- und Bilderverbot und vieles mehr. Sehr viele Erklärungen gefallen mir wirklich gut. Etwa die Seite über die bedeckten und unbedeckten Köpfe hat mir sehr gut gefallen - eine Frage, die mich als Kind auch sehr beschäftigt hat, ebenso wie die der Gebetshaltungen. Vor allem die Schlussfolgerung des Kindes "So setze ist also in der Synagoge meine Kippa auf und denke daran, dass Gott größer ist als ich. In der Kirche nehme ich im Winter die Pudelmütze vom Kopf und stelle mir vor, dass ich der Ritter Kunibert bin, der nach dem Gottesdienst seinen Feind besiegen wird." fand ich wirklich sehr kindgerecht und toll geschrieben.

Leider sind mir als Theologin und Religionspädagogin aber auch einige Schwachstellen aufgefallen:
- Bei den Heiligen Schriten wird der Koran sachlich richtig als Buch dargestellt, dass von hinten nach vorne (rechts nach links) dargestellt wird, der Tanach nicht.
- ich finde die vielen Gottesnamen toll, allerdings hätte ich mir ein paar weibliche Attribute gewünscht, die sich ja im Text und in der Bibel finden, in den Zeichnungen aber nicht.
- die Erklärung, dass früher kleine Kinder geopfert wurden, hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht und ich finde diese Vorstellung auch für meine eigenen Kinder beängstigend. Meinem 8 Jahre alten Sohn hab ich das so nicht vorgelesen. Zumal sie sich so selbst nicht im Tanach findet und es verschiedene Deutungemöglichkeiten gibt.
- Beim Fasten wird der orthodoxe Vater ausgelassen, obwohl das Fasten in der Orthodoxie einen sehr hohen Stellenwert hat. Ich kann mich an den Vortrag eines Kopten an der Uni verinnern, der von knapp 300 Fastentagen im Jahr berichtete!
- Die Erklärungen der Oma zu Kirche sind ziemlich typisch evangelisch - ich bin mir nicht sicher, ob sich ein katholischer Priester damit zufrieden geben würde.
- Die Aussage: "Nicht einmal ein Kreuz hängt da." im Kapitel bunte Bilder oder keine Bilder mag zwar für diese eine Kirche gerade stimmen, ist aber nicht gerade aussagekräftig. Ich kenne wirklich sehr viele Kirchen, und unter den protestantischen Kirchen kenne ich eigentlich nur ganze wenige reformierte Kirchen, in denen kein Kreuz steht. Sonst ist es meist ein einfaches Kreuz ohne Krufizix. Auch der Absatz zum Bilderverbot in dem Kapitel ist sachlich etwas ungenau, denn viele Bilder von Gott geschaffen - das stimmt so nicht. Ja, Jesus und Heilige werden oft gezeichnet, es gibt einige wenige Darstlelungen von Gott als Schöpfer, aber Gott wird sonst eher symbolisch, etwa über das Auge dargestellt. Für Kinder verwirrend ist, dass in dem Abschnitt einfach so nun die Bezeichnung evangelisch-reformierte Kirche eingeworfen wird. Das kommt sonst nirgens vor und ist doch etwas viel - zumindest meine Schüler:innen können mit 15 meist damit noch nichts anfangen.
- Überhaupt erscheint die Vielfalt der christlichen Kirchen in diesem Buch etwas viel: Wird noch im Kapitel über die Kopfbedeckungen erklärt, dass in christlichen Kirchen die Männer die Kopfbedeckung abnehmen, heißt es später. dass in manchen chrisltichen Gemeinden ein Kopftuch aufsetzen. Zumindest bei meinem Kind weckte das Verwirrung und Nachfragen
- Unter dem Kapitel Wir feiern und trinken Wasser wird die christliche Taufe als von der jüdischen Mikwe abgeleitet erklärt. Das ist historisch so nicht gesichert, zumal es doch etwas ganz anderes ist und alleine die Wiederholung des rituellen Bades im Judentum sich signifikant von der Taufe unterscheidet (eine Nähe zur Proselytentaufe ist sehr viel wahrscheinlicher, und die Taufe im frühen Christentum hat ja auch neue Elemente dabei). Außerdem finde ich es etwas komisch, dass 3 Absätze vorher zwar die rituelle Waschung zwar erklärt wird, das Wort Mikwe aber nicht vorkommt, später aber schon und dort dann auch nicht erklärt wird.

Neben diesen sachlichen Anfragen an das Buch habe ich an zwei Stellen es etwas verwirrend gefunden, dass rechts ein Thema eingeführt wird und sich links die weiterführenden Bilder und Informationen finden.

Ich tu mir ein wenig schwer, eine abschließende Bewertung abzugeben. Das Buch hat wirklich viele sehr gute und gelungene Elemente. Die Bilder sind divers, die Charaktere sind im Hautton sehr unterschiedlich und die Informationen auch gut unterstreichen. Viele aktuelle Vorurteile und Themen werden aufgenommen, wie das Kopftuch (allerdings nur die Form des Hijab) und auch die Anfeindungen durch Tragen eines solchen Kopftuches werden geschildert. Viele Fachwörter werden gut eingeführt und erklärt (koscher, halal, haram, Hijab, Kippa, Ramadan). An anderen Stellen werden Informationen stark vereinfacht oder nicht ganz sachrichtig dargestellt. Jedenfalls ist es ein spannendes Buch, mit dem man gut arbeiten kann. Das eine oder andere würde ich persönlich so nicht stehen lassen und korrigieren im Unterricht.

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Veröffentlicht am 01.06.2023

Wieder toll

Die Rüpelbande
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Inhalt :
Troll, Geist und Hexe haben eines gemeinsam: sie sind richtige Rüpel und möchten die anderen in Angst und Schrecken versetzen. Das Mädchen im Wald erscheint ihnen da als rechtes Ziel - doch ihr ...

Inhalt :
Troll, Geist und Hexe haben eines gemeinsam: sie sind richtige Rüpel und möchten die anderen in Angst und Schrecken versetzen. Das Mädchen im Wald erscheint ihnen da als rechtes Ziel - doch ihr Vorgaben gestaltet sich schwieriger, als gedacht...

Die Zeichnungen und der Text erinnern uns wieder total an den Grüffelo - das Duo hat einfach einen unverkennbaren Stil und auch inhaltlich geht es ja irgendwie um etwas ähnliches. Die Charaktere sind wieder sehr liebevoll gestaltet und sxhaurig- witzig gezeichnet. Unser 3 Jahre alter Sohn liebt das Buch sehr. Einzig glaubten sie alle an eine Fortsetzung, was ich als Erwachsener nicht glaube, die Geschichte wirkt in sich ganz abgeschlossen, aber wer weiß 😅

Jedenfalls wieder eine witzige Geschichte!

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Veröffentlicht am 31.05.2023

nicht so überzeugend

Happy Place
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Harriet und Wyn waren über 8 Jahre ein Paar. Doch vor einem Jahr trennten sie sich - die Fernbeziehung war für beide belastend, doch war das wirklich der Grund für die Trennung? Harriet bekam nie eine ...

Harriet und Wyn waren über 8 Jahre ein Paar. Doch vor einem Jahr trennten sie sich - die Fernbeziehung war für beide belastend, doch war das wirklich der Grund für die Trennung? Harriet bekam nie eine Erklärung. Sie lies auch keine zu - schließlich blockeirte sie Wyn auf dem Handy. Ihren Freundinnen haben sie nichts gesagt. Dann werden sie unabhängig voneinander eingeladen - und Harriet weiß nichts von Wyns Einladung. Völlig überraschend treffen sie sich am Happy place, einem Ort mit vielen Erinnerungen für sie als Freunde, aber auch als Paar....

Die Geschichte klang vom Klappentext irgendwie lustig und romantisch. Das Cover hat mich gleich angesprochen und auch der Titel erschien mir irgendwie passend für eine witzige Geschichte eines Paares, das wieder zu sich findet. Mit dieser Erwartungshaltung bin ich an das Buch gegangen. Die ersten Seiten schien das Buch auch meinen Erwartungen entsprechend leicht und lustig zu lesen. Dann wurde die Stimmung meinem Empfinden nach aber düsterer. Die Charaktere schienen mir sehr verkorkst, auch die Nebencharaktere - so fiel mir leider das Hineinfühlen in die einzelnen Figuren schwerer als erwartet. Ich bin bis jetzt nicht ganz von der Handlung überzeugt. Dass Harriet keine Aussprache verlangte, und auch in dem Urlaub so lange nichts besprochen wird, irritierte mich.

Das Ende war nochmals etwas versöhnlich, ganz überzeugt hat mich das Buch dennoch nicht.

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Veröffentlicht am 31.05.2023

wunderschön athmosphärischer Roman

Die verlorene Tochter
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Auch wenn ich knapp zuvor ein ähnliches Buch gelesen habe, hat mich dieses Buch voll gefallen und noch mehr in den Bann gezogen. Es geht um eine junge Frau mit Begeisterung für die Weinherstellung, ...

Auch wenn ich knapp zuvor ein ähnliches Buch gelesen habe, hat mich dieses Buch voll gefallen und noch mehr in den Bann gezogen. Es geht um eine junge Frau mit Begeisterung für die Weinherstellung, die von einem Waisenhaus eine Kiste überreicht bekommen, worin ein Hinweis auf die Familie ihrer Vorfahren versteckt ist... Somit nimmt das Buch mit auf eine Reise in das Jahr 1946/1947. Die Familiengeschichte ist wunderschön und berührend, aber auch total traurig. mich hat sie sehr berührt. Doch auch die Geschichte der Gegenwart hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin schafft es durch ihren ansprechenden Schreibstil und die wunderschönen Schilderungen Italiens, eine besondere Asthmosphäre für dieses Buch zu schaffen. Lily war mir von Anfang an sympathisch, ihre Geschichte mit der gemeinsamen Passion mit ihrem Vater und dem Verlust in der Familie hat mich sehr berürt. Athmosphärisch hat mich der Roman voll auf den Sommer eingestimmt. Wirklich eine wunderbare Lektüre!

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