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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2022

Toller historischer Roman

Das Tor zur Welt: Träume
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Das Cover zeigt bereits ein wenig von dem, was einen erwartet: zwei sehr unterschiedliche Frauen in einer Stadt, die in der Geschichte das Tor zur Welt war. Menschen aus aller Welt kamen nach ...

Das Cover zeigt bereits ein wenig von dem, was einen erwartet: zwei sehr unterschiedliche Frauen in einer Stadt, die in der Geschichte das Tor zur Welt war. Menschen aus aller Welt kamen nach Hamburg, um ihre Reise in die Neue Welt anzutreten... Sie verbinden damit Hoffnungen und Träume... Und oft haben sie lange auf diesen Traum hingespart, wie Ava. Ava hat in ihrem Leben schon viel erleiden und erdulden müssen, hatte wenig zu lachen, etwa auf dem Hof als Moorbauerskind, das doch nicht das eigene Kind war- was sie jeden Tag zu spüren bekam. In Hamburg dann erlebte sie viel unschönes. Ein Leben lang ausgenutzt und schickaniert; das hielt sie nur aus durch ihre Träume, in die sich flüchtete... Ganz anders Claire, die in privilegierten Verhältnissen aufwächst und von der Armut, wie Ava Tag für Tag erleben musste, nicht einmal ahnen konnte. Dennoch lebte auch sie für ihre Träume - bis diese zerplatzen wie Seifenblasen... Erst ca. Der Hälfte des Buches treffen sich die beiden Frauen und die vorher gewobenen Erzählstränge werden verflochten. Ich muss sagen, gerade dieser Erzählstil, die Sprache und die Art, wie die Geschichte ge- und entwebt wird, hat mich sehr angesprochen. Die Bekanntschaften, die verschieben Charaktere und die unterschiedlichen Milieus machen das Buch bis zum Schluss spannend. Die Erzählung führt viel vom Elend der Flüchtlinge vor Augen, auch von den hygienischen Umständen damals, von den Erwartungen, Träumen und Hoffnungen. Ein absolut gelungener historischer Roman!

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Veröffentlicht am 19.07.2022

Toller historischer Roman

Die Charité: Neue Wege
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Es geht um ein Dienstmädchen, das ihre Stellung verliert. Allein ihr Schicksal geht nahe - sie wird vom Vater gezwungen, dem Sohn zu seinen ersten sexuellen Erfahrungen zu helfen, der Junge verliebt sich ...

Es geht um ein Dienstmädchen, das ihre Stellung verliert. Allein ihr Schicksal geht nahe - sie wird vom Vater gezwungen, dem Sohn zu seinen ersten sexuellen Erfahrungen zu helfen, der Junge verliebt sich in sie, und sie wird daraufhin hinausgeschmissen, ohne Zeugnis, weil es ihr zum Vorwurf gemacht wird.

Was kann eine junge Frau ohne Familie, ohne Referenzen in Berlin machen? Leider sind ihre Möglichkeiten sehr beschränkt, sie landet als Prostituierte bei einer Zuhälterin. Über eine Geschlechtskrankheit kommt sie an die Charité, und da sie sich selbst als Kranke rührend um die anderen kümmert und vor Ausschlägen und Wunden nicht scheut, wird überlegt, ob es vielleicht eine Möglichkeit für sie gibt... Schließlich sind die Krankenwärterinnen alle Diakonissen, und schauen aufgrund ihres bisherigen Berufes auf sie herab



Mir hat das Buch wahnsinnig gut gefallen. Die Erzählung ist tragisch, hat jedoch ein gutes, versöhnliches Ende. Die Geschichte der Frauen bedrückt und zeigt gleichzeitig, wie sehr wir nicht immer gleich urteilen sollen. Und da die Liebe auch nicht ganz außen vor bleibt, ist der Mix aus historischem Roman, Medizingeschichte, Liebesroman und Frauenschicksal einfach perfekt! Ein toller historischer Roman voll schöner, gut ausgestalteter Szenen und guter Recherche!

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Veröffentlicht am 18.07.2022

Bedrückende Erzählung

Beifang
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Schon das Cover hat mich in seiner nüchternen Darstellung des tristen Alltages in einer Zechensiedlung eingefangen. Diese Tristesse bleibt und zieht sich durch das Buch. Es geht um einen Mann, ...

Schon das Cover hat mich in seiner nüchternen Darstellung des tristen Alltages in einer Zechensiedlung eingefangen. Diese Tristesse bleibt und zieht sich durch das Buch. Es geht um einen Mann, der die Vergangenheit seiner Familie Kennenlernen will. Wie besessen von der Idee, seinen Großvater über die Geschichten der Hinterbliebenen besser kennenzulernen und zu verstehen, was geschah, ja so etwas wie die Wahrheit ans Licht zu befördern, fährt er umher und befragt seinen Vater, seine Onkel und Tanten - ein aufwendiges Unterfangen, bedenkt man, dass der Großvater 12 Kinder hatte, die nun zerstreut und zerstritten leben. Mit der Spurensuche des Protagonisten taucht man ein in die Welt der Nachkriegszeit, in die Welt der Unterprivilegierten - mit all der Enge und der Vorurteile. Viele Erinnerungen erfährt er, die widersprechen sich teilweise und geben ein uneinheitliches Bild. Bis zum Schluss blieb mit als Leserin ein fahler Beigeschmack. Kinder, die geschlagen werden, die kaum zu Essen bekommen, in der Schule nicht für voll genommen werden, die unter den Rost fallen - das hat mich nicht kalt gelassen. Es ist keine leichte Lektüre, die man mal eben zwischendurch liest. Auch der Schreibstil unterstreicht das mit deinen eher langen Sätzen und vielen Andeutungen. Grundsätzlich ist es ein sehr bewegendes Buch, mich hat das Buch sehr berührt, gleichzeitig hat es in mir irgendwie einfach Leere zurückgelassen und mir fehlte irgendwie ein friedliches Abschließen mit der Vergangenheit....

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Veröffentlicht am 18.07.2022

Erfrischend und lustig, romantisch

Fischbrötchen und Schokoküsse
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Inhalt: Marina ist eine, die eher still und schüchtern lebt - und das noch bei ihren Eltern im 4. Stock ohne Lift in München.
Als Ihre sie bitten, sich etwas eigenes zu suchen, ist sie schon sehr niedergeschlagen ...

Inhalt: Marina ist eine, die eher still und schüchtern lebt - und das noch bei ihren Eltern im 4. Stock ohne Lift in München.
Als Ihre sie bitten, sich etwas eigenes zu suchen, ist sie schon sehr niedergeschlagen und verzweifelt angesichts der Immobilienpreise in München. Als dann noch die Polizei im Büro auftaucht und sie unerwartet ihren Job verliert, gerät ihr Leben endgültig aus den Fugen. Irgendwie scheint sie nichts mehr in München zu halten - sollte sie doch das Angebot ihrer Schulfreundin annehmen, die ihr eine Stelle an der Ostsee als Verwalterin vermitteln möchte?
Um irgendein Einkommen zu haben und auch irgendwie um ihren Eltern und sich zu beweisen, dass sie das kann, wirft Marina ihr bisheriges Ich ein wenig über Bord und fährt mit dem Zug los gen Norden. Marinas neuer Arbeitsplatz, der malerische Hof von Frau Larssen, liegt weit abseits direkt am Strand der Eckernförder Bucht. Ein Horror ohne Auto - und Marina hat nicht einmal einen Führerschein. So ist sie auf Tim-Ove angewiesen, den dreißig jährigen Großneffen ihrer neuen, gutmütigen und alten Chefin. Doch den durchschaut Marina nicht so ganz. Es dauert ein wenig, bis sie mit der Ostsee warm wird - auch ohne Liebe zu Fisch und Wasser. Und bald schon hält sie nicht nur die Natur da oben...

Meine Meinung: das Buch hab ich an einem Abend gelesen. Es liest sich leicht und flüssig. Marina und Tim-Ove mochte ich ebenso wie die Gutsherrin, die Freunde und die Leute im Dorf. Die Charaktere machen eine tolle Entwicklung durch. Das Setting an der Ostsee passt super gut, und der Schreibstil hat mich einfach echt überzeugt. Ich bin mit einem Grinsen im Bett gelegen beim Lesen und hab echt stellenweise gekichert, weil ich es super lustig und schräg gefunden habe. Ich kann es euch echt ans Herz legen, ein schöner Sommerroman!

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Veröffentlicht am 15.07.2022

Ein etwas anderer Superheld

SamSam Band 1
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Ich muss vorab sagen- ich selbst weder ein großer Comicfan noch ein großer Superhelden Fan. Dieses überhöhen von Kraft und Stärke, dieses Unbesiegbar sein und kämpfen mag ich einfach nicht so. ...

Ich muss vorab sagen- ich selbst weder ein großer Comicfan noch ein großer Superhelden Fan. Dieses überhöhen von Kraft und Stärke, dieses Unbesiegbar sein und kämpfen mag ich einfach nicht so. Dieses Buch haben sich meine Söhne ausgesucht, die dazu ganz anders stehen und das sehr gern haben- das Kämpfen, die Idole,... Letztlich hat das Buch für uns beide gepasst...aber von vorne:
Das Cover fanden wir sehr ansprechend.
Die Samsam und seine Familie sind Superhelden....sie erleben verschiedene Abenteuer, die sich jeweils über eine Doppelseite erstrecken. Die Bilderzählung hat zu jedem Bild auch einen richtigen Satz oder mehrere zum Vorlesen, also nicht nur "Bäm" oder so, das fand ich sehr angenehm. Jede Doppelseite ist in sich schlüssig, was kurze Geschichten ergibt, insgesamt aber viele Geschichten. Im Inhaltsverzeichnis sind 3 Kapitel angegeben, in jedem Kapitel finden sich aber mehrere in sich geschlossene Geschichten. Die Geschichten vermitteln sehr menschliche Superhelden, mit ganz normalen Problemen. Das hat mir sehr gut gefallen. Die Illustrationen sind kontrastreich und klar, wenn auch nicht sehr farbenfroh im Sinne von viele verschiedene Farben. Rot dominiert. Was mich gestört hat, ist die sehr dünne, ja eigentlich anatomisch unmögliche Sam-Mama. Ich finde, gerade bei Kinderbüchern sollte man da sehr sensibel sein, was Körperbilder betrifft, auch bei schemenhaften illustrationen. sonst ein sehr gelungenes Buch!

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