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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.11.2022

sehr berührende Liebesgeschichte

Der kleine Laden zum Glück
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Der kleine Laden zum Glück war eines der Bücher, wo ich etwas brauchte, um mit dem Buch „warm“ zu werden und in die Geschichte zu finden. Es gibt mehrere Protagonisten, alles dreht sich um drei Frauen, ...

Der kleine Laden zum Glück war eines der Bücher, wo ich etwas brauchte, um mit dem Buch „warm“ zu werden und in die Geschichte zu finden. Es gibt mehrere Protagonisten, alles dreht sich um drei Frauen, die gemeinsam einen kleinen Antiquitätenladen führen. Jede von ihnen ist sehr speziell, und mit ihr treten weitere Figuren auf – die dann teils wieder untereinander verwandt sind. Das zu durchblicken, hat bei mir etwas gedauert. Dann kristallisierte sich langsam der rote Faden heraus. Es geht um die Rettung dieses kleinen Ladens, der in einem alten Kino angesiedelt ist. Vier Personen kümmern sich um diesen Laden:
Dida ist in einer toxischen Beziehung, mit einem wohlhabenden Mann verheiratet, der jedoch unbedingt Macht über sie ausüben will. Ihm gehört eigentlich das Gebäude. Um seine Macht zu demonstrieren, hat er das Gebäude zum Verkauf an einen Makler übergeben. Das eigentliche Grundproblem, von dem aus die drei Frauen versuchen, um das Gebäude und ihren Traum zu kämpfen. Ich empfand sie anfangs als sehr unterwürfig, wenig selbstbewusst und sonst eher schemenhaft. Sie entwickelt sich aber gut.
Luce ist bereits alleinerziehende Mutter und bringt sich durch ihre Vintage Kleidung auf besondere Weise in den Laden ein. Sie ändert alte Hochzeitskleider und macht damit so manche Kundschaft glücklich, denn so etwas gibt es selten. Sie lebte lange – zwar sehr diskret Ruby gegenüber, aber für die Erwachsenen offensichtlich – ihre sexuellen Bedürfnisse in One-Night-Stands aus. Dies wiederum ist für Ollie nicht auszuhalten, der eigentlich auch Teil des Teams im vintage cinema ist, der das aber nicht aushält und deshalb auf Weltreise geht. Luce ist gut darin, die Probleme anderer zu lösen, ist selbst aber sehr zurückhaltend darin, ihre Gefühle zu gestehen. Ihr hätte ich gerne im Buch noch ein, zwei Szenen geschenkt, gerade zum Ende hin.
Izzy hat sich für mich als Hauptprotagonstin herauskristallisiert. Sie restauriert Möbel und arbeitet viel. Geprägt von harten Schicksalsschlägen, versucht sie, niemanden an sich heranzulassen. Dennoch schleicht sich Xander in ihr Leben. Auch er hat schon einiges durchgemacht und die beiden reden auch ziemlich viel über ihre Schicksalsschläge im Laufe des Buches. Sie sind beide sehr einfühlsam und kennen den anderen sehr gut bis zum Ende hin. Das führt aber auch dazu, dass sie sich lange nicht eingestehen, eine Beziehung eingehen zu wollen, und auch wird nicht immer mit offenen Karten gespielt…
Das Buch ist in viele kleine Kapitel unterteilt (89 Kapitel!), die teils den Ort und die Protagonisten wechseln. Diese Informationen sind immer zu Beginn des Kapitels angeführt und man tut gut daran, dies genau zu lesen. Dann findet man aber auch gut hinein in die Geschichte. Mir gefiel die Geschichte, je länger ich gelesen habe, immer besser. Die Charaktere werden gut entfaltet, man erfährt immer mehr und kann sich gut in sie hineinversetzen. Auch die teils nicht offenen Karten kann man gut verstehen, denn eigentlich wollen sie immer das Beste für die anderen. Irgendwie ist jeder in dem Buch gut darin, die Probleme des anderen zu lösen, nur nicht seine eigenen – das fand ich ganz erheiternd und auch gut geschrieben. Überhaupt hat mir der Schreibstil und die Erzählweise gut gefallen. Etwas besser hätte ich mich noch hineingefunden, wenn man den Charakteren um Izzy noch etwas mehr Raum gegeben hätte und auch etwa Dida und ihrem Mann eine Aussprache gegönnt hätte, sie nach Italien oder New York begleitet hätte oder Luce und Ollie noch ein paar klärende Worte gegönnt hätte oder gar einmal Ollie auf seiner Reise begleitet hätte. So blieb es eine – zugegebenermaßen sehr romantische und schöne – Liebesgeschichte von Izzy und Xander, die trotz vieler Ungleichheiten so gut zusammenpassen, dass einem das Herz aufgeht!

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Veröffentlicht am 20.11.2022

schönes weiteres Werk von Ali Hazelwood

Under one Roof- Liebe unter einem Dach
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Wie wichtig Mentor*innen in der Wissenschaft sind, ist mir aus meiner eigenen wissenschaftlichen Ausbildung bewusst. Als Frau in einem männerdominierten Fach sicher umso mehr. Schlimm, wenn diese dann ...

Wie wichtig Mentor*innen in der Wissenschaft sind, ist mir aus meiner eigenen wissenschaftlichen Ausbildung bewusst. Als Frau in einem männerdominierten Fach sicher umso mehr. Schlimm, wenn diese dann stirbt. Doch sie hinterlässt ihrer Anvertrauten etwas großes. Ein Haus. Es scheint perfekt für Mara, die in der neuen Stadt gerade erst einen Job bekommen hat. Wäre da nicht ein Haken an dem Haus: Es gehört ihr nicht allein, sondern ebenso Liam - er war mit Maras Mentorin verwandt. Dennoch gehört er für Mara zu den Feinden, denn: er arbeitet genau dafür, wogegen Mara ankämpft. Auch will Liam Mara gleich loswerden und bietet ihr Geld, was den Start auch nicht gerade besser macht.

Ich habe das Buch zu lesen begonnen, weil mich die Autorin mit "theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe" und "das irrationale Vorkommnis der Liebe" mit ihrem Erzählstil und ihrer Art, die Geschichte zu entwickeln, in ihren Bann gezogen hat. Dieses Werk hat mich wieder voll und ganz in den Bann gezogen. Mara war mir auf Anhieb sympathisch. Sie brennt für ihren Beruf, ist engagiert und mutig. Auch Liam ist in vielem sehr verständlich dargestellt. Die Geschichte zwischen den beiden entwickelt sich sehr schön und ist spannend zu verfolgen. Ich kann das Buch wirklich jedem ans Herz legen!

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Veröffentlicht am 20.11.2022

etwas gewöhnungsbedürftig, aber auch spannend und interessant

Vilma zählt die Liebe rückwärts
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Vilma ist 35 und der Inbegriff einer alten Jungfrau. Sie lebt alleine und zurückgezogen in einem großen Haus, das sie früher mit ihrer Tante bewohnte. Ihre Arbeit als Klavierlehrerin macht sie nicht wirklich ...

Vilma ist 35 und der Inbegriff einer alten Jungfrau. Sie lebt alleine und zurückgezogen in einem großen Haus, das sie früher mit ihrer Tante bewohnte. Ihre Arbeit als Klavierlehrerin macht sie nicht wirklich glücklich, sie hat viele sehr untalentierte Schüler und auch nicht gerade ein gutes Verhältnis zu allen Kollegen. Kein Wunder, nicht jeder kommt mir ihrer schrägen Art und Weise klar. Sie ist witzig und komisch, ohne es zu wollen, denn in mancherlei Hinsicht hat sie keine Ahnung von Leben. Wer sollte sich schon genauer mit der Bedeutung von Auberginen -Emotis herumschlagen?
Ihr monotones Leben wird auf den Kopf gestellt, als sie erfährt, dass ihr Vater, den sie nie kannte, sich auf den Weg zu ihr gemacht hat und dabei verstarb. Nun soll sie sich von ihm in der Autopsie verabschieden und sie erhält Briefe von ihm überreicht, von dem sie jeden Tag einen öffnen soll. Und nicht nur das stellt ihr Leben auf den Kopf, sie lernt dadurch den Pfarrer kennen, sowie den Pathologen. Beide beschäftigen sie sehr beziehungsweise sie jemanden. Und dann wäre da noch ein kleiner Junge, der bei ihr Klavierunterricht nimmt und sie Zuhause zum Üben besucht, da er Zuhause noch kein Klavier besitzt. Etwas, was Vilma total durcheinander bringt. Sie hat keine Erfahrung mit Kindern. Und doch, all das ändert Vilmas Leben von Grund auf.

Vilmas Geschichte ist wirklich besonders. Die Protagonistin ist so schrullig und schräg, dass man nicht weiß, ob man darüber lachen oder mit ihr weinen soll. Denn einiges in der Geschichte ist auch tragisch und traurig. Es wird meist ihre Wahrnehmung geschildert, die ja doch sehr subjektiv ist, und so ist es oft Aufgabe des Lesers/ der Leserin, sich selbst ein Bild zu machen. Dies macht das Buch zu keiner leichten Abendlektüre. Es ist ein Buch, wo man mitdenken muss, sich einlassen muss und die Charaktere versuchen muss zu verstehen. Auch auf zeitlicher Ebene spielt sich ja einiges durch die Briefe in der Vergangenheit ab, was man immer beachten muss, aber kein Problem war. Die Geschichte hat tragische Elemente, es geht zwischendurch um Krankheit und Tod, verpasste Chancen, aber auch um Umgang mit Andersartigkeit und Ticks. Für mich war es wirklich lohnenswert, in das Buch abzutauchen.

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Veröffentlicht am 20.11.2022

wunderschönes Bilderbuch mit kräftigen Illustrationen

Rote Robin
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Die Geschichte beginnt mit einem Ei, das aus einem kleinen Nest rollt und zu einer Mäusefamilie kommt. Dem Ei entschlüpft ein kleines Rotkehlchen, dass diese Robin, taufen. Es wächst bei der Mäusefamilie ...

Die Geschichte beginnt mit einem Ei, das aus einem kleinen Nest rollt und zu einer Mäusefamilie kommt. Dem Ei entschlüpft ein kleines Rotkehlchen, dass diese Robin, taufen. Es wächst bei der Mäusefamilie auf. Doch der Winter ist hart für die Mäusefamilie. Sie haben Hunger und wollen Kuchenkrümel oder Kekskrümel stibitzen. Rote probiert auch ihr Glück und halt dich an die Anweisungen, doch: so sehr sie sich auch bemüht, sie ist einfach nicht geschickt im Krümel-Stibitzen und macht die gefährliche Katze auf sich aufmerksam, sodass sie unverrichteter Dinge fliehen muss. Robin möchte ihrer Familie unbedingt zeigen, dass eine richtige Maus in ihr steckt. Ob das gut geht? Zum Glück ist sie dabei nicht allein und hat ihre Familie und ihre Freundin die Elster, die den Glitzer des Hauses zu Weihnachten besonders gernhat.

 

Meine Gedanken zum Buch:

Ich muss gestehen, dieses Buch war bei mir keine Liebe auf den ersten Blick. Ich blieb irgendwie oft beim Namen hängen und konnte anfangs nicht so flüssig lesen. Doch je öfter ich das Buch las und die in den Illustrationen versank, desto besser gefiel mir das Buch. Und desto klarer wurde mir die schöne und tröstende Botschaft des Buches: Man kann sich nicht verbiegen. Das Rotkehlchen wird nichts erreichen, wenn sie ständig versucht, das Mäuschen zu sein. Sie muss lernen, sie selbst zu sein, und als sie selbst ist die großartig! Sich selbst zu akzeptieren, darum geht es letztlich in diesem wunderschön illustrierten Buch. Wenn ihr einen Blick ins Buch werfen wollt, schaut mal auf die Seite vom Verlag, da sind zwei drei Seiten abgebildet. Mit haben die Illustrationen super gefallen, sie stehen teils in krassem Gegensatz zum Text anfangs, was aber total passend ist, denn auch wenn sich Rote Robin sagt, sie schleicht leise wie eine Maus und hinterlässt keine Spuren, tappst sie mit erhobenem Haupt durch das Haus, wie man es von einem Küken erwarten würde. Wirklich herzerwärmend und wunderschön illustriert!

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Veröffentlicht am 16.11.2022

Sehr schönes Sachbuch für Kinder

Der Himmel am Tag und in der Nacht
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Dieses Buch fällt zuallererst durch sein Wendecover auf. Man kann das Buch von zwei Seiten lesen.
Auf der Seite über den Tag erfährt man vieles über die Atmosphäre, warum der Himmel blau ist, über Spektralfarben, ...

Dieses Buch fällt zuallererst durch sein Wendecover auf. Man kann das Buch von zwei Seiten lesen.
Auf der Seite über den Tag erfährt man vieles über die Atmosphäre, warum der Himmel blau ist, über Spektralfarben, Wolken und vieles mehr. Auch die Geschichte der Luftfahrt wird erläutert und das Prinzip eines Flugzeuges erklärt.
Auf der Seite über die Nacht erfährt man vieles über Sterne, Sternbilder, Lichter in der Nacht, Nordlichter und die Dämmerung, aber auch über Tiere in der Nacht.
Dabei ist das Buch immer gleich aufgebaut. Zu einem Thema wurde eine Doppelseite gestaltet. Auf dieser werden wie in einem Kinderlexikon die Illustrationen jeweils durch kurze Sachtexte erklärt. Dabei werden auch viele Fachausdrücke verwendet und erklärt, sodass das Buch auch als Nachschlagewerk fungiert. Besonderes Highlight sind die vielen Experimente und Mitmach-Anleitungen. Damit kann man sich selbst Sterne auf die Decke zaubern, das Echo ausprobieren wie bei der Fledermaus, Flieger falten, Insekten beobachten und vieles mehr. Das ist wirklich sehr gelungen und macht das Thema erlebbar. Ein wirklich gelungenes Buch!

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