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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.08.2022

Etwas anderes als erwartet, aber dennoch lesenswert

Der Duft der Kirschblüten
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Die Geschichte "Der Duft der Kirschblüten" erzählt die Geschichte von Clara und dem Teehaus der Familie. Clara ist aus einer nicht sehr wohlhabenden Familie, die es dennoch geschafft hat, sich den Traum ...

Die Geschichte "Der Duft der Kirschblüten" erzählt die Geschichte von Clara und dem Teehaus der Familie. Clara ist aus einer nicht sehr wohlhabenden Familie, die es dennoch geschafft hat, sich den Traum vom Teehaus zu erfüllen. Doch der Vater wird alt und wirkt oft abwesend; der Sohn kann mit dem Teehaus nichts anfangen und hat eine Offizierslaufbahn eingeschlagen. Claras ganzes Herz hängt an dem Teehaus, doch eine Ehe, die finanziell sehr lukrativ für die Familie ist, soll sie vor die Tore der Stadt bringen...

Die Geschichte rund um das Teehaus fand ich bereits im Kurztext sehr spannend - zumal ich selbst leidenschaftlich gerne Tee trinke. Mit dem Teehaus einzutauchen in die Geschichte des 19. Jahrhunderts, empfand ich als ein spannendes Unterfangen. Anfangs gelang mir das auch sehr gut. Mit der hauptprotagonistin Clara steigt man ein in das Leben der Familie, in die Arbeit im Teehaus, in ihre Ängste, sorgen, aber auch die vorgefertigten Rollen. So war es wenig verwunderlich, dass Clara zwar kaufmännisch sehr geschickt gezeichnet wird, die Geschäfte aber natürlich nicht offiziell führen darf, sondern nur heimlich für ihren Vater übernehmen darf. Schon hier zeigt sich ein Bild von Clara, dass sie als selbstbewusste und geschäftstüchtige Frau zeichnen will. Eine Rolle, die ihr andere Charaktere im Buch aber so nicht zugestehen. Franz hält um ihre Hand an, wartet aber nicht wirklich ihre Antwort ab, ihre Mutter Adele ist einfach nur froh um eine gute Partie, dass sie wenig Rücksicht auf die Gefühle ihrer Tochter nimmt. Franz wirkte auf mich anfangs sehr aufrichtig und sympathisch; wurde aber immer schwieriger zu durchschauen und wirkte getrieben von überfüllter Liebe, Trauer, Eifersucht und Geschäftssinn. Clara war ebenfalls ein Charakter, den ich nicht immer durchschaut habe. Die Mutter verstand ich anfangs zwar sehr gut, fand sie aber etwas distanziert. Je mehr von ihrer Geschichte herauskam, desto nachvollziehbarer und sympathischer würde sie. Akeno hätte ich persönlich anders eingeschätzt, nach den ersten Seiten des Buches. Insgesamt ist der Plot sehr spannend und offen gehalten. So offen, dass man gut merkt, dass alles auf einen zweiten Teil ausgelegt ist. Die Protagonisten sind mir nicht immer zugänglich, dennoch ist es ein spannender Roman.

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Veröffentlicht am 08.08.2022

Berührende Erzählung in berückendem Setting

Die Melodie der Zuversicht
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Ich kannte den ersten Teil der Geschichte nicht... Grundsätzlich ist es möglich, so wie ich, den zweiten Teil der Geschichte ohne den ersten zu lesen, da es jeweils abgeschlossene Erzähllungen sind. Allerdings ...

Ich kannte den ersten Teil der Geschichte nicht... Grundsätzlich ist es möglich, so wie ich, den zweiten Teil der Geschichte ohne den ersten zu lesen, da es jeweils abgeschlossene Erzähllungen sind. Allerdings hatte ich das Gefühl, lange gebraucht zu haben, um in die Geschichte zu finden. Ich fand das Setting sehr bedrückend und hatte anfangs Mühe, mich aufzuraffen, auch weiterzulesen. Das mag aber nicht an dem Roman gelegen haben, sondern an meiner Befangenheit. Wenn man ein epileptisches Kind hat, das Tag für Tag Anfälle hat und ständig im Krankenhaus landet, sind auch einfach zu viele Parallelen zu Julius da, um das einfach so dahinzulesen. je mehr ich in die Geschichte reinkam, desto besser ging es mir damit, auch, weil andere Erzählstränge und Themen die Epilepsie überlagerte. Vieles der Geschichte hat mir gut gefallen. Das Tempo fand ich gut, aber nicht zu schnell. Rund um Karl wurde es zwischenzeitlich richtig spannend, um Julius auch auf seine Art und auch sehr bedrückend - ich finde das Buch einen ungewöhnlichen historischen Roman mit einem Fluchtpunkt, das sich die beiden Protagonisten teilen: der Musik, die sie die Welt um sie herum vergessen lässt, die sie beflügelt und verschiedene Widrigkeiten um sie herum ausblenden lässt. Der Erzählstil ist dabei sehr angenehm und lässt einen gut in die Charaktere hineinfühlen. Eine gelungene Geschichte, die mir nach anfänglichen Schwierigkeiten immer besser gefallen hat.

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Veröffentlicht am 06.08.2022

Gefühlsvoller new adult Roman mit trauriger Geschichte

Letztendlich waren wir auch nur verliebt
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Die Geschichte klingt rein vom Titel und wenn man das Cover liest nach einem einfachen newnadult Roman mit zwei schwulen Protagonisten. Ich hätte gedacht, es ginge um Vorteile, comming out und die Beziehung. ...

Die Geschichte klingt rein vom Titel und wenn man das Cover liest nach einem einfachen newnadult Roman mit zwei schwulen Protagonisten. Ich hätte gedacht, es ginge um Vorteile, comming out und die Beziehung. Doch irgendwie ist es doch noch mehr.



Die beiden Protagonisten werden anfangs am Osterball geschildert. Frisch geoutet und stolz tanzend, erleben sie einen tollen Abend. Bis El plötzlich etwas verändert - was? Er bittet sie zu fahren. Doch sie haben einen Unfall. El überlebt nicht...



Im weiteren Verlauf geht es viel darum, mit der Trauer klarzukommen, aber auch herauszufinden, wer El eigentlich war und warum er den Unfall nicht überlebt hat.



Das Buch wechselt ständig zwischen Vergangenheit und Gegenwart.... So lernt man die Beziehung zwischen den beiden nach und nach kennen und erfährt auch gleichzeitig über die Beerdigung usw.

Das macht die Geschichte sehr traurig, aber auch sehr gefühlvoll und vielschichtig. Wer sich drauf einlässt, hat ein schönes Leseerlebnis. An vielen Stellen hat mich die Geschichte sehr gepackt, an anderen blieben mit die Charaktere zu blass bzw. zu undurchdringlich. So schön die Geschichte war, konnte ich mich wenig in die hineinversetzen, vor allem nicht in El, über den man erst nach und nach erfährt. Dennoch sehr zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 18.07.2022

Bedrückende Erzählung

Beifang
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Schon das Cover hat mich in seiner nüchternen Darstellung des tristen Alltages in einer Zechensiedlung eingefangen. Diese Tristesse bleibt und zieht sich durch das Buch. Es geht um einen Mann, ...

Schon das Cover hat mich in seiner nüchternen Darstellung des tristen Alltages in einer Zechensiedlung eingefangen. Diese Tristesse bleibt und zieht sich durch das Buch. Es geht um einen Mann, der die Vergangenheit seiner Familie Kennenlernen will. Wie besessen von der Idee, seinen Großvater über die Geschichten der Hinterbliebenen besser kennenzulernen und zu verstehen, was geschah, ja so etwas wie die Wahrheit ans Licht zu befördern, fährt er umher und befragt seinen Vater, seine Onkel und Tanten - ein aufwendiges Unterfangen, bedenkt man, dass der Großvater 12 Kinder hatte, die nun zerstreut und zerstritten leben. Mit der Spurensuche des Protagonisten taucht man ein in die Welt der Nachkriegszeit, in die Welt der Unterprivilegierten - mit all der Enge und der Vorurteile. Viele Erinnerungen erfährt er, die widersprechen sich teilweise und geben ein uneinheitliches Bild. Bis zum Schluss blieb mit als Leserin ein fahler Beigeschmack. Kinder, die geschlagen werden, die kaum zu Essen bekommen, in der Schule nicht für voll genommen werden, die unter den Rost fallen - das hat mich nicht kalt gelassen. Es ist keine leichte Lektüre, die man mal eben zwischendurch liest. Auch der Schreibstil unterstreicht das mit deinen eher langen Sätzen und vielen Andeutungen. Grundsätzlich ist es ein sehr bewegendes Buch, mich hat das Buch sehr berührt, gleichzeitig hat es in mir irgendwie einfach Leere zurückgelassen und mir fehlte irgendwie ein friedliches Abschließen mit der Vergangenheit....

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Veröffentlicht am 15.07.2022

Ein etwas anderer Superheld

SamSam Band 1
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Ich muss vorab sagen- ich selbst weder ein großer Comicfan noch ein großer Superhelden Fan. Dieses überhöhen von Kraft und Stärke, dieses Unbesiegbar sein und kämpfen mag ich einfach nicht so. ...

Ich muss vorab sagen- ich selbst weder ein großer Comicfan noch ein großer Superhelden Fan. Dieses überhöhen von Kraft und Stärke, dieses Unbesiegbar sein und kämpfen mag ich einfach nicht so. Dieses Buch haben sich meine Söhne ausgesucht, die dazu ganz anders stehen und das sehr gern haben- das Kämpfen, die Idole,... Letztlich hat das Buch für uns beide gepasst...aber von vorne:
Das Cover fanden wir sehr ansprechend.
Die Samsam und seine Familie sind Superhelden....sie erleben verschiedene Abenteuer, die sich jeweils über eine Doppelseite erstrecken. Die Bilderzählung hat zu jedem Bild auch einen richtigen Satz oder mehrere zum Vorlesen, also nicht nur "Bäm" oder so, das fand ich sehr angenehm. Jede Doppelseite ist in sich schlüssig, was kurze Geschichten ergibt, insgesamt aber viele Geschichten. Im Inhaltsverzeichnis sind 3 Kapitel angegeben, in jedem Kapitel finden sich aber mehrere in sich geschlossene Geschichten. Die Geschichten vermitteln sehr menschliche Superhelden, mit ganz normalen Problemen. Das hat mir sehr gut gefallen. Die Illustrationen sind kontrastreich und klar, wenn auch nicht sehr farbenfroh im Sinne von viele verschiedene Farben. Rot dominiert. Was mich gestört hat, ist die sehr dünne, ja eigentlich anatomisch unmögliche Sam-Mama. Ich finde, gerade bei Kinderbüchern sollte man da sehr sensibel sein, was Körperbilder betrifft, auch bei schemenhaften illustrationen. sonst ein sehr gelungenes Buch!

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