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Veröffentlicht am 14.12.2025

Meine Erwartungen wurden nicht erfüllt...

Eisnebel
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Das Hörbuch "Eisnebel" von Kate Alice Marshall wird gesprochen von Heike Warmuth. Aufgrund des Klappentextes habe ich viel Spannung erwartet.

Theodore genannt Theo reist mit ihrem Verlobten Connor nach ...

Das Hörbuch "Eisnebel" von Kate Alice Marshall wird gesprochen von Heike Warmuth. Aufgrund des Klappentextes habe ich viel Spannung erwartet.

Theodore genannt Theo reist mit ihrem Verlobten Connor nach Idlewood, um seine wohlhabende Familie kennenzulernen und dort auch Weihnachten zu verbringen. Schon bei ihrer Ankunft merkt sie, dass sie nicht willkommen ist, kurz darauf erhält sie rätselhafte Botschaften, unter anderem auch den Rat, schnell zu verschwinden. Wer verbirgt sich hinter den Nachrichten? Verbirgt Connors Familie etwas oder hat sie lediglich Angst vor einer Erbschleicherin? Und was hat das alles mit Theo zu tun?

Das Cover gefällt mir und passt gut zu den Beschreibungen des Anwesens. Ich entscheide eigentlich nie nach Cover, dieses hier hat mich in Zusammenhang mit dem Klappentext angesprochen.

Die Lesenden erfahren die Geschichte aus der Perspektive von Theo. Die Ich-Erzählerin stellt uns nach und nach alle Mitglieder der Familie vor, in der Reihenfolge des Kennenlernens. Die Atmosphäre im Haus ist nicht gerade herzlich, seltsam und kalt. Alles versinkt im Schnee.

Marshall schildert die frostige Atmosphäre drinnen und draußen gut. Mit den verschiedenen Charakteren bin ich nicht wirklich warm geworden. Selbst Theo blieb mir fern, wagt sie doch wider besseren Wissens immer wieder Alleingänge. Mir hat definitiv Spannung gefehlt, bei manchen Passagen kam mir die Handlung sogar bekannt vor. Schade, ich hatte mir hier eindeutig mehr versprochen! Die Handlung war für mich zu sehr in die Länge gezogen. Am Ende gibt es noch einen Twist, der für mich allerdings auch nicht so ganz überraschend kam.

Die engagierte Vortragsweise von Heike Warmuth hat all das nur zum Teil gerettet: Ihr habe ich gerne zugehört. Sie hat die Charaktere treffend gesprochen.

Meinen persönlichen Geschmack hat der Thriller nicht getroffen.... Vielleicht bin ich im Moment durch die ganzen Winterthriller übersättigt? Die vielen positiven Bewertungen zeigen, dass es sehr viele Lesende gibt, die das anders sehen als ich. Am besten selbst ein Bild machen.

Für Cover und Hörbuchsprecherin allein würde ich mehr Sterne vergeben, der Thriller als Gesamtwerk bekommt leider nur gut gemeinte 3 Sterne. Ich mag es lieber hochspannend!

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Veröffentlicht am 08.12.2025

Eine spannende Mischung aus Öko- und Politthriller

Die Atompriester
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Rolf Sakulowski hat in seinem Roman "Die Atompriester" eine gelungene Mischung aus Öko-und Politthriller veröffentlicht.

Der Prolog handelt im Jahr 4037 und beschreibt eine Bibliothek, die von Mönchen ...

Rolf Sakulowski hat in seinem Roman "Die Atompriester" eine gelungene Mischung aus Öko-und Politthriller veröffentlicht.

Der Prolog handelt im Jahr 4037 und beschreibt eine Bibliothek, die von Mönchen gehütet wird. Elias, unser Hauptprotagonist, wird von Bianca in der jetzigen Zeit angeworben, einem Orden beizutreten. Dieser Orden hat es sich zur Aufgabe gemacht, auch Menschen in sehr ferner Zukunft davor zu warnen, dass es in vielen Lagern Atommüll gibt, der auch in Jahrtausenden noch gefährlich strahlt. Der Orden hat seinen Sitz in den Pyrenäen in einem Kloster und ist von der Zivilisation streng abgeschirmt. Durch Zufall stößt Elias im Kloster auf ein Geheimnis, das für ihn nicht nur zur Gewissensentscheidung wird, sondern auch sein Leben in Gefahr bringt.

Einmal drin im Roman konnte ich ihn nur schwer weglegen. Sakulowski beschreibt die Schauplätze im Roman sehr plastisch und atmosphärisch, sodass ich den Protagonist*innen gut folgen konnte und mein Kopfkino nur so gerattert hat. Er hat ein immer noch brisantes Thema in einen Thriller verarbeitet, der nachdenklich macht. Ich habe mit Elias mitgefiebert, ihn auf seinem Weg begleitet. Sakulowski baut kontinuierlich Spannung auf,, sein Protagonist Elias war mir allerdings manchmal etwas zu naiv und gutgläubig. Das Kloster in den Pyrenäen passt zur Handlung. Ich habe selbst einmal solch ein Kloster besichtigt, allerdings im französischen Teil der Pyrenäen. Die Landschaft dort ist schon etwas Besonderes.

Eine Frage bleibt tatsächlich offen: Wie können wir viele zukünftige Generationen vor Strahlungen durch Atommüll warnen? Vorschläge dazu gibt es, teilweise sind sie sehr abstrus. Sakulowski hat sie in seinem Nachwort zusammengetragen. Also unbedingt das Nachwort lesen!

Mein Fazit: Ein spannender Thriller, der nachdenklich macht. Ich empfehle ihn gerne weiter!

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Veröffentlicht am 08.12.2025

Dieser Roman hat mich tief berührt

Die späten Tage
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Natascha Wodin hat selbst gerade ihren 80sten Geburtstag gefeiert. In ihrem neuen Roman "Die späten Tage" lässt sie uns am Leben einer 80-Jährigen teilhaben. Einer 80-Jährigen, die eine späte Liebe mit ...

Natascha Wodin hat selbst gerade ihren 80sten Geburtstag gefeiert. In ihrem neuen Roman "Die späten Tage" lässt sie uns am Leben einer 80-Jährigen teilhaben. Einer 80-Jährigen, die eine späte Liebe mit einem nur geringfügig älteren Mann verbindet.

Natascha Wodin erzählt uns in ihrem Roman aus ihrem Leben im Alter, wenn es an allen Stellen zwickt und zwackt. Sie beschreibt eindrücklich und in poetischer Sprache die Sorgen um ihren Lebensgefährten, sich selbst, den Tod. Kann sie ihre späte Liebe bis an sein Lebensende begleiten oder will sie lieber vor ihm sterben? Aber wer kümmert sich dann um ihn?

Der Einblick über ihr Leben mit ihrem Partner und die Beschwerden des Alters wird immer wieder durch (autobiografische) Rückblicke in Wodins Leben unterbrochen. Und sie ist immer noch mittendrin im Leben, auch wenn es beschwerlich geworden ist.

Die Vortragsweise von Martina Gedeck hat mich begeistert. Sie verleiht mit ihrer Stimme dem Roman zusätzliche Tiefe, obwohl der Roman selbst das eigentlich gar nicht nötig hat.

Der Roman ist schwer zu beschreiben, man muss es selbst lesen oder hören. Für mich war es ein wunderbares Erlebnis und ich würde sehr gerne mehr als 5 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 08.12.2025

Carpe diem!

Jetzt gerade ist alles gut
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So schnell kann sich das Leben ändern! Und dann?

Im Hörbuch "Jetzt gerade ist alles gut" schildert und Stephan Schäfer, wie schnell sich ein Leben von jetzt auf gleich fundamental ändern kann. Götz Otto ...

So schnell kann sich das Leben ändern! Und dann?

Im Hörbuch "Jetzt gerade ist alles gut" schildert und Stephan Schäfer, wie schnell sich ein Leben von jetzt auf gleich fundamental ändern kann. Götz Otto hat das Buch sehr einfühlsam eingelesen.

Der Ich-Erzähler schneidet sich in der Küche mit einem Messer, es ist nur ein kleiner Schnitt. Trotzdem entwickelt sich der Schnitt innerhalb kurzer Zeit zur Sepsis und er hüpft dem Tod grade noch einmal von der Schippe. Er stellt sich die Frage, was man mehr aus seinem Leben machen kann, wenn es doch so plötzlich vorbei sein könnte. So wird er zum Sammler schöner Momente, hängt schönen Erinnerungen nach und stellt fest, dass die schönsten Momente ganz überraschend kommen können.

Es ist ein kurzes Hörbuch mit knapp 3 Stunden, aber es hat mich berührt. Ohne Effekthascherei berichtet und der Ich-Erzähler nicht nur über die Sepsis, sondern auch aus seinem Leben. Und die Erkenntnis, die er aus der Krankheit gezogen hat: Carpe diem! Jeder Tag bietet etwas Besonderes, wenn man mit offenem Blick den Tag bewusst wahrnimmt, die schönen Momente genießt und im Gedächtnis behält. Götz Otto hat dieses Hörbuch sehr gut interpretiert, es war eine Freude ihm zuzuhören. Ich habe festgestellt, dass mich der Text doch angeregt hat, bewusster den Tag zu erleben und mich wieder über Kleinigkeiten zu freuen.

Sehr gute 4 Sterne und eine Lese- oder Hörempfehlung!

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Veröffentlicht am 08.12.2025

Ein tolles Kochbuch nicht nur für Schwaben

Schwäbische Tapas
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Was für ein tolles Kochbuch!

Der Titel "Schwäbische Tapas" hat mich gereizt, zu diesem Kochbuch von Rainer Klutsch zu greifen. Als Tochter einer Schwäbin und daher mit der schwäbischen Küche vertraut, ...

Was für ein tolles Kochbuch!

Der Titel "Schwäbische Tapas" hat mich gereizt, zu diesem Kochbuch von Rainer Klutsch zu greifen. Als Tochter einer Schwäbin und daher mit der schwäbischen Küche vertraut, war ich extrem neugierig und ich wurde nicht enttäuscht! Klutsch hat bekannte schwäbische Gerichte neu interpretiert und in kleine Tapas verwandelt. Von meinen geliebten Maultaschen über Ochsenbäckle, Käsespätzle bis zu Flädle (für den Nichtschwaben klein geschnittene Pfannkuchen) und Desserts ist alles und viel mehr dabei.

Besonders gut gefallen hat mir, dass Klutsch sich nicht auf die Tapas beschränkt, sondern den einzelnen Variationen immer das Originalrezept eines Gerichts den einzelnen Kapiteln voranstellt. Die Fotos der Gerichte und der Tapas von Tom Herion machen sofort Appetit und Lust darauf, sich an den Herd zu stellen und eines dieser Gerichte nachzukochen. Die Rezepte sind leicht erklärt und nachvollziehbar, also auch für Laien geeignet.

Ein tolles Kochbuch für Liebhaber regionaler Küche, die auch gerne experimentieren. Und jetzt brauche ich eine Portion Käsespätzle, das Buch hat mich hungrig gemacht!

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