Platzhalter für Profilbild

Leseratte1961

Lesejury Star
offline

Leseratte1961 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Leseratte1961 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2020

Wechseljahre und nun?

Schabrackenblues
0

Klappentext:

Postmenopausal und latent depressiv: Die 55-jährige Berufsschullehrerin Silvia Maier (Single) wähnt sich im Herbst ihres Lebens und hadert mit sich und ihrem Alter. Doch während sie den Schabrackenblues ...

Klappentext:

Postmenopausal und latent depressiv: Die 55-jährige Berufsschullehrerin Silvia Maier (Single) wähnt sich im Herbst ihres Lebens und hadert mit sich und ihrem Alter. Doch während sie den Schabrackenblues singt, also über Krankheiten und erste Alterserscheinungen sinniert, versuchen alle ihre Freundinnen, noch so viele Schäfchen wie möglich ins Trockene zu bringen ...

Ein heiterer Frauenroman zum Thema: Gibt es ein Leben nach den Wechseljahren?

Fazit:

Ich wurde durch das ansprechende Cover auf dieses Buch aufmerksam. Ein heiterer Frauenroman zu den Wechseljahren? Wie soll das gehen? Wechseljahre sind doch eher ein Thema über das wir schweigen und ich wurde erst recht neugierig.

Kaum hatte ich das Buch in den Händen, habe ich mit dem Lesen begonnen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Silvia hadert mit dem Älterwerden und schlägt sich auch mit seinen Folgen herum. Auch ihre Freundinnen haben so ihre Probleme und kaum treffen sie sich, beginnen sie den Schabrackenblues zu singen. Hier ein Zipperlein, dort ein Zwackerlein und dann noch diese schlimmen Hitzewallungen. Womit haben wir das nur verdient? Alle Frauen leiden mehr oder weniger heftig unter den Wechseljahren und klagen darüber. Doch was kommt danach? Gibt es tatsächlich ein Leben nach den Wechseljahren?

Es gab einige Dinge in denen ich mich wiedererkannte, zum Glück habe ich nicht die gesamte Bandbreite der Beschwerden abbekommen, wie Silvia. Der Autorin gelang es diese Probleme nachvollziehbar und auf nachdenkliche Art zu beschreiben und mit der richtigen Portion Humor zu würzen. Ich konnte Silvia und ihre Freundinnen sehr gut verstehen und habe mich an einigen Stellen köstlich amüsiert. Unverblümt wird ausgesprochen, wie sich der Körper verändert und was sich in der Mitte des Lebens sonst noch tut und dies mit einem Augenzwinkern. Dieses Buch macht Mut, denn es zeigt, dass keine Frau alleine mit den Problemen ist. Bleibt nur eins: Packen wir es an Mädels.

Für mich war die Lektüre ein Genuss und ich konnte mich immer wieder amüsieren. Mir hat das Buch gezeigt, dass es mit einem Augenzwinkern leichter ist, sich dem Thema zu stellen. Es hilft, sich nicht immer so tierisch ernst zu nehmen.

Von mir eine Leseempfehlung für dieses gelungene Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.05.2020

Spannung pur

Dragon Tale - Herz des Drachen
0


Klappentext:
Was wirst du tun, wenn dein inneres Feuer erwacht?

Nachdem Monica sich an ihr neues Leben als Prinzessin gewöhnt hat, überschlagen sich die Ereignisse erneut und eine alte Bedrohung kehrt ...


Klappentext:
Was wirst du tun, wenn dein inneres Feuer erwacht?

Nachdem Monica sich an ihr neues Leben als Prinzessin gewöhnt hat, überschlagen sich die Ereignisse erneut und eine alte Bedrohung kehrt schleichend zurück. Doch auch abseits von Draconica läuft nicht alles glatt.

Als wäre das nicht genug, entdeckt Monica eine neue Seite an sich, die droht, die Kontrolle zu übernehmen. Ihr inneres Feuer scheint ein ganz eigenes Leben führen zu wollen und es gibt jemanden, der behauptet, mehr zu wissen. Jemanden, den Monica niemals dachte, wiederzusehen.

Monicas Geschichte geht weiter - ihre Geschichte über Feuer, Freundschaft und Abenteuer, aber vor allem - Drachen.


Fazit:

Da ich den 1. Teil gelesen habe, wollte ich natürlich die Fortsetzung unbedingt lesen und fieberte ihrem Erscheinen entgegen. Das Warten hat sich gelohnt.

Monica hat sich inzwischen in Draconica eingelebt und geht in ihrer Rolle auf, da sie die Unterstützung ihrer Freunde hat. Doch ihr Leben ist weiter sehr anstrengend, da sie zwischen zwei Welten pendelt.

Die Bedrohung in Draconica kehrt schneller zurück als erwartet und der Kampf beginnt. Die Bestillen greifen an und auch der mysteriöse Geisterjunge meldet sich zurück. Ob Monica und ihr wachsender Freundeskreis diese Gegner schlagen können? Das müsst ihr leider selbst lesen, es lohnt sich.

Auch auf der Erde, in Monicas normalen Leben, gibt es so manches Rätsel zu lösen und es warten einige Schwierigkeiten. Das Doppelleben von Monica bereitet ihr immer größere Probleme, da ihre Freunde langsam Verdacht schöpfen. Sie ahnen, das mit Monica irgendetwas nicht stimmt, da sie so oft abwesend erscheint. Ob Monicas Geheimnis auffliegt?

Der Schreibstil der Autorin war wieder, wie im ersten Teil, voller Spannung und sehr phantasievoll. Auch diesmal gibt es viele Rätsel zu lösen und der Weg bis zur Auflösung ist voller Umwege und Hindernisse. Durch die geschickten Rückblenden war ich sehr schnell wieder mitten in der Handlung und konnte fast nahtlos an Teil 1 anknüpfen. In Draconica lernte ich neue Charaktere kennen und freute mich, dass Monica unter ihnen neue Freunde finden konnte. Da ich die Merkwürdigkeiten der doppelten Identitäten auf Draconica schon kenne, war die Orientierung für mich diesmal leichter. Ich habe mich wieder sehr schnell in die Geschichte eingelesen und war fasziniert von der Phantasie und Spannung. Da der Weg zu neuen Abenteuern auch dieses Mal wieder voller Umwege war, ergaben sich immer wieder neue Aspekte und ich konnte die Eigenheiten der Charaktere wieder genauer kennenlernen.

Die Geschichte ist so spannend und feurig, wie ich es schon erwartet habe und war leider viel zu schnell gelesen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und durfte mich wieder an der Action und den vielen Ereignissen erfreuen. Der Abschied von Draconica und seinen ganz besonderen Bewohnern war wieder von einem miesen Cliffhanger begleitet, so dass ich die Fortsetzung kaum erwarten kann.

Leider musste ich mich auch von einigen Charakteren verabschieden, die mir im Laufe der Handlung ans Herz gewachsen waren und ich frage mich, ob ich sie wohl wiedersehen werde.

Die vielen Rätsel, die es zu lösen gab und die Abenteuer, die die Charaktere bestehen mussten konnten mich wieder restlos begeistern und die Handlung überraschte mich. Von den schlagfertigen Dialogen wurde ich wieder gefangengenommen und sie brachten mich oft zum Schmunzeln.

Ich tauchte wieder komplett in diese Welt ab und freute mich, dass die Autorin auch diesmal ihre Phantasiewelt so bildgewaltig vor meinen Augen erscheinen ließ, dass ich das Gefühl hatte, direkt vor Ort zu sein. Sowohl Draconica, als auch die Charaktere konnte ich mir sehr gut vorstellen. Die Spannung baute sich relativ früh auf und wurde bis zum Schluss auf einem hohen Niveau gehalten. Das Herzblut, mit dem diese Geschichte geschrieben wurde, ist auf jeder Seite zu spüren und ist in dieser Form unglaublich.

Über die Handlung kann ich nur recht wenig schreiben, da sie sehr komplex ist. Lasst euch einfach darauf ein und ihr werdet positiv überrascht.

Ich freue mich auf die weiteren Abenteuer auf Draconica und bin gespannt, wie sich die vielen Fäden am Ende zusammenfinden.

Von mir wieder eine Leseempfehlung an alle Leser, die gerne in Phantasiewelten abtauchen möchten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.05.2020

Glück und Freude am Leben halten gesund

Kann Gelato Sünde sein?
0

Klappentext:

Ein kleines Dorf in Kalabrien droht von der Landkarte zu verschwinden: Immer mehr junge Leute ziehen in die Stadt. Um sein schönes Dorf zu erhalten, verbietet der Bürgermeister den Bewohnern ...

Klappentext:

Ein kleines Dorf in Kalabrien droht von der Landkarte zu verschwinden: Immer mehr junge Leute ziehen in die Stadt. Um sein schönes Dorf zu erhalten, verbietet der Bürgermeister den Bewohnern kurzerhand das Sterben. Statt Pizza und Gelato gibt es Rohkost und Morgengymnastik. Die älteren Herrschaften sind nicht amüsiert. Doch es naht Rettung, denn ausgerechnet in diesem Dorf will Emilia Bäumle die Italiener von den Vorzügen ihrer Schwarzwälder Kirschtorte überzeugen. Kurz vor der Rente soll der Traum von einer eigenen Konditorei wahr werden. Emilias Tochter Julia, die sich mit einem Agriturismo-Betrieb selbstständig machen will, ist von der Idee allerdings wenig begeistert, der Bürgermeister erst recht nicht. Doch was sich Emilia einmal in den Kopf gesetzt hat, zieht sie auch durch …

Fazit:

Als ich den Klappentext gelesen hatte, fragte ich mich, wie der Bürgermeister das durchziehen will. Wie soll das gehen? Sterben verboten? Na, den schrägen Vogel muss ich mir doch mal näher anschauen. Da blieb mir nur eines übrig, ich klemmte mich unter Emilias Arm und dann ging es auf nach Kalabrien.

Doch bevor wir uns auf die Reise begeben, treffen wir uns noch mit den Freundinnen aus dem Tortenkreis, um noch einmal richtig zu Schlemmen. Dann machen wir uns auf den Weg, um Emilias Tochter zu besuchen, die in Italien studiert. Doch die ist nicht dort, wo wir sie vermuten und so geht es weiter in dieses kleine Dorf, in dem sie inzwischen leben soll. Ab jetzt wird die Reise richtig interessant, denn sowohl Emilia als auch Julia befinden sich an einem Wendepunkt ihres Lebens.

Julia hat die Sicherheit ihres zukünftigen Berufes aufgegeben, um sich ausgerechnet in Piccolo Leone, gemeinsam mit ihrem neuen Freund, einen Traum zu erfüllen. Leider ist das leichter gedacht, als getan, denn es gibt so einige Schwierigkeiten zu überwinden. Kann das gut gehen?

Emilia, die kurz vor ihrem 60. Geburtstag steht, verliebt sich in das Örtchen und dessen kleine Bäckerei, so dass sie sehr schnell einen Neubeginn plant. Doch da gibt es noch den Bürgermeister, dem Emilias Traum von der Bäckerei ein Dorn im Auge ist. Kuchen und Torten sind schließlich gesundheitsgefährdend und passen nicht in sein schönes Dorf. Die alten Menschen sollen lieber zur Zwangs-Aerobic gehen und sich von Rohkost ernähren. So kommt es, wie es kommen muss, es prallen Welten und Meinungen aufeinander. Wo solche Dickschädel aufeinanderprallen, gibt es natürlich auch Beulen. Wer wird sich wohl durchsetzen?

Das Chaos scheint perfekt und dann kommt auch noch der berüchtigte Amor vorbei. Sorgt der endlich für Friede, Freude, Eierkuchen, oder für noch mehr Wirbel?
Während bei Julia die Gäste mit bissigen Ziegen und Hühnerkacke kämpfen, hat es Emilia mit ganz anderen Gegnern zu tun. Doch beide Frauen kämpfen für ihren Traum, auch wenn ihnen so mancher Knüppel zwischen die Beine fliegt.

Durch den tollen und humorvollen Schreibstil tauchte ich wieder mitten in die Handlung und hatte das Gefühl direkt vor Ort dabei zu sein. Bei den bildhaften Beschreibungen entstanden Bilder im Kopf und ich konnte mir die örtlichen Gegebenheiten sehr gut vorstellen. Ich sah die blütenweißen Tischdecken im Café genauso, wie die Macken der Öko-Pension und die uralten Olivenbäume.

Ich konnte mich gut in die Charaktere hineinversetzen, auch in die in den Nebenrollen. Es war wieder eine Begegnung mit völlig normalen Menschen mit all ihren Ecken und Kanten, da Tessa Hennig keine perfekten Topmodells als Darsteller benötigt.

Emilia ist eine starke Frau, die von ihrem Mann für eine Jüngere sitzengelassen wurde und das gemeinsame Versicherungsbüro auch noch alleine weiterführt. Als ihr Ex dann von der neuen Liebe abgeschossen wird, kriecht er bei Emilia zu Kreuze, nur um dann schnell den Löffel abzugeben. Nach vielen Jahren im Hamsterrad verkauft Emilia das Büro, um endlich mal an sich zu denken. Ich konnte all ihre Gedanken und Gefühle sehr gut nachvollziehen und sie wurde mir immer sympathischer. Ihr Mut, in Kalabrien noch einmal einen Neubeginn zu wagen, hat mir sehr imponiert.

Ihre Tochter Julia will ihr Leben ganz anders gestalten als ihre Mutter und ihren eigenen Weg gehen. Wie trügerisch Sicherheit sein kann, hat sie schließlich bei ihrer Mutter erlebt. So stürzt sie sich Hals über Kopf in ein Abenteuer und auch in die Liebe, auch wenn das für Haare raufen bei ihrer Mutter sorgt.

Die Mutter-Tochter Beziehung ist recht schwierig und es machte mir Spaß, Emilias und Julias Gesprächen zu lauschen und die langsame, vorsichtige Annäherung zu beobachten. Ob sie die Schatten der Vergangenheit hinter sich lassen können und die Sonne bald wieder scheint?

Francesco sorgte hier und da für Kopfschütteln, da er ziemlich stur in seinem Öko-Müsli-Denken war. So manches Brett vor seinem Kopf muss entfernt werden, damit er in die Zukunft schauen kann. Auch wenn er sich teilweise seinen Öko-Ideen verrannte konnte Francesco schnell meine Sympathie gewinnen.

Den Bürgermeister Gaspare hätte ich gerne mal richtig geschüttelt, er war der Unsympath in der Runde mit seinem Gesundheitswahn. Schön, dass seine Mutter das Herz am rechten Fleck hatte und ihm die Stirn bieten konnte. In Camillas Gegenwart wurde der allmächtige Bürgermeister schnell wieder zum kleinen Kind und spurte einfach.

Arturo, der örtliche Bestatter spielt schnell eine große Rolle in Emilias Leben und konnte sich schnell in mein Herz schleichen. Er unterstützt Emilia in vielen Bereichen und ist unglaublich herzlich.

Die restlichen Bewohner des Dorfes wuchsen mir auch schnell ans Herz, da sie einfach wunderbar gezeichnet waren. In ihrer Gegenwart fühlte ich mich einfach pudelwohl und konnte Bella Italia genießen.

Der Roman hat mir von der ersten bis zur letzten Seite sehr gut gefallen, mich allerdings auch ein wenig nachdenklich gemacht, da er den Gesundheitswahn mit einem Augenzwinkern auf die Schippe nimmt. Was bringt das Altwerden, wenn der Genuss und die Freude am Leben fehlen? Es prallen auf humorvolle Weise wieder mal Welten aufeinander und die Lösungen konnten mich überraschen. Die Seiten flogen wieder viel zu schnell dahin und ich wäre gerne länger in Kalabrien geblieben, um Emilias tolle Torten- und Eiskreationen zu genießen.

Von mir eine absolute Leseempfehlung für diesen spritzigen, lockeren Genuss. Allerdings mit einer Warnung: Da ihr garantiert Hochwasser im Mund bekommt, solltet ihr die Waage verbannen. Wer würde nicht für Emilias leckere Kreationen sterben wollen? Lest und genießt einfach, die Diät kann wohl mal einen Moment warten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.05.2020

Anders als ich es erwartet habe

Thirty
0

Klappentext:

Bella Edwards' Leben ist ein einziges Chaos. Während ihre Freundinnen auf Facebook ihr ach so erfüllendes Leben feiern, ist Bella nicht mal ansatzweise da, wo sie mit fast dreißig sein wollte. ...

Klappentext:

Bella Edwards' Leben ist ein einziges Chaos. Während ihre Freundinnen auf Facebook ihr ach so erfüllendes Leben feiern, ist Bella nicht mal ansatzweise da, wo sie mit fast dreißig sein wollte. Vor allem der Mann fürs Leben fehlt noch. Hals über Kopf fliegt sie von London nach New York zu ihrer Freundin Esther. Die hat die rettende (oder völlig absurde?) Idee: dreißig Dates in dreißig Tagen. So macht Bella sich auf einen verrückten Trip von New York bis nach San Francisco mit dem Ziel: den Einen finden. Zwischen diversen Blind Dates, charmanten und weniger charmanten Typen, findet Bella zwar nicht den Mann fürs Leben, aber tatsächlich das Eine, was sie glücklich macht. Und vielleicht, nur vielleicht, gibt es ja doch noch Hoffnung auf den Einen ...
Fazit:

Vielleicht bin ich die falsche Leserin für diese Art von Liebesroman, da er mich nicht komplett überzeugen konnte.
Nach einer Leseprobe hatte ich erwartet, einen lustigen Roman lesen zu können, der mir viele Schmunzler ins Gesicht zaubert. Schmunzeln konnte ich in der Tat, jedoch fühlte ich mich gleichzeitig mit der Protagonistin durch deren Leben gehetzt.

Bella hat ihr Leben nicht mehr im Griff, seit sie ihren Job geschmissen hat. Statt jetzt zu überlegen, wie es weitergehen kann, setzt sie sich in den Flieger und flieht zu ihrer Freundin nach New York. Da auch ihre Freundin vermutet, dass Bella der Mann fürs Leben fehlt, macht sie ihr den Vorschlag, in den 30 Tagen bis zu ihrem 30sten Geburtstag 30 Dates zu haben. Nun beginnt die Hetzjagd nach dem richtigen Mann, der Bella glücklich machen soll.

Zuerst fand ich die Idee lustig und auch die ersten Dates konnten mich mit ihrem Humor erfreuen. Bella ist der Tollpatsch in Person und die Fettnäpfchen warten darauf, dass sie hineinspringt. Doch im Verlauf der Handlung wurden die bedienten Klischees immer flacher und der Humor gezwungener. Dadurch konnte mich die Handlung nicht mehr so überzeugen wie am Anfang.

Da der Schreibstil locker und ansprechend war, habe ich das Buch trotz einiger Längen sehr schnell gelesen.
Leider wurde das Potential der Idee nicht gut umgesetzt, da die Charaktere sehr farblos und oberflächlich blieben und ich mich ab einen gewissen Punkt nur noch genervt fühlte. Am Anfang habe ich mich noch köstlich amüsiert, doch im Laufe der Handlung flachte der Inhalt immer mehr ab und wurde oberflächlicher. Eine Lektüre für den Sommer, die mit dem Schreibstil punkten kann, allerdings meine Erwartungen nicht erfüllte. Schade.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.05.2020

Gegen das Vergessen

Ein Lied für die Vermissten
0


Klappentext:
»Schon ein Sandkorn genügt, um eine große Geschichte daraus zu machen.«

Als 2011 der Arabische Frühling voll entfacht ist, löst der Fund zweier Leichen auch in Beirut erste Unruhen aus. ...


Klappentext:
»Schon ein Sandkorn genügt, um eine große Geschichte daraus zu machen.«

Als 2011 der Arabische Frühling voll entfacht ist, löst der Fund zweier Leichen auch in Beirut erste Unruhen aus. Während schon Häuser brennen, schreibt Amin seine Erinnerungen nieder: an das Jahr 1994, als er als Jugendlicher mit seiner Großmutter in den Libanon zurückkehrte – zwölf Jahre nach dem Tod seiner Eltern. An seine Freundschaft mit dem gleichaltrigen Jafar, mit dem er diese verschwiegene Nachkriegswelt durchstreifte. Und daran, wie er schmerzhaft lernen musste, dass es in diesem Land nie Gewissheit geben wird – weder über die Vergangenheit seines Freundes, noch über die Geschichte seiner Familie.
Nach dem internationalen Bestseller Am Ende bleiben die Zedern führt auch Pierre Jarawans neuer Roman in eine Welt voller unvergesslicher Figuren, sinnlicher Eindrücke und Emotionen, einfühlsam, spannend und virtuos verknüpft mit der bewegten Geschichte des Nahen Ostens.

Fazit:

Eine Rezension zu diesem Buch zu schreiben ist eine echte Herausforderung, da es mir schwer fällt, die Gedanken und Emotionen in Worte zu fassen.

Mit dem inzwischen erwachsenen Amin ging ich auf die Reise in seine Vergangenheit, um die Geheimnisse seines Heimatlandes und seiner Familie zu entschlüsseln. Auf dieser Reise lernte ich einige prägende Charaktere kennen und rätselte häufig, was sie vor Amin verschweigen.

Da ist zuerst die Großmutter von Amin, die mit Amin nach Deutschland auswanderte, als seine Eltern nach einem tragischen Unfall ums Leben kamen und die über die Vergangenheit schweigt. Nach zwölf Jahren kehrt seine Großmutter mit Amin in den Libanon zurück und sie blüht in ihrer Heimat regelrecht auf, als sie sich ihren Traum erfüllen kann. Doch da gibt es den Schatten der Vergangenheit, über den sie weiterhin schweigt.

Für Amin beginnt eine aufregende Zeit in dieser für ihn fremden Kultur, mit dieser belastenden Vergangenheit. Gut, dass er schnell einen Freund findet, der ihm hilft zu verstehen. Doch kann diese Freundschaft bestehen?
Auch die Erwachsenen, denen Amin begegnet, geben ihm Rätsel auf und er scheitert oft an deren Verschwiegenheit.

Obwohl der Krieg im Libanon endlich vorbei ist, hat er noch immer einen starken Einfluss auf die Menschen. Ich durfte tief in ihre Gedanken und Gefühle abtauchen und lernte auch ihre immer noch vorhandenen Ängste kennen. Wortgewaltig und in bildhafter Sprache gelang es dem Autor, mich schon sehr schnell in dieses unbekannte Land mitzunehmen und mir die Kultur und die Bewohner näher zu bringen. Der Autor ist ein echter Geschichtenerzähler, der seine Leser oder Zuhörer in seinen Bann zieht. Ich war schnell in der Geschichte gefangen und wollte die Rätsel lösen, die sich lange Zeit verbargen. Anfangs bekam ich nur vage Andeutungen, die mich auf die Vergangenheit von verschiedenen Charakteren neugierig machten und gleichzeitig eine unglaubliche Spannung aufbauten. Stück für Stück konnte ich das Puzzle zusammensetzen und vor meinen Augen entstand langsam ein komplettes Bild.

Dieses Buch erzählt vom Leben in den unterschiedlichen Kulturen, dem Schweigen, den Folgen des Bürgerkriegs, dem Verlust der Familie, einer Freundschaft und deckt so manches gut gehütete Geheimnis auf. Trotz der vielen Zeitsprünge, die mir anfangs noch Schwierigkeiten bereiteten, konnte ich tief in diese Geschichte abtauchen.

Die Geschichte fordert die ganze Aufmerksamkeit und Konzentration des Lesers, damit er die vielen Fäden am Ende sinnvoll verknüpfen kann. Mich hat „das Lied für die Vermissten“ tief berührt und nachdenklich zurückgelassen. In diesem Roman wird auf das Schicksal der vielen Vermissten im Libanon, als Kriegsfolge, aufmerksam gemacht und so sorgt er dafür, dass diese Menschen nicht vergessen werden. Die Aufklärung über diese Schicksale erfolgte leider bisher nicht.

Von mir eine absolute Leseempfehlung für dieses eindringliche Buch, für alle Leser die anspruchsvollere Kost lieben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere