Ab auf die Insel, um den Horizont zu erweitern
FriesenteetageKlappentext:
Kerrin ist entnervt: Die Auftragslage der selbstständigen Bauingenieurin könnte besser sein, ihr Liebesleben ebenso und nach einer Lungenentzündung kommt sie nur schwer wieder auf den Damm. ...
Klappentext:
Kerrin ist entnervt: Die Auftragslage der selbstständigen Bauingenieurin könnte besser sein, ihr Liebesleben ebenso und nach einer Lungenentzündung kommt sie nur schwer wieder auf den Damm. Kurz entschlossen fährt sie zu ihrer Mutter auf die Nordseeinsel Föhr, um sich von der Meeresbrise durchpusten zu lassen und sich bei Friesentee und langen Strandspaziergängen endlich auszukurieren. Auf Föhr angekommen, ist von Erholung kaum die Rede: Kerrins Mutter droht das Haus zu verlieren, in dem sie seit Jahrzehnten wohnt, und Kerrin selbst schubst einen vermeintlichen Einbrecher die Treppe runter - den attraktiven und charmanten Lian, der ausgerechnet der Sohn des Vermieters ist. Trotzdem funkt es zwischen den beiden, und Kerrin überlegt ihr Leben umzukrempeln. Doch Lian hat einen eigenen Lebenstraum, in dem für Kerrin kein Platz zu sein scheint…
Fazit:
Für Kerrin war die Selbstständigkeit immer das Non-Plus-Ultra. Sie lebt in dem Haus, welches ihr von ihrer Großmutter vererbt wurde und betreibt in einer gut funktionierenden, freundschaftlichen Bürogemeinschaft ihr Ingenieurbüro. Nach einer längeren Lungenentzündung, die immer noch nicht auskuriert ist, lernt sie auch die Schattenseiten ihrer Selbstständigkeit kennen. Da sie noch an den Folgen ihrer Krankheit leidet, nimmt sie sich eine Auszeit auf Föhr, die sie bei ihrer Mutter verbringt.
Auf Föhr erwartet Kerrin erst einmal eine schlechte Nachricht. Ihrer Mutter wurde der jahrzehntealte Mietvertrag gekündigt und sie muss um ihre Zukunft bangen. Die Erholung von Kerrin scheint gefährdet. Als Kerrin dann auch noch einen Einbrecher die Treppe herunterschubst, der sich als Sohn des Vermieters herausstellt, scheint das Haus erst recht verloren.
Kerrin und der Einbrecher sind sich allerdings auf den ersten Blick sympathisch und so kann es kaum wundern, dass bald die ersten Funken sprühen. Kerrin verbietet sich ihre Gefühle, da sie nach ein paar Wochen in ihr altes Leben zurückkehren will und Lian auch schon andere Pläne für sein Leben hat. Gibt es eine Chance für diese Beziehung? Das müsst ihr leider selbst lesen.
Da Kerrin bisher keine Ahnung hat, wer ihr Vater ist, will sie während des Aufenthaltes auf Föhr auch endlich die Wahrheit aus ihrer Mutter herauskitzeln. Ob ihr dies gelingt? Auch das lest bitte selbst.
Da es sich um einen Liebesroman handelt, habe ich mit relativ leichter Kost gerechnet. Ich wurde angenehm überrascht, da das Ende zwar voraussehbar erschien, zwischendurch allerdings immer wieder neue Verwicklungen und Überraschungen auf mich warteten. So kommen Lian und Kerrin gut gehüteten Familiengeheimnissen auf die Spur und auch Lians verstorbener Vater sorgt mit seinem Testament noch für den richtigen Pep.
Besonders schön war es für mich die Weiterentwicklung von Kerrin zu verfolgen, die sich über ihr bisheriges und zukünftiges Leben sehr viele Gedanken machte und nicht damit rechnete, dass dieser Aufenthalt auf der Insel ihre Lebensplanung so beeinflussen würde. Auch Lian überdenkt seine Planungen und überrascht am Ende mit einem überzeugenden Konzept. Die Charaktere in den Nebenrollen waren für mich teilweise anfangs undurchsichtig, nach und nach konnte ich ihre Beweggründe immer besser verstehen und teilweise auch nachvollziehen. Sehr sympathisch war der Nachbar von Kerrin, der eine Art Vaterersatz für Kerrin ist.
Der Winterurlaub auf Föhr hat mir sehr gut gefallen und ich danke der Autorin, dass sie mich mit auf die Reise nahm. Sie hat die Insel im Winter so schön bildlich beschrieben, dass ich Lust habe auch endlich wieder mal einen Winterurlaub an der Nordsee zu verbringen.
Die Geschichte hatte mehr Tiefgang als erwartet und erzählt von neuen Perspektiven, und der Aufarbeitung der Vergangenheit und bietet nebenbei noch lockere Unterhaltung für gemütliche Winterabende am Kamin.
Mir hat der Roman gut gefallen und ich vergebe eine klare Leseempfehlung.