Platzhalter für Profilbild

Leseratte1961

Lesejury Star
offline

Leseratte1961 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Leseratte1961 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.09.2019

Ermittlung mit Humor, Menschlichkeit und Spannung

Rache im Odenwald (Alexandra König ermittelt 3)
0

Klappentext:

Ein neuer Fall im Odenwald
Es ist Halloween im Odenwald und Alex und Hauptkommissar Tom besuchen das Fest auf der Burg Frankenstein. Dort treiben sich alle möglichen Gruselgestalten herum. ...

Klappentext:

Ein neuer Fall im Odenwald
Es ist Halloween im Odenwald und Alex und Hauptkommissar Tom besuchen das Fest auf der Burg Frankenstein. Dort treiben sich alle möglichen Gruselgestalten herum. Als Alex einen auf dem Bauch liegenden Mann mit einem Messer im Rücken entdeckt, hält Tom ihn zunächst für einen Halloween-Scherz. Doch Alex hat den besseren Instinkt: Es handelt sich tatsächlich um einen Toten. Der Fall wird von der Darmstädter Polizei übernommen, aber Alex, die Hauptzeugin, macht sich auf eigene Faust an die Ermittlungen. Dabei gerät sie prompt ins Visier des Täters ...

Fazit:

Auch wenn ich die Vorgängerbände nicht kenne, konnte ich schnell in den neuen Fall von Alex einsteigen, da die Charaktere kurz und knackig beschrieben werden.

Der Tote von der Burg Falkenstein macht Alex und dem Darmstädter Ermittler Christian schon genug Kopfzerbrechen, es könnte ja auch mal einfach sein. Doch so ist es nicht. Es taucht noch ein weiterer Toter auf und auch ein Fuchs hat mit der Handlung irgendetwas zu tun. Nur wie hängen diese Fälle zusammen? Alex muss auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig tanzen und sich zusätzlich noch um ein Mäuseproblem kümmern. Auch ihr geliebter Tom ist auf 180, da er seinem Kollegen Christian scheinbar nicht über den Weg traut. Alex ermittelt auf eigene Faust in 4 Fällen und leidet scheinbar auch noch unter Verfolgungswahn. Kann sie das durchhalten und die Täter überführen? Das lest bitte selbst, ich will nicht zu viel verraten.

Durch den lockeren und flüssigen Schreibstil konnte ich schnell in die Geschichte einsteigen und miträtseln. Ich hatte sehr schnell mehrere Verdächtige ausgemacht und war gespannt, ob eine meiner Vermutungen zutreffen würde. Es gab zum Schluss noch einige Verwicklungen, die ich so nicht vorhergesehen hatte, so dass mich das Ende dann doch überraschen konnte. Die Spannung baute sich früh auf, um bis zum Ende erhalten zu bleiben und ich flog regelrecht durch die Handlung. Toll gemacht.

Die Charaktere waren mir schnell sympathisch, ganz besonders die Stammtischrunde, die Alex nach bestem Wissen und Gewissen unterstützt. Besonders schön fand ich, dass an vielen Stellen hessisch gebabbelt wird. Mit Tom, dem Verlobten von Alex, hatte ich teilweise meine Probleme, da er Alex sehr häufig ausbremsen wollte. Im Laufe der Handlung konnte ich seine Sorgen immer besser verstehen und er wurde mir immer sympathischer, ganz besonders, weil er Alex doch immer wieder zur Seite steht. Christian sorgt ebenfalls für Verwirrung, da er ein attraktiver Mann ist, der sich für Alex interessiert. Dies führt natürlich zu Eifersüchteleien bei Tom. Ob die Eifersucht berechtigt ist und ob die Kollegen dann doch noch zusammenarbeiten? Auch das müsst ihr leider selbst lesen.

Die sympathische Alex steckt ihre Nase schnell in die aktuellen Mordfälle, ohne zu ahnen, in welchen Gefahren sie bald schwebt. Wären es nur die suspekten Menschen, die alle etwas mit den Ermittlungen zu tun haben, wäre es doch schon genug. Warum nur will sie auch noch das Reiten lernen und dann auch noch auf „Schnappi“, dessen Name Programm ist? Zusätzlich entdeckt Alex auch noch ihre Liebe zu Hunden und da gibt es mehr als Gassi gehen. Wo soll nur die Zeit herkommen, um alle Fälle zu lösen und sich auch noch um die neuen Hobbys zu kümmern? Alex hat trotzdem noch genügend Reserven, um ganz genau hinzuschauen und auch die Details zu beachten. Ob es ihr mit dieser Gabe gelingt, die Fälle zu lösen, das lest bitte selbst.

Mir hat es Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen, da es mich mit seinem Humor und den ungewöhnlichen Einfällen überzeugen konnte. Es handelt sich um einen Krimi zum Wohlfühlen und da keiner der Charaktere abgehoben erscheint, wurde „gemenschelt“. Für mich war dies das erste Buch aus dieser Reihe und ich werde weitere Bücher lesen.

Von mir eine Leseempfehlung für alle Leser, die gerne Krimis lesen, die mit Humor und Menschlichkeit punkten.

Veröffentlicht am 16.09.2019

Deutsche Sprache, schwere Sprache

Alles außer fern
0

Klappentext:

Raus aus der pulsierenden Metropole Moskau, hinein in die beschauliche Tiroler Provinz
Diesen Schritt wagte die russische Germanistin Ksenia Konrad. Wie es ist, sich an einem fremden Ort ...

Klappentext:

Raus aus der pulsierenden Metropole Moskau, hinein in die beschauliche Tiroler Provinz
Diesen Schritt wagte die russische Germanistin Ksenia Konrad. Wie es ist, sich an einem fremden Ort zurechtzufinden, exotisch anmutende Gepflogenheiten richtig deuten zu lernen und den anfangs unverständlichen Dialekt zu enträtseln – davon kann Ksenia Konrad ein Lied mit vielen Höhen und Tiefen singen. Hinter jeder Ecke lauert eine neue Ausnahme von der Regel. Und heißt es jetzt eigentlich Plusquamperfekt oder Minusquamperfekt? Alles halb so schlimm, beweist Ksenia Konrad: Heute arbeitet sie selbst als Deutschtrainerin für MigrantInnen und hilft anderen dabei, Sprache als Schlüssel für die Tür zur neuen Heimat zu entdecken.
Erfolgsrezept Herz und Humor: mit einer neuen Sprache in ein neues Leben finden
Unkonventionell und ermutigend: Ksenia Konrad ist eine tatkräftige Frau, die etwas zu erzählen hat – schließlich kennt sie die Gefühlsskala beim Transfer in eine neue Kultur selbst nur zu gut. Mit viel Herz und Humor entlockt sie selbst aussichtslos scheinenden Situationen eine Portion heitere und motivierende Lebensphilosophie. In ihrem inspirierenden Buch berichtet sie schwungvoll und erhellend von ihrer eigenen Lebensgeschichte und von ihrer Arbeit mit MigrantInnen.

Fazit:

Schon beim Lesen der Leseprobe war mir klar, dass es sich um ein Buch handelt, dass die Tücken der deutschen Sprache erläutern wird, da schon die ersten Erklärungen zur Grammatik für Muttersprachler auftauchten. Durch diese Erklärungen wird erst recht klar, wie schwer es ist, unsere Sprache zu erlernen. Der Lesefluss wird an manchen Stellen gebremst, da die Erklärungen erst mal richtig verstanden werden müssen, da sie auch für Muttersprachler teils zu theoretisch sind.

Da die Autorin mit ganzem Herzen dabei ist, konnte sie mich mitnehmen und die Erlebnisse eines Deutschkurses authentisch rüberbringen. An einigen Stellen habe ich nur gestaunt, wie sie die Ausnahmen von der Regel so erklärte, dass sie verständlich und nachvollziehbar wurden. Ich konnte selbst über die Herausforderungen unserer Sprache und das Erlernen dieser, nachdenken. Ksenia Konrad geht dafür andere Wege, als vom Lehrbuch vorgegeben, um die Teilnehmer ihrer Sprachkurse bei der Stange zu halten und stolz auf ihre Kenntnisse zu sein. Allerdings hätte ich mir noch mehr Anekdoten aus ihren Sprachkursen gewünscht, um die vielen Erklärungen aufzupeppen. Es ist deutlich zu spüren, dass Ksenia Konrad Germanistik studierte und ihr Wissen weitergeben will. Dies war mir an manchen Stellen dann doch zu viel.

Auch der Ablauf des Sprachkurses erschien mir teilweise zu glatt, da hätte ich mir mehr Anekdoten gewünscht, bei denen die Verwirrung über die komplizierten Regeln greifbarer wird. Leider bleiben auch die Teilnehmer der Sprachkurse sehr blass, da über sie und ihr Leben nur sehr wenig berichtet wird. Schön war am Schluss der Abschnitt, in dem Ksenia aus ihrem Leben berichtet, dies versöhnte mich insgesamt wieder mit diesem Buch.

Insgesamt konnte mir das Buch vermitteln, wie schwer es ist, sich unsere Sprache anzueignen und wie viele Fallstricke auf Lernende warten. Hut ab, vor den Menschen, die es schaffen. Für mich erscheint es als motivierendes Werk für Menschen, die schon gewisse Kenntnisse haben und diese vertiefen möchten. Für mich als Muttersprachlerin blieb es leider zu oberflächlich und zu theorielastig.

Veröffentlicht am 16.09.2019

Wichtige und wertvolle Erinnerung, die beim Verarbeiten und verstehen helfen kann

Schrecklich schöne Kindheit
0

Klappentext:

Dieses Buch beinhaltet die autobiographische Schilderung der Protagonistin, die sie mit Erlebnissen ihrer Kindheit in der Vorkriegszeit einleitet. Die schrecklichen Ereignisse des Zweiten ...

Klappentext:

Dieses Buch beinhaltet die autobiographische Schilderung der Protagonistin, die sie mit Erlebnissen ihrer Kindheit in der Vorkriegszeit einleitet. Die schrecklichen Ereignisse des Zweiten Weltkrieges und die massiven Bombenangriffe auf Hamburg prägen ihr Leben. Insbesondere die entbehrungsreiche Nachkriegszeit stellt für ihre Familie eine enorme Belastung dar. Da ist Franz, der Vater, ein eigenwilliger Individualist, die unberechenbare Mutter "Pöppi". Inges Bruder Jonny, der besonders unter den Nazis zu leiden hat und Hauptprotagonistin Inge, Tochter und Schwester, die mit allen Genen ihrer Eltern bestückt ist. Als die Familie auseinanderzubrechen droht, kämpft Inge verbissen um deren Erhalt. Allzu früh lernt sie die Verantwortung für Ihre Familie zu übernehmen und entwickelt daraus ein weit über ihr Alter hinausgehendes Selbstbewusstsein. Sie bürdet sich eine schwere Last auf, um alle durch die Hungersnot der Nachkriegszeit und auch durch den bitterkalten Winter 1946/47 zu bringen. Mit etlichen inneren Narben übersteht die Familie diese schreckliche Zeit. Um sich emotional von den geschilderten Begebenheiten zu distanzieren, verzichtet die Autorin bewusst auf die Verwendung der "Ich-Form".


Fazit:

Inge Klatt berichtet über ihre Kindheit in den schlimmen Zeiten des zweiten Weltkrieges. Sie wurde 1932 geboren und entwickelt sich zu einem Freigeist und einer Kämpferin. Viele kleine Alltagsepisoden zeigen, dass sie eine schöne Kindheit verbrachte. Dies ändert sich jedoch, als es Hitler gelingt, die Macht zu ergreifen und seinen Krieg zu beginnen. Nun wird auch ihre heile Welt überschattet und die Familie scheint zu zerbrechen.

Ich blieb am Ende dieses Buches sehr nachdenklich zurück. Leider stamme ich aus einer Familie, die über diesen Krieg kaum gesprochen hat und lieber verdrängte, statt den Krieg und seine Folgen zu verarbeiten. Aus diesem Grund lese ich gerne Autobiographien aus dieser Zeit, um endlich zu verstehen. Es ist inzwischen bekannt, dass die nachfolgenden Generationen noch immer unter diesen Traumata leiden, da sie von den Betroffenen nicht aufgearbeitet wurden. Die Erinnerungen an diese Zeit dürfen nicht vergessen werden und wir müssen bereit sein, sie auch den folgenden Generationen zugänglich zu machen.

Der Autorin gelang ein tolles Werk, in dem sie uns ohne den üblichen erhobenen Zeigefinger aus ihrer Kindheit erzählt, die schon früh vom Krieg überschattet wurde. Die vielen kleinen Alltagsepisoden zeigen, dass sie viele schöne und normale Momente erleben durfte. Gerade dadurch wirken die Kriegsfolgen noch bedrückender und nachvollziehbarer. Auch die Nachkriegszeit mit den vielen Entbehrungen stellt Inge und ihre Familie vor große Herausforderungen. Ob und wie sie diese meistern, das müsst ihr selbst lesen, da es sich lohnt.

Bewusst verzichtet die Autorin bei ihrer Erzählung auf die „Ich – Form“ um sich emotional zu distanzieren. Dadurch und durch den flüssigen Schreibstil gingen mir Inges Erlebnisse noch mehr unter die Haut und ich konnte nicht aufhören zu lesen. Ich konnte mir viele Erlebnisse bildlich vorstellen und mitfühlen und mitleiden. Ich bedanke mich an dieser Stelle ganz herzlich für diese interessante Biographie aus dieser Zeit und freue mich auf weitere Bücher von Inge Klatt.

Von mir eine absolute Leseempfehlung an alle, die mehr aus dieser Zeit erfahren möchten.

Veröffentlicht am 14.09.2019

Lesenswertes, sehr persönliches Tagebuch

Alpenüberquerung live!
0


Klappentext:

»Wer wagt, gewinnt!« Die Formel ist so eingängig wie verheißungsvoll, doch stimmt sie? Matthias Bargel macht die Probe aufs Exempel: Der Münchner wählt den Weg als Ziel und wandert - von ...


Klappentext:

»Wer wagt, gewinnt!« Die Formel ist so eingängig wie verheißungsvoll, doch stimmt sie? Matthias Bargel macht die Probe aufs Exempel: Der Münchner wählt den Weg als Ziel und wandert - von seiner Haustür über die Alpen zum Gardasee.
Auf seiner Reise sammelt der Bergfreund vielfältige Eindrücke von der Schönheit und den Widrigkeiten der Natur. Er erlebt skurrile Begebenheiten und trifft auf originelle Wesen, darunter Heidi, eine Schar Wolpertinger, den Berggeist und einen vermeintlichen Doppelgänger Gerhard Polts. Aufkeimenden Ängsten bietet er wirksam Paroli: Bei Gewitter klammert er sich mental an die »Blitzschutzkappe« seines Regenschirms und die Bären redet er ganz einfach tot.
Freimütig erzählt der Rucksackheld von seinem Solo-Abenteuer: fünf lange Wochen auf dem Pfad der Entschleunigung. Das Buch ist ein Plädoyer für das Gehen.

Fazit:

Mit dem vorliegenden Buch hat der Autor mich mit auf seine Wanderung von München, quer über die Alpen, bis hin zum Gardasee mitgenommen. Während dieser 5-wöchigen Wanderung wurde für mich immer deutlicher, dass es sich um einen Berg- und Naturfreund handelt, der gerne wandert. Die Natur- und Landschaftsbeschreibungen vermittelten mir das Gefühl, selbst auf dieser Route unterwegs zu sein. Viele Situationen beschreibt es so genau, dass ich mich gut in ihn hineinversetzen konnte. Er liefert zusätzlich sehr viele Hintergründe zu den Orten und deren Geschichte, die mir sehr gut gefallen haben. Diese Hintergründe waren locker eingebunden, so dass ich sie genießen konnte ohne mich erschlagen zu fühlen.

Auf dem Weg begegnet er immer wieder unterschiedlichen Menschen und Anforderungen. Die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit gestaltete sich manchmal schwieriger als gedacht, gut, wenn es hilfsbereite Menschen gibt, die sich vor Ort auskennen. Die Nachtquartiere und die Mahlzeiten wurden sehr anschaulich und detailliert beschrieben, sogar die Kosten wurden erwähnt, und ich konnte mir ein genaues Bild machen und mitleiden oder mich mitfreuen, wenn ein Hauch Luxus oder besondere Herzlichkeit zu spüren waren. Auf die Mahlzeiten legte Matthias Bargel besonderen Wert, da solch eine Fernwanderung natürlich kraftraubend ist.

Es wurde auch von Problemen und Ängsten während dieser Wanderung berichtet. So zum Beispiel von der Angst, alleine im schweren Gewitter auf einem Berg unterwegs zu sein, oder ein Gebiet mit Braunbären zu durchqueren. Auch die Belastungen die während der Wanderung auftreten wurden erwähnt, Blasen an den Füßen, verspannte Muskeln bis hin zur Erschöpfung nach einem Gewaltmarsch machen die Erlebnisse authentisch und ehrlich. Der Autor gibt die gesamte Bandbreite seiner Gefühle preis und erlaubt einen tiefen Einblick in sein Befinden. Alle Gefühle und auch seine Gedanken konnte ich nachvollziehen.

Durch die Kapitelüberschriften wusste ich immer, an welchem Punkt die Reise gerade war und wo das nächste Ziel lag, so dass ich selbst recherchieren konnte, und mir die Örtlichkeiten und Entfernungen noch genauer anschaute. So konnte ich mir die Strapaze dieser Reise noch genauer vorstellen. Am Ende des Buches ist die ganze Route zusätzlich abgebildet, um sich einen Überblick zu verschaffen.

War der Schreibstil am Anfang noch etwas hölzern so besserte er sich mit Fortschreiten des Buches und ich konnte das Buch erst wieder aus der Hand legen, als ich mit Matthias am Ende der Reise angekommen war. Das Ende der Reise war für mich ein Highlight, da es ganz still und leise gefeiert wurde und ich dieses Glücksgefühl umso mehr genießen konnte.

Ich fühlte mich von dem Buch gut unterhalten und genoss die schönen Lesestunden.
Von mir eine Leseempfehlung an alle Leser, die sich für die Alpen und deren Überquerung interessieren.

Veröffentlicht am 13.09.2019

Humorvoller Roman für locker, leichte Lesestunden

Heiliger Gummistiefel
0

Klappentext:

„Ich senkte den Kopf, soweit es die Kapuze zuließ, und starrte auf meine plüschigen Oberschenkel. Es vergingen ein paar Sekunden, ehe mir bewusst wurde, dass man vielleicht nicht vor einem ...

Klappentext:

„Ich senkte den Kopf, soweit es die Kapuze zuließ, und starrte auf meine plüschigen Oberschenkel. Es vergingen ein paar Sekunden, ehe mir bewusst wurde, dass man vielleicht nicht vor einem Geistlichen auf Stoffhoden starren sollte.“

Vom Freund betrogen, der Job auf der Kippe und eine landesweite Blamage im Radio. Susi Schniebel braucht jetzt vor allem eines: Trost und Ablenkung. Einen kompletten Filmriss später erwacht sie in einem Bus voller Senioren. Dass die Reise in ein Karmelitenkloster irgendwo in der niederbayerischen Pampa geht, ist das eine. Das übergroße Peniskostüm, mit dem sie bekleidet ist, das andere. Die anfängliche Panik weicht schnell der Neugier: Was sind das für seltsame, nächtliche Geräusche aus dem Mönchstrakt? Wieso wird sie von den Senioren gemobbt? Und was führt der attraktive Hausmeister Ben mit seinen dubiosen Telefonaten im Schilde?

Fazit:

Susi wird von ihrem Freund Jochen mit der Nachbarin „Dollydummie“ betrogen und Susi glaubt, schlimmer kann es nicht kommen. Doch schlimmer geht immer. Sie hüpft völlig schockiert schon in das erste Fettnäpfchen und es besteht Gefahr, dass sie ihren Job verliert, ihre Eltern ihre Beleidigungen nicht verzeihen und zusätzlich blamiert sich Susi vor einem Millionenpublikum. Was bleibt? Ach ja, da ist noch der Seniorenjunggesellenabschied, mit viel Alkohol und neuen Fettnäpfchen. Susi hüpft mutig hinein. Dabei hat sie es doch nur gut gemeint, was ist daran so schwer zu verstehen?

Die nächste Blamage folgt auf dem Fuß, als Susi im riesigen Peniskostüm in einem Reisebus aufwacht und erkennt, dass sie mit den Senioren in einem Kloster mitten in der bayrischen Pampa gelandet ist. Peinlichkeit hoch drei. Was tun?

Schnell begreift Susi, dass dies die Chance sein könnte ihren Job als Lehrerin zu retten und lässt sich auf den Deal mit dem Prior ein. Was allerdings so leicht scheint, wird zur fast unlösbaren Aufgabe für Susi. Verfolgt von mobbenden Rentnern, dem strengen Prior und den humorlosen Pater Gregor warten neue Aufgaben und Herausforderungen auf Susi. Wenn da nur nicht ständig Fettnäpfchen auf sie warten würden. Dennoch ist Susis Forschergeist geweckt und sie will herausfinden, was es mit den seltsamen Vorgängen im Kloster und dem undurchsichtigen Hausmeister auf sich hat. Dies führt zu lustigen Verwickelungen und seltsamen Verdächtigungen. Denn eins steht fest: Wo Susi ist, da herrscht Chaos. Durch Susis unermüdlichen Einsatz beginnt sogar die Polizei zu ermitteln und dadurch werden auch noch die dringend notwendigen Gelder für die Sanierung des Klosters gestrichen. Nun ist guter Rat teuer. Was tun? Kann Susi in ihren riesengroßen Gummistiefeln das Kloster retten? Welche Rolle spielen diese wilden Senioren? Ob Susi mit den Senioren fertig wird? Wer ist der Hausmeister wirklich und welch seltsame Dinge plant er mit den Geistlichen? Das müsst ihr leider selbst lesen, da ich nicht zu viel verraten will.

Mir hat die Geschichte gut gefallen, auch wenn sie teilweise sehr überspitzt dargestellt war. Susi war mir in ihrer Tollpatschigkeit schnell sympathisch und ich habe mich über ihren Einsatz für das Kloster sehr gefreut, da sie am Ende über sich selbst
hinausgewachsen ist. Bei den Senioren war ich hin und her gerissen, da ich ihre Wut auf Susi verstehen konnte, die Reaktionen allerdings teilweise sehr überzogen waren. Auch bei ihnen überraschte mich dann die Wandlung und ich konnte mich freuen, wie auch sie sich für den Fortbestand des Klosters einsetzten. Ob sich der Einsatz lohnt? Lest selbst, es lohnt sich.

Der Schreibstil war von Anfang an locker, flockig, so dass die Seiten dahinflogen. Der Humor sorgte bei mir für viele Schmunzler und ich wartete regelrecht auf die neuen Fettnäpfchen in die Susi hüpfen kann. Die durchgehend lustige Handlung bescherte mir schöne und kurzweilige Lesestunden und ich hoffe jetzt auf weitere lustige Geschichten dieses Autorenduos.

Von mir eine Leseempfehlung an alle, die lockere und humorvolle Unterhaltung suchen.