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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2019

Wer war es wirklich? Eine spannende Suche nach dem Täter, der vor 20 Jahren schon Unheil brachte

Nur wer die Hölle kennt
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Klappentext:

Die fünfzehnjährige Melody schleicht sich heimlich fort, um den Geburtstag ihrer Freundin Simone zu feiern. Als sie heimkommt, steht der Reiterhof ihrer Mutter in Flammen. Ihre Mutter, ihr ...

Klappentext:

Die fünfzehnjährige Melody schleicht sich heimlich fort, um den Geburtstag ihrer Freundin Simone zu feiern. Als sie heimkommt, steht der Reiterhof ihrer Mutter in Flammen. Ihre Mutter, ihr kleiner Bruder und eine Pferdewirtin kommen ums Leben. Der Brandstifter wird nicht gefasst. Zwanzig Jahre später kehrt sie nach Martinsfehn zurück und ist erneut auf Simones Geburtstag eingeladen. Simone verkündet auf der Feier, dass sie den Brandstifter kennt. Am nächsten Tag ist sie tot. Die Kommissare Nola von Heerden und Renke Nordmann müssen tief in der Vergangenheit graben, um den Täter zu finden.

Fazit:

Kaum mit dem Lesen begonnen, konnte ich den Krimi nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil ist fesselnd und sehr schön bildhaft und ich konnte mir die Orte als auch die Personen sehr gut vorstellen. Die Spannung baut sich nach und nach auf und endet in einem furiosen Höhepunkt.

Um die Hintergründe zu verstehen, wurde die Geschichte in zwei Zeitebenen erzählt und wie im Puzzle kommt Teil für Teil dazu, um den Brand von vor zwanzig Jahren aufzurollen und zu klären, warum der Täter wieder zuschlägt. Die zwei Stränge wurden perfekt verwoben und so stieg die Spannung zu erfahren, ob der Täter von damals mit dem heutigen Täter identisch ist.

Ich konnte die ganze Zeit nur rätseln, wer der Täter ist und wurde durch die Irrungen und Wirrungen immer wieder auf falsche Fährten gelockt. Gerade dadurch wollte ich immer weiterlesen, um dann am Ende noch einmal verwirrt zu werden. Genau diesen Täter habe ich nicht erwartet. Toll gemacht.

Mit Melody konnte ich von Anfang an mitfühlen und auch bangen, da sie eine junge Frau mitten aus dem Leben zu sein scheint. Nach dem Verlust ihrer Mutter und ihres geliebten Bruders muss sie mit den Verdächtigungen und dem Hass fertig werden und ihr Leben gerät aus der Bahn. Dies wurde so schön beschrieben, dass ich mir gut vorstellen konnte, was ein solches Trauma mit Menschen anstellt. Melody ist im wahrsten Sinne des Wortes durch die Hölle gegangen. Erst als Mutter macht ihr Leben für Melody wieder richtig Sinn und sie beginnt sich ihrer Verantwortung und der Vergangenheit zu stellen. Dies wird ihr erschwert, da sie immer noch als Täterin gilt und von dem blinden Hass ihres Stiefvaters verfolgt wird. Zurück im Heimatdorf muss sie erkennen, dass sie auch heute noch verfolgt wird. Von wem, wie und warum? Das müsst ihr selbst lesen, es lohnt sich.
Auch die Charaktere in den Nebenrollen wurden sehr bildlich und charismatisch dargestellt, so dass ich sie mir sehr gut vorstellen und ihre Beweggründe nachvollziehen konnte.

Dies war das erste Buch aus dieser Reihe für mich und ich hatte keine Schwierigkeiten damit, einzusteigen. Es wird bestimmt nicht das letzte Buch sein, da mich der Schreibstil und die Handlung begeisterten.

Dieser packende Krimi hat mich so begeistert, dass ich die Fortsetzung kaum abwarten kann. Gelesen habe ich in Rekordzeit und freue mich über die schöne Lesezeit. Ein ganz großes Lob an die Autorin.

Ich empfehle dieses Buch voller Überzeugung allen Krimiliebhabern.

Veröffentlicht am 22.04.2019

Tolle Geschichte um Freundschaft, Familie und Pferde

Wilde Horde 2: Pferdeflüstern
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Klappentext:

Frei und wild und schnell wie der Wind - fünf Freunde, fünf Pferde und ein großes, wildes Abenteuer!
Zaz und ihre Freunde genießen den Sommer. Sie machen lange Ausritt und treffen sich in ...

Klappentext:

Frei und wild und schnell wie der Wind - fünf Freunde, fünf Pferde und ein großes, wildes Abenteuer!
Zaz und ihre Freunde genießen den Sommer. Sie machen lange Ausritt und treffen sich in ihrem Geheimversteck. Zusammen sind sie die "Wilde Horde" : zwei Jungs und drei Mädchen, die ohne Sattel und Zaumzeug reiten. Endlich haben die fünf ihren Wald wieder für sich allein - nachdem die Biker abgezogen sind. Doch dann sorgt ein nächtlicher Einbrecher für Unruhe. Und plötzlich verschwindet einer der Freunde...

Fazit:

Ich habe es mir schwerer vorgestellt, in die Geschichte einzusteigen, da ich Teil 1 nicht kenne. Dies hat sich nicht bewahrheitet, da ich sofort in der Handlung war.

Die Reiter sind mit ihren freilebenden Pferden fest verbunden und genießen jede freie Minute mit ihnen. Zaz, die ihre Sommerferien bei ihrer Oma in der Pension Donneracker verbringt, hat es geschafft zur wilden Horde zu gehören. Natürlich muss sie noch einiges lernen, damit sie so gut wird wie ihre Freunde. Sie kann sich das Ende der Sommerferien und die Trennung von ihrer geliebten Stute Monsun und ihren Freunden überhaupt nicht mehr vorstellen. Die wilde Horde verbringt den Sommer unbeschwert und die Freunde wollen ihren Schäferkarren, der von Bikern zerstört wurde, neu aufbauen.

Doch plötzlich taucht ein nächtlicher Einbrecher auf und bringt Unruhe in die Horde. Wer ist das und warum spielt der Einbrecher auch Heinzelmännchen? Dann machen Zaz und die blinde Fee eine Entdeckung, die ihren Freund Arpad und seinen Feuertanz vor die härteste Bewährungsprobe ihres Lebens stellt.

Dieses Abenteuer mit der wilden Horde zu erleben hat mir sehr viel Spaß gemacht und mir wieder gezeigt, wie wichtig Freundschaft und Verständnis sind. Die Freunde halten fest zusammen und helfen Arpad, sich seiner Bewährungsprobe zu stellen. Ob er sie meistert? Das müsst ihr leider selbst lesen. Es lohnt sich.

Mir hat besonders gut gefallen, dass die Pferde von den Jugendlichen als Freunde und vollwertige Teammitglieder gesehen werden und nicht, wie oft üblich als Sportgeräte. Es ist ihnen sehr wichtig, dass die Pferde ihnen vertrauen und alles, was sie für sie tun auch gerne und aus freien Antrieb heraus machen können. Dieses Buch erzählt von einem anderen Umgang mit Pferden, den ich so viel besser finde, als im heutigen Pferdesport üblich. Dieses gegenseitige Vertrauen wird immer wieder sehr schön beschrieben und es war schön zu lesen, zu welchen Leistungen die Pferde und Reiter dadurch fähig sind.

Ich wäre gerne noch weiter mit der wilden Horde durch den Wald geritten und war fast enttäuscht, weil die Geschichte so schnell zu Ende war. Da die Reitszenen und der Umgang mit den Pferden so schön beschrieben war, hatte ich das Gefühl wirklich dabei zu sein. Die spannende Handlung, die Arpad betrifft, machte die Geschichte für mich dann richtig rund. Toll gemacht.

Ich freue mich auf weitere Abenteuer der wilden Horde.
Von mir eine absolute Leseempfehlung für Kinder ab 10 Jahren und für alle Leser, die Pferdegeschichten lieben, die spannend, geheimnisvoll und gleichzeitig mitreisend sind.

Veröffentlicht am 17.04.2019

Die Lebensgeschichte von Kerin Schmidt, sehr poetisch und detailreich erzählt

Inselluft mit Honigduft
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Eine Liebeserklärung an die Insel Sylt

Klappentext:

Dünen, Strand und Meer - Sehnsuchtsort Sylt im Wandel der Zeiten
Als Bauerntochter einer altfriesischen Familie wächst Kerin Schmidt behütet unter ...

Eine Liebeserklärung an die Insel Sylt

Klappentext:

Dünen, Strand und Meer - Sehnsuchtsort Sylt im Wandel der Zeiten
Als Bauerntochter einer altfriesischen Familie wächst Kerin Schmidt behütet unter reetgedeckten Träumen in Morsum auf. In ihrem ersten Buch erzählt sie uns von ihrer Kindheit zwischen blumigem Heidekraut, in dem die Bienen im Spätsommer fleißig Honig sammeln, und weichem Sandstrand, der zwischen den Zehen zergeht. Sie wird groß mit Oma und Opa unter einem Dach, das Kliff als Spielplatz vor der Tür. Als Erwachsene sucht sie in Hamburg ihr Glück und findet ihre große Liebe, die sie zurück zu ihren Sylter Wurzeln führt. Sie wagt einen Neuanfang im alten Zuhause, samt Familie in der Nachbarschaft, dem Aufbau einer kleinen Imkerei und Tomaten vor der Haustür.

Fazit:

Kerin Schmidt erzählt uns sehr bildhaft, poetisch und detailreich ihre Lebensgeschichte. Sie wuchs sehr behütet und umsorgt im kleinen Inseldorf Morsum auf und hatte durch die Abgeschiedenheit ganz andere Möglichkeiten sich zu entwickeln. Durch die Liebe ihrer Eltern konnte sie Respekt für Mensch und Tier entwickeln. Trotz der Liebe und Geborgenheit schleichen sich Krankheiten in ihr Leben, die ihr Leben stark beeinflussen. Ihrer Familie gelingt es immer wieder, Kerins Leid erträglich zu gestalten und sie abzulenken.

Das Leben von Kerin ändert sich schlagartig mit dem Tod ihres geliebten Vaters, ihres Helden. Dieser Tod zerstörte ihr Heim, ihr Zuhause und ihr Leben für immer.

Mit Anfang zwanzig wird Kerin die Insel zu eng und sie bricht die Zelte hinter sich ab, um nach Hamburg zu gehen, dort zu leben und zu arbeiten. Als sie ihrer großen Liebe begegnet, lässt sie sich zu einem Neuanfang auf Sylt überreden. Der Neuanfang ist anfangs schwer, da sich inzwischen einiges geändert hat.

Die Autorin nahm mich mit auf die Reise durch ihr Leben und lässt mich nebenbei noch sehr viele Gebräuche, die auch heute noch gepflegt werden, erleben. Ich durften sie auf Feste begleiten durch die Landschaft streifen, die sich im Laufe des Jahres natürlich wandelt und sie zeigte mir den Wandel auf der Insel, der durch Touristen und Immobilien- Haie forciert wird. Ich hatte sehr oft das Gefühl direkt bei ihr zu sein und an ihrem Leben teilzunehmen, da mich der schöne Schreibstil zum Träumen animierte.

Alles in allem eine Lebensgeschichte mit den üblichen Höhen und Tiefen, die mir schöne Lesestunden bereiten konnte und die ich gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 14.04.2019

Familiendrama der Extraklasse

Großes Sommertheater
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Inhaltsbeschreibung:
Das Familienroulette:
Einer gibt den Löffel ab!

Der alte, kranke und steinreiche Patriarch Joseph lädt die gesamte Familie in seine Villa an der Ostsee ein. Die Sonne brennt – doch ...

Inhaltsbeschreibung:
Das Familienroulette:
Einer gibt den Löffel ab!

Der alte, kranke und steinreiche Patriarch Joseph lädt die gesamte Familie in seine Villa an der Ostsee ein. Die Sonne brennt – doch die dicke Luft ist nicht nur der Hitze geschuldet. Josephs Söhne sind seit Jahren zerstritten, die Aussicht auf das Erbe lässt sie aber mit Kind und Kegel anreisen. Da trifft der biedere CDU-Mann Erwin aus Berlin auf den halbseidenen Harald aus Dresden. Uwe, das schwarze Schaf der Familie, hat – unfassbar! – eine attraktive Frau dabei. Die Gästeliste birgt also reichlich Zündstoff, die Stimmung kocht, die Ereignisse spitzen sich zu. Bis es, im wahrsten Sinne des Wortes, knallt.
Fazit:
Schon als ich das Cover sah und die Beschreibung gelesen habe, stellten sich mir viele Fragen, die ich lösen wollte. Wer trifft auf wen? Warum ist die Familie so zerstritten? Wer gibt am Ende den Löffel ab?
Ich beginne einfach mal von vorne. Der Patriarch Joseph lädt seine gesamte Familie an die Ostsee ein, um sie vor seinem Tod noch einmal zu sehen. Bevor die Anreise stattfindet, beschreibt der Autor liebevoll und detailreich das Ostseefeeling. Zu laut, zu voll, zu heiß und trotzdem wollen alle an der Ostsee sein. Schon bei dieser Beschreibung musste ich Schmunzeln. Ein Tag am Meer. Eine Erinnerung, die einem für den Rest des Lebens bleibt.
An solch einem Tag reist die Familie an und es wird sehr schnell klar, dass sie nicht wegen dem Ostseefeeling kommt. Die Anreise der Familie wird sehr liebevoll beschrieben und die Protagonisten erscheinen sofort vor dem Auge des Lesers. Schon bei den ersten Beschreibungen entstehen Sympathien oder Antipathien. Klischees werden bedient und so überspitzt dargestellt, dass sie sofort Bilder entstehen lassen. Da gibt es den typischen, aalglatten Politiker, den halbseidenen Gangster, bis hin zum Hartz-IV-Empfänger, der alles tut, um der Arbeit zu entgehen. Ob das schon genug Sprengstoff bietet?
Auch die Charaktere in den scheinbaren Nebenrollen wurden bildhaft dargestellt, so dass ich sie mir sehr gut vorstellen konnte. Der kleine Tyrann Rocco, von der gesamten Familie unverstanden und unbeachtet, wuchs mir nach und nach ans Herz und seine Taten, die die ganze Familie ins Chaos stürzten, konnte ich sehr gut nachvollziehen. Ein hochintelligenter kleiner Bursche, der sich nach Anerkennung sehnt. Ganz nebenbei konnte ich auch erleben, wie das zarte Pflänzchen, der ersten Liebe zwischen Vanessa und Tom, wächst und sich entwickelt. Andere Charaktere, wie Schwester Agnes und Petra, blieben bis zum Schluss undurchschaubar und ich war überrascht, als ich ihre Rolle in der Tragödie erkannte. Lasst euch auch überraschen, von den Wendungen und Wirrungen dieser Geschichte, es lohnt sich.
Die Rückblenden in Joseps Kindheit und Jugend zeigen nach und nach, warum er so wurde, wie er am Ende seines Lebens ist. Scheinbar aufgewachsen ohne väterliche Liebe, gebeutelt von einem harten Schicksal, bleibt er immer auf der Suche nach dem Glück. Diese Rückblenden machen klar, warum diese Familie so entstehen konnte und warum sie heute in dieser scheinbar ausweglosen Situation gefangen ist. Ob am Ende doch alles gut wird, das müsst ihr leider selbst lesen, da ich schon genug verraten habe.
Bei der recht umfangreichen Familie war am Anfang die Zuordnung der einzelnen Mitglieder etwas schwierig, so dass ich dankbar war, dass auch Stammbaum abgebildet war. Sehr gute Idee des Autors, die mir die Zuordnung erleichterte.
Goldammer ist es gelungen eine Familientragödie der besonderen Art zu beschreiben, die mich tief in die menschlichen Abgründe blicken ließ. Um ans Ziel der Träume zu kommen, schrecken die Familienmitglieder auch vor einem Mord nicht zurück. Toll gemacht.
Der tolle Schreibstil, gespickt mit kohlrabenschwarzem Humor, sorgte dafür, dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen wollte. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und die Wendungen am Ende haben mich überrascht und begeistert. Dafür vergebe ich gerne die volle Punktzahl und empfehle das Buch gerne weiter.

Veröffentlicht am 13.04.2019

Bewusst provokativ, um aufzuklären

Google Unser
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Klappentext:
Google, Apple, Facebook und Co. sind nicht nur Teil unseres Alltags, viel mehr noch: es sind globale religiöse Glaubensgemeinschaften und wir ihre Gläubigen. Die Digitalisierung unseres Lebens ...

Klappentext:
Google, Apple, Facebook und Co. sind nicht nur Teil unseres Alltags, viel mehr noch: es sind globale religiöse Glaubensgemeinschaften und wir ihre Gläubigen. Die Digitalisierung unseres Lebens hat längst religiöse Ausmaße angenommen. Und die Unternehmen aus dem Silicon Valley bedienen sich bei der Formulierung ihre Unternehmensvisionen und der Entwicklung ihrer Marketingstrategien bei dem erfolgreichsten Kultsystem aller Zeiten: der Religion. In dem Buch wird veranschaulicht, dass Google, Apple und Co. Elemente verwenden, die bei sämtlichen traditionellen Religionen und deren Glaubensgemeinschaften zu finden sind von den Mythen der Gründung, über das Firmenlogo bis hin zu der Inszenierung der Unternehmenslenker als Propheten eines neuen Zeitalters. Nicht minder erschreckend ist: Wir alle sind längst zu ihren Gläubigen geworden
Fazit:
Der Titel hat mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht. Diese Farben von Google auf schwarzem Grund, für mich ein Hingucker. Als ich dann den Klappentext gelesen habe, war klar, das Buch will ich komplett lesen.
Ich halte „Google Unser“ für ein sehr wichtiges Buch, da es über die Machenschaften der „neuen Götter“ namens Digitalisierung aufklärt. Der Autor erklärt zuerst die Gemeinsamkeiten der Weltreligionen und auf welche Art sie ihre Gläubigen beeinflussen und binden. Genau diese Mechanismen wurden von den Machern im Silicon Valley beleuchtet und für ihre Zwecke benutzt. Die Darstellungsform der „neuen Götter“ sollte uns zu denken geben, da sie vorgeben regelrechte Lichtgestalten zu sein, um unsere Welt zu verbessern. Sie gaukeln uns vor, uns zu dienen und zu unserem Wohle zu arbeiten, um uns gnadenlos für ihre Gewinnmaximierung zu missbrauchen.
Da ich mich schon mit diesem Thema beschäftigt habe, waren mir einige Tatsachen schon vor der Lektüre des Buches bekannt. Ja, auch ich nutzte das Internet, allerdings mache ich mir dabei immer Gedanken, wo und welche Daten ich preisgebe. Die Datensammelwut der Internet-Riesen ist mir bekannt, so dass ich inzwischen sehr vorsichtig und skeptisch bin. Gerade mit diesem Hintergrund habe ich das Buch in sehr kurzer Zeit gelesen und wurde wieder einmal in meiner Skepsis bestätigt. Auch der vielerorts allzu sorglose Umgang mit solchen Plattformen wie Wikipedia beschert mir Kopfzerbrechen, da viele User ihr Wissen nur noch von dort beziehen, ohne zu hinterfragen.
Diese Unternehmen nutzen ihre Vormachtstellung um uns in vielfältiger Weise zu beeinflussen und in ihrem Sinne zu lenken. Dies sollte uns sehr nachdenklich machen und zu sinnvollerem Gebrauch dieser Medien führen.
Der Autor hat es durch seinen Schreibstil geschafft, mich zu fesseln und das Buch sehr intensiv zu lesen. An vielen Stellen hatte ich Aha-Erlebnisse, die dafür sorgen werden auch weiterhin achtsam mit dem Internet umzugehen. Der Inhalt ist durchgehend sehr verständlich und locker erklärt, teilweise gewürzt mit makabrem Humor.
Von mir eine absolute Leseempfehlung für Einsteiger in dieses Thema.