Das Buch hat mich nicht von Anfang an gepackt
Für immer und ein WortFür immer und ein Wort von Anne Sanders
In der Geschichte geht es um Annie die, die Trennung von ihrem Mann noch nicht überwunden hat. Sie glaubt immer noch daran dass er zu ihr zurückkommen wird, auch ...
Für immer und ein Wort von Anne Sanders
In der Geschichte geht es um Annie die, die Trennung von ihrem Mann noch nicht überwunden hat. Sie glaubt immer noch daran dass er zu ihr zurückkommen wird, auch dann als er eine andere heiratet. Sie wird zu der Hochzeit eingeladen, nimmt daran teil, auch wenn es ihr schwer fällt. Nach der Hochzeit verbringt sie einige Tage mit ihrer Freundin im Dartmoor um alles zu verdauen und zu verarbeiten. Bei einem Streifzug durchs Dartmoor findet sie ein Notizbuch, darin wundervolle Worte die etwas in ihr in Bewegung bringen.
Für mich war es das erste Buch welches ich von Anne Sanders gelesen habe und ich fand den Schreibstil von Anfang an richtig gut. Mir hat gefallen das ich die Geschichte aus Sicht von Annie/Jack lesen durfte und mich somit beiden immer ganz nah fühlte.
Die Geschichte fängt mit Annie an. Man erfährt einiges über sie und ihr Leben. An Annie musste ich mich erst gewöhnen, für eine 30 jährige Frau kam sie mir sehr naiv und erinnerte mich eher an einen Teenager. Somit konnte ich mich auch nicht wirklich in sie rein versetzen. Diese ersten Kapitel zogen sich für mich etwas, aber ich war mir sicher das ich sie noch von einer anderen Seite kennen lernen werde. Als Annie dann dieses Notizbuch gefunden hatte, mit diesen, teilweise, poetischen Worten, aber auch mit vielen Worten die Stimmungen beschrieben und sie sich in diesen Stimmungen selbst wieder fand, das sie alles nicht verarbeitet hat, aber auch das sie für sich selbst einfach keine Perspektive gesehen hat. Ihr Lebensmut war weg und somit dachte sie einfach nur das alles wieder gut werden würde. Sie musste zu sich selbst, zu der Annie zurück finden die einmal ein Leben vor Augen hatte. Ihre Familie war ihr da keine große Hilfe.
Der Handlungsstrang wechselt und wir lesen über Jack der wohl eine schlimme Zeit hinter sich hat und versucht zurück ins Leben zu finden. Im Gegensatz zu Annie kann ich mich sofort in ihn rein fühlen, er ist mir sympathisch und ich möchte eigentlich nur wissen was er schlimmes erlebt hat.
Ab dem Moment als Jack die Bühne betritt wird das Buch für mich besser. Ich bin drinnen und auch Annie gefällt mir danach immer besser. Bei ihr gibt es zwar immer noch viele Momente wo ich ihre Handlungen nicht nachvollziehen kann, aber sie verändert sich immer mehr, man lernt sie immer besser kennen und ahnt das sie einfach die Trennung von ihrem Mann noch nicht mal ansatzweise verarbeitet hat, das sie noch Zeit braucht um mit sich selbst ins Reine zu kommen, sich selbst wieder zu finden.
Ein ganz toller Charakter war die beste Freundin von Annie, Hoola. Diese ist immer für Annie da, stellt ihre eigenen Probleme in den Hintergrund und sorgt immer wieder dafür das Annie alles aus einem anderen Blick sieht und sagt ihr auch mal offen was sie denkt. Sie selbst hätte auch öfters mal ein offenes Ohr gebraucht, aber sie will Annie nicht zusätzlich belasten und hat daher ihre Geheimnisse vor Annie. Als dieses dann aber doch noch heraus kommt, muss Annie beweisen was in ihr steckt. Gut gefallen haben mir auch Jacks beste Freunde, sie nehmen ihn so wie er ist und versuchen jedoch ihm auf ihre eigne Art und Weise zu helfen. Man spürt wie sehr sie sich wünschen das er wieder zu dem Kerl wird der er einmal war.
Ein Pluspunkt war für mich auch das in diesem Buch Textnachrichten eine große Rolle spielten. Annie und Jack texten sich oftmals welche, der Leser erfährt in diesen Szenen was die beiden bewegt, was sie beschäftigt und wie sie gerade fühlen. Man lernt sie auf eine andere Art und Weise kennen und ich finde das hat die Geschichte auch aufgelockert.
Wenn ich nochmals alles Revue passieren lasse, dann muss ich sagen das die ersten Kapitel aus Sicht von Annie mich noch nicht so mitreißen können, sie blieb mir fremd und war auch so ein bisschen ein Rätsel für mich. Später wurde es dann immer besser, oftmals hatte ich zwar noch ein Fragezeichen im Kopf, aber ich konnte mich immer besser in sie rein denken. Ich denke jeder geht mit Rückschlägen anders um und sie hatte eben ihren eigenen Weg. Sie traf Entscheidungen die in meinen Augen nicht nachvollziehbar waren, für sie waren sie aber richtig und sie brauchte sie wohl auch um zu sich selbst zu finden. Alles andere was in dem Buch noch so passierte hat mir richtig gut gefallen und ich hätte auch nicht gedacht das mich die Geschichte rund um Annie und Jack noch so fesseln könnte.
Sehr bewegend, die Worte die in diesem Notizbuch standen, sie lassen nicht kalt und man spürt das der Verfasser dieser Worte, diese Worte gefühlt hat.
Ich denke wir haben hier ein Buch von dem man sich selbst ein Bild machen muss. Ich fand es eigentlich ganz gut und somit gibt es von mir auch 4 Sterne.