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Veröffentlicht am 16.10.2019

Eine gelungene Fortsetzung

Winterzauber im kleinen Café an der Mühle
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Winterzauber im kleinen Cafe an der Mühle

Ich erinnere mich noch gut daran wie Sophie ( im ersten Band) damals den Brief vom Anwalt bekommen hat und von Tante Dotti ein kleines Cafe erbte. Das Cafe hatte ...

Winterzauber im kleinen Cafe an der Mühle

Ich erinnere mich noch gut daran wie Sophie ( im ersten Band) damals den Brief vom Anwalt bekommen hat und von Tante Dotti ein kleines Cafe erbte. Das Cafe hatte schon damals seinen Charme, aber es war total verkommen und sie musste es vollständig überholen. Damals ahnte sie jedoch noch nicht was es bedeutet in der Mitte zweier Gemeinden zu wohnen die verfeindet sind. Sie wohnte quasi im Niemandsland, gehörte nicht zu Wümmerscheid, aber auch nicht zu Sollensbach und das bekam sie deutlich zu spüren.

Die Geschichte hat mir damals richtig gut gefallen. Ein Wohlfühlbuch ! Ich habe mir damals gewünscht das es noch eine Fortsetzung gibt, einfach weil ich wissen wollte wie es mit Sophie und ihrem Cafe, aber auch mit den neuen Freunden und den verfeindeten Gemeinden weitergehen würde. Tja und nun war es soweit „Winterzauber im kleinen Cafe an der Mühle“ ist da und ich bin gespannt was sich bei Sophie, in den letzten Wochen und Monaten, so getan hat:

Sophie hat es geschafft, das Cafe boomt und auch mit Freund Peter läuft alles wunderbar. Weihnachten steht vor der Tür und Sophie ahnt schon das die nächsten Wochen stressig werden, aber sie hat ein tolles Team um sich herum und weiß das sie es gemeinsam schaffen. Alles läuft wie am Schnürrchen, bis zu dem Tag als unerwartete Post ins Haus kommt und dazu führt, dass sie den ersten großen Krach mit Peter hat. Als wäre das nicht genug, auch die Wümmerscheider und Sollensbacher melden sich zurück. Beide Gemeinden haben sich, unabhängig voneinander, für den Wettbewerb „Das schönste Weihnachtsdorf“ angemeldet und jeder möchte natürlich gewinnen. Ein Kleinkrieg beginnt und Sophie steckt mal wieder mittendrin.


„Winterzauber im kleinen Cafe an der Mühle“ ist eine richtig tolle Fortsetzung, wie Band eins, ein Wohlfühlbuch. Der Schreibstil ist angenehm, locker, flockig und führt dazu das man sofort in die Geschichte eintaucht und das Buch kaum noch aus der Hand legen kann.

Einfach toll was Sophie, während meiner Abwesenheit, auf die Beine gestellt hat und ich fühlte mich, bei meinem zweiten Besuch im Cafe ,gleich wieder heimisch. All die Menschen die mir im ersten Band ans Herz gewachsen waren spielen auch hier wieder eine große Rolle und es war einfach schön sie alle gesund und munter wiederzutreffen. Der Zusammenhalt untereinander, jeder hilft jedem und jeder ist für jeden da, einfach nur schön. Die Wohlfühlatmosphäre hat sich bei mir gleich wieder eingestellt und mit Leonie und ihrer kleinen Tochter Marie kamen noch zwei tolle Charaktere hinzu. Die kleine Marie ist mir vom ersten Moment ans Herz gewachsen. Sie brachte mich immer wieder zum Schmunzeln und man konnte sich gut in die kleine Maus rein versetzen. Auch sie macht gerade eine schwere Zeit durch.

Sophie und Peter haben mir auch wieder gut gefallen, man spürt wie eng sie zusammen gewachsen sind, aber auch wie der große Streit beide zum Nachdenken bringt. War es das oder gibt es noch eine gemeinsame Zukunft?

Der Kleinkrieg zwischen den beiden Gemeinden bringt mich immer wieder zum Schmunzeln, jeder will der Beste sein und versucht den anderen, mit nicht immer fairen Mitteln, zu schlagen. Wie kleine Kinder die sich um ein Spielzeug streiten und man fragt sich immer wieder ob die mal noch gescheit werden. Ist schon lustig zum Lesen, aber gleichzeitig fragt man sich auch ob die alle nicht einen an der Waffel habe. Amüsant was denen so alles einfällt und das alles einen höheren Stellenwert einnimmt wie die eigene Familie. Auch Sophie wird zum Spielball, aber sie meistert das richtig gut und denkt sich, wie ich auch, ihren Teil.

Die Geschichte hat Höhen und Tiefen, über allem steht aber die Liebe, Freundschaft und der Zusammenhalt. Als es darauf ankommt sind alle Probleme und Streitigkeiten vergessen, jeder hilft mit wo er nur kann. Die Mischung des Buches war perfekt, man kann sich gut in die Situationen, aber auch Charaktere rein versetzen und es gibt immer wieder etwas zum Schmunzeln. Das Ende hat mir gefallen, auch weil alle erkannt haben was wirklich zählt und das es manchmal einfach besser ist gewisse Themen anzusprechen statt sie tod zu schweigen. Was ich damit meine? Das müsst ihr dann doch selbst rausfinden.

Für mich war die Geschichte wieder einmal viel zu schnell zu Ende und ich würde gerne noch einmal zu Besuch ins "kleine Cafe an der Mühle" kommen, denn einige Handlungsstränge könnte man durchaus noch etwas ausbauen.

„Winterzauber im kleinen Cafe an der Mühle“ kann unabhängig vom Vorgänger gelesen werden, aber es lohnt sich Band eins vorab zu lesen.

Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Biene Hagen ist wieder unterwegs und da bleibt kein Auge trocken

Tote Trolle meckern nicht
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ote Trolle meckern nicht

Auch im fünften Fall von Biene Hagen bleibt kein Auge trocken.

In „Tote Trolle meckern nicht“ befindet Biene sich mal in einer Krise. Die Detektei läuft nicht, ihr Partner befindet ...

ote Trolle meckern nicht

Auch im fünften Fall von Biene Hagen bleibt kein Auge trocken.

In „Tote Trolle meckern nicht“ befindet Biene sich mal in einer Krise. Die Detektei läuft nicht, ihr Partner befindet sich gerade in Argentinien und die Beziehung mit Freund Jochen pausiert mal wieder. Dazu kommt das sie Drohbriefe bekommt und irgendjemand im Internet eine Hetzjagd gegen sie startet. Noch nicht einmal über Omas Glück mit Karl kann sie sich freuen. Erst als sie wieder über eine Leiche stolpert wendet sich das Blatt, Biene krempelt die Ärmel hoch und will nicht nur den Mörder finden sondern auch dem „Troll“ das Handwerk legen.

Die Krimi-Reihe rund um Biene Hagen ist einfach Genuss pur. Schon Cover und Titel sind aussagekräftig, man weiß gleich was einen erwartet. Die Bücher sind locker flockig geschrieben, humorvoll und sorgen dafür das man stets ein Lächeln im Gesicht hat. Genau das was man braucht wenn man nach einem langen oder stressigen Tag einfach zur Entspannen will.

Biene ist Biene, sie bleibt sich selbst treu und ist immer noch so verpeilt wie ich sie damals kennenlernte, aber genau das macht sie aus. Sie hat Ecken und Kanten was sie sympathisch macht und ihr Talent immer mal wieder über eine Leiche zu stolpern ist ihr Markenzeichen. Obwohl sie eher eine Amateurdetektivin ist und kaum ein Fettnäpfchen auslässt, am Ende spinnt sie die Fäden richtig zusammen und ist meist der Polizei einen Schritt voraus. Auch dieses Mal gibt es kaum Anhaltspunkte und wie alles zusammen passt und warum es so ist wie es ist........ nicht einfach, aber Biene findet einen Weg und löst letztendlich wieder einmal alles auf.

Dadurch das auch ihr Privatleben in dieser Reihe eine große Reihe spielt, wird es einem nie langweilig. Mit Freund Jochen ist das so eine Sache, zusammen können sie nicht, aber getrennt geht auch nicht. Partner Jago ist für sie wichtig und jetzt wo er gerade nicht da ist merkt man auch wieder das sie sich ihrer Gefühle für ihn nicht sicher ist. Tja, Biene hat es nicht leicht und ihrem Gefühlschaos tut es nicht gut wenn sie Oma und Karl turteln sieht. Biene ist fast schon eifersüchtig auf Karl, aber letztendlich merkt sie wie wichtig er für die Oma, aber auch für sie selbst geworden ist.

Biene konnte auch ihren fünften Fall knacken und ich hatte meinen Spaß während des Lesens. Es war wieder einmal spannend und fesselnd, durch und durch ein Genuss. Ich kann diese Reihe jedem nur ans Herz legen und kennt man sie noch nicht, dann tut euch den Gefallen und lernt Biene von Anfang an kennen. Ihr werdet es nicht bereuen. Man kann die Reihe jedoch auch unabhängig voneinander lesen, aber ich denke um Biene zu verstehen ist es besser die Zusammenhänge zu kennen.

„Tote Trolle meckern nicht“ bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne. Ich freue mich schon heute auf die Fortsetzung und bin schon gespannt mit was es Biene dann zu tun bekommt.

Veröffentlicht am 11.10.2019

Eine tiefgründige Geschichte die Wohlfühlatmospäre ausstrahlt

Wo sich die Sterne spiegeln
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Wo sich die Sterne spiegeln von Susan Mallery

Der neue Roman von Susan Mallery ist eine bewegende und tiefgründige Familiengeschichte bei der ich so mitgefiebert habe das ich das Buch nicht mehr aus der ...

Wo sich die Sterne spiegeln von Susan Mallery

Der neue Roman von Susan Mallery ist eine bewegende und tiefgründige Familiengeschichte bei der ich so mitgefiebert habe das ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Für mich war „Wo sich die Sterne spiegeln“ eines der besten Bücher das ich von der Autorin gelesen habe.

Malcolm, Callie und die 12 jährige Keira sind Halbgeschwister und außer dem gemeinsamen Vater verbindet sie nichts. Malcolms Leben hat früh eine Wendung genommen, mit 12 Jahren kommt er zum Großvater und inzwischen hat er die Leitung des Familienkonzerns übernommen. Als der Vater der Kinder stirbt, beschließt Alberto Alfresco die Töchter seines Sohnes zu suchen und die Familie zusammenzuführen. Es gelingt ihm und mit den Enkelinnen füllt sich die Familienvilla wieder mit Leben. Allerdings ist alles nicht so einfach, denn die beiden Mädchen müssen sich nicht nur an das neue Leben in der Familie gewöhnen, sondern auch die, nicht immer einfache, Vergangenheit verarbeiten. Auch Malcolm stößt bald an seine Grenzen, denn dem Arbeitstier fällt es nicht leicht in die Rolle des großen Bruders zu schlüpfen.

„Wo sich die Sterne spiegeln“ ist ein Roman bei dem die Gefühle Achterbahn fahren und alles mit einer Prise Spannung gewürzt ist. Man lernt die einzelnen Charaktere kennen und merkt recht schnell das die Vergangenheit sie geprägt hat, aber auch das sie alle der neuen Situation mit gemischten Gefühlen gegenüberstehen.
Malcolm konnte den Wunsch seines Großvaters,, die Familie zusammenzuführen, nachvollziehen und hat ihn unterstützt wo er nur konnte. Er liebt seinen Großvater, weiß was er ihm alles zu verdanken hat und zahlt es ihm täglich zurück. Das innige Verhältnis der beiden ist bewegend und obwohl Malcolm alles tut um den Mädchen das neue Leben so einfach wie möglich zu machen, er kommt an seine Grenzen. Er ist auch etwas misstrauisch und gerade Callie mit ihrer bewegten Vergangenheit bekommt das zu spüren. Keira mag er, aber er hat absolut keine Ahnung wie man mit einem 12 jährigen Mädchen umzugehen hat und da seine Arbeit für ihn an erster Stelle steht, macht er einfach weiter bisher. Malcolm hat Ecken und Kanten, das macht ihn sympathisch, er möchte den Mädchen ein guter Bruder sein, aber muss erst lernen was es heißt großer Bruder zu sein.
Callie ist ganz anders gestrickt, sie ist eine unglaublich taffe und starke Frau. Sie hat in der Vergangenheit einen schweren Fehler gemacht, dafür musste sie bitter bezahlen. Für sie ist es wichtig auf eigenen Beinen zu stehen und obwohl sie nach außen hin so selbstbewusst wirkt, sie ist sehr sensibel. Sie spürt das Misstrauen des großen Bruders, das verletzt sie obwohl sie ihn auch verstehen kann. Ganz anders ist es mit Keira, die beiden mögen sich vom ersten Moment an.
Keira ist ein tolles Mädchen und man liebt sie vom ersten Moment an. Mit ihren gerade mal 12 Jahren hat sie wohl am meisten mitgemacht und die Vergangenheit kann sie nicht einfach so hinter sich lassen. Es kommen mit der Zeit immer mehr Details ans Licht und es ist wirklich berührend zu lesen wie die Schatten der Vergangenheit auch in der Gegenwart auf ihr lasten. Der Neuanfang fällt ihr sehr schwer und bei ihr merkt man dann auch das es nicht die materiellen Dinge sind die man im Leben braucht. Umso mehr habe ich mich gefreut das sie in der viel älteren Delany eine tolle Freundin gefunden hat.
Delany spielt in der Geschichte keine untergeordnete Rolle. Sie arbeitet im Gebäude in dem das Familienkonzern seinen Sitz hat und auch Malcolm ist sie schon aufgefallen. Sie flirtet mit Malcolm ohne zu wissen wer er ist und das sie sich mit seiner kleinen Schwester angefreundet hat ist auch für ein Glücksfall. Man spürt das es bei den beiden knistert, aber auch das gerade sie Probleme hat sich auf eine Beziehung einzulassen.

Die Geschichte ist wirklich richtig toll, tiefgründig aber nicht erdrückend. Mir hat gefallen das man den Roman aus verschiedenen Sichtweisen lesen konnte und das alle Charaktere authentisch rüber gekommen sind. Sie waren durch die Bank sympathisch, vor allem aber authentisch. Ich bin in den Roman eingetaucht, konnte mich in alle Charaktere rein versetzen und mit ihnen fühlen. Die Geschichte war traurig, emotional, bewegend, spannend, fesselnd und auch der Humor wurde nicht vergessen. Gelungen fand ich auch das die Liebe in diesem Buch eine Rolle spielte, aber das sie nie über dem Stand in was es um Susan Mallerys neuen Buch ging – den Halbgeschwistern die zur Familie zusammen wachsen sollten.
An dieser Stelle noch ein Lob für die Nebencharaktere. Sie prägten die Geschichte mit ohne aber das sie unseren Protagonisten den Rang abliefen.

„Wo sich die Sterne spiegeln“ kann ich uneingeschränkt weiterempfehlen und für mich war dieser Roman ein Monatshighlight dem ich gerne mehr wie fünf Sterne geben würde.

Veröffentlicht am 01.10.2019

Spannend und fesselnd von Anfang bis Ende

Profiling Murder – Fall 6
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Tödliche Intrige – Profiling Murder Band 6

Der vorab letzte Fall von Laurie Walsh bringt diese und ihren Partner Jack nochmals gehörig ins Schwitzen. Eine junge Frau wird Tod aufgefunden und die Art und ...

Tödliche Intrige – Profiling Murder Band 6

Der vorab letzte Fall von Laurie Walsh bringt diese und ihren Partner Jack nochmals gehörig ins Schwitzen. Eine junge Frau wird Tod aufgefunden und die Art und Weise wie sie umgebracht wird lässt darauf schließen das es mit dem Fall zu tun hat bei dem sie als Geschworene in einer Jury sitzen soll. Aber, warum ausgerechnet sie? Warum wurde sie zerstückelt? Hängt es wirklich mit dem Kartell zusammen oder ist das nur eine falsche Fährte? Recht schnell wird klar das die Tote auch eine Vergangenheit hat in dem der zuständige Staatsanwalt eine Rolle spielt.


Laurie und Jack haben es dieses Mal mit einem äußerst brisanten Fall zu tun. Es liegt auf der Hand das ihre Chefin nicht gerade begeistert ist als sie in der Vergangenheit eines Staatsanwaltes zu wühlen beginnen, aber, wie Laurie und Jack, ist sie konsequent was Ermittlungen angeht, deshalb stärkt sie ihnen auch jetzt den Rücken, bittet allerdings darum Vorsicht walten zu lassen. Dieses Mal spielt der private Handlungsstrang eine untergeordnete Rolle, es geht fast ausschließlich um diesen einen Fall und von Anfang an drehen sich meine Rädchen im Kopf. Ich habe viele Fragezeichen im Kopf, viele Theorien aber Dania Dicken versteht es mich so zu verwirren das ich selbst nicht mehr weiß was ich glauben soll. Auf gerade mal 132 Seiten präsentiert sie wieder einen unglaublich spannenden und fesselnden Thriller bei dem alles dabei ist was ein guter Thriller braucht. Ich konnte mich nicht mehr von dem Buch lösen und beim großen Finale am Schluss war ich einfach nur baff wie letztendlich alles zusammen passte. Grandios sage ich nur.

Leider war dies der vorab letzte Teil der Profiling Murder Reihe, aber schon im nächsten Jahr geht es wieder weiter.

Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung (für die gesamte Reihe) und fünf Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2019

HOPE - HOFFNUNG - eine tiefgründige Geschichte, anders wie erwartet

Die andere Hälfte der Augusta Hope
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Die andere Hälfte der Augusta Hope von Joanna Glenn

Joanna Glenns Debüt-Roman war ein Volltreffer, wobei ich gestehen muss das ich anfangs große Probleme hatte der Geschichte zu folgen. Ich bin jedoch ...

Die andere Hälfte der Augusta Hope von Joanna Glenn

Joanna Glenns Debüt-Roman war ein Volltreffer, wobei ich gestehen muss das ich anfangs große Probleme hatte der Geschichte zu folgen. Ich bin jedoch froh das ich weiter gelesen habe, denn nach etwa 50 Seiten konnte ich eintauchen und erkennen um was für ein Kleinod es sich bei dem Buch handelt.

In der Geschichte geht es um die Zwillinge Julia und Augusta. Ihren Namen verdanken sie dem Umstand das sie nicht am gleichen Tag das Licht der Welt erblickten. Sieht man die beiden zusammen, so denkt man nicht das sie Zwillinge sind, auch von ihrem Wesen her sind sie total verschieden, aber die Verbundenheit die es bei Zwillingen gibt ist auch bei ihnen vorhanden. Julia ist die ruhigere der beiden und wünscht sich nichts sehnlicher wie ein Haus und eine eigene Familie. Augusta hingegen hat eine große Portion Selbstvertrauen mitbekommen, liebt Wörter und möchte die große weite Welt kennenlernen. Doch alle Träume und Wünsche können sich nicht erfüllen wenn das Schicksal die Fäden in der Hand hält.

Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. In dem einen geht es um Augusta und ihre Familie, im anderen, überraschenderweise, um Parfait. Anfangs hat mich das etwas verwirrt und konnte nicht verstehen wie Parfait in die Geschichte passt, warum er auf einmal auftaucht, aber je weiter ich gelesen habe umso klarerer wurde alles.

Die beiden Protagonisten erzählen ihre Geschichte, einzig von Julia liest man recht wenig – sie spielt zwar eine große Rolle, aber man spürt recht schnell das es eigentlich um Augusta und Parfait geht. Während des Lesens wird mir recht schnell klar das Augusta und Parfait mehr gemeinsam haben wie die Zwillingsschwestern, es gibt viele Verbindungen und Parallelen und ich vermutete das dies kein Zufall war sondern das es noch eine große Rolle spielen würde.

Augusta erzählt von ihrem Leben, von der Familie, dem Ort in dem sie lebt, den Nachbarn und ihren Wünschen und Träumen für die Zukunft. Sie liebt Wörter, Wortspiele, Sprachen, Geschichten,Gedichte und seit sie sieben Jahre alt ist liebt sie das Land Burundi. Nach außen hin wirkt sie wie ein Wirbelwind, die Worte sprudeln nur so aus ihr heraus und sie sagt was sie denkt. Aber sie besitzt auch ein großes Herz und in diesem hat ihre Schwester einen festen Platz eingenommen. Das Zwillingsband verbindet sie und Julia ist der wichtigste Mensch in ihrem Leben. Ihre Eltern können sie nicht verstehen, nicht nachvollziehen was in ihr vorgeht und man spürt immer wieder wie weh es ihr tut das die Eltern ihren gehorsamen und fügsamen Zwilling bevorzugen. Ihre Eltern sind sehr speziell, nach aussen hin muss alles passen damit sie ja nicht in Veruf kommen und ihre Ansichten sind manchmal wirklich extrem, ebenso ihr Verhalten.

Auf der anderen Seite lernen wir Parfait kennen. Er lebt mit seiner Familie in Burundi in Afrika. Er hat fast die gleichen Interessen wie Augusta und die beiden verbindet das auch er Zwillingsgeschwister hat. Die Unruhen in seinem Land machen ihm schwer zu schaffen und als wieder ein Mitglied seiner Familie stirbt beschließt er, mit seinem kleinen Bruder, nach Spanien zu flüchten und sich dort ein neues Leben aufzubauen. Ein harter und weiter Weg, der auch mit Opfern verbunden ist.

Augusta und Parfait kennen sich nicht und trotzdem spürt man von Anfang an das die beiden etwas verbindet. Während des Lesens hatte ich viele Fragezeichen im Kopf, ich spinnte die Fäden wie wohl alles zusammen passen könnte und mir war recht schnell klar, das die beiden eines Tages aufeinandertreffen werden. Beide Handlungssträngen konnten mich letztendlich in den Bann ziehen. So viele schöne und traurige Momente erlebt man mit Augusta, sehr bewegend wie sie von ihrer Kindheit erzählt und die Unterschiedlichkeit der Zwillinge klar hervorhebt. Es gibt Wendungen und Überraschungen mit denen man im Vorfeld nicht unbedingt gerechnet hätte und man ist immerzu gespannt wann die beiden Handlungsstränge in einen überlaufen werden. Besonders gelungen fand ich das man in die Geschichte die brisanten Themen Flüchtlingskrise und Brexit eingebunden hat,das ich mir vieles auch bildlich vorstellen konnte, aber auch die Hoffnung die in dieser Geschichte immer mitschwingt. Die Hoffnung auf die Erfüllung der größten Träume und Wünsche, die Hoffnung das alles besser wird und es eine glückliche Zukunft geben wird. Ein weiter und langer Weg den unsere Protagonisten gehen müssen, ein Weg der sie oftmals verzweifeln lässt, aber auch einer der ihnen Mut und Kraft gibt.

Diese Geschichte hat letztendlich meine Erwartungen übertroffen. Es ist schwer zu beschreiben was mir beim Lesen durch den Kopf gegangen ist, dieses Buch hat einfach das gewisse Etwas. Es ist ein Buch das einem auch in Nachhinein beschäftigt und eine Geschichte die tiefgründig ist, aber nicht erdrückt. Eine Geschichte die deine Gefühle Achterbahn fahren lässt, aber auch eines das einem ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Die Charaktere sind sympathisch und man kann sich gut in sie rein versetzen und man fühlt mit ihnen mit.

"Die andere Hälfte der Augusta Hope" war so ganz anders wie ich es mir vorgestellt habe, aber genau das hat die Geschichte letztenlich ausgemacht. Ich kann das Buch alllen nur wärmstens ans Herz legen und vergebe, trotz anfänglicher Probleme, fünf Sterne.

Für mich war es eines der besten Bücher die ich in diesem Jahr gelesen habe.