Einer der besten Krimis die ich je gelesen habe
Rabenkinder (Morduntersuchungskommission Leipzig 1)Rabenkinder von Grit Poppe
Die Mauer fällt und alles verändert sich.
Das Jugendwerkhof Torgau ist ein Heim für schwererziehbare Jugendliche und im Begriff aufgelöst werden. Bis auf Maik, Andreas und ...
Rabenkinder von Grit Poppe
Die Mauer fällt und alles verändert sich.
Das Jugendwerkhof Torgau ist ein Heim für schwererziehbare Jugendliche und im Begriff aufgelöst werden. Bis auf Maik, Andreas und Tanja wurden alle Jugendlichen bereits verlegt, die letzten drei standen unter der persönlichen Obhut des Direktors. Er wollte sich auch nach der Schließung des Jugendwerkhofs um sie kümmern, aber soweit kommt es nicht. Der Direktor wird Tod aufgefunden, baumelnd an einem Baugerüst. Beate Vogt wird mit dem Fall betraut und sie muss nun nicht nur die Hintergründe vom Tod des Direktors aufdecken, sondern auch nach den Jugendlichen suchen die urplötzlich aus dem Jugendwerkhof verschwunden sind. Der Fall bringt sie an ihre Grenzen, recht schnell wird ihr klar das der Direktor auch ermordet worden sein könnte. Alles nicht so leicht zumal die Wende auch im Arbeitsleben der Polizistin einiges verändert und letztendlich kommt es so das sie einen Kommissar aus dem Westen zur Unterstützung an die Seite gestellt bekommt.
Schon wenn man die Inhaltsangabe zu diesem Wende-Krimi liest weiß man das man eine fesselndes und spannendes Buch lesen wird. Meine Erwartungen an dieses Buch wurden letztendlich sogar noch übertroffen.
„Rabenkinder“ ist ein Buch mit vielen interessanten Handlungssträngen. Man liest viel aus der Zeit der damaligen DDR und gerade die Vorgänge im Jugendwerkhof haben mich mehrfach schockiert. Unfassbar, man leidet mit den Jugendlichen mit und sieht den Tod des Direktors plötzlich mit anderen Augen. Besonders gut gefallen hat mir das man viel aus der damaligen Zeit gelesen hat und das man auch Einblicke in das Privatleben der Ermittler bekommen hat.
Grit Poppes Wendekrimi überzeugt von der ersten Minute an und sie schafft es das der Leser Bilder vor Augen hat. Ich hatte keinerlei Vorstellung von dem was ein Jugendwerkhof ist, was dort vorgegangen ist und nun lese ich aus Sicht von den Insassen, den Wärten, den Erziehern und sauge alles nur so auf. Schockierend was man liest, die Erzieher sadistisch, die Jugendlichen bekommen vermittelt das sie nichts wert sind. Auch bei den Ermittlern prallen zwei verschiedene Kulturen aufeinander und durch den Kommissar der vom Westen in den Osten versetzt wird bekommt man ein gutes Bild über die damaligen Unterschiede vermittelt. Man kann sich vorstellen das die Zusammenarbeit nicht leicht ist, das beide Seiten vieles mit anderen Augen sehen. Besonders gut gelungen ist der Autorin das sie die Unterschiedlichkeit der Ermittler und ihre Arbeitsweise in den Vordergrund stellt, aber man nie das Gefühl hat das einer der beiden etwas besser machen würde. Sie gehen einfach anders an den Fall dran und es gibt so manche Hürde zu überwinden ehe aus den beiden ein Team wird. Man begleitet die unterschiedlichen Ermittler auch im privaten Bereich, bekommt so auch die andere Seite ihres Lebens zu sehen und fühlt sich bald mit ihnen verbunden. Sie sind einem sympathisch und beide sorgen sich um das Wohl der letzten Insassen vom Jugendwerkhof Torgau, genau wie ich. Das Schicksal der Jugendlichen lässt mich nicht kalt und ich freue mich das sich am Ende alles fügt. Es bleiben keine offenen Fragen zurück, ein Buch über das ich mit Sicherheit noch öfters nachdenken werde. Der Fall spannend und vielschichtig, mit vielen unerwarteten Wendungen.
Ein Wendekrimi den ich jedem nur ans Herz legen kann. Die Mischung des Buches ist grandios. Schockierend, spannend und fesselnd, ein Buch das man nicht mehr aus der Hand legen möchte und ein Ermittlerteam von dem man gerne mehr lesen würde.
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.