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Veröffentlicht am 06.03.2021

Der Traum vom eigenen Pferd - und die Realität...

Socke und Sophie – Pferdesprache leicht gemacht
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Erzählt wird die Geschichte des „Problemponys“ Sokrates, genannt Socke, und der zwölfjährigen Sophie jeweils abwechselnd aus der Perspektive des Mädchens und des Ponys. Gerade durch diesen Wechsel erfährt ...

Erzählt wird die Geschichte des „Problemponys“ Sokrates, genannt Socke, und der zwölfjährigen Sophie jeweils abwechselnd aus der Perspektive des Mädchens und des Ponys. Gerade durch diesen Wechsel erfährt man so einiges über Pferde: ihren Fluchtinstinkt, ihr Herdenleben oder zum Beispiel auch Ernährungsbedürfnisse. Vor allem aber wird ganz deutlich, dass das reine Reiten lernen ganz weit weg ist von dem Wissen, das man für die Haltung eines Pferdes benötigt! Weiterhin werden zwei Arten des Umgangs mit Pferden dargestellt: einmal die herkömmliche Schulpferdehaltung gegenüber der „Pferdeflüsterei“, wie sie von der Autorin liebevoll betitelt wird - welchen Umgang sie bevorzugt, bleibt so kein Geheimnis 😉
Neben dieser Haupthandlung rund um Sophie & Socke sind es noch weitere interessante Aspekte für junge LeserInnen, die angesprochen werden: das Durchsetzen der eigenen (Pferde-)Leidenschaft gegenüber der wenig verständnisvollen Familie, die in diesem Fall dem Fußball verfallen ist; sowie die ersten zarten Gefühle für das andere Geschlecht...
Im Anschluss an die Geschichte folgt ein 55 (!) Seiten starker Anhang, in dem noch mal die wichtigsten Begriffe rund um Pferde mit weiterführenden Informationen erklärt werden - vom richtigen Führen über die Frage nach Leckerlis bis zu den Kosten der Pferdehaltung ist alles dabei!
Ein wirklich unterhaltsames und zugleich lehrreiches Buch für kleine Pferdenarren mit einem wunderbaren Schlusswort zum Ende der Pferdegeschichte:
„Denn Freundschaft, egal, ob zwischen Pferden oder Menschen oder zwischen Pferden und Menschen - das ist doch das Wichtigste auf der ganzen Welt!“ S. 174/175

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Veröffentlicht am 06.03.2021

Ein Alltags-Abenteuer aus der Großstadt mit viel Wortwitz, gelegentlichem Ginnungagap und einem Schnudel

Kiwi, Kalle und das Stadtgeflüster
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Kirsten und Karl sind richtige Berliner Großstadtkinder und dazu noch Nachbarn, was sie aber erst durch Oma Matz und ihren Hund Pelle herausfinden: die beiden benötigen nämlich Hilfe beim Einkaufen bzw ...

Kirsten und Karl sind richtige Berliner Großstadtkinder und dazu noch Nachbarn, was sie aber erst durch Oma Matz und ihren Hund Pelle herausfinden: die beiden benötigen nämlich Hilfe beim Einkaufen bzw Gassi gehen. Kirsten, die sich bisher nur auf dem Eis wohl fühlte, findet sehr schnell Gefallen an der Gesellschaft und dem Humor von Karl, der stets Kalle genannt wird, und die beiden verbringen nun jeden Nachmittag gemeinsam mit Pelle. Mit offenen Augen und reger Phantasie erleben sie den Alltag in der Großstadt, die an jeder Ecke etwas spannendes bereithält: neue Menschen tauchen auf, andere verschwinden und irgendwie hängt das doch alles miteinander zusammen...
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Kalle und Kiwi, wie er Kirsten bald nennt, erzählt; was leicht an der unterschiedlichen Schriftart auszumachen ist. Dadurch erfährt man etwas über die jeweiligen Bedenken der beiden in manchen Situationen. Und ihre Gedanken... wie „Komisch eigentlich, dass man Ratten ekelig findet und Eichhörnchen süß.“ (S.42) - genau das Thema hatten wir neulich hier auch 😉
Die kleinen Abenteuer, denen die beiden in ihrer Umgebung begegnen, beflügeln ihre Phantasie und sie entwickeln kreative Ideen, um an Informationen zu kommen (ich sag nur Zahnarzt 🦷), aber es bleibt bei den Nachwuchsdetektiven alles im realistischen Bereich und geht nicht ins magische. Dafür gibt es öfter mal etwas zu lachen. Und auch Spannung ist vorhanden, aber dem Alter der jungen Leser angemessen - und nach 184 Seiten ist die Geschichte rund beendet. Vielleicht etwas zu rund und glatt im Vergleich zur Realität... das ist auch mein einziger Kritikpunkt: dass sich vieles stets sehr leicht gefügt hat und sich zB die Kinder regelmäßig bei der gegenseitigen Suche im Hausflur trafen... doch das ist nur eine Kleinigkeit und der positive Eindruck überwiegt, vor allem die zwei wichtigen, mit dem Buch überbrachten Botschaften: 1) Vorurteile sind doof, man sollte die Menschen erst kennenlernen und dann urteilen!
Und 2) „Ein Leben ohne Schnudel ist möglich, aber sinnlos.“ 😂 (S. 139 sinngemäß)

Ach ja, falls sich noch jemand fragt, was ein Schnudel eigentlich ist: eine Mischung aus Pudel und Schnauzer... Pelle 😊 das Geheimnis hinter dem Wort Ginnungagap lüfte ich hier aber nicht, ein bisschen Spannung soll allen zukünftigen Lesern ja noch erhalten bleiben 😉 wir sind uns sicher, dass ihr viel Spaß dabei haben werdet!

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Veröffentlicht am 14.02.2021

Mein geniales Leben - eine geniale Mischung!

Mein geniales Leben
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Sigge, 12 Jahre alt, ist zusammen mit seiner zu lauten Schwester Majken, 8; seiner zu leisen Schwester Bobo, 3 Jahre alt, und seiner alleinerziehenden, gerade arbeitslosen Mutter zu seiner Oma Charlotte ...

Sigge, 12 Jahre alt, ist zusammen mit seiner zu lauten Schwester Majken, 8; seiner zu leisen Schwester Bobo, 3 Jahre alt, und seiner alleinerziehenden, gerade arbeitslosen Mutter zu seiner Oma Charlotte gezogen - und will die verbleibende Zeit bis zum Schulstart nach den Sommerferien nutzen, um zu einem beliebten Jungen zu werden. Aber wie wird man von einem schielenden Außenseiter zu einem wenigstens durchschnittlich beliebten Schüler?!

Was Sigge sich in den 59 Tagen so alles überlegt, anliest und ausprobiert, ist wirklich bewegend...und zeigt, wie wenig dazu gehört, um in die Rolle des Außenseiters zu rutschen. Doch es sind nicht allein diese tiefsinnigen Momente, die mich an diesem über 350 Seiten starken Buch fesselten, sondern vor allem die witzigen Momente - und von denen gibt es viele!

Schon die sehr unterschiedlichen Protagonisten halten mit ihren Extremen immer wieder Lacher bereit: „Oma ist zur Hälfte Britin, zu einem Viertel Deutsche und zu einem Viertel Norwegerin. Und zu hundert Prozent durchgeknattert, fügt Mama meistens hinzu.“ (S. 17) - und Mamas haben ja immer recht 😉

Der akribische Plan zur Rettung der entlaufenen (! 😂) Schildkröte - Charlotte hält daheim die Stellung, falls sie zurückkehrt... herrlich, ich hatte Tränen in den Augen!

Und der runawaygnome ist sowieso der Knaller... Gnomeo und Julia 😂 ich weiß nicht, ob jedes Kind ab 10 Jahren diesen Humor teilt, aber ich fand es extrem witzig!

Dazwischen immer mal wieder ernstere Überlegungen, zum Beispiel wenn Sigge sich selbst reflektiert: „Wenn ich mit [..] zusammen war, fühlte ich mich ganz ruhig. Da musste ich mich nicht pausenlos selbst beobachten.“ (S. 268)



Selten fand ich den Klappentext so treffend für ein Buch, als dass ich ihn auszugsweise zitiert hätte - aber die Worte „ein berauschendes Leseerlebnis mit Tiefgang, viel Wärme und spritzigem Humor“ treffen es eben einfach!

Lest am besten selbst! Es lohnt sich!!

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Veröffentlicht am 14.02.2021

Der Spagat zwischen Alltagsleben, der Liebe und den Träumen

Heimweh nach uns
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Lena und Malte befinden sich in der Rushhour des Lebens - die zwei Elternteile habe beide fordernde Jobs und zwei Kindern, die naturgemäß oft noch um einiges fordernder als die bezahlte Arbeit sind... ...

Lena und Malte befinden sich in der Rushhour des Lebens - die zwei Elternteile habe beide fordernde Jobs und zwei Kindern, die naturgemäß oft noch um einiges fordernder als die bezahlte Arbeit sind... zudem wird der Platz eng und auf ein Eigenheim gespart - trotz zwei Gehältern heutzutage weder leicht finanzierbar noch auf dem Immobilienmarkt findbar! Kein Wunder, dass Stress den Alltag bestimmt und die Zeit als Ehepaar so knapp bemessen ist, dass sie gerade für organisatorische Absprachen reicht - aber an Romantik oder ähnliches kaum zu denken ist.

Doch dann kommen Rückenschmerzen und Reik...



Von der ersten Zeile an konnte ich mich - nur unwesentlich jünger als Lena und selbst Mama von drei Kindern- sofort mit ihr identifizieren! Dieses Gefühl, nichts und niemandem gerecht werden zu können, obwohl mal sich den ganzen Tag und auch oft noch nachts darum bemüht, wird bewegend beschrieben und trifft sicher jede berufstätige Mutter direkt. Der Weg, den sie im folgenden geht; begleitet von den Fragen, die sie sich stellt, ist ebenso einfühlsam geschrieben mit allen Auf‘s und Ab‘s - wobei ich natürlich nicht zu viel verraten will! Dieser Liebesroman lässt einen nicht nur in eine fiktive Beziehung eintauchen, sondern regt auch dazu an, sich selbst und das eigene Hamsterrad; die Gefühle und Träume zu hinterfragen.

Mich hat das Buch bewegt - und auch wenn ich mich nicht direkt zum Yoga anmelden werde (ginge ja eh alles nur online derzeit), so wird mich der Gedanke an das Gelesene sicher immer mal wieder innehalten und mich mein Tun hinterfragen lassen!

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Veröffentlicht am 26.01.2021

Ein geniales Wimmelbuch für kleine & große Hamburg-Liebhaber

Der Hamburger Hafen wimmelt
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Es ist nicht das erste oder einzige Wimmelbuch in diesem Haushalt - aber definitiv das beliebteste! Das Motiv, den Hamburger Hafen, kennen wir und entdecken mit den originellen Zeichnungen von Björn von ...

Es ist nicht das erste oder einzige Wimmelbuch in diesem Haushalt - aber definitiv das beliebteste! Das Motiv, den Hamburger Hafen, kennen wir und entdecken mit den originellen Zeichnungen von Björn von Schlippe immer wieder etwas neues 😀 und nicht nur für die Kinder, sondern auch für uns große gibt es viel zum Schmunzeln.
Auf den großen stabilen Pappseiten werden die Elbe am Abschnitt der Strandperle, die Schiffe auf der Elbe, der Fischmarkt, der Hafengeburtstag, eine ebenso spannende wie phantasievolle Szene unter der Köhlbrandbrücke, das Hafenmuseum und eine Sturmflut an den Landungsbrücken dargestellt. Hervorzuheben ist hierbei der Stil der Zeichnungen, der nicht so „kindlich“ -also irgendwie originalgetreu, aber vereinfacht- ist, sondern ins comic-hafte geht - und damit noch ausdrucksstärker ist. Die Details sind einfach herrlich originell und bieten unzählige Möglichkeiten zum Entdecken, Erzählen und Lachen. Empfehlen wir allen weiter, die diesen Teil der schönsten Stadt der Welt immer bei sich haben wollen bzw sollten 🛳

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