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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.12.2019

Die Denk- und Lebensweise der Millennials und den Zeitgeist von 2016 auf den Punkt gebracht

Mittwoch also
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„ Wie soll etwas vorbei sein, was gar nicht erst angefangen hat?“ - dieses Zitat passt bei Hedda Møller, 34, gerade zu fast allem im Leben: zur Beziehung, zum Job, zum in ihr heranwachsenden Leben...
während ...

„ Wie soll etwas vorbei sein, was gar nicht erst angefangen hat?“ - dieses Zitat passt bei Hedda Møller, 34, gerade zu fast allem im Leben: zur Beziehung, zum Job, zum in ihr heranwachsenden Leben...
während der Klappentext mich erwarten lies, dass dieses Buch die Tage des reflektierten Nachdenkens über die geplante Abtreibung behandelt, kam es anders. Statt Tage waren es Wochen und statt Nachdenken war es einfach das Weiterleben; Überleben - chaotisch, spontan und verantwortungslos. Ich kann das Handeln von Hedda kaum nachvollziehen, aber fand das Buch dennoch interessant, da es den Zeitgeist so schonungslos ehrlich wiedergibt. Hedda und Milo, ihr One-Night-Stand, sind sehr informiert über Politik und Geschichte - Wissen ist im Internetzeitalter mit Smartphones ja immer und überall verfügbar. Apps wie Tinder; Unterkünfte über AirBnB, Ratschläge in Foren wie GoFeminin suchen; sinnlose Stunden mit Kardashian-TV vergeuden; alle Möglichkeiten im Leben haben bezüglich Wohnort, Job oder Liebe - und sich für nichts entscheiden zu können... vieles davon ist so symptomatisch für das Leben der 20-35-jährigen heute und in diesem Buch sehr authentisch und detailliert von der Autorin (Jahrgang 1982) aufgenommen. Sehr lange an einer kurzen Textnachricht zu feilen, der man die in ihr steckende Mühe nicht ansehen soll. Sich aufwändig so zurechtmachen, dass es nicht zurechtgemacht aussieht. Ohne Smartphone-Ladekabel kann Hedda weder sagen, wie spät es ist noch welcher Tag... wie wohl in 20 oder 50 Jahren darüber gedacht wird? Ich glaube, ich lese das Buch noch mal, wenn meine Kinder in dem Alter sind....
ach ja, und um einen Fötus geht es auch. Aber nicht so vordergründig, wie ich dachte und auch mit anderer „Lösung des Problems“ als von mir vermutet - mehr sei hier nicht verraten!

Veröffentlicht am 02.12.2019

Viel zu gruselig für „Roman“ - dafür richtig gut geschriebene, spannende Horrorgeschichte!

Der unsichtbare Freund
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Ein Buch, das mich schon nach wenigen Seiten gepackt hat - und das ich nur im Hellen lesen konnte, da es so subtil die Angst vor dem Bösen allgegenwärtig macht! Die Grenzen zwischen Gut und Böse; zwischen ...

Ein Buch, das mich schon nach wenigen Seiten gepackt hat - und das ich nur im Hellen lesen konnte, da es so subtil die Angst vor dem Bösen allgegenwärtig macht! Die Grenzen zwischen Gut und Böse; zwischen Realität und Fiktion verlaufen, wie es das Cover wunderbar passend verdeutlicht.
Es ist für mein Empfinden kein Roman, sondern eher eine Horrorgeschichte mit einer guten Prise Fantasy.

Der kleine David ist vor 50 Jahren unter mysteriösen Umständen in Mill Grove verschwunden; nun ist es Christopher, 7 Jahre alt - der zum Glück nach einer Woche wieder auftaucht, aber völlig verändert ist. Wie ausgewechselt. Wie besessen. Wie sein Vater?! Den hat er vor Jahren verloren... sowohl seine Mutter Kate aus auch der Sheriff, den ein alter Fall um ein kleines Mädchen nicht loslässt, versuchen, das Geheimnis des Missionswaldes zu verstehen...
Mit über 900 Seiten ein echt starkes Stück- es lohnt sich!!

Veröffentlicht am 02.12.2019

Blutsbrüder und die Liebe

Für damals, für immer
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Dalton und Eamon wachsen wie Brüder auf, nachdem Daltons Mutter ums Leben kam, als er noch ein Kind war und Eamons Familie ihn wie ein eigenes Kind aufnimmt. Sie haben keine Geheimnisse voreinander und ...

Dalton und Eamon wachsen wie Brüder auf, nachdem Daltons Mutter ums Leben kam, als er noch ein Kind war und Eamons Familie ihn wie ein eigenes Kind aufnimmt. Sie haben keine Geheimnisse voreinander und das sehr gute Verhältnis bleibt auch bestehen, als Eamon seine Evangeline kennenlernt, heiratet und sie schwanger wird. Doch dann verändert der Tod des Polizisten Eamons während eines Einsatzes alles...
die Geschichte behandelt sowohl die Zeit 6 Monate nach diesem Todesfall und der Geburt Noahs wenige Tage später sowie in Rückblicken die Zeit davor; abwechselnd erzählt aus den Perspektiven von den drei Hauptpersonen. So erfährt man von allen viel über Gedanken und Gefühle, aber auch Geheimnisse, die aufgedeckt wurden...ich will hier nicht zu viel verraten! Nur so viel, dass ich damit nicht gerechnet hatte ... und dann auch manches nicht ganz nachfühlen konnte... wer mehr wissen will, kann es ja selbst nachlesen 😊 auf knapp 400 Seiten werden die Gefühle aller beschrieben und, da Schlüsselszenen im Schnee spielen, passt es perfekt in die Jahreszeit 😉
Ich konnte mich in Evangeline einfach nicht richtig „reinfühlen“ oder ihr Handeln nachvollziehen, aber war (zum Glück!) ja auch noch nie in ihrer Situation... daher meine persönliche Meinung nur 2,5/5

Veröffentlicht am 19.11.2019

Die Denk- und Lebensweise der Millennials und den Zeitgeist von 2016 auf den Punkt gebracht

Mittwoch also
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„Wie soll etwas vorbei sein, was gar nicht erst angefangen hat?“ - dieses Zitat passt bei Hedda Møller, 34, gerade zu fast allem im Leben: zur Beziehung, zum Job, zum in ihr heranwachsenden Leben...
während ...


„Wie soll etwas vorbei sein, was gar nicht erst angefangen hat?“ - dieses Zitat passt bei Hedda Møller, 34, gerade zu fast allem im Leben: zur Beziehung, zum Job, zum in ihr heranwachsenden Leben...
während der Klappentext mich erwarten lies, dass dieses Buch die Tage des reflektierten Nachdenkens über die geplante Abtreibung behandelt, kam es anders. Statt Tage waren es Wochen und statt Nachdenken war es einfach das Weiterleben; Überleben - chaotisch, spontan und verantwortungslos. Ich kann das Handeln von Hedda kaum nachvollziehen, aber fand das Buch dennoch interessant, da es den Zeitgeist so schonungslos ehrlich wiedergibt. Hedda und Milo, ihr One-Night-Stand, sind sehr informiert über Politik und Geschichte - Wissen ist im Internetzeitalter mit Smartphones ja immer und überall verfügbar. Apps wie Tinder; Unterkünfte über AirBnB, Ratschläge in Foren wie GoFeminin suchen; sinnlose Stunden mit Kardashian-TV vergeuden; alle Möglichkeiten im Leben haben bezüglich Wohnort, Job oder Liebe - und sich für nichts entscheiden zu können... vieles davon ist so symptomatisch für das Leben der 20-35-jährigen heute und in diesem Buch sehr authentisch und detailliert von der Autorin (Jahrgang 1982) aufgenommen. Sehr lange an einer kurzen Textnachricht zu feilen, der man die in ihr steckende Mühe nicht ansehen soll. Sich aufwändig so zurechtmachen, dass es nicht zurechtgemacht aussieht. Ohne Smartphone-Ladekabel kann Hedda weder sagen, wie spät es ist noch welcher Tag... wie wohl in 20 oder 50 Jahren darüber gedacht wird? Ich glaube, ich lese das Buch noch mal, wenn meine Kinder in dem Alter sind....
ach ja, und um einen Fötus geht es auch. Aber nicht so vordergründig, wie ich dachte und auch mit anderer „Lösung des Problems“ als von mir vermutet - mehr sei hier nicht verraten!

Veröffentlicht am 22.10.2019

Szenen aus dem Leben eines Juden im 20. Jahrhundert

Otto
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Otto, jüdischer Patriarch, wird zum Pflegefall - zum (im wahrsten Sinne des Wortes) Leidwesen seiner Töchter Babi und Timna... letztere ist die Ich-Erzählerin des Buches und über 240 Seiten hinweg wird ...

Otto, jüdischer Patriarch, wird zum Pflegefall - zum (im wahrsten Sinne des Wortes) Leidwesen seiner Töchter Babi und Timna... letztere ist die Ich-Erzählerin des Buches und über 240 Seiten hinweg wird nicht nur die aktuelle Situation mit dem sehr fordernden Vater geschildert, sondern auch die Vergangenheit der Familie. Die Szenen bauen nicht chronologisch aufeinander auf; selbst innerhalb der Kapitel gibt es Sprünge zwischen früher und jetzt. Die Personen werden schonungslos ehrlich und mit all ihren Problemen geschildert, von welchen es in dieser Familie reichlich gibt - durch den Erzählstil wirkt das jedoch nicht schwermütig. So richtig warm werden könnte ich mit den speziellen Personen und ihren skurrilen Erlebnissen jedoch nicht. Ja, die Liebe zwischen Eltern und Kindern ist bedingungs- und grenzenlos... und ja, der Abschied vom Leben ist nicht leicht. Beides zentrale Themen in den Buch, aber irgendwie doch wieder nicht im Fokus. Schade, leider nicht meins.