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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2019

Ganze 11 Gute-Nacht-Geschichten!

Wenn alle Tiere schlafen gehen
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Tolles Preis-Leistungs-Verhältnis: auf 11 Doppelseiten werden ebenso viele verschiedene Einschlaf-Geschichten von unterschiedlichen Tieren erzählt... Känguru Conny, Schweinchen Susi, Elefant Eddi, Delfin ...

Tolles Preis-Leistungs-Verhältnis: auf 11 Doppelseiten werden ebenso viele verschiedene Einschlaf-Geschichten von unterschiedlichen Tieren erzählt... Känguru Conny, Schweinchen Susi, Elefant Eddi, Delfin Dodo usw. Ja, alle mit Alliteration... für die Kinder ist es so nun mal einfacher zu merken. Die Tiere werden in ihrem natürlichen Lebensraum gezeigt und ein wenig Wissen wird über sie vermittelt: der Hase macht ein Rennen, das Schwein hat als Lieblingsessen Kohl und rote Rüben.
Schönes Heft mit kindgerechten Zeichnungen, das man bei dem Preis gut als Mitbringsel bzw Geschenk für ein Geschwisterkind beim Geburtstag einpacken kann!

Veröffentlicht am 28.08.2019

Über 800 Seiten starker und inhaltsschwerer Mississippi-Epos

Verratenes Land
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Dieses als Thriller überschriebene Buch von Greg Iles ist für mich ein wahres Meisterwerk - in einer anspruchsvollen sowie ansprechenden Weise erzählt er die Geschichte, wie der Journalist Marshall McEwan ...

Dieses als Thriller überschriebene Buch von Greg Iles ist für mich ein wahres Meisterwerk - in einer anspruchsvollen sowie ansprechenden Weise erzählt er die Geschichte, wie der Journalist Marshall McEwan den Tod seines Ziehvaters Buck Ferris aufklären will. Bedeutsam ist für diesen Fall in Bienville, Mississippi, die Geschichte des Ortes und der Südstaaten; die Politik früher und heute; Gier und Korruption; Intrigen und Machtspielchen; und auch Gefühle... bei dieser Inhaltsdichte ist Aufmerksamkeit gefordert - ich habe einige lange Abende gelesen, aber das Buch nicht als Lückenfüller zwischendurch zur Hand genommen...es hat mich viel gelehrt über die Südstaaten und durch die Schilderung der Gedanken und Gefühle des Ich-Erzählers auch zum Nachdenken gebracht.
Den Autor merke ich mir und werde bestimmt noch weitere intensive Lesestunden mit seinen Werken verbringen!

Veröffentlicht am 28.08.2019

Ermittlungen im Alltag einer psychosomatischen Klinik

Wattsterben
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Piet und Hauke ermitteln verdeckt auf der winzigen Insel Kollerssand, die lediglich mit einen Leuchtturm und der psychosomatische Klinik bebaut ist - nachdem aus letzterer drei Patienten innerhalb weniger ...

Piet und Hauke ermitteln verdeckt auf der winzigen Insel Kollerssand, die lediglich mit einen Leuchtturm und der psychosomatische Klinik bebaut ist - nachdem aus letzterer drei Patienten innerhalb weniger Wochen verschwanden und von einem Leichenteile gefunden wurde, ist die Nordsee-Idylle getrübt...
Der Klinikalltag mit all den Bewegungs-, Gesprächs- und Kunsttherapien wird detailliert dargestellt und vor allem seine Auswirkungen auf die Ermittler und ihren mentalen Zustand, da sie wie normale Patienten behandelt werden. Ob man so objektiv ermitteln kann, wenn man sich zwangsläufig intensiv mit den eigenen Baustellen beschäftigen muss?!

Bis „Bewegung“ in den Krimi kommt, dauert es sehr lange... die oben beschriebenen Inhalte machen einen Großteil des Buches aus. Täter + Motiv waren mir ewig lange schleierhaft... wer gern lange im Nebel tappt und sich über schöne Naturbeschreibungen an der Nordsee wiederfinden will (bspw. „Die Dunkelheit wich nur zögerlich einem trüben grauen Tageslicht.“), hat hiermit Lesestoff gefunden; ich bin wohl doch eher der Typ für einen vordergründigen Spannungsbogen.

Veröffentlicht am 28.08.2019

Unendliche Geschwisterliebe!

Sal
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Sal, 13, und ihre kleine Schwester Peppa, 10, fliehen in die Wildnis Schottlands - eine von Sal lange geplante Flucht aus dem kaputten Elternhaus mit einer alkoholkranken Mutter und ihrem Lebensgefährten, ...

Sal, 13, und ihre kleine Schwester Peppa, 10, fliehen in die Wildnis Schottlands - eine von Sal lange geplante Flucht aus dem kaputten Elternhaus mit einer alkoholkranken Mutter und ihrem Lebensgefährten, der sich regelmäßig seit drei Jahren an Sal vergreift. Bevor es nun auch Peppa treffen soll, ergreift Sal drastische Maßnahmen zu ihrem Schutz...

Mich hat dieses Buch nicht losgelassen - zum einen mit all dem Wissen über die Tiere, Pflanzen und Natur sowie das Überleben darin, das sich Sal angeeignet hat; aber auf der anderen Seite die fehlenden Emotionen, wenn es um ihre traumatisierenden Erlebnisse geht... beeindruckend, wie der Autor es hinbekommen hat, dies in einer Erzählung aus der Perspektive von Sal auszudrücken, dass sie auf der einen Seite schon erwachsen ist und sich (seit Jahren) um ihre Schwester kümmert; aber auf der anderen Seite eben noch ein Kind ist - in diese Rolle lässt sie sich nur in der Begegnung mit Ingrid fallen, was man dann am Erzählstil mit „und dann... und dann...“ merkt, als sie deren Lebensgeschichte wiedergibt. Wirklich sehr gut gemacht!!

Was den Verlauf der Geschichte angeht: ich will nichts vorweggreifen, aber als sehr realistisch ist es wohl nicht zu beschreiben mit den (zu) vielen passgenauen Zufällen... aber egal, für mich überwog das hervorragende „Wie“ die kleinen Abstriche beim „Was“ des Buches und die Geschichte findet so einen runden Abschluss. Sollte ich irgendwann mal einen Survival-Trip machen, nehm ich dieses Buch mit :)

Veröffentlicht am 28.08.2019

Midlife-Crises der Best-Ager?!

Es wird Zeit
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Ildikó von Kürthy... eine ganz besondere Autorin mit ihrem Humor und ihrem einmaligen Schreibstil!
„Es wird Zeit“ ist ein Buch für LeserInnen, die wie die Autorin selbst (Jahrgang 1968) reifer geworden ...

Ildikó von Kürthy... eine ganz besondere Autorin mit ihrem Humor und ihrem einmaligen Schreibstil!
„Es wird Zeit“ ist ein Buch für LeserInnen, die wie die Autorin selbst (Jahrgang 1968) reifer geworden sind: die Protagonistin Judith wird bald 50 und hat -statistisch- die Mitte ihres Lebens bereits hinter sich. Zeit, Bilanz zu ziehen...
Während „Mondscheintarif“ von 1999 noch die Mittdreißiger-Themen und -Probleme behandelte -wo ich mich persönlich derzeit eher wiederfinde ?-, sind es hier nun die Gedanken einer Frau, die die Endlichkeit des Lebens durch den Tod der Mutter und die Krebserkrankung einer Freundin vor Augen hat. Themen wie Heimat, Freundschaft und Liebe werden kritisch betrachtet; der Sinn und das Ziel des Lebens gesucht - aber da die Autorin ihren gewohnten witzigen, oft (selbst-)ironischen Schreibstil treu bleibt, ist das Buch dennoch keine schwere Kost. Selbst tödlichen Krankheiten wird so der Schreck genommen:
«Es ist im obersten Stock. 84 Stufen. Schaffst du die?»
«Warum nimmst du nicht den Aufzug?»
«Ich hab doch nur Krebs. Meine Beine funktionieren tadellos.»

Zusätzlich wird das Buch durch Zeichnungen im Stil und in den Farbtönen des Covers aufgelockert.
Insgesamt ein unterhaltsames und kurzweiliges Buch; vor allem, aber nicht nur für die Generationsgenossinnen der Autorin.