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Veröffentlicht am 07.08.2019

Eine Sommergeschichte mit sympathischen Hauptpersonen und spürbaren Emotionen!

Im Freibad
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Das Freibad, das von der Schließung bedroht ist, liegt im Londoner Stadtteil Brixton - aber die Story, dass ein Investor solch eine öffentliche Institution für mehr Komfort seiner Bewohner von Luxusimmobilien ...

Das Freibad, das von der Schließung bedroht ist, liegt im Londoner Stadtteil Brixton - aber die Story, dass ein Investor solch eine öffentliche Institution für mehr Komfort seiner Bewohner von Luxusimmobilien umwandeln will, könnte in jeder Stadt passieren...

Rosemary, 86, und Kate, eine junge Journalistin bei der Stadtteilszeitung, treffen erstmalig im Rahmen eines Zeitungsbeitrages über die geplante Schließung aufeinander. So unterschiedlich die beiden Frauen sind - was Alter, Lebensgeschichte und Bezug zum Schwimmbad angeht-, sie finden schnell freundschaftlich zueinander und fassen Vertrauen, so dass man als Leser immer mehr über die beiden erfährt. Das ganze in einer sehr schönen Sprache, ein Beispiel: „Kate lachte ebenfalls, und für einen Moment überbrückte das Lachen den Raum zwischen Ihnen und umarmte sie beide.“ schon bald wird der Kampf um den Erhalt des Schwimmbades, bei dem sie von einigen Freunden unterstützt werden, von ganz persönlichen Motiven geleitet... Liebe, Trauer, Freundschaft, Panik, Sinn des Lebens und des täglichen Aufstehens; man kann so vieles nachvollziehen!

Eine schön zu lesende, sommerliche Geschichte, die einen bewegt und mitfühlen lässt - ohne Einschränkungen empfehlenswert!

Veröffentlicht am 04.07.2019

7. (!) Band um Profilerin Andrea Thornton

Am Ende der Schmerz
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„Am Ende der Schmerz“ ist bereits der 7. (von 9) Bänden über die Profilerin Andrea Thornton, die eigentlich nicht mehr ermitteln wollte - aber es nun, ihrem Mann und seiner Familie zuliebe, doch noch einmal ...

„Am Ende der Schmerz“ ist bereits der 7. (von 9) Bänden über die Profilerin Andrea Thornton, die eigentlich nicht mehr ermitteln wollte - aber es nun, ihrem Mann und seiner Familie zuliebe, doch noch einmal tut und dafür von England nach Deutschland reist.

Ich kannte die vorherigen Bände nicht, deren Ereignisse an vielen Stellen erwähnt werden - für mich etwas blöd, da ich der eigentlichen Geschichte auch ohne diese Rückblenden und Erwähnungen gut hätte folgen können; eigentlich sogar besser hätte folgen können... die Geschichte wurde für mich dadurch unrealistischer, wenn man immer wieder liest, welche gefährlichen Situationen sie schon alles in ihrem doch noch jungen Leben durchleiden musste...und zu den Namen der bisher durch ihre Tätigkeit als Profilerin ermittelten Personen hat man ja auch keinen Bezug. Und die Tatsache, dass es noch zwei weitere Bände gibt, hat mir auch etwas Spannung genommen ;)
Abgesehen davon ein guter Thriller, interessanten Erläuterungen zum psychologischen Aspekt ihrer kriminalistischen Arbeit und passende Einarbeitung ihrer persönlichen und familiären Situation!

Veröffentlicht am 03.07.2019

Erwartungen leider nicht erfüllt

Im Schatten des Schleiers
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Maryam, Jahrgang 1980, gehört zu einer verfolgten arabischen Minderheit im Iran. Nach ihrem Gefängnisaufenthalt wegen der Konvertierung zum Christentum flieht sie gemeinsam mit ihrer Familie und kommt ...

Maryam, Jahrgang 1980, gehört zu einer verfolgten arabischen Minderheit im Iran. Nach ihrem Gefängnisaufenthalt wegen der Konvertierung zum Christentum flieht sie gemeinsam mit ihrer Familie und kommt im September 2015 in Deutschland an

Das autobiografische Buch ist in drei Teile gegliedert:
Der erste Teil handelt von ihrer Kindheit im Iran, im zweiten Teil ist sie mit ihrer Ausbildung zur Kosmetikerin fertig und hat ein eigenes Studio in ihrem Elternhaus.
Im dritten Teil geht es um Maryams Gefängnisaufenthalt nach ihrer Konvertierung; nach einem halben Jahr kommt sie auf Kaution frei und flieht nach Deutschland.

Ich hatte mir von diesem Buch erwartet, zum einen viel über das Leben einer fast gleichaltrigen Frau im Iran zu erfahren und außerdem durch ihren Erfahrungsbericht über die Konvertierung und die Flucht ihre Emotionen und persönlichen Beweggründe nachvollziehen zu können. Leider ist mir das nicht gelungen - vielleicht liegt es daran, dass ich mit Religion und Wahrsagerei so überhaupt nichts am Hut habe... oder für mich die Vorstellung, meine Heimat zu verlassen, mit mehr Emotionen verbunden ist als dieses Buch transportiert hat... vielleicht liegt es auch an der Sprache und mit einem weiteren, deutlichen Lektorat wäre diese wichtige Geschichte für eine breitere Masse an Lesern unterhaltsam!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 03.07.2019

Guter Krimi mit einigen Informationen zum Tourismus auf Sylt

Schwarze Brandung
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Nachdem mir der dritte Band um die Ermittlerin Liv Lammers so gut gefallen hat, habe ich mir die ersten beiden Bände nun auch gekauft - und meinem Empfinden nach steigert sie sich ;)
Der Mordfall an der ...

Nachdem mir der dritte Band um die Ermittlerin Liv Lammers so gut gefallen hat, habe ich mir die ersten beiden Bände nun auch gekauft - und meinem Empfinden nach steigert sie sich ;)
Der Mordfall an der jungen Frau wird eher knapp beschrieben und nicht mit Details ausgeschmückt, so dass es auch für etwas zartere Gemüter zumutbar ist. Neben den Ermittlungsarbeiten von Liv Lammers und dem Sylter Team handelt das Buch viel von der aktuellen Situation auf Sylt, was den Tourismus und die Grundstücks- bzw Mietpreise angeht. Auch ihre familiäre Situation - der Bruch mit ihrer Familie geschah vor 15 Jahren: Liv war schwanger mit ihrer Tochter Sanna, welche noch immer nicht weiß, wer ihr Vater ist- wird thematisiert.
Ein solider Krimi, dem ich nicht ganz so viel abgewinnen konnte wie „Finsteres Kliff“, der aber dennoch Unterhaltung und so einige detaillierte Infos zu Sylt bietet!

Veröffentlicht am 27.06.2019

Anspruchsvoller Thriller mit Spannungsbogen über 552 Seiten

Die Stille des Todes
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2016: in der Kathedrale von Vitoria, der Hauptstadt des Baskenlandes, werden an einem Feiertag die Leichen eines 20-jährigem Mannes und einer gleichaltrigen Frau gefunden. Ermittler sind Unai López de ...

2016: in der Kathedrale von Vitoria, der Hauptstadt des Baskenlandes, werden an einem Feiertag die Leichen eines 20-jährigem Mannes und einer gleichaltrigen Frau gefunden. Ermittler sind Unai López de Ayala, genannt Kraken, und seine Kollegin Estibaliz Gauna (Esti). Der Fall ähnelt bis ins Detail in Durchführung und Arrangement an historisch bedeutsamen Orten einer Mordserie vor 20 Jahren, bei der ebenfalls paarweise gleichaltrige Säuglinge, 5- jährige und 10jährige Kinder sowie 15-jährige Jugendliche umgebracht wurden. Für diese Verbrechen wurde Tasio de Ortiz verhaftet und in Einzelhaft in den Hochsicherheitstrakt gesperrt; seine Freilassung für den ersten Hafturlaub steht allerdings kurz bevor. Für die Medien - vor 20 Jahren waren es vornehmlich Zeitungen, in der aktuellen Ermittlung auch Twitter- ein gefundenes Fressen.
Wie auch vor 20 Jahren bleibt es nicht bei einem Opferpärchen...
Zusätzlich wird noch ein Handlungsstrang, der im November 1969 beginnt, eingeflochten - hier sind Blanca Díaz de Antiñana und Doctor Álvaro Urbina die Hauptpersonen.
Durch die drei Handlungszeiträume -um 1970; die ersten Morde und Festnahmen 1996 und aktuell 2016- und den entsprechend vielen beteiligten Personen mit langen baskischen Namen plus Spitznamen ist der Thriller recht anspruchsvoll, zudem werden im Zuge der Ermittlungen sehr viele Details über die Stadt Vitoria und ihre Historie berichtet. Es sind außerdem nicht nur die zwei Ermittler und ihre Lebensumstände Thema, sondern noch die weiterer Personen - das Personenverzeichnis hinten im Buch hilft da weiter, wenn man den Faden bei den regionstypischen Namen verliert. Ebenso ist das Glossar sehr hilfreich, das auf 7 Seiten einige Begriffe erklärt, die für das Baskenland bzw die Stadt Vitoria von Bedeutung sind.
Das Buch ist jedoch so spannend geschrieben, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte und entsprechend in der Geschichte „drin“ blieb - ich kann sehr gut verstehen, warum dieses Buch, ebenso wie die beiden folgenden Bände, in Spanien so ein Verkaufsschlager war und die Verfilmung bereits geplant ist! Klare Leseempfehlung für diesen packenden Thriller; gerichtet an alle, die nicht nur in einem über 552 Seiten spannenden Thriller über mehrere Leichen gehen wollen, sondern nebenbei noch einiges über das Baskenland lernen wollen und sich von etwas Komplexität in Zeiträumen und Personengeflecht nicht abschrecken lassen.