Profilbild von Leserattenmama

Leserattenmama

Lesejury Star
offline

Leserattenmama ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Leserattenmama über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2019

Psychothriller statt Roman - einfach fesselnd!

The Wife Between Us
0

Das Buch habe ich nun 24 Stunden sacken lassen - und bin noch immer nachhaltig beeindruckt!!
Erwartet hatte ich nach dem Klappentext eher eine verworrene Dreiecks-Liebesgeschichte, aber gelesen habe ich ...

Das Buch habe ich nun 24 Stunden sacken lassen - und bin noch immer nachhaltig beeindruckt!!
Erwartet hatte ich nach dem Klappentext eher eine verworrene Dreiecks-Liebesgeschichte, aber gelesen habe ich dann einen Psychothriller, der mich sehr beeindruckt hat! Auf den ersten (184) Seiten werden einem Richard und seine Frauen bekannt gemacht - und dann wird es richtig interessant und spannend... unerwartete Wendungen und immer tiefere Einblicke in die Gedankenwelten und Beweggründe der Hauptpersonen werden offenbart, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Wirklich gut dargestellt von den beiden Autorinnen, von denen ich nun unbedingt mehr lesen will! Empfehlen kann ich das Buch allen, die Spannung beim Lesen nicht über die Anzahl von Morden definieren, sondern einen sich steigernden, fesselnden Psycho-Beziehungs-Thriller lesen wollen!

Veröffentlicht am 26.04.2019

Hunger nach Leben, Freundschaft, Berührung und LIEBE

Fliegende Hunde
0

"Fliegende Hunde" - was für ein merkwürdiger Buchtitel und dazu dieses Cover?! Vor dem Lesen war ich etwas skeptisch, da weder Titel noch Cover zum kurzen Klappentext hinten passen wollten. Und auch beim ...

"Fliegende Hunde" - was für ein merkwürdiger Buchtitel und dazu dieses Cover?! Vor dem Lesen war ich etwas skeptisch, da weder Titel noch Cover zum kurzen Klappentext hinten passen wollten. Und auch beim Lesen erschloss sich mir dieser Zusammenhang ein Weilchen nicht...

Inhalt: Die Sandkastenfreundinnen Oksana und Lena gehen erstmalig getrennte Wege, als Lena zum Modeln nach China geht und Oksana in ihrer recht trostlosen Heimat zurücklässt. Die Mädchen verband mehr als eine normale Freundschaft, was aber nur angedeutet wird (sie schliefen eng aneinandergeschmiegt) Lenas Hunger nach Anerkennung, Lebenserfahrung und dem Wunsch, aus der nicht wahrzuhabenden Liebe auszubrechen, wird nur oberflächlich gestillt - zu oft bietet ihr neuer Alltag ihr Zeit, in Gedanken zurückzukehren zu Oksana. Diese wiederum flüchtet sich in ein Online-Forum magersüchtiger Mädchen und wird dort, dem Thema ihrer Schularbeit entsprechend, zu einer Expertin für Rezepte, die die Menschen während der Blockade Leningrads am Leben erhielten und nun dafür sorgen, dass die jungen Mädchen immer kränker werden... ihr Wunsch ist es, über das Hungern und die Gewichtsabnahme ihrer Freundin wieder näher zu kommen. Beide Handlungsstränge werden abwechselnd erzählt und gegen Ende des Buches treffen die Mädchen wieder aufeinander. Hier geht es meinem Empfinden nach recht schnell, bis das Buch zu Ende ist. Einige Texte (Rezepte aus Leningrad) sind sehr ausführlich geschrieben, andere Dinge ("Nachtschichten" der Models) nur angedeutet. Mittlerweile ist mir auch der Titel des Buches verständlich, dennoch scheint er mir nicht so richtig passend zu sein. Der Schreibstil gefällt mir und die Geschichte an sich gut, aber sie hätte mehr Tiefe an manchen Stellen und mehr Länge insgesamt gebraucht, um für mich rund zu wirken. Dennoch ein gutes Buch, das ich schnell durchgelesen habe, daher 4 Sterne :)

Veröffentlicht am 26.04.2019

Familiengeschichte im 20. Jahrhundert

Wenn Martha tanzt
0

Das Buch über Martha, ihre Lebensgeschichte und der Reise ihres Tagebuches bin ich sehr gern gefolgt - ein angenehmer, gut lesbarer Schreibstil, der einen mitnimmt. In der Geschichte wird regelmäßig gewechselt ...

Das Buch über Martha, ihre Lebensgeschichte und der Reise ihres Tagebuches bin ich sehr gern gefolgt - ein angenehmer, gut lesbarer Schreibstil, der einen mitnimmt. In der Geschichte wird regelmäßig gewechselt in dem Geschehen heute (2001), erzählt von Marthas Urenkel, sowie dem Geschehen in Marthas Vergangenheit, das zum Teil aus ihren Tagebuchaufzeichnungen resultiert, aber zum großen Teil wohl auf Vermutungen. Durch die eindeutigen Kapitelüberschriften kommt es hierdurch aber nie zu Verwirrungen.
Da Martha 1900 geboren wurde, erfährt man mit ihrer Geschichte viel über das 20. Jahrhundert; welche Auswirkungen die beiden Kriege auf ihre Heimat Pommern hatten und auch die Bauhausepoche in Weimar wird, als Nebenhandlung, beschrieben. Einige früh im Buchverlauf aufgeworfenen Fragen (zB sie kehrt mit einer Tochter aus Weimar zurück; wer ist der Vater?) werden erst sehr spät im Buch beantwortet. Meinem Empfinden nach ist das Ende zu abrupt und passt nicht zur sonstigen Geschichte; der Rest des Buches hat mir jedoch gut gefallen!

Veröffentlicht am 26.04.2019

zu nah

Zu nah
0

Die Wissenschaftlerin Eleanor Costello wird erhängt in ihrem Schlafzimmer aufgefunden, zunächst deutet alles aufSelbstmord hin. Doch Detective Frankie Sheehan von der Dubliner Polizei und ihr Team decken ...

Die Wissenschaftlerin Eleanor Costello wird erhängt in ihrem Schlafzimmer aufgefunden, zunächst deutet alles aufSelbstmord hin. Doch Detective Frankie Sheehan von der Dubliner Polizei und ihr Team decken auf, dass es sich um Mord handelt und vermuten bald sadomasische Spiele bzw den Bezug in diese Richtung. Die Ermittlungen müssen an Tempo aufnehmen, als eine zweite Leiche mit der gleichen "Handschrift", wenn auch in komplett anderer Situation, aufgefunden wird. Aber das Team kann keine Erfolge vorweisen, so dass man als Leser etwas über den bürokratischen Ablauf in solchen Fällen erfährt. Um die Spannung nicht zu nehmen, möchte ich hier nicht mehr verraten...

Insgesamt habe ich das Buch als "typischen, soliden Krimi" wahrgenommen - nicht herausragend durch vielschichtige Handlungsebenen oder ähnliches, aber durchaus so fesselnd, dass ich das Buch an zwei (längeren) Abenden durchgelesen hatte, da mich das Ende natürlich interessierte. Dieses fiel relativ kurz aus, aber war so nicht abzusehen.

Veröffentlicht am 26.04.2019

Meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt...

Häuser aus Sand
0

Die palästinensich-amerikanische Autorin Hala Alyan beschreibt die Generationen der Familie Jakoub. Beginnend im Jahr 1963 bis ins Jahr 2014 mit Stationen in Jaffa, Nablus, Kuwait, Amman, Beirut; bis die ...

Die palästinensich-amerikanische Autorin Hala Alyan beschreibt die Generationen der Familie Jakoub. Beginnend im Jahr 1963 bis ins Jahr 2014 mit Stationen in Jaffa, Nablus, Kuwait, Amman, Beirut; bis die jüngste Generation auch in Europa und Amerika ansässig wird.
Ich hatte gehofft, mehr über das Leben der (Exil-)Palästinenser zu erfahren; wie sie ihre Werte, Traditionen und ihre Religion im Wandel der konfliktgeprägten Zeit im Nahen Osten beibehalten bzw anpassen - so war die Leseprobe mit der Beschreibung des traditionellen Kaffeesatzlesens im Vorfeld einer Hochzeit ein schönes Beispiel. Doch irgendwie kam es danach anders... vielleicht war die gewählte Zeitspanne zu lang mit über 50 Jahren oder die Personenanzahl, deren Gefühls- und Gedankenwelt beschrieben werden sollte, zu groß; oder vielleicht waren es auch zu viele Invasionen und Kriege im Nahen Osten in der Zeit - für mich wurde alles angerissen, aber nichts ausreichend ausgeführt. Eins, zwei Personen aus der Familie leben sehr religiös; andere weniger und manche "amerikanisieren"; einer wird im Ansatz radikalisiert, aber auch das wird nicht ausgebaut. Beziehungsprobleme, die zur Scheidung und einem (zeitweisen) Abrutschen in den Alkoholismus führen; Dauerkonflikte über die typischen Rollenverteilung einer Familie (Lieblingskind, Rebell, etc); Teenager mit ihren Gedanken um das andere Geschlecht, das eigene Gewicht und der ersten heimlichen Zigarette; Alterserscheinungen wie Demenz - es ist wirklich alles dabei, aber nichts in der Tiefe ausgeführt. Zusätzlich hat mich verwirrt, dass die einzelnen Kapitel zwar mit Jahresangaben überschrieben sind, aber dennoch zunächst unerkennbare Rückblenden enthalten.

Eigentlich schade, da sich der Text der Autorin sehr angenehm und glatt lesen lässt.