Alptraum jeder Eltern
Tod auf dem KreuzberglAndrea Nagele hat mit "Tod auf dem Kreuzbergl" einen Krimi geschrieben, der mich noch länger beschäftigen wird.
Für Eltern von kleinen Kindern ist das Buch keine einfache Kost. Zwei Mädchen verschwinden ...
Andrea Nagele hat mit "Tod auf dem Kreuzbergl" einen Krimi geschrieben, der mich noch länger beschäftigen wird.
Für Eltern von kleinen Kindern ist das Buch keine einfache Kost. Zwei Mädchen verschwinden kurz hintereinander und ein verurteilter Kindsmörder wird aus der Haft entlassenen. Die Polizei und der Bewährungshelfer entdecken Zusammenhänge, aber war es wirklich so?
Meine Meinung:
Das Buch hat mich gepackt, nicht nur wegen der Suche nach den Kindern. Die Autorin arbeitet auch als Psychotherapeutin, was man an den Beschreibungen der Personen merkt. Präzise, prägnant, pointiert werden für mich die Charaktere erlebbar und ich habe das Gefühl ganz nahe dran zu sein. Manche sind mir sympatischer, andere gar nicht, aber ihre Situation wird glaubhaft beschrieben. Kindesmissbrauch, Alkoholmissbrauch, Gewalt in der Ehe, Vorverurteilung sind die Hauptthemen - keine einfache Kost.
Die Protagonisten werden so geschickt eingeführt, dass ich trotz der großen Anzahl an Personen nie das Gefühl hatte, wieder zurückblättern und nochmal nachlesen zu müssen. Werden anfangs die Personen noch einzeln nebeneinander vorgestellt, war es sehr spannend zu lesen, wie ihre Leben vielleicht doch miteinander zusammenhängen.
Die vielen kurzen Kapiteln aus immer wieder einer anderen Perspektive (insgesamt 75, in verschiedenen Tagesabschnitten) tragen auch zum Spannungsaufbau bei.
Dieser Krimi ist für mich ein Lesehighlight und bekommt eine unbedingte Leseempfehlung - 5 Sterne sowieso (mehr gibt es leider nicht).