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Veröffentlicht am 20.10.2016

Tolle Psychogramme - echter Pageturner

Tod am Wörthersee
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Wieder wurde ich in ein Buch von Andrea Nagele förmlich hineingezogen. "Tod am Wörthersee" ist der Debütkriminalroman der österreichischen Psychotherapeutin. Wie auch in den späteren Krimis geht sie ganz ...

Wieder wurde ich in ein Buch von Andrea Nagele förmlich hineingezogen. "Tod am Wörthersee" ist der Debütkriminalroman der österreichischen Psychotherapeutin. Wie auch in den späteren Krimis geht sie ganz dicht an die Menschen heran und gewährt den Lesern tiefe Einblicke in die menschliche Seele und ihre Verletzungen. Dabei beschränkt sie sich nicht nur auf die Opfer, sondern schwenkt immer wieder zum Täter, der eigentlich auch ein Opfer ist.

Worum geht es?
Alice sucht sexuelle Abenteuer in Darkrooms, genauso wie Ännchen und Gina. Gina ist verschwunden, Ännchen wird tot aufgefunden und Alice hat den Mörder im Darkroom getroffen. Wird sie die nächste sein? Immer wieder scheint sie verfolgt zu werden. Ob der alkoholkranke Inspektor Rosner ihr helfen kann?

Meine Meinung:
Dieses Buch ist eher ein Thriller als ein Kriminalroman und ist nichts für zartbesaitete Leser, die Zerstreuung und Entspannung suchen. Bei diesem Buch hatte ich das Gefühl, es nicht in öffentlichen Räumen lesen zu wollen, da mir die Schicksale so nahe gingen.
Das Buch ist Hochspannung pur. Geht es anfangs mehr um innere Spannung um Alice und ihre Verletzungen, ist das Ende auch äußerlich äußerst spannend und ich konnte das Buch nicht mehr weglegen.
Die Entwicklung, die Alice durchmacht, kombiniert mit den Rückblenden wird aus der Ich-Perspektive erzählt, was mich Alice sehr nahe brachte. Ich fieberte mit ihr mit und wollte, dass sie es diesmal schafft. Rosner als zweiter Protagonist tritt dagegen in den Hintergrund, aber auch seine Lebensgeschichte hat mich sehr berührt. Viele Passagen werden auch aus Tätersicht erzählt. Bis zum Schluss war mir nicht klar, wer von Alices Bekannten der Täter ist.
Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung "Tod in den Karawanken", die ab 19.10.16 im Buchhandel zu erwerben sein wird.

Veröffentlicht am 20.10.2016

Bayerische Gemütlichkeit und rasantes Geocaching

Altherrenjagd
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Sanktus ermittelt wieder!
Eigentlich heißt er ja Alfred Sanktjohanser und ist ein Münchner Original, der seine Stadt und v. a. seinen Stadtteil Haidhausen in- und auswendig kennt und liebt. Genauso liebt ...

Sanktus ermittelt wieder!
Eigentlich heißt er ja Alfred Sanktjohanser und ist ein Münchner Original, der seine Stadt und v. a. seinen Stadtteil Haidhausen in- und auswendig kennt und liebt. Genauso liebt er seine Kathi und ihre achtjährige Tochter Martina, mit der er auf einer Wellenlänge ist.
Worum geht es nun in dem zweiten Sanktus-Krimi?
Bei einem Familienausflug mit einer beim Sanktus weniger beliebten Familie entdecken Sanktus und Dr. Engler (genannt der Drengler) eine blutige Inschrift, die darauf schließen lässt, dass Englers Kompagnon und Bundesbruder verschwunden ist und sich in Gefahr befindet.
Natürlich wird die Polizei in Form vom Bichä (Bichlmaier) eingeschaltet, der den Sanktus ermahnt, ja nicht zu ermitteln. Dem Sanktus fällt das sehr schwer, erst recht als er an eine alte Rechnung aus Jugendtagen erinnert wird.
Rasant wird das Buch, als der Mörder zum Geocaching aufruft.

Meine Meinung:
Der Sanktus ist einfach der Wahnsinn! So loyal und gleichzeitig dickschädlig allen Vorschriften skeptisch gegenüber stehend findet man leider immer seltener in Bayern.
In den Schreibstil des Autors habe ich mich ein bisserl einlesen müssen, da Halbsätze und oafach geschriebn. Aber gut, so redt halt der Sanktus, so wia eam der Schnobe gwachsn is.
Klar, dass Dialekt nicht fehlen darf, aber nicht nur Bayerisch, auch Fränkisch und Schwäbisch wird gesprochen, wobei gewisse Dialektausdrücke auch gleich übersetzt werden. Für mich kein Problem.
Was mir auch super gefallen hat, sind die kurzen Hinweise zur Brauerei und auch zu geschichtlichen Hinweisen, was München und bestimmte Ereignisse anbelangt. Die Ortskenntnisse des Autors machen das Buch fast schon zu einem kleinen München-Führer.
Für mich hat der Sanktus 5 von 5 Sterndl verdient und ich wünsch eahm ganz vui Leser und Leserinnen!!!!

Hier eine kurze Kostprobe:
"Brauchen wir da ein Navigationsgerät?", hat der Drengler gemeint. "Ja genau!", hat der Sanktus geblafft. "Ich werd durch München mit dem Navi fahren. Geht's noch. Ich doch von da. Das wenn einer sieht, der hält mich ja für total deppert. Also, raus auf die Innere Wienerstraße und runter zum Deutschen Museum ... Herrschaftszeiten! Auf geht's jetzt!" Sanktus kurz vor dem Durchdrehen.
"Schon verstanden", hat der Drengler gegrinst. "I bin dar Sanktus und da bin i da-ho-am." Bayerische Aussprache verheerend kein Ausdruck.

Veröffentlicht am 20.10.2016

Drittes Jahr im Magisterium mit vielen Herausforderungen

Magisterium
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Call will in den Sommerferien vor dem dritten Jahr im Magisterium, einfach nur normale Dinge tun mit seinem Vater und seinem Freund Aaron. Dann jedoch gerät die Situation auf einer Party, auf der die beiden ...

Call will in den Sommerferien vor dem dritten Jahr im Magisterium, einfach nur normale Dinge tun mit seinem Vater und seinem Freund Aaron. Dann jedoch gerät die Situation auf einer Party, auf der die beiden zusammen mit ihrer Freundin Tamara geehrt werden sollen, aus dem Ruder.
Auch zurück in der Schule läuft nicht alles so, wie sie es sich wünschen und sie werden immer wieder an die Prophezeiung erinnert, die besagt: "Einer von euch wird scheitern, einer von euch wird sterben und einer von euch ist bereits tot."

Meine Meinung:
Das Buch liest sich wie die Vorgängerbände super flüssig und knüpft mit der Gestaltung nahtlos an. Das glänzende Grün des Covers finde sehr schön, bedauere es aber, dass im Gegensatz zum Cover des ersten Bandes die Schrift nicht auch auf dem Kopf gestellt gelesen werden kann.
Auch wer die ersten Bände nicht kennt, kann durch die geschickt eingeflochtenen Rückblenden dem Buch gut folgen. Außerdem sind diese für alle hilfreich, die das zweite Buch kurz nach dem Erscheinen vor einem Jahr gelesen haben.
Die Handlung selbst hat mich nicht ganz so überzeugt. Bei Reihen mit fünf Bände habe ich den Eindruck, dass die Luft bei den mittleren Bänden ein bisschen raus ist. Der Reiz des Neuen aus den ersten beiden Bänden ist raus und das Ende ist noch nicht in Sicht (der letzte Band soll erst in zwei Jahren kommen).
Trotzdem hat mir das Buch im großen und ganzen gut gefallen, auch wenn das Ende etwas unbefriedigend war. Leider gibt es wieder einige Ähnlichkeiten mit Harry Potter Büchern, wobei sich der Vergleich bei dem Thema einfach immer aufdrängt.
Nach wie vor tappe ich im Dunklen, wer denn nun der wirkliche Feind ist. In diesem Band wird manches gelöst, aber andere Fragen werden aufgeworfen. Für mich ist das Ziel noch unklar, weswegen ich sicherlich auch weiterlesen werde, auch wenn ich diesmal nur drei Sterne vergeben kann.

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