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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.09.2020

Hochspannend und facettenreich

Du darfst nicht sterben
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Andrea Nageles Bücher kenne und schätze ich seit langem als Regionalkrimis mit Tiefgang und detaillierten Charakterisierungen und war nun sehr gespannt auf ihr neuestes Werk, den Psychothriller "Du darfst ...

Andrea Nageles Bücher kenne und schätze ich seit langem als Regionalkrimis mit Tiefgang und detaillierten Charakterisierungen und war nun sehr gespannt auf ihr neuestes Werk, den Psychothriller "Du darfst nicht sterben".

Zum Inhalt:

Die eineiigen Zwillinge Anne und Lili verlieben sich in denselben Mann. Während er Lili anfangs nur seine guten Seiten zeigt, wird Anne schnell klar, dass dieser Mann gefährlich ist. Obwohl sie ihre Schwester warnt, glaubt Lili ihr nicht. Erst als es fast zu spät ist, erkennt sie ihren Fehler. Nur zusammen können sie sich der Gefahr entkommen....

Meine Meinung

Schon von Anfang an ist die Spannung hoch. Im ersten Teil wird der Leser konfrontiert mit einem Messerangriff und dem anschließenden Ringen um Leben und Tod. Im zweiten Teil erfahren wir, wie die Zwillinge und Paul sich kennenlernten und erleben fast hautnah mit, wie sich die Beziehungen entwickeln. Dadurch, dass jedes Kapitel von einer anderen Schwester aus ihrer Perspektive erzählt wird, sind ihre Gedanken und Gefühle fast greifbar und verständlich. Auch Paul erzählt gelegentlich in Ich-Form.

Der dritte und vierte Teil sind quasi eine einzige Verfolgungsjagd (ohne quietschende Reifen) mit viel innerer Anspannung. Stellenweise wusste ich auch nicht mehr, ob die erzählende Person nicht am Halluzinieren ist.

Die Schreibweise der Autorin finde ich hervorragend. Sie ist gut verständlich, prägnant und doch kann ich mir die Orte und Gegebenheiten gut vorstellen.

Von mir gibt es 5 Sterne für diesen hervorragenden Psychothriller.





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Veröffentlicht am 26.09.2020

Ein Sonntag

Ein Sonntag mit Elena
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Ein Sonntag – genauso und nicht länger lautet die Übersetzung des Originaltitels. Und genauso ist das Buch: Es beschreibt die Geschehnisse an einem Sonntag in Turin als sich der Vater der Erzählerin und ...

Ein Sonntag – genauso und nicht länger lautet die Übersetzung des Originaltitels. Und genauso ist das Buch: Es beschreibt die Geschehnisse an einem Sonntag in Turin als sich der Vater der Erzählerin und Elena mit ihrem Sohn zufällig begegnen. So nach und nach erfahren wir von Julia Nachtmann ruhig vorgetragen immer mehr über die Umstände, die zum Tod der Mutter führten und über das Familienleben in der Kindheit und viele weitere Details. Manches versteht man erst hinterher. Das Ende hat mich voll überzeugt.

Das Hörbuch hat mir großen Spaß gemacht. Obwohl ich vom Klappentext her ich einen anderen, kitschigeren Plot erwartet hatte, fand ich die Auflösung lebensnaher. Die vielen kleinen philosophischen Betrachtungen von Giulia haben mir gut gefallen. Manchmal fand ich das Buch zu ausschweifend, aber am Ende hat alles einen Sinn ergeben.

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Veröffentlicht am 13.08.2020

Kombi aus Krimi und Klamauk

Schneewittchen und die sieben Särge
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Jürgen Seibold hat in „Schneewittchen und die sieben Särge“ eine neue Buchreihe um den ehemaligen Geheimdienstmitarbeiter Robert Mondrian geschaffen.

Nachdem der Lieferant einer Obst- und Gemüsehändlerin ...

Jürgen Seibold hat in „Schneewittchen und die sieben Särge“ eine neue Buchreihe um den ehemaligen Geheimdienstmitarbeiter Robert Mondrian geschaffen.

Nachdem der Lieferant einer Obst- und Gemüsehändlerin in fiktiven Ort Remslingen bei Stuttgart vor ihrer Ladentüre tot aufgefunden wurde, ist für die Polizei schnell klar, dass nur sie die Täterin sein kann. Robert Mondrian, der heimlich in sie verliebt ist, will ihr mit all seinen Kräften helfen. Als ehemaliger Geheimdienstler hat er da so seine Möglichkeiten und Fähigkeiten. Tatkräftig unterstützt wird er dabei von seinem Buchhandelsmitarbeiter Alfons und der Kundin Marie – sowie den zwei Kakadus Sherlock und Watson.

Meine Meinung

Das Buch liest sich schnell und flott weg. Der Klappentext hat bei mir die Assoziation geweckt, es gäbe noch mehr Märchenelemente. Leider war dies nicht der Fall.

Mondrian ermittelt neben der Polizei her. Seine Methoden sind zum Teil recht brutal und passen nicht zu dem Klamauk, den vor allem sein Assistent Alfons produziert. Erst gegen Schluss arbeitet er mit den professionellen Ermittlern zusammen. Gewundert habe ich mich, dass er niemandem von seinem Vorleben auch nur in Ansätzen erzählt. Vielleicht kommt das in den nächsten Bänden.

Das Buch spielt in einem schwäbischen Ort und greift die Eigenheiten der Bevölkerung mit Augenzwinkern auf, wobei der Text ohne Schwäbisch auskommt.

Interessant waren die vielen Motive, die der Autor dargeboten hat. Überrascht hat mich die Auflösung, mit dem Täter hätte ich nicht gerechnet und auch nicht mit dem einen oder anderen Detail.


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Veröffentlicht am 10.07.2020

Der richtige Krimi für heiße Tage

Weißbier-Requiem
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Heiß her geht es in Sanktus' neuem Fall. Diesmal ist der Sanktus in seiner Funktion als Brauer in einem Bierwellness-Hotel, als er einen Mann tot im Pool entdeckt. Doch als er nach Alarmierung von Polizei ...

Heiß her geht es in Sanktus' neuem Fall. Diesmal ist der Sanktus in seiner Funktion als Brauer in einem Bierwellness-Hotel, als er einen Mann tot im Pool entdeckt. Doch als er nach Alarmierung von Polizei und Ehefrau wiederkommt, ist diese verschwunden! Ermittlung für Sanktus Pflicht (wer jetzt denkt, das fehlt ein Wörtchen, hat richtig gelesen) Große Frage: Wo ist der Tote? Kommt dafür jemand von den Wiesnkollegen, vom Personal oder gar der Familie in Frage? Sanktus hat ganz schön was zu tun, vor allem da der Bichä ausfällt und die Kommissare in Erding ihre Ermittlungen nicht so vorantreiben wie er.

Meine Meinung:

Der Sanktus - Alfred Sanktjohanser - ist und bleibt ein Münchner Unikum. Es ist herrlich zu lesen, wie er in seinem Beruf aufgeht, ein harmonisches Familienleben führt und einen Freundeskreis hat, auf den er zählen kann. Der Text ist so geschrieben, wie der Sanktus denkt. An seinen Gedanken ist der Leser ganz nah dran, dazu gehört auch, dass manche Sätze nicht ganz vollständig sind. Am Anfang ist das gewöhnungsbedürfig, aber man gewöhnt sich gerne daran, einfach weil der Sanktus so authentisch ist.

Das Personenverzeichnis am Anfang frischt für Kenner der Reihe die Zusammenhänge auf und ist für Neueinsteiger sehr hilfreich. Überhaupt würde ich empfehlen, nicht mit diesem sondern mit dem ersten "Brauerehre" anzufangen, um die ganze Corona vom Sanktus so nach und nach kennenzulernen. Aber logisch kann man auch mit diesem, dem 5. Band anfangen.

Das Lesen geht flott und das Buch geht runter wie ein gekühltes Bier. Empfehlung: Vorher eines kühl stellen und dann in Ruhe dazu trinken.

Schon der Beginn zeigt, dass es zur Sache geht. Bei den vielen neuen Personen ist das Verzeichnis wirklich hilfreich. Sanktus ermittelt auf seine unnnachahmliche Art, wobei mir eine Agatha-Christie-Imitiationsszene ein bisschen zu gestellt war. Dafür liebe ich die verschiedenen Dialekte und Sprachen, die Andreas Schröfl in lesbarer und verständlicher Art einbaut. Für Nichtbayern gibt es ein Glossar am Ende.

Das Ende ist ein grande finale furioso, das Sanktus und Graffiti einiges abverlangt. So habe ich mir das erhofft, aber lang ned gwusst, wer's do hod.

Locker, leicht, süffig - Leseempfehlung! Und bitte noch eines!


Veröffentlicht am 26.06.2020

Proseccolügen

Proseccolügen
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An der Proseccostraße im Veneto in Italien will sich die Köchin Doro Ritter in einem kleinen Hotel Ideen für Rezepte holen. Doch dann ereignen sich dort ein paar Ereignisse. Doro hält Augen und Ohren offen ...

An der Proseccostraße im Veneto in Italien will sich die Köchin Doro Ritter in einem kleinen Hotel Ideen für Rezepte holen. Doch dann ereignen sich dort ein paar Ereignisse. Doro hält Augen und Ohren offen und mischt sich unterstützt von ihrem Freund Vinc in Sachen ein, die sie eigentlich nichts angehen.

Meine Meinung:

Schnell ist man mit Doro Ritter in Italien angekommen. Sie ist eine sympatische, sehr aktive Person, die neugierig Herausforderungen annimmt bzw. sich selbst sucht. Das Kochen und ihre Leben meistert sie mit Leichtigkeit. Manchmal gerät sogar sie an ihre Grenzen.

Dank des Personenverzeichnis am Ende des Buches verliert man bei den vielen Mitwirkenden nicht den Überblick. Aufpassen muss man allerdings schon, wer mit wem und wann was getan hat. Das macht ja auch den Reiz aus. Doro ermittelt mit viel Herz. Ihr Privatleben kommt dabei nicht zu kurz.

Der Fall selbst wartete am Ende mit einer faustdicken Überraschung auf. Mehrere Verdächtige hätten aus unterschiedlichen Motiven die Vorfälle im und um das Hotel verursachen können.

Die Mischung aus Urlaub und Arbeit, Ermittlung und Freundschaft hat mir gut gefallen. Das Italienflair war auf jeden Fall da und hat mir ein paar sehr schöne Stunden beschert. Die Rezepte am Ende werden ich mal ausprobieren, v. a. das Kokoseis und das Olivenfoccaccia.

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