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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2019

Klassentreffen der anderen Art

Hüttenkatz
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Dass Klassentreffen für Überraschungen gut sein können, ist nichts Neues. Dieses Treffen auf einer Berghütte nach langen Jahren hat es aber in sich. Kaum dass ein Totgeglaubter plötzlich wieder auftaucht, ...

Dass Klassentreffen für Überraschungen gut sein können, ist nichts Neues. Dieses Treffen auf einer Berghütte nach langen Jahren hat es aber in sich. Kaum dass ein Totgeglaubter plötzlich wieder auftaucht, ist er auch schon tatsächlich tot. Da Kommissar Steinböck als Klassenkamerad das Geschehen hautnah miterlebte, kann er auch gleich ermitteln. Hilfe bekommt er dann aus dem Tal von seinen Kollegen - und natürlich auch von der Katz', mit der er sich rege austauscht.

Meine Meinung:

Nach Agatha Christie Manier ermittelt Steinböck im kleinen Kreis der Verdächtigen. Dass es dabei zu immer wieder kleinen lustigen Szenen mit der Katz' und auch im Team kommt, bringt Würze ins Buch. Gefallen hat mir, dass fast jeder von den Klassenkameraden ein Motiv für den Mord gehabt haben könnte. Bis zum Schluss ist es mir noch nicht recht klar gewesen, wer tatsächlich der Schuldige ist.

Das Buch liest sich gut an einem Stück durch, ein paar Ausflüge in die bayerische Sprache sollte der Leser mitmachen wollen.

Gerne empfehle ich das Buch weiter.

Veröffentlicht am 09.05.2019

Entbehrungen, Armut und die kleinen Freuden des Lebens

Die Fotografin - Die Zeit der Entscheidung
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Petra Durst-Benning liebe ich als Autorin historischer Romane, kannte allerdings den ersten Teil: "Die Fotografin - Am Anfang des Weges" nicht. In "Die Zeit der Entscheidung" bin ich gut hineingekommen ...

Petra Durst-Benning liebe ich als Autorin historischer Romane, kannte allerdings den ersten Teil: "Die Fotografin - Am Anfang des Weges" nicht. In "Die Zeit der Entscheidung" bin ich gut hineingekommen und hatte nicht das Gefühl, wesentliches verpasst zu haben.
Die Wanderfotografin Mimi Reventlow wohnt mittlerweile in Laichingen auf der schwäbischen Alb, weil sie sich um den an Schwindsucht leidenden Onkel Joseph kümmert. Aber nicht nur sie, sondern auch ihr geliebter Hannes/Johann ist doch in seinen Heimatort zurückgekehrt - aus welchen Gründen auch immer. Im Dorf hat sie es als Reingeschmeckte nicht immer einfach, wird aber von einigen um Rat gebeten. Gerade für die Jugendlichen hat sie ein offenes Ohr, was dem Webereibesitzer Gehringer gar nicht gefällt.

Meine Meinung:
Dieses Hör-Buch ist als Teil einer Reihe zu verstehen. Manche Handlungsstränge werden zu Ende erzählt, aber Mimis Leben geht ja noch ein bisschen weiter und man darf gespannt sein, was sie noch alles erlebt.
Mir machen die Bücher von Petra Durst-Benning mit den starken Frauen, die an Grenzen stoßen und sie überwinden, viel Mut. Wenn Eveline, die Webersfrau, sich in ihrem entbehrungsreichen und arbeitssamen Leben an Kleinigkeiten erfreuen kann und von innerer Freiheit spricht, dann spricht sie mir aus dem Herzen. Die Arbeiten auf dem Feld, am Webstuhl oder beim Sticken werden sehr realistisch geschildert.
Die Themen Arbeitsbedingungen und Globalisierung klingen auch in diesem Buch an, das noch vor dem 1. Weltkrieg spielt. Dieses Thema wird sicherlich auch in den Nachfolgebänden eine Rolle spielen ebenso wie die Schicksale der jungen Laichinger, die es in die Welt zieht. Alexander, der die Kunstschule in Stuttgart besuchen kann, Anton und auch Christel.
Svenja Pages hat mir dieses Hörbuch wunderschön vorgelesen und mir so manche Bügelstunde versüßt. Einziger Minuspunkt war, dass manche Perspektivwechsel sehr abrupt waren und in einem Printbuch durch Kapitel oder Absätze deutlich wird.

Jetzt warte ich sehnsüchtig auf Band 3. Gerne vergebe ich 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 31.03.2019

Urlaubshörerlebnis

Lago Mortale
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Simon Strasser hat sich am Lago d'Orta zur Ruhe gesetzt. Nach langen Jahren in Deutschland als Polizeireporter kann der Halbitaliener das Ermitteln nicht lassen, als er ein Boot führerlos auf dem See ...

Simon Strasser hat sich am Lago d'Orta zur Ruhe gesetzt. Nach langen Jahren in Deutschland als Polizeireporter kann der Halbitaliener das Ermitteln nicht lassen, als er ein Boot führerlos auf dem See treiben sieht und dann einen Toten auf dem Schiff findet. Die Polizei geht von einem Unfall aus, aber Simon findet Hinweise in eine andere Richtung.

Meine Meinung:
Diese Kombination von Reise- und Landschaftsbeschreibung und Krimifall habe ich sehr gerne gehört. Die lokalen Besonderheiten des im Piemont gelegenen Sees westlich des Lago Maggiores wurden von Frank Stöckle auf sehr angenehme Weise vorgelesen. Simon Strassers Gedanken zu den Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen deutscher und italienischer Mentalität sind von beobachtender Natur, ohne Wertung. Er ist mir ans Herz gewachsen.

Der Krimifall zieht sich anfangs ein bisschen dahin, was aber zur Hitze in dem Sommer passt. Simon führt viele Gespräche und kommt so auf Verbindungen bis hin zu den Partisanen des 2. Weltkriegs, die die Polizei noch gar nicht ahnt. Das Ermitteln auf eigene Faust wäre für ihn fast ins Auge gegangen. Die Spannung im letzten Abschnitt war fast nicht zu überbieten.

Ich würde gerne mehr von Simon Strasser hören!


Veröffentlicht am 13.03.2019

Menschen und ihre Schicksale

Grado im Sturm
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Die Grado-Thriller sind Andrea Nagele sind für mich ein Muss.
Worum geht es in dem neuesten?
Der Jugendliche Emmanuele hört in einem Supermarkt einen Streit, bei dem ein Mord angekündigt wird. Zwar zeigt ...

Die Grado-Thriller sind Andrea Nagele sind für mich ein Muss.
Worum geht es in dem neuesten?
Der Jugendliche Emmanuele hört in einem Supermarkt einen Streit, bei dem ein Mord angekündigt wird. Zwar zeigt er den Vorfall bei der Polizei an, wird aber bald darauf von seiner Mutter vermisst.
Commissaria Maddalena Degrassi geht mit ihrem Team den Spuren nach, findet sich aber bald in einem ganz anderen Fall wieder...

Meine Meinung:
Dieses Buch habe ich innerhalb kürzester Zeit gelesen. Das Ende war so mitreißend wegen des Sturms, da ich unbedingt wissen wollte, welche der vielen Personen mit heiler Haut davon gekommen ist.
Aus den Perspektiven vieler setzt Andrea Nagele ein großes Ganzes zusammen, das sich der Leser im Laufe der Seiten selbst erlesen darf. Es ist immer wieder überraschend, wer mit wem in welcher Verbindung steht. Mir gefällt die Art der Erzählung, die mich direkt in die Personen hineinversetzen und mitfühlen lässt und auch die Hintergründe des Handelns erklärt. Hier werden tiefgehende Themen angesprochen, die ich aber hier nicht verraten will.
Sehr gerne vergebe ich 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 10.03.2019

Spannung, Witz und heikle Themen

Glückskatz
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In ihrem dritten Krimi bekommen es Kommissar Steinböck (Vorname unbekannt) und seine Katze Frau Merkel mit einem brutalen Mord an einem allseits unbeliebten Rechtsanwalt zu tun. Doch dann passiert noch ...

In ihrem dritten Krimi bekommen es Kommissar Steinböck (Vorname unbekannt) und seine Katze Frau Merkel mit einem brutalen Mord an einem allseits unbeliebten Rechtsanwalt zu tun. Doch dann passiert noch ein zweiter Mord nach dem gleichen Schema. Was hatten die beiden Männer gemeinsam. Als noch eine Winkeglückskatze aus Japan auftaucht, hat Steinböcks Team viel zu tun. Ob da noch Zeit für die Liebe bleibt?

Meine Meinung
Frau Merkel ist einfach eine Glückskatze für den Steinböck, auch wenn sie selbst nicht viel von der Glückskatze hält, die er zugeschickt bekommt. Die Dialoge zwischen den beiden sind einfach super. Münchener Flair kommt auf in den Ortsbeschreibungen, beim Essen und natürlich in der wörtlichen Rede, die aber immer gut verständlich ist.
Mit brandaktuellen Themen wie illegaler Download im Internet, Entsorgung unseres Elektroschrotts in Ghana, Genitalverstümmelung und Medikamentenpanscherei fasst Kaspar Panizza viele heiße Eisen an.
Auch wenn Steinböck nicht gerade der schnellste ist, ist die Spannung von Anfang an hoch und steigert sich bis zum überraschenden Ende.
Ich vergebe gerne für den unterhaltsamen, lustigen, aber auch nachdenklich stimmenden Krimi 5 Sterne.