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Veröffentlicht am 25.02.2024

Wie erwartet

The Breakup Tour – Der Sound unserer Liebe
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Bei "The Breakup Tour" bekommt der oder die Leser:in, was die Kurzbeschreibung des Romans verspricht: eine mitreißende Liebesgeschichte, die die Leser:innen auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitnimmt ...

Bei "The Breakup Tour" bekommt der oder die Leser:in, was die Kurzbeschreibung des Romans verspricht: eine mitreißende Liebesgeschichte, die die Leser:innen auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitnimmt und an zahlreiche Songs von Taylor Swift erinnert. Ich hatte keine große Literatur und auch ein bisschen Kitsch erwartet, von daher wurden meine Erwartungen voll erfüllt.

Der Prolog des Romans führt sofort in Rileys inneren Konflikt ein, ohne zu viel zu verraten: Nach zehn Jahren seit der Trennung ist die erfolgreiche Sängerin immer noch nicht über Musiker und Besitzer eines Altenheims Max hinweg - und dann stellt sich bald auch schon heraus, dass Max auch nicht über sie hinweg ist. Die Spannung steigt, als Riley plant, die Wahrheit über ihren Hit-Song "Until you" zu enthüllen, während Max dies verhindern möchte. Ihre sich entwickelnde Beziehung wird zusätzlich durch die Notwendigkeit verkompliziert, das Lebenswerk von Max' Eltern zu retten. Daraus ergibt sich eine Liebesgeschichte mit Höhen und Tiefen, Spannung aber auch Längen, die mich schlussendlich aber doch zu Tränen rührte.

Ein Element des Romans, das mir besonders gut gefallen hat, ist das Schreiben über Musik, insbesondere durch Verweise auf Joni Mitchell, Bruce Springsteen und die unausgesprochene Präsenz von Taylor Swift. Die Musik durchdringt die Geschichte und verstärkt die emotionale Resonanz der Handlung, insbesondere in den Kapiteln aus Rileys Perspektive, die ihre Gefühle durch Songtexte ausdrückt. Die Momente, in denen Max und Riley über Musik miteinander kommunizieren, sind besonders berührend. Die Konflikte, die aus ihren unterschiedlichen Lebensstilen resultieren, werden glaubhaft und nuanciert dargestellt.

Insgesamt ist "The Breakup Tour" eine schöne Liebesgeschichte, die mit ihrer authentischen Darstellung von Musik überzeugt. Die Handlung ist mitreißend und die Verwendung von Songtexten verleiht dem Roman eine zusätzliche Ebene der Tiefe und Emotionalität - ein Muss für alle Swifties!

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Veröffentlicht am 23.02.2024

Intelligente Geschichte

Reichlich spät
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In Claire Keegans kurzer Erzählung "Reichlich spät" verfolgen die Leser:innen einen Tag im Leben von Cathal, der scheinbar ereignislos in seinem Büro in Dublin beginnt und sich dann langsam zu einem reflektiven ...

In Claire Keegans kurzer Erzählung "Reichlich spät" verfolgen die Leser:innen einen Tag im Leben von Cathal, der scheinbar ereignislos in seinem Büro in Dublin beginnt und sich dann langsam zu einem reflektiven und emotionalen Rückblick auf seine vergangene Beziehung zu Sabine entwickelt. So wird in Cathals Gedankenwelt eingeführt, während er sich an seine gemeinsamen Erlebnisse mit Sabine in Dublin erinnert, die ihm jetzt als verlorene Möglichkeiten erscheinen. Die Geschichte enthüllt subtil die Komplexität ihrer Beziehung, wobei die Thematik der Misogynie als unterschwelliges Element präsent ist.

Durch Cathals Erinnerungen und Reflexionen taucht die Geschichte tiefer in Cathals Charakter ein, sodass deutlich wird, dass seine Vorstellung von Sabine von Enttäuschung und Unverständnis geprägt ist, die letztlich auch in seiner Lebensgeschichte begründet liegt. Er betrachtet sie als eine Frau, die zu viel Geld ausgibt und zu viel Raum einnimmt, und bedauert, dass sie nicht die Frau ist, mit der er sein Leben hätte verbringen können. Diese Einsichten regen zur Reflektion über die Natur von Beziehungen und Geschlechterdynamiken an.

Ich habe zum ersten Mal etwas von Claire Keegan gelesen und bin begeistert von ihrem eleganten, klaren und flüssigen Schreibstil, wodurch die Geschichte eine Atmosphäre erhält, die mich in ihren Bann gezogen hat. Sicherlich hat auch die Übersetzung hier gute Arbeit geleistet. Dadurch entsteht ein Text, der einerseits leicht zugänglich ist, andererseits durch die zahlreichen Leerstellen der kurzen Geschichte aber auch Raum für tiefgründige Interpretationen und persönliche Reflexionen lässt.

Insgesamt ist Claire Keegans "Reichlich spät" eine Erzählung, die ich aufgrund ihrer gut beobachteten Darstellung zwischenmenschlicher Beziehungen und ihres Erzählstils wärmstens empfehlen kann. Das war sicher nicht mein letzter Text von Keegan!

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Veröffentlicht am 23.02.2024

Blick hinter die Maske

Wer zuerst lügt
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"Wer zuerst lügt" ist ein Thriller, der ab Seite 1 spannend beginnt. Erzählt wird die Geschichte von Evie, einer Diebin, die versucht, ihre Identität geheim zu halten, während sie ihr neuestes Opfer auskundschaftet. ...

"Wer zuerst lügt" ist ein Thriller, der ab Seite 1 spannend beginnt. Erzählt wird die Geschichte von Evie, einer Diebin, die versucht, ihre Identität geheim zu halten, während sie ihr neuestes Opfer auskundschaftet. Durch Rückblenden von ihrer Schulzeit bis zur Gegenwart erfährt der Leser von Evies eigentlicher Identität, früheren Jobs und falschen Identitäten. Die Kapitel in der Gegenwart schildern Evies aktuellen Job, bei dem ihre Vergangenheit sie einholt. Evie wird so als eine intelligente, wenn auch nicht vollständig glaubwürdige, Figur dargestellt, die im Spiel immer mehrere Züge voraus ist. Dass man hinter ihre Maske blicken kann, führt dazu, dass man mit ihr mitfiebert und ihr die Daumen für ihre Verbrechen drückt.

So spannend wie am Anfang blieb der Roman für mich nicht durchgängig. Bei der Geschichte handelt es sich hauptsächlich um ein Katz-und-Maus-Spiel, bei dem die Machtverhältnisse zwischen den Charakteren ständig wechseln, was es zwar schwer macht, vorherzusagen, wer am Ende gewinnen wird, was allerdings auch etwas langatmig werden kann. Während die Handlung voranschreitet, entfaltet sich also langsam das Geheimnis und offenbart Schicht um Schicht, dass mehr hinter der Geschichte steckt, als man zunächst vermutet. Leider ist die Handlung dabei nicht immer ganz glaubwürdig - warum weiß Evies Boss einerseits immer, wo sie sich aufhält, andererseits entgehen ihm aber wichtige Dinge?

Insgesamt ist "Wer zuerst lügt" unterhaltsam geschrieben, aber weniger clever als erwartet. Der Roman ist einigermaßen actiongeladen und spannend, aber auch etwas repetitiv. Gleichzeitig merkt man schon beim Lesem das Potenzial des Romans für einen Film oder eine Fernsehserie.

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Verlogene Erwachsenenwelt

Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht
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Rezension
Verlogene Erwachsenenwelt

Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht -
Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel ...


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Rezension
Verlogene Erwachsenenwelt

Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht -
Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht
von Julia Jost

Bewertet mit 4 Sternen

"Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht" von Julia Jost zieht von der ersten Seite an in den Bann mit seiner ehrlichen und entlarvenden Erzählweise aus Sicht der elfjährigen Erzählerin J., die mit scharfem Blick und entwaffnender Ehrlichkeit ihr Umfeld und deren Probleme betrachtet. J.s Familie wird umziehen, weshalb sie Beobachtungen und Erinnerungen aus ihrer dörflichen Umgebung schildert, in der sie bis dahin aufgewachsen ist.

Auf diese Weise wirft die Erzählerin einen schonungslosen Blick auf die dunklen Seiten der Erwachsenenwelt, in der Affären, grausame Erziehungsmethoden und rechtes Gedankengut die Norm sind. Durch einen anekdotischen Erzählstil werden Leser:innen tief in die Abgründe der menschlichen Natur gezogen, während gleichzeitig, immer wieder auch mit Spott und Ironie, die Heuchelei hinter den konservativen und rechtsextremen Werten der Erwachsenen entlarvt wird.

Der Roman hat mich dennoch nicht hoffnungslos zurückgelassen - schließlich zeigt er auch Kinder, die keine Lust haben, beim Leben der Erwachsenen mitzumachen. Auch wenn sich die Ich-Erzählerin von ihrer Freundin und Verbündeten Luca wegen des Umzugs verabschieden muss, zeigt die Beziehung zu Luca die Möglichkeit, Freundschaft zu finden und sogar Verliebtheit zu empfinden. So zeigt J., dass es Raum für persönliches Wachstum und Empfindungen jenseits der engen Normen der Erwachsenen gibt, auch wenn sie dafür von der Welt der Erwachsenen immer wieder Bestrafungen ausgesetzt ist.

Der Roman ist eine definitive Empfehlung für Leser:innen von "Krummes Holz", "Kosakenberg" und allen, die gerne Romane zu Identitätsfindung und Sozialisationsprozessen in schwierigen Umgebungen lesen.

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Veröffentlicht am 17.02.2024

Überraschende Wendungen

Die Insel des Zorns
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Die ehemalige Hollywood-Schauspielerin Lana Farrar lädt ihren engsten Kreis auf ihre griechische Insel Aura ein. Doch zwischen Lana, ihrem Ehemann Jason, ihrem Sohn Leo, ihren besten Freunden, der Schauspielerin ...

Die ehemalige Hollywood-Schauspielerin Lana Farrar lädt ihren engsten Kreis auf ihre griechische Insel Aura ein. Doch zwischen Lana, ihrem Ehemann Jason, ihrem Sohn Leo, ihren besten Freunden, der Schauspielerin Kate und dem Dramatiker Elliot, sowie ihren griechischen Angestellten Aghati und Nikos gibt es Geheimnisse, ungeklärte Konflikte und Spannungen. Als der Sturm über der Insel aufzieht, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis sich die Tragödie, erzählt aus der Sicht von Elliot, entfaltet.

Die besondere Erzählweise in „Die Insel des Zorns“, die sich äußerlich an der Struktur griechischer Dramen orientiert, hat mir an diesem Thriller von Alex Michaelides besonders gut gefallen. Elliot deckt die Geheimnisse der Figuren erst nach und nach auf, was dazu führt, dass dieselben Szenen immer wieder aus einer neuen Perspektive heraus erzählt und beleuchtet werden. Das erlaubt dem Leser, in die Psyche der Charaktere einzutauchen und ihre Motive sowie inneren Konflikte immer besser zu verstehen. Diese mehrschichtige Erzählstruktur verleitet zum Weiterlesen und hält das Interesse konstant hoch.

Obwohl die Handlung an sich nicht atemlos spannend war, ziehen einen die Enthüllungen nach und nach immer mehr in den Bann. Jede Figur entwickelt im Laufe des Romans eine eigene Tiefe, und die subtilen Hinweise und Andeutungen lassen den Leser miträtseln und mitfiebern. Besonders faszinierend ist die Art und Weise, wie die Geheimnisse nach und nach ans Licht kommen und die Beziehungen zwischen den Charakteren auf die Probe gestellt werden.

Einzig Jason und die unglückliche Beziehung zu Lana blieben für mich etwas blass, aber ansonsten sind die Figuren gut ausgearbeitet und glaubhaft dargestellt. Die psychologische Tiefe und die Agatha-Christie-Vibes machen "Die Insel des Zorns" zu einem fesselnden Thriller, der Fans von raffinierten Plots und überraschenden Wendungen begeistern wird. Die Atmosphäre erinnert dabei an Filme wie "The Glass Onion“, was dem Roman eine zusätzliche fesselnde Note verleiht.

Insgesamt kann ich "Die Insel des Zorns“ für Leser empfehlen, die auf der Suche nach einem Thriller ohne viel Blut und Grausamkeit, dafür mit psychologischer Tiefe und cleveren Wendungen sind.

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