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Veröffentlicht am 06.12.2019

Mitfiebern, genießen und überraschen lassen

Falling Fast
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Hailee macht sich in diesem Sommer allein auf die Reise. Sie will sich etwas beweisen und endlich ihre Schüchternheit und Ängste überwältigen. Außerdem möchte sie ihre Geschichte zu Ende schreiben. Dass ...

Hailee macht sich in diesem Sommer allein auf die Reise. Sie will sich etwas beweisen und endlich ihre Schüchternheit und Ängste überwältigen. Außerdem möchte sie ihre Geschichte zu Ende schreiben. Dass sie irgendwann ausgerechnet in Fairwood landet, in dem ihr bester Freund Jesper gelebt und letztendlich auch gestorben ist, damit hatte sie nicht gerechnet. Ursprünglich wollte sie, als sie das Ortsschild entdeckte, nur einen kleinen Zwischenstopp einlegen, um sich von Jesper auf dem Friedhof zu verabschieden. Als dann ihr Auto schlapp macht, hängt sie fest. Das Geld für die Reparatur an ihrem Wagen hat sie nicht, also muss sie es sich erst verdienen. Ausgerechnet Chase, der ehemals beste Freund von Jesper, läuft ihr in der Kleinstadt ständig über den Weg. Hailee weiß genau, dass Chase der Freund war, der Jesper, schon eine Weile vor seinem Tod so sehr enttäuscht und im Stich gelassen hat. Monate, in denen sie sich mit Jesper so vieles erzählt, und über ihr gemeinsames Hobby, das Schreiben, ausgetauscht hat. Anstatt Chase nun aus dem Weg zu gehen, fühlt sie sich von ihm auf seltsam starke Weise angezogen. Hailee mag selbst nicht glauben, was mit ihr passiert. Warum kann sie gerade von diesem Typen nicht lassen, wenn er es doch war, der ihren gemeinsamen Freund verletzt und sitzen gelassen hat, als dieser ihn so sehr gebraucht hätte?
Chase verbringt die Sommerpause seines Studiums zu Hause bei seinen Eltern in Fairwood. Er fühlt sich nicht wohl bei dem Gedanken, nach dem Studium in die Fußstapfen des Vaters und Onkels zu treten, und zusammen mit seinem Bruder die Familienfirma zu übernehmen. Weil er aber seine Eltern nicht enttäuschen will, macht er nicht nur sich selbst, sondern auch ihnen etwas vor. Außerdem hat er seinem Bruder das Versprechen gegeben, ihn zu decken. Deshalb verschweigt er ihnen zudem den Drogenentzug, den sein Bruder gerade durchmacht und lässt sie im Glauben, ihr Sohn sei auf einer Reise. Hinzu kommen die Schuldgefühle, die er seinem verstorbenen Freund Jesper gegenüber empfindet. Nach seinem Tod ist es für eine Aussprache zu spät. Hailees Vorwürfe machen die Situation nicht besser. Mit ihr kann er sich aber über den gemeinsamen Freund austauschen. Beide versuchen damit besonders die Zeit aufzuholen, in der sie nicht bei Jesper sein konnten.
In Chase Gegenwart entdeckt Hailee neue Seiten an sich. Diese helfen ihr ungemein dabei, all ihre Ziele zu meistern, die sie sich vor dieser Reise auferlegt hatte. Von sich selbst überrascht, stürzt sie sich von einem Abenteuer in das nächste und beeindruckt Chase damit ungemein. Er ist fasziniert von ihrem Mut und ihrer Spontanität. Er erkennt, dass Hailee so viel mehr ist, als das schüchterne Mädchen, für das sie auf den ersten Blick gehalten wird. Tag für Tag wächst eine Nähe zwischen Beiden, die viel inniger zu sein scheint, als je geplant war.

Falling fast von Bianca Iosivoni, ist der erste Teil der großen Liebesgeschichte zwischen Hailee und Chase. Der Einstieg ins Buch war perfekt, denn der Schreibstil der Autorin ist fantastisch locker und kurzweilig. Die Szenen wirkten real, gut durchdacht und absolut nachvollziehbar. Viel zu schnell war das Buch gelesen. Wechselnde Perspektiven brachten mir Charaktere, sowie Sichtweisen von Hailee und Chase näher und ließen mich wunderbar an ihren Emotionen teilhaben.
Die von Hailee auferlegte Suche nach dem Manuskript des verstorbenen besten Freundes, und das zarte Kennenlernen zwischen Hailee und Chase, trieb die Geschichte voran. Das endlose Hinauszögern bis zum ersten Kuss machte mich fast wahnsinnig, hat mir aber ebenso viel Lesespaß bereitet. Immer wieder waren die Momente geradezu perfekt und dennoch passierte nichts. Die Autorin hat es hier wunderbar geschafft, die Spannung zu halten und bis zum richtigen Augenblick hinauszuzögern.
Hailee war mir schnell sympathisch. Etwas überraschend fand ich ihren plötzlich herausragenden Mut und ihre Spontanität, die manchmal so gar nicht zu ihrem Typ zu passen schien, durchaus aber eine Entwicklung ihres Charakters erkenntlich machte. Erst am Ende konnte ich den wahren Sinn dafür erkennen.
Chase wirkte auf mich herzlich und liebevoll, gegen Hailee aber eher schwach. Um nichts in der Welt möchte er die Menschen in seiner Familie enttäuschen und stellt dadurch seine eigenen Wünsche und Ziele komplett in den Hintergrund. Obwohl er seinen besten Freund vor dem Tod schwer enttäuscht haben muss, war mir während des gesamten Buches klar, dass er dafür einen erklärlichen Grund haben muss. Ich mochte seinen Charakter sehr und zum Ende hin sogar immer mehr. Allerdings hätte ich mir manchmal ein paar Ecken und Kanten gewünscht. Vielleicht ein paar Überbleibsel des Bösewichtes, der er früher einmal gewesen sein muss.
Auf den letzten Seiten fand ich endlich das fehlende Puzzleteil und die Antwort auf eine Frage, die mich das gesamte Buch über begleitet hat. Erst zum Schluss wurde ein Geheimnis gelüftet, welches mich praktisch dazu zwingt, auch den Folgeband dringend lesen zu wollen.
Eine wunderbar zarte und kurzweilige Liebesgeschichte, die sich langsam steigert und am Ende sogar mit einem unerwarteten Cliffhanger überrascht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.11.2019

Best choice für die richtig gute Bewerbung

Die ersten Bewerbungen für Schüler und Studierende
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Der persönliche Ratgeber von Tamara Schrammel ist der perfekte Begleiter für jegliche Bewerbungsphasen während der Schulzeit bis hin zum Studium. Anhand vieler Beispiele und ausführlicher Erklärungen führte ...

Der persönliche Ratgeber von Tamara Schrammel ist der perfekte Begleiter für jegliche Bewerbungsphasen während der Schulzeit bis hin zum Studium. Anhand vieler Beispiele und ausführlicher Erklärungen führte er uns durch unterschiedliche Bewerbungssituationen. Egal, ob ich nun als Hauptschüler eine Bewerbung für einen Ausbildungsberuf schreiben möchte, oder während meines Studiums eine Bewerbung für ein Auslandspraktikum vorbereite. Dieses Buch spricht jeden an. Bewerbungsbeispiele für einen Praktikumsplatz, einen Ferienjob oder ein Gap-Jahr im In- oder Ausland sind nur Beispiele und unter den etlichen Vorlagen für Anschreiben und Lebenslauf ebenfalls zu finden. Jeder einzelne Schritt wird ausführlich, genau und sehr verständlich erklärt. An einigen Stellen wurden die Beispiele nicht nur in Deutsch, sondern für den Auslandsaufenthalt auch in Englisch wiedergegeben. Themen, wie mentale Vorbereitung, erfolgreiche Berufsorientierung, Allgemeines zu Bewerbungsunterlagen und des Bewerbungsprozesses sind nur Oberbegriffe und werden alle ausführlich erläutert. Hinzu kommen nützliche Internetadressen für die eigene Recherche.
Das schönste überhaupt war für mich aber die ungeheuer sympathische Art und Weise, mit der die Autorin all die vielen Beispiele und Tipps gibt. Sie erzählt aus ihrem Leben und teilt ihr Wissen mit uns. Mit diesem Buch, welches um die 300 Seiten umfasst, hält man kein gewöhnliches Sachbuch in den Händen, sondern einen hilfreichen Ratgeber mit interessanten Erfahrungsberichten, der uns über Jahre hinweg begleiten kann.
Weil für uns das Thema Berufsausbildung langsam näher rückt, fühlte ich mich von dem Titel des Buches angesprochen. Meine Tochter geht in die 8. Klasse und startet in diesem Schuljahr mit den Berufsorientierungstagen. Auch wenn es bis zum Praktikum noch eine Weile hin ist, bin ich froh, das Buch schon jetzt gelesen zu haben. Es hilft nicht nur dabei, eine gute Bewerbung zu verfassen, sondern dient auch dazu, die richtigen Entscheidungen für die Schul- und Berufswahl zu treffen. Nach dem Lesen des Buches kann ich mit einigen Begriffen bezüglich der schulischen und der beruflichen Bildung, deutlich mehr anfangen. Ausdrücke wie Assessment Center, Gap Jahr und Duales Studium waren mir nicht ausreichend bekannt, um mir ein Bild zu machen. In diesem Ratgeber wird alles genau und verständlich erklärt, sodass man anschließend entspannter an die Zukunftsplanung herangehen kann. Auch die ausführlichen Beschreibungen von Schulwegen und Bewerbungsabläufen haben mein Wissen verstärkt. Die verschiedenen Möglichkeiten im Bewerbungsprozess fand ich sehr spannend. Hilfreich dazu waren auch die Übungen für zu Hause, um etwas mehr Sicherheit beim Bewerbungsverfahren zu erlangen.
Die Ideen zum Anschreiben haben mir ebenfalls sehr gut gefallen. Besonders jene, in denen um ein zweites Praktikum gebeten wird, weil das erste nicht ideal war. Die Beispiele hierfür waren nicht nur gut formuliert, sie kommen auch sehr ehrlich rüber. Denn nicht immer ist der erste Praktikumsplatz sofort der Richtige. Man erhält in diesem Buch für jede beliebige Situation schon eine wirklich gute Vorgabe.
Zudem ist dieser Leitfaden ein riesiger Mutmacher. Gerade dann, wenn mal eine Absage ins Haus rieselt. Mit aufbauenden Sätzen versteht die Autorin es, den Leser voranzutreiben, neuen Mut zu schöpfen und nicht aufzugeben. Viel eher habe ich mich an manchen Stellen sogar sehr motiviert gefühlt und hätte am liebsten gleich mit einer Bewerbung gestartet.
Ich finde, man kann besonders mit der mentalen Vorbereitung auf das Berufsleben nicht früh genug beginnen. Deshalb konnte uns das Buch schon jetzt sehr viel bieten. Sicher werden wir aber auch in den nächsten Jahren noch oft darauf zurückgreifen. Dank des übersichtlichen Inhaltsverzeichnisses kann gezielt nach einem Thema gesucht und dieses dann direkt aufgeschlagen werden.
Für mich steckte in diesem Buch deutlich mehr, als ich erwartet hatte. Es bietet eine gute und ausführliche Unterstützung und wurde mit sehr viel Herz, auf ungeheuer sympathische Art geschrieben.



Veröffentlicht am 01.11.2019

Mieten, schlafen, lieben. - Wenn ich das Bett mit dir teile…

Love to share – Liebe ist die halbe Miete
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Tiffy und Justin haben sich getrennt. Trotzdem wohnt Tiffy noch in seiner Wohnung. Selbst dann noch, als Justin mit einer neuen Freundin auftaucht. Obwohl der Zustand bisher sehr bequem für Tiffy war, ...

Tiffy und Justin haben sich getrennt. Trotzdem wohnt Tiffy noch in seiner Wohnung. Selbst dann noch, als Justin mit einer neuen Freundin auftaucht. Obwohl der Zustand bisher sehr bequem für Tiffy war, wird es langsam Zeit, sich eine eigene günstige Bleibe zu suchen. Leider ist das Angebot verheerend. Nachdem Tiffy aber von Justins Verlobung mit der Neuen gehört hat, wird ihr klar, dass sie handeln muss. Kurzerhand entscheidet sie sich für eine zwar ungewöhnliche, aber sehr günstige Wohnsituation. Sie teilt sich eine Wohnung und sogar das Bett mit einem Fremden. Leon arbeitet in Nachtschichten in einem Hospiz. Da er die Wohnung und sein Bett nur tagsüber nutzt, wenn andere gewöhnlich arbeiten, startet er einen Versuch seine Wohnung zu vermieten. Ihm kommt das zusätzliche Geld für die Untermiete sehr gelegen. Denn sein Bruder sitzt im Knast. Mit dem Mietzuschuss kann Leon die anfallenden Anwaltskosten besser tragen. Die Wochenenden wird er bei seiner Freundin Kay verbringen, und ansonsten seine Wohnung nur zu fest abgemachten Zeiten bewohnen. Auch wenn Leon und Tiffy sich niemals begegnen werden, weil selbst die Übergabe der Wohnung von Leons Freundin abgewickelt wurde, lernen sich die Zwei mit der Zeit immer besser kennen. Allein durch die Spuren, die jeder automatisch in der Wohnung hinterlässt, weil er dort lebt. Oder durch das Essen, das sie sich gegenseitig zubereiten. Aber ganz besonders durch die Nachrichten, die sie auf Notizzetteln in der ganzen Wohnung füreinander verteilen. Ihr Zusammenleben wird immer inniger, obwohl sie sich niemals gegenüberstehen. Bis Tiffy eines Morgens nach einer durchgefeierten Nacht die Regeln bricht und verschläft.
Auf dieses Buch war ich besonders gespannt, weil die Story so erfrischend neu für mich war. Eine ungewöhnliche Wohnsituation, mit einem Menschen, den man nicht kennt und ihm trotzdem so nah ist. Ich kann sagen, dass mich das Lesen dieses kurzweiligen Buches aufs Beste unterhalten hat. Denn die Geschichte enthält nicht nur einen Umzugskarton voller prickelnder Momente, sondern auch eine gute Portion Humor. Es ist sowohl aus Tiffys als aus Leons Sicht geschrieben. Das Buch ist nicht nummeriert in Kapitel unterteilt, sondern mit dem Namen des jeweiligen Erzählers versehen. Ich konnte die Zwei aber allein anhand ihrer Redensweise und des unterschiedlichen Schreibstils sehr gut auseinanderhalten. Die Abschnitte spiegeln perfekt die Charaktere der beiden Protagonisten wider. Leon wirkt durch seine knappen Sätze immer etwas wortkarg. Er ist ein stiller Mensch und kann, wenn es darauf ankommt, ziemlich schüchtern sein. Tiffy dagegen ist eine Frohnatur und plappert ohne Punkt und Komma. Sie gibt viel von ihrer Umgebung und ihren Gefühlen preis. Deshalb fallen auch ihre Post-its, die sie an Leon schreibt, deutlich länger aus, als jene, die sie von ihm zurückerhält. Doch auch Leon bemerkt, dass er sich bei Tiffy weiter öffnen kann, als das je bei seiner Freundin Kay der Fall war. Tiffy scheint Leon zu verstehen. Sie findet für jede Situation die richtigen Worte und wirkt, durch ihre manchmal sympathisch verrückte Art, auf Leon interessant. Leon hingegen sammelt besonders durch seine Fürsorge, bezüglich seiner Mitmenschen, jede Menge Sympathiepunkte. Er setzt sich, weit über seine Arbeitszeiten im Hospiz hinaus, für seine Patienten ein, und versucht ihnen ihre Wünsche zu erfüllen. Des Weiteren kümmert er sich, mehr wie jeder andere, rührend um seinen Bruder Richie, der unschuldig im Knast sitzt. Durch Briefe und Telefongespräche versucht er den Kontakt zu seinem Bruder aufrecht zu erhalten. Er bemüht sich, ihn so gut es geht zu stärken und zu motivieren, um ihm seine Zeit im Knast so erträglich wie möglich zu machen.
Sowohl Tiffy als auch Leon sind mir schnell ans Herz gewachsen. Mit jeder Seite fieberte ich dem Moment entgegen, an dem sich die Zwei endlich gegenüberstehen. Doch auch wenn das früher, als von mir erwartet, passierte, mussten sie erst einige Hindernisse überwinden, um sich näher zu kommen. Allen voraus sorgte Tiffys Exfreund Justin für ordentlich Wirbel. So behielt das Buch über die 480 Seiten seine Spannung aufrecht und ich hatte es schneller beendet, als mir lieb war.
Eine lockere, leichte, humorvolle und positiv stimmende Unterhaltung von einer Autorin, die ich mir auf jeden Fall merken werde.

Veröffentlicht am 07.10.2019

Must have für coole Mädchen - ultragenialer Lese- und Kritzelspaß

Leles Geheimclub, Band 1: Keine Kings im Hauptquartier
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Die Queens gegen die Kings oder Mädchenclub gegen Jungsbande. So cool kann Lesen sein.
Leles Geheimclub ist in Gefahr, denn die Kings haben angedroht, das Revier der Mädchen zu stürmen. Die Queens haben ...

Die Queens gegen die Kings oder Mädchenclub gegen Jungsbande. So cool kann Lesen sein.
Leles Geheimclub ist in Gefahr, denn die Kings haben angedroht, das Revier der Mädchen zu stürmen. Die Queens haben nämlich das Dach von Cleos Haus in eine Wohlfühloase umfunktioniert und zu ihrem Hauptquartier ernannt. Nun muss dringend etwas unternommen werden, damit ihr Versteck nicht von den Jungs geplündert wird. Die drei Mädchen setzen alles daran, den Zugang zu ihrem Versteck geheim zu halten. Um auf Nummer sicher zu gehen, wechseln sie dafür, wenn es nötig ist, in ihre Geheimsprache über. Als sie die Jungs eines Tages mit einer Drohne über dem Haus entdecken, müssen sie schnell handeln. Sie lassen sich etwas einfallen, um deren Drohne kurzerhand aus dem Verkehr zu ziehen. Im Gegenzug dafür entführen die Kings den Hund vom strengen Hausmeister Würgler, auf den Lele die nächsten Tage aufzupassen hatte. Als dieser den Jungs schließlich entwischt und spurlos verschwindet, ist das Chaos geradezu perfekt.

In diesem brillanten Mädchenbuch ist nicht nur eine spannende Story versteckt, sondern auch ziemlich viele stylische Zeichnungen. Es bietet etliche Möglichkeiten, die fröhlich bunte Farbgestaltung des Covers weiterzuführen. Unzählige süße Minibilder warten darauf, ausgemalt zu werden. Jede Seite hält etwas Neues bereit. Auch wenn es sich manchmal nur um Texte mit unterschiedlichen Schriftstilen handelt, macht es Freude, diese zu lesen. Besonders für junge Leserinnen ist dies eine hervorragende Übung sich an unterschiedliche Schrifttypen zu gewöhnen. Der jugendliche Schreibstil passt sich perfekt dem Lesealter von 8 bis 12 Jahren an.
Die witzigen Kritzel- und Ausmalbilder zum Relaxen, wechseln sich mit genialen Aufgaben ab. Hier darf der Leser selbst aktiv werden, kann Skizzen und Listen erstellen, oder passend zum Thema des Kapitels interessante Fragen beantworten, wie zum Beispiel: „Was findest Du cool? Welche Menschen magst Du besonders und warum? Was nervt dich in der Schule?“. Das Buch bietet jede Menge Extraseiten für eigene Notizen. Darunter auch die Fremdwörterseite, auf der all die komplizierten Wörter aus der Geschichte notiert werden und damit gleichzeitig gelernt werden können.
Am Ende des im Flexcover gebundenen Taschenbuchs befindet sich nicht nur eine Auflösung für die Geheimschrift der Mädchengang, sondern auch eine Leseprobe für den zweiten Band aus Leles Geheimclub. Und zwar unter dem vielversprechenden Titel „Übernachtungsparty bei den Queens“. In diesem Folgeband, der im April 2020 erscheinen wird, geht es übrigens genauso kreativ weiter.
Wer Listen liebt und Spaß daran hat, einer geheimen Sache auf die Spur zu kommen, der macht mit diesem Buch den perfekten Deal. In Leles Geheimclub ist Spaß definitiv vorprogrammiert und Langeweile ein Fremdwort. Das supergute Mitmachbuch steigert die Lust aufs Lesen und zaubert mega gute Laune.

Veröffentlicht am 30.09.2019

Beste Freunde und noch viel mehr… - Am Anfang locker leicht, zum Ende hin etwas schwer

Never Too Close
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Violette und Loan teilen nicht nur ihre Wohnung, die Zahnbürste und manchmal auch das Bett miteinander. Sie kennen sich in und auswendig und finden in den passenden Momenten die richtigen Worte. Sie verstehen ...

Violette und Loan teilen nicht nur ihre Wohnung, die Zahnbürste und manchmal auch das Bett miteinander. Sie kennen sich in und auswendig und finden in den passenden Momenten die richtigen Worte. Sie verstehen einander perfekt. Nur sich selbst verstehen sie nicht. Denn wenn es so wäre, hätten sie längst erkannt, das zwischen ihnen viel mehr ist, als nur Freundschaft. Als Violette schließlich Loan, statt ihren Freund Clement bittet, der Erste zu sein, der sie von ihrer Jungfräulichkeit befreit, ändert sich die Stimmung. Plötzlich sind die Berührungen wie elektrisiert. Es ist nicht mehr ganz so einfach, die platonische Freundschaft weiterzuführen. Aber sind sie dazu bereit, die Vergangenheit hinter sich zu lassen? Wollen sie tatsächlich ihre Freundschaft aufs Spiel setzen und den Schritt wagen, sich füreinander zu entscheiden, um als Paar weiterzumachen?
Der Einstieg in diese Geschichte war einfach wunderbar. Der Schreibstil ist unglaublich locker und leicht. Es war ein reines Vergnügen, über die Seiten zu fliegen. Besonders die zahlreichen prickelnden Momente habe ich einfach nur genossen. Die erste Begegnung zwischen Violette und Loan war vielleicht nicht unbedingt romantisch, sagte aber schon einiges über die Zwei aus. Violette plappert, besonders bei Nervosität, einfach drauf los und redet sich um Kopf und Kragen. Das macht sie schnell ungeheuer sympathisch. Sie ist ein fröhlicher Mensch und strahlt nur so vor Lebensenergie. Loan wirkt allein durch seine blauen Augen und die Tatsache, dass er Feuerwehrmann ist, irgendwie sexy und interessant. Er ist ein eher schweigsamer Typ, der seine Emotionen meist zu verbergen versucht, sich von Violette aber immer wieder aus der Reserve locken lässt.
Als Violette Clement begegnet, scheint auch er ein wirklich netter Typ zu sein. Eine junge Frau zwischen zwei Männern. Das ist nicht nur eine schwierige Situation, sondern fordert auch Entscheidungen. Die fast unmoralische Bitte, die Violette an ihren besten Freund stellt und die daraus entstehenden knisternden Augenblicke, lassen nicht nur die Spannung beim Lesen ansteigen. Sie machen auch Violettes Situation immer verfänglicher. Violette und Loan kommen sich nicht nur körperlich, sondern auch emotional immer näher. Gemeinsam verarbeiten sie schwere Erinnerungen aus der Kindheit. Sie stellen fest, dass sie es ohne einander kaum aushalten. Dennoch gibt es für beide noch jemand anderen. In Violettes Leben ist es Clement, mit dem sie am Anfang einer Beziehung steht. Bei Loan ist es Lucie, seine langjährige Beziehung, die sich, ohne viele Worte, einfach aus dem Staub gemacht hat. Diese Tatsache sorgt für jede Menge Wirbel und einiges Hin und Her. Obwohl man beim Lesen genau spürt, welche Entscheidung die Richtige ist, stehen immer wieder Hindernisse im Weg.
In diesem Buch geht es aber nicht nur um das Beziehungschaos von und zwischen Violette und Loan. Auch ihre Freunde spielen eine bedeutende Rolle. Sie alle haben bunte Charaktere und kommen immer wieder mit lustigen, selbstbewussten und wertvollen Dialogen zu Wort. Da gibt es Violettes beste Freundin Zoe, die temperamentvoll, launisch, direkt und manchmal sogar schamlos ist. Sie macht vor keinem heißen Erlebnis Halt. Mit Jason, Loans Freund, liefert sie sich ein ständiges Wortgefecht. Dieser steht Zoe in nichts nach und hat auch an anderer Stelle immer einen coolen Spruch parat. Und dann gibt es natürlich den guten Ethan, der gleichzeitig Freund, Kollege sowie Vertrauensperson von Loan ist, und mit wertvollen Ratschlägen und seiner angenehmen Art schnell zum Sympathisanten wird.
Das letzte Drittel der Geschichte beinhaltete für mich neben vorhersehbaren auch einige unerwartete Ereignisse. Es ist von traurigen, turbulenten und unglaublich schönen Momenten geprägt, die für mich manchmal einen starken Kontrast zum locker leichten Einstieg dieser Geschichte boten. Ein wunderbares Buch, das leicht beginnt und am Ende überrascht, für mich aber zu einem sehr schönen Leseerlebnis zählt.

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