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Veröffentlicht am 20.05.2019

Der Grund zum Kämpfen ist Liebe

Im Leben bleiben
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Das State of Trance Festival in Utrecht/Holland wird für Paul van Dyk im Februar 2016 zum Verhängnis. Er ist einer der erfolgreichsten und bekanntesten DJs der Welt und tritt jedes Wochenende, weltweit ...

Das State of Trance Festival in Utrecht/Holland wird für Paul van Dyk im Februar 2016 zum Verhängnis. Er ist einer der erfolgreichsten und bekanntesten DJs der Welt und tritt jedes Wochenende, weltweit in den angesagtesten Klubs auf. Doch dieser Auftritt verändert sein Leben. Ein Sturz in vier Meter Tiefe, verursacht durch eine fehlerhafte Bühnenkonstruktion und plötzlich ist alles vorbei. Doppelter Bruch der Wirbelsäule und ein Schädel-Hirn-Trauma. Selten wird ein Mensch mit diesen enormen Verletzungen wieder annähernd sein, wie vorher. Falls er überhaupt wieder auf die Beine kommt und alles gut läuft, können enorme Persönlichkeitsveränderungen und Ticks nur ein Teil der Begleiterscheinungen sein.
Seine frühere Verlobte und heutige Frau Margarita begleitet ihn in dieser schweren Zeit. Sie ist sein Anker und gibt ihm neben sehr viel Liebe auch die nötige Motivation, um zurück ins Leben zu finden.

Ich mag die Musik von Paul van Dyk und sie hat mich über viele Jahre begleitet. Als ich auf dieses Buch stieß, konnte ich mich nicht erinnern, von einem Unfall solchen Ausmaßes gehört zu haben. Deshalb war ich natürlich umso gespannter auf seine Geschichte. Ich wollte erfahren, was dieser Unfall mit ihm gemacht und in ihm verändert hat.
Der Einstieg in das Buch war leicht, denn der Schreibstil ist einfach. Ich war überrascht, als ich zu lesen begann und die Erzählung aus Margaritas Sicht ihren Anfang nimmt. Hin und wieder wechselt die Perspektive dann plötzlich zu Paul. Das hat mich irritiert. Ich hätte mir gewünscht, wenn vor jedem Abschnitt, ein Name gestanden hätte, damit man sofort weiß, wer gerade spricht.
Margarita war zuerst einmal ahnungslos und musste eine lange Wartezeit und eine Reise auf sich nehmen, um endlich in Pauls Nähe zu sein. Schließlich ist sie angekommen in einem Land, dessen Sprache sie nicht kennt. Kaum jemand kann ihr wirklich sagen, was mit ihrem Verlobten los ist. Irgendwann erhält sie die niederschmetternde Prognose des Arztes. Ich habe mich ernsthaft gefragt, was in dem Moment in ihrem Kopf herumgegeistert haben mag. Margarita muss sich sehr allein gefühlt haben, überraschte mich aber mit ihrer Kraft und ihrer positiven Lebenseinstellung. Sie ist verdammt stark und kämpft vom ersten Moment an. Gibt es einen größeren Liebesbeweis? Ich glaube nicht.
Auch Paul ist ein Kämpfer und macht von Tag zu Tag enorme Fortschritte. Er steckt sich frühe Ziele und wie durch ein Wunder erreicht er sie auch. Sein unbändiger Wille und Wunsch nach Selbstständigkeit treiben ihn mindestens genauso stark an, wie die Liebe. Ein wichtiges Zusammenspiel. Das Paar hat eine sehr ähnliche Einstellung zum Leben. Vielleicht wissen beide genau aus diesem Grund, was dem anderen gerade fehlt. Margarita geht sehr einfühlsam, aber auch zielstrebig mit Paul um und trifft genau die richtigen Entscheidungen. Allem voran stellt sie ihre Bedürfnisse komplett in den Hintergrund und sorgt in Pauls Nähe für eine positive Atmosphäre.
In den Abschnitten, in denen Paul erzählt, erfuhr ich nicht nur von seinen Emotionen während seiner Genesung, sondern auch einen Teil seiner Lebensgeschichte, die in der DDR begann. Er berichtet von seinem Weg zum Erfolg, von seinem Mut etwas Neues zu wagen und wie sich dieser auszahlt. Allem voran aber spricht er seine Liebe zur Musik aus und was diese Leidenschaft für ihn bedeutet. Nebenbei gibt er dem Leser auch einen Einblick in technische Details beim Produzieren und Performen. Wenn man wie ich, selbst von der Musik fasziniert ist, kann man seine Gefühle sehr gut nachvollziehen.
Für seine Fans liefert die Veröffentlichung dieses Werks vielleicht eine Antwort auf viele Fragen, die er in der Zeit um seinen Unfall herum, nicht beantworten konnte.
Ich habe durch das Buch, auf beachtenswerte Weise, wieder einmal einen Beweis dafür erhalten, dass es sich IMMER lohnt zu kämpfen, auch wenn es fast aussichtslos scheint. Die Liebe muss nur stark genug sein.

Veröffentlicht am 07.05.2019

Wenn die Maske fällt und das Geld den Teufel aus dir herauslockt

So schöne Lügen
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Louise wünscht sich in die Welt der Reichen und Schönen. Um diesem Leben nahe zu sein, erkämpft sie sich mit dem wenigen Geld, das sie besitzt, hin und wieder einen Platz in New Yorks angesagten Lokalen ...

Louise wünscht sich in die Welt der Reichen und Schönen. Um diesem Leben nahe zu sein, erkämpft sie sich mit dem wenigen Geld, das sie besitzt, hin und wieder einen Platz in New Yorks angesagten Lokalen der höheren Gesellschaft. Ihr Traum, einmal als Schriftstellerin groß rauszukommen, hat sich bisher nicht erfüllt. So hält sie sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Um mehr Geld zu kassieren, gibt sie eine Schullaufbahn vor, die nicht der ihren entspricht, aber meistens sind die Leute zu dumm, es zu bemerken. Eines Tages trifft sie bei einem ihrer Jobs auf Lavinia. Sie hat und ist alles, was Louise sich wünscht. Sie ist schön, hat Geld und bewegt sich in den besten Kreisen. Sie kostet ihr Leben mit allen Sinnen aus, wild und ungezügelt. Auch Lavinia ist fasziniert von Louise und lädt sie ein. Sie lässt sie teilhaben an ihrem Leben, das Louise so gern tauschen würde. Zwischen den zwei jungen Frauen entwickelt sich eine durchtriebene Freundschaft. Louise lässt sich von Lavinia aushalten, trägt ihre Kleidung und geht mit ihr aus. Dafür muss sie nur eines tun, und zwar nach Lavinias Pfeife tanzen. Als Louise diese Verbindung irgendwann zu eng wird, gerät alles aus dem Ruder.
Als ich das funkelnde Buch in den Händen hielt, spürte ich schon den Glamour. Der Einband glitzerte mir auf schwarzem Hintergrund fast holographisch entgegen. Selbst beim Lesen fühlte ich mich wie in einer Glitzerwelt, wenn die Buchkanten im Licht reflektierten und mir entgegenstrahlten. Dieses Buchcover macht schon beim Anblick eine Menge her.
Dass nicht alles Gold ist, was glänzt, das ließ mich die Autorin in diesem Buch sehr deutlich spüren. Denn der Schein trügt. In einer Welt voller großspuriger Dialoge und Zitate, in der es von Künstlern und Denkern nur so wimmelt, fehlt es trotzdem manchmal an Verstand.
Ich habe mich mit dem Einstieg in das Buch ein wenig schwergetan. Manchmal war mir das hohe Gerede einfach zu viel. Mit dem Schreibstil hatte ich keinerlei Probleme, viel mehr haben mich die Dialoge der Protagonisten genervt. Leider hatte ich, genau wie es Louise manchmal erlebte, das Gefühl, nicht ganz anzukommen in Lavinias skurrilen Welt. Dieses Empfinden wurde ich eine ganze Weile nicht los. Ist man aber erst einmal richtig eingetaucht in die Geschichte, fühlt es sich an, wie ein Sog, dem man sich nicht entziehen kann. Das Buch hat ganz gewiss seinen Reiz.
Ich musste unbedingt erfahren, auf was Louise sich durch Lavinia alles einlässt. Denn sie ist fasziniert von dem reichen Mädchen und ihrer scheinbar so glänzenden Welt. Sie bewundert ihren Mut, die Freiheit und Unbeschwertheit, in der sie sich bewegt. Sie genießt mit ihr die Partys voller Sex, Drogen und Alkohol.
Weil alles mit Geld möglich ist und es keine Grenzen gibt, sucht sich Lavinia neue Herausforderungen. Sie setzt sich unmenschliche Ziele, den Blick auf die Realität völlig verloren. Alkohol und Aufputschmittel für eine unwirkliche Welt, in der sich jeder selbst der Nächste ist. Lavinia lebt auf theatralische Weise den Rausch des Extremen. Von allem etwas zu viel. Auffallen und gesehen werden. All das in sozialen Netzwerken gepostet, in denen etliche Bilder täglich darauf warten, geliked zu werden.
Geldsorgen, wie Louise sie kennt, sind für Lavinia ein Fremdwort. Sie ist es gewohnt, sich alles zu erkaufen. Selbst Anerkennung ist mit etwas Geschick kaufbar. Das bekommt auch Louise zu spüren. Bevor sie sich dem Risiko aussetzt, dass Lavinia sich von ihr abwendet, gibt Louise ihr die Antworten, die sie hören möchte. Louise ist sich selbst nicht mehr treu. Sie verzichtet auf eine eigene Meinung, um Lavinia und dieses üppige Leben nicht zu verlieren.
Die Veränderungen, die aber letztendlich in Louise vorgehen, oder immer schon in ihr verborgen waren, sind noch einmal ein ganz anderes Kaliber. Für mich war es schockierend, festzustellen, zu was der Mensch fähig ist, wenn ihn die Sucht nach Reichtum und Anerkennung treibt. Bis zum Schluss hatte ich die Hoffnung, dass alles, was ich gelesen hatte, nicht wahr ist. Dass ein Satz kommt, der alles rechtfertigt. Er kam nicht.
Ein Roman, der zwar eine Weile brauchte, um mich zu überzeugen, sich dann aber als unsagbar fesselnd entwickelte und mich auch nachdem ich ihn gelesen hatte, nicht losließ.

Veröffentlicht am 05.05.2019

Faszinierendes Abenteuer in dem die Liebe zum Kind alles bewegt

Der Wald der außergewöhnlichen Tiere
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Wie jeden Mittag fährt der 12-Uhr-Zug durch den Wald. Eine Wette um die Ladung läuft zwischen den beiden Eichhörnchen Puschel und Zottel. Jeden Tag aufs Neue wird eine Vermutung angestellt, welche Ladung ...

Wie jeden Mittag fährt der 12-Uhr-Zug durch den Wald. Eine Wette um die Ladung läuft zwischen den beiden Eichhörnchen Puschel und Zottel. Jeden Tag aufs Neue wird eine Vermutung angestellt, welche Ladung die Waggons heute bereithalten. Plötzlich hält der Zug an. Das ist noch nie passiert. Eine Luke öffnet sich und was dort aussteigt, übertrifft die Vorstellung aller Waldbewohner. Ein Lebewesen nach dem anderen verlässt den Güterwagen. Alle sehen ganz anders aus, als die Tiere aus dem Waldmeister-Forst. „Was wollen diese seltsamen Tiere hier?“, fragen sich die Waldbewohner. „Der Wald ist gerade groß genug für uns alle. Wir möchten ihn mit niemandem teilen!“. So fällt das erste Zusammentreffen der Wald- und Zootiere nicht gerade freundlich aus. Doch die Liebe zu den Tierkindern besiegt die Fremdenfeindlichkeit. Als eines der kleinen Jungtiere in Gefahr gerät, halten alle zusammen. Aus einer bunt gewürfelten Mischung unterschiedlicher Tierarten wird eine bewundernswerte Gemeinschaft und ein starkes Team.

Mit meiner achtjährigen Tochter zusammen habe ich mich in das Abenteuer des Waldmeister-Forstes gestürzt. Das Buch hält 160 Seiten bereit, ist in 14 Kapitel unterteilt und mit einer großen, übersichtlichen Schrift versehen. So eignet es sich wunderbar zum Vor- aber auch ausgezeichnet zum Selberlesen. Niedliche Tierspuren lockern jede einzelne Seite auf und lassen niemals Langeweile aufkommen. Zahlreiche Zeichnungen mit besonderer Liebe zum Detail, haben uns jede weitere Seite herbeisehnen lassen und eine ganz besonders bezaubernde Welt eröffnet. Der Schreibstil ist leicht lesbar und abwechslungsreich. Meine Tochter, die sich täglich ein Kapitel vorgenommen hat, fand schnell in den Text hinein. Hin und wieder entdeckte sie auch ein paar neue Wörter. Bunte und lebhafte Beschreibungen ließen uns die Natur sehr real wirken. Wir fühlten uns, als ständen wir selbst mitten in der grünen Oase, hörten das Knacken der Äste, spürten Moos unter den Füßen oder rochen den Duft der Tannen. So intensiv erlebten wir auch die einzelnen Tiere. Denn jeder Charakter wurde einzigartig dargestellt. Ob es nun das strenge Wildschwein war, das aus lauter Sorge um seine Frischlinge schnell aus der Haut fuhr, oder Helene die Hirschkuh, die sofort bereit war, sich um das niedliche Impalababy zu kümmern. Auch der schlaue Waldkauz Oskar, der dank seiner stylischen Brille, nun auch tagsüber den absoluten Durchblick hatte, konnte uns entzücken. Der absolute Favorit unter den Tieren war für uns selbstverständlich Nala, das Impalajunge. Sie weckte in uns den Beschützerinstinkt. Sie sehnt sich nach ihrer Mutter und wir konnten nicht anders, als sie sofort ins Herz zu schließen.
Lustige Dialoge unter den Tieren heitern die Stimmung auf. Herzensliebe zum Kind und die Geborgenheit in der Familie geben die nötigen Emotionen hinzu. Das Buch lässt aber auch erkennen, wie schwer es ist, in der Fremde einen Neuanfang zu starten und wie wichtig Freundschaften sind. Allerhand wichtige Botschaften, wie Zusammenhalt, ein friedliches Miteinander und Akzeptanz, sowie die Liebe zum Kind, sind Thema des Buches. Die Spannung, die sich zum Ende hin in der Geschichte aufbaut, führte uns zu einem entzückenden Happy End. So mussten wir abschließen mit einem wertvollen und bezaubernden Abenteuer, das uns nicht nur eine sehr bewegende Lesezeit bereitete, sondern auch die Liebe zur Natur und zur Tierwelt aufleben ließ.

Veröffentlicht am 30.04.2019

Wenn man auf der Reise in ein neues Leben auf alte Wurzeln trifft

Der Wind nimmt uns mit
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Fesselnde, locker leichte und sommerliche Liebes- und Familiengeschichte in etwas anderer, aber amüsanter Umgebung.

Mayas Reiseblog führt sie um die ganze Welt. An keinem Ort hält sie sich lange auf. ...

Fesselnde, locker leichte und sommerliche Liebes- und Familiengeschichte in etwas anderer, aber amüsanter Umgebung.

Mayas Reiseblog führt sie um die ganze Welt. An keinem Ort hält sie sich lange auf. Genauso hält sie es auch mit Beziehungen. Männern nähert sie sich nur zum Spaß für eine Nacht und ohne Verpflichtungen. So sollte es auch mit Tobi laufen, auf den sie beim Lichterfest in Taiwan trifft. Dass dieser One-Night-Stand am Ende ihr Leben verändert, das hatte sie nicht geplant. Die Übelkeit, die sie neuerdings immer wieder überfällt, muss einen Grund haben. Ein Test gibt Gewissheit. Sie ist schwanger. Um den Vater des Kindes in Kenntnis zu setzen, muss sie sich erst einmal auf die Suche nach ihm machen. Gar nicht so einfach, wenn man nur seinen Vornamen kennt und nicht viel mehr. Ihre Suche führt sie schließlich auf die Insel La Gomera. Der einzige Ort, den sie niemals bereisen wollte. Denn genau dort hält sich Karoline auf, die ihr jahrelang vorgegaukelt hat, sie sei ihre Mutter. Aber sie ist es nicht. Maya ist zutiefst enttäuscht von ihr und alles was sie sich wünscht, ist, ihr nicht wieder zu begegnen. Erst einmal auf der Insel der Künstler und Hippies angekommen, merkt Maya, dass nicht nur die Schwangerschaft ihr Leben komplett durcheinanderwirbelt. Sie trifft auf Menschen und Orte, die für sie eine ungeahnte und besondere Bedeutung haben werden.
Das Buch wechselt zwischen zwei Zeiten. Es erzählt zum einen die Geschichte von Karoline im Jahre 1983 bis 1984, und einmal das Leben von Maya, 32 Jahre später. Schritt für Schritt erschließen sich immer mehr Zusammenhänge, die mir nicht nur das Schicksal dieser beiden Frauen, sondern auch zwei berauschende Liebesgeschichten näherbrachten.
Allein schon die vielen Gespräche über Mayas Reisen versetzten mich in Urlaubsfeeling. Erst mal auf der Insel La Gomera angekommen, fühlte ich mich, als sei ich selbst auf dieser tropischen Insel, umgeben von jeder Menge schräger Typen. Alle leben frei vom Stress, eng verbunden mit der Natur und der inneren Stimme. Ganz nach dem Motto, sich selbst zu verwirklichen und seinen Traum zu leben. Für die fest nach Plan strukturierte Maya, die immer auf der Jagd nach neuen Highlights und den besten Selfies ist, bedeutet das ein absoluter Untergang. Sie ist es gewohnt, täglich neue Erlebnisse auf ihrem Reiseblog zu posten, um all ihre Follower bei Laune zu halten. Doch was tun, wenn nirgendwo eine Internetverbindung herzustellen ist? Maya muss einiges anstellen, um mit der Außenwelt in Kontakt zu bleiben. Nicht zu vergessen die Suche nach Tobi, die auch nicht ganz nach Plan verläuft. Letzten Endes hängt sie fest auf La Gomera und steht eines Tages nicht nur Karoline, sondern auch einer großen Entscheidung gegenüber. So habe ich als Fan-Leser von Katharina Herzog wieder alles in dieser fesselnden Geschichte bekommen, was ich mir gewünscht habe. Emotionen, die spürbar und natürlich wiedergegeben werden und Personen, die echt und charakteristisch wirken. Eine lockere Stimmung in ein wenig abgefahrener und neuer Umgebung. Ein Abenteuer und beste Unterhaltung, durch nicht nur eine, sondern gleich zwei zuckersüße Liebesgeschichten. Ich hatte das Buch in zwei Tagen durch, weil es spannend und unglaublich unterhaltsam ist. Zu viel möchte ich aber nicht verraten. Dieser locker leichte Roman, ist einfach das Lesen wert.

Veröffentlicht am 22.04.2019

Wenn Freundschaft vom Himmel fällt

Sternschnuppenmädchen 1. Eine Freundin fällt vom Himmel
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Stella feiert mit ihrer Familie, wie in jedem Jahr, die Sternschnuppennacht. Ein ganz besonderes Fest des Jahres, allein schon darum, weil ihre verstorbene Mutter diesen Tag ins Leben gerufen hat. Sie ...


Stella feiert mit ihrer Familie, wie in jedem Jahr, die Sternschnuppennacht. Ein ganz besonderes Fest des Jahres, allein schon darum, weil ihre verstorbene Mutter diesen Tag ins Leben gerufen hat. Sie verbringen alle zusammen die Nacht im Baumhaus und beobachten die vielen Sternschnuppen, die sich auf den Weg zur Erde machen. Doch in dieser Nacht passiert etwas ganz Besonderes. Es fallen nicht nur Sternschnuppen vom Himmel. Plötzlich steht ein Mädchen in einem weißen und wunderschön glitzernden Kleid vor Stella im Garten. Sie sagt, sie heißt Vega und sei vom Himmel gefallen. Sehr merkwürdig. Erst recht, als ihre neue Freundin am nächsten Morgen überstürzt von einer unbekannten Frau abgeholt wird. Wollte sie Vega nur entführen? Dieser Sache muss Stella auf den Grund gehen und macht sich auf die Suche nach dem Sternschnuppenmädchen.

Das bezaubernde Kinderbuch spricht Mädchen im Alter von 8 bis 10 Jahren an. Es hat nicht nur ein wunderschön buntes, sondern auch ein glitzerndes Cover und beinhaltet als Zugabe, zur Freude der jungen Leserinnen, passende Glitzertattoos. Da ich die Geschichte mit meiner achtjährigen Tochter gelesen habe, passen wir genau in die Zielgruppe. Dementsprechend fiel uns der Einstieg, auch dank der perfekten Schriftgröße und des lockeren Schreibstils, sehr leicht. Einzig die Kapitel- oder Abschnittlänge hätten wir uns gern etwas kürzer gewünscht. Denn 9 Kapitel verteilt auf 173 Seiten, ließen uns manchmal den Text sehr lang werden. Für meine Tochter war es schon eine kleine Herausforderung, in kurzer Zeit, ein so seitenreiches Buch zu lesen. Deshalb bin ich der Meinung, dass es sich auch bestens für etwas ältere Leserinnen eignet. Geschmückt sind die Seiten mit zuckersüßen Zeichnungen. Sie sind perfekt auf die Geschichte abgestimmt und schön ausgeschmückt. Gern hielten wir uns hier einen Moment länger auf, um alles entdecken zu können. Die Sprache des Buches ist sehr abwechslungsreich und beinhaltet bildreiche Beschreibungen, die einem die Vorstellung von Stellas und Vegas Welt erleichtern. Sie enthält einige deutsche, sowie auch englische Wörter, die meine Tochter noch nicht kannte. Das hat mir persönlich sehr gefallen. Alle Begriffe gehören zu unserer Sprache dazu und erweitern den Wortschatz.
Die Geschichte ist herzlich und an vielen Stellen sehr emotional geschrieben. Sie beinhaltet wehmütige, wie auch lustige und ausgesprochen spannende und schöne Momente. Dem jungen Leser wird es nicht langweilig, dafür ist gesorgt. Kreative Einfälle und wichtige Themen sind in diesem Buch vorhanden und machen es zu einem wertvollen Exemplar. Freundschaft, Zusammenhalt, gegenseitige Hilfe, genauso wie Neid, Mobbing, Eifersucht und Trauerbewältigung sind nur einige Punkte, die wunderbar in dieser Geschichte dargestellt und behandelt werden.
Ich kann gar nicht anders, als diesem Buch fünf voll verdiente Sterne zu verleihen. Da der Buchrücken mit einer 1 versehen ist, können wir auf einen Folgeband hoffen.