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Veröffentlicht am 03.06.2019

Ein Sommerroman, wie eine Naschitüte - herrlich süß und voller Überraschungen

Meistens kommt es anders, wenn man denkt
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Bei der Hamburger PR-Agentur M&T möchte Nele einen Neuanfang wagen. Lange hat sie auf diese Chance gewartet. Schon vier Mal hatte sie sich beworben. Gerade jetzt, nach dem Beziehungsaus mit Tobi, bekommt ...

Bei der Hamburger PR-Agentur M&T möchte Nele einen Neuanfang wagen. Lange hat sie auf diese Chance gewartet. Schon vier Mal hatte sie sich beworben. Gerade jetzt, nach dem Beziehungsaus mit Tobi, bekommt sie endlich die Chance; ihrem Ex-Freund aus dem Weg zu gehen, die Firma, in der sie gemeinsam arbeiten, zu verlassen und in ihren Traumjob einzusteigen. Bei M&T will sie die Karriereleiter ganz steil aufsteigen, das ist der Plan. Was nicht auf dem Plan steht und woran Nele nicht im Geringsten denkt, ist, sich in den neuen Chef zu verlieben. Aber meistens kommt es anders, wenn man denkt. Und so sehr Nele sich auch bemüht, einen klaren Kopf zu bewahren, siegt am Ende nicht nur der Charme von Claas, sondern auch der seiner Hündin Sally. Sie hat vom ersten Augenblick an einen guten Riecher für die neue Mitarbeiterin von M&T. Sie schleimt sich mit ihrem Hundeblick gewaltig bei Nele ein, die natürlich sofort darauf anspringt. Aber nicht nur die niedliche Hündin Sally, sondern auch Neles liebenswerter Bruder Lenny, der das Downsyndrom hat, bringt mit seiner offenen und ehrlichen Art das Eis zum Schmelzen und sorgt für jede Menge amüsanter Momente zwischen Nele und Claas. Schnell ergibt sich mehr, als nur Sympathie zwischen den Beiden. Doch damit fangen die Probleme eigentlich erst an. Denn Nele kann unmöglich eine Beziehung mit ihrem Chef eingehen. Das kommt bei einigen Kollegen mit Sicherheit alles andere als gut an. Hinzu kommen auch noch andere Sorgen, denn Lenny ist verliebt, er wird plötzlich flügge und möchte auf eigenen Beinen stehen. Ausgerechnet Nele soll ihm bei der Jobsuche und der Suche nach einer eigenen Wohnung helfen, obwohl doch gerade sie, die Oberglucke der Familie ist. Auch Neles Mutter hat Pläne geschmiedet und denkt nicht im Traum daran, diese allein zu bewältigen. Das heißt nur eines; ein ereignisreicher Sommer bahnt sich seinen Weg und es gibt jede Menge zu tun für die aufopferungsvolle Nele.

Für mich war es ein ganz besonderes Ereignis den neuen Roman von meiner Lieblingsautorin zu lesen. Ich fiebere der Neuerscheinung in jedem Jahr regelrecht entgegen. Zu einem perfekten Sommergefühl gehört für mich ein unbeschwerter Ausflug in einen von Petra Hülsmanns Romanen einfach dazu. Ich bewundere ihre kreative Fähigkeit, Situationen so harmonisch und sympathisch auszuschmücken und Charaktere so herzlich und liebenswert zu gestalten. Es bedarf großen Talents, mit Worten so geschickt umgehen zu können. Sie überrascht mit abwechslungsreichen Themen und enormer Vielfältigkeit. Sie findet für jede Situation die richtigen Worte und bringt diese nicht nur treffend, sondern auch sehr feinfühlig auf den Punkt. Besonders in Bezug auf die Liebe baut sie eine enorme Spannung auf und es bereitet mir ungemein viel Spaß, all die knisternden Momente zu erleben. Schließlich sehne ich mir so sehr den richtigen Moment herbei, dass ich es vor lauter Anspannung kaum aushalte.
Neben der natürlichen und herzenslieben Hauptfigur Nele, begegnete ich einer Menge sympathischer Charaktere, die allesamt sehr authentisch wirken. Ich konnte gar nicht anders, als sie zu mögen. Die meisten Leute in Neles Umfeld wirken wie Freunde von Nebenan und ich wurde sehr schnell warm mit ihnen. Viele davon waren mir auch schon aus den vorangegangenen Romanen bekannt. Besonders gefreut habe ich mich über Knut, den Taxifahrer. Er gehört mittlerweile zum festen Bestandteil eines jeden Buches der Autorin. Seine Lebensweisheiten dürfen in den Geschichten nicht fehlen und bringen immer wieder Ordnung in das Leben der Protagonisten.
Herausragend in Petra Hülsmanns Romanen ist vor allem die Leichtigkeit, mit der sie schwerwiegende Themen angeht. Sie weiß diese feinfühlig mit Humor zu kombinieren, dass sie federleicht und unbeschwert erscheinen. Sie lässt aber auch die Menschen und ihre Probleme zu Wort kommen und erkennen, was in unserer Gesellschaft nicht immer richtig läuft. Während Nele sich rührend um ihren Bruder kümmert und ihn, so gut es nur geht, zu beschützen versucht, gerät er trotzdem hin und wieder in Situationen, in dem ihn seine Behinderung stark einschränkt und ihm das Leben schwer macht. Er möchte wie jeder andere Mensch behandelt werden und ebensolche Möglichkeiten nutzen. So gilt es, einige Probleme und Vorurteile aus dem Weg zu räumen. Auf der anderen Seite unterhält uns Lenny aber auch auf entzückende und amüsante Art mit seinen Dialogen und es macht riesigen Spaß ihm dabei zu folgen.
In diesem Roman ist eine Menge los. Manches davon bleibt am Ende sogar offen. Aber genau das hat mir sehr gut gefallen. Es macht die Geschichte nicht zu rund und lässt Platz für Spekulationen auf einen neuen Sommerroman, in dem wir den Ein oder Anderen vielleicht wiedertreffen werden. Mir hat das Buch so sehr gefallen, dass ich ein wenig traurig bin, mein Lesehighlight für den Sommer schon hinter mir zu haben. Wer sich eine besonders herzliche, lockere, gute und sogar tiefgründige Unterhaltung mit Sommerfeeling wünscht, liegt mit diesem Roman goldrichtig. Jeder der ein paar alte Bekannte aus Petra Hülsmanns Vorgängerromanen treffen möchte, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Alle Neueinsteiger werden dieses Buch lieben und sich an den freundlichen Charakteren erfreuen. Ich kann es schon jetzt kaum erwarten, in einer neuen Geschichte von Petra Hülsmann zu versinken.

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  • Cover
  • Geschichte
  • Humor
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 22.09.2024

Der Herbst in seinen schönsten Farben und mit den besten Erlebnissen

Mein großes Wimmelbuch – Im Herbst
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Wunderschönes Wimmelbuch in den leuchtenden Farben des Herbstes. Es lässt uns jede Menge entdecken und regt zu spaßigen Unternehmungen an.


In diesem großen Pappbilderbuch wimmelt es nur so vor herbstlichen ...

Wunderschönes Wimmelbuch in den leuchtenden Farben des Herbstes. Es lässt uns jede Menge entdecken und regt zu spaßigen Unternehmungen an.


In diesem großen Pappbilderbuch wimmelt es nur so vor herbstlichen Glücksmomenten. Egal wo du hinschaust, es gibt jede Menge zu Entdecken. Ob Obst- und Gemüseernte, Laub sammeln, ein Lagerfeuer mit Marshmallows, das Halloweenfest oder der Martinszug. Die vielen Tiere, die in diesem Buch zu finden sind, zeigen uns ein fröhliches und gemütliches Beisammensein zu Hause oder in der Natur. Hast du schon einmal einen Drachen steigen lassen oder dich in einem Laubhaufen versteckt? Der Herbst hat einiges zu bieten und das können sogar die Kleinsten von uns wunderbar in diesem Bilderbuch erkennen. Es wird kunterbunt in den leuchtenden Farben der dritten Jahreszeit. Dieses große Wimmelbuch macht einfach Spaß. Jede Doppelseite zeigt neue Ereignisse, die zum Nachmachen anregen. Ich habe richtig Lust bekommen all das zu unternehmen, was ich auf den Seiten gefunden habe. Zudem wirkt sich ein so lebhaftes Geschehen positiv auf das Gemüt aus. Ein wunderschön bebildertes Buch mit niedlichen Illustrationen, welches man zu jeder Tageszeit in die Hand nehmen und immer wieder neu bestaunen kann. Eine absolute Empfehlung für alle, die den Herbst mit ihren Kindern intensiv erleben und ein wenig Freude hineinbringen möchten. Empfohlen wird das Buch ab 1,5 Jahren, aber ich bin mir sicher auch die ganz Großen von uns werden es lieben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.09.2024

Eine Geschichte von Mut, Unterdrückung und der großen Liebe

Die Stauffenbergs
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Dramatische geschichtliche Ereignisse in einer berührenden und emotionalen Liebesgeschichte zusammengefasst.


Claus von Stauffenberg und Nina lernen sich kennen und schon ist es um Claus geschehen. Er ...

Dramatische geschichtliche Ereignisse in einer berührenden und emotionalen Liebesgeschichte zusammengefasst.


Claus von Stauffenberg und Nina lernen sich kennen und schon ist es um Claus geschehen. Er weiß vom ersten Tag an, dass er Nina und keine andere will. Auch Ninas Gefühle zu Claus sind besonders, wenngleich sie noch sehr jung ist. Nach einer längeren Verlobungszeit dürfen sie endlich heiraten, obwohl vorab nicht alle Familienmitglieder begeistert von einer Eheschließung waren. Zudem kommt die gedämpfte Stimmung dazu, die sich plötzlich entwickelt, als Hitler an die Macht kommt. Ein großer Umbruch steht an, doch noch ahnen die Menschen nicht, was auf sie zukommt.
Nachdem ich den Titel und den Klappentext des Buches gelesen hatte, wusste ich, dass ich dieses Buch lesen musste. Der Name Stauffenberg ist bekannt und Romane aus den Zeiten des Nationalsozialismus haben mich schon immer sehr gepackt.
Der Einstieg in die Geschichte gelang mir gut. Die Autorin benutzt zwar viele Wörter aus der alten Sprache, um die Geschichte noch etwas authentischer wirken zu lassen, aber ich konnte mich schnell und gut in das Geschriebene hineinfühlen. Etwa ab dem ersten Drittel bekam ich von den Entwicklungen zu spüren. Hitler kommt an die Macht und schlagartig ändert sich alles. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Autorin auch die Zeiten davor beschreibt. So konnte ich mir als Leser ein gutes Bild über die Entwicklungen machen. Die Unzufriedenheit des Volkes und der Wunsch nach Veränderung sind deutlich spürbar. Einerseits hatte ich Angst vor dem, was ich als nächstes zu lesen bekam und andererseits wollte ich das Buch am liebsten nicht mehr weglegen, weil ich fast vor Aufregung platzte. Die Anspannung unter den Menschen ging auf mich über und begleitete mich auf den kommenden Seiten. Ich wurde dieses Gefühl nicht los, bei dem man genau spürt, dass ganz bald etwas Schreckliches passieren wird.
Ich fühlte die Unterdrückung und die Zwänge, unter denen die Menschen litten und es nicht wagten, sich davon zu lösen, weil sie sich sonst größter Gefahr aussetzten. Auch Nina war machtlos den beruflichen Pflichten ihres Mannes gegenüber. Ihr Mann war kaum zu Hause. Er unternahm ständige Ortswechsel und war immer in geheimer Mission unterwegs. Selbst zur Geburt des ersten Kindes war er nicht anwesend. Mit Nina konnte er nicht offen reden, schon allein deshalb, weil er seine Familie schützen musste. So verständigten sie sich auf eine ganz eigene Art und zwischen den Zeilen. Auch die Situation von Claus ging mir sehr nahe. Ich konnte gut verstehen, in welch einer Zwickmühle er sich befinden musste. So vieles durfte er sich nicht von der Seele sprechen. Die Liebesgeschichte zwischen ihm und Nina hat mich sehr berührt.
Eine dramatische geschichtliche Erzählung in einer emotionalen Liebesgeschichte zusammengefasst. Mir hat dieser Roman sehr gefallen und so bekommt er eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.09.2024

Bedrückende Stimmung hinter der gefallenden Mauer

Verlassene Nester
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Nüchterne und bedrückende Erzählung über das Leben in Ostdeutschland rund um die Wende. Leider konnte sie mich nicht überzeugen.


Die dreizehnjährige Pilly wohnt mit ihrem Vater in Ostdeutschland. Die ...

Nüchterne und bedrückende Erzählung über das Leben in Ostdeutschland rund um die Wende. Leider konnte sie mich nicht überzeugen.


Die dreizehnjährige Pilly wohnt mit ihrem Vater in Ostdeutschland. Die Mutter hat sich auf dem Staub gemacht und nun sorgen der Vater und zum Teil auch die Tanten für das Mädchen. Pilly befindet sich mitten in der Pubertät und macht ihre ersten Begegnungen mit der Liebe, denn für ihre Freundin Katja empfindet sie mehr als üblich. Doch da gibt es auch noch Bine, die ebenfalls an Katjas Seite ist und die deutlich zu verstehen gibt, was sie von Pilly hält.
Der Roman erzählt über das Leben im ostdeutschen Raum kurz nach der Wende. Die Menschen sind unzufrieden und oft ohne Perspektive. Viele von ihnen sehnen sich die Zeit vor dem Mauerfall zurück. Seite für Seite versetzt mich die Autorin in dieses Leben und ich lerne Pillys Umfeld kennen. Die Nachbarn, Tanten und weitere Bewohner der Umgebung werden umfangreich beschrieben. Der Vater verbringt viel Zeit in der Kneipe. Die Jugendlichen sind sich größtenteils selbst überlassen. Für die meisten Menschen ist das Geld knapp.
Für mich klang das Buch von Anfang an sehr spannend. Ein historischer Roman über die Zeit kurz nach der Wende und dann aus der Sicht des Ostens. Das konnte nur interessant werden. Dass ich aber mit dem bedrückenden Schreibstil der Autorin nicht wirklich warm werden konnte, nahm mir die Freude am Lesen. Das Buch strahlt für mich eine durch und durch pessimistische und negative Atmosphäre aus. Der Begriff Dunkeldeutschland bekommt hier eine neue Bedeutung. Ich bin mir nicht sicher, ob die Autorin gewünscht hat, dass man ein derart bedrückendes Bild vom Osten Deutschlands erhält. Sie beschreibt sehr bildhaft und ich hatte die Umgebung und die Menschen sehr genau vor Augen. Jedoch driftet sie bei ihren Erzählungen sehr häufig weit in die Vergangenheit ab und ich hatte Mühe bei den Charakteren zu bleiben. Ihre Sätze beinhalten so viele Informationen, bei denen ich mir nie sicher war, ob ich sie überhaupt brauche. Oft wusste ich nicht mehr, in welcher Zeit ich mich gerade überhaupt befand. Ich musste mich schon sehr genau auf das Geschriebene konzentrieren, um alle Informationen richtig aufzunehmen, denn viel zu oft gab es nur Andeutungen und keine genauen Aussagen. Es blieb unglaublich viel Platz für Spekulationen. Ein gewisses geschichtliches Vorwissen sollte ebenfalls bestehen, um überhaupt alles richtig aufnehmen zu können. Hin und wieder war der Drang nach Antworten so groß, dass richtig Spannung aufkam, manchmal aber schweiften die Ausflüge in die Vergangenheit so stark aus, dass ich Mühe hatte in der Geschichte zu bleiben. Was mich aber besonders gestört hat, war die Beziehung zu Tieren. Die Autorin schreibt von einem wunderschönen naturbelassenen Garten, einem üppigen Gemüse- und gleichzeitig verwunschenen Hexengarten. Die Liebe zur Natur kommt hier deutlich an. Doch das Verhältnis zu den Tieren konnte mich überhaupt nicht überzeugen. Sie beschreibt alles sehr kalt, nackt und vor allem makaber, ohne jegliche Gefühle und ein wenig schaurig, damit gewisse Szenen, die absolut natürlich sind, auch möglichst abscheulich rüberkommen. Ähnlich verhielt es sich unter den Jugendlichen. Um dazuzugehören, musste eine Herausforderung nach der anderen angenommen werden und dabei ging es keinesfalls ungefährlich oder harmlos zu. Ich fand es zum Teil sehr erniedrigend und man spürte sehr deutlich, dass hier die Grenzen stark ausgetestet wurden.
Ich bin ein Mensch, der sich mit Büchern ohne Emotionen schwertut. Ich konnte leider kaum Sympathie für die Protagonisten aufbauen. Zudem bin ich der Meinung, es können auch schwierige Lebenssituationen mit Gefühl rübergebracht werden, ohne dass sie an Dramatik verlieren. Wer dieses Bedürfnis beim Lesen nicht hat, der mag vermutlich mit dem Buch gut zurechtkommen. Für mich war es zwar ein interessanter Ausflug in den Osten, aber das erwartete Hochgefühl beim Lesen blieb leider aus.

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Veröffentlicht am 14.09.2024

Nicht für jeden Tüftler das Richtige

Murdle Volume 1
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Für mich hatte es nicht den erwarteten Spaßfaktor, meinem Mann dagegen gefällt es super.


Als ich dieses Buch zum ersten Mal gesehen habe, war ich überzeugt, dass ich sehr viel Spaß damit haben könnte. ...

Für mich hatte es nicht den erwarteten Spaßfaktor, meinem Mann dagegen gefällt es super.


Als ich dieses Buch zum ersten Mal gesehen habe, war ich überzeugt, dass ich sehr viel Spaß damit haben könnte. Ich fand es geradezu perfekt, um es mit auf Reisen zu nehmen. Zwischen dem Lesen eines Romans schnell einen kleinen Fall lösen und das Gehirn etwas fordern, klang für mich wie ein perfekter Ausgleich. Nach einer kurzen Anleitung zur Lösung der Fälle ging es auch schon los. Auf jeder Doppelseite findet sich ein Mordfall und für den Leser heißt es, den Täter zu finden. Es gibt zu Beginn des Buches drei Verdächtige, drei Orte und drei Waffen und außerdem eine kleine Einleitung zur Tat. Später steigert sich das und es kommen sogar bis zu vier Möglichkeiten vor. Zudem finden sich einige Indizien und Hinweise. Nun heißt es Möglichkeiten auszuschließen oder abzuhaken. Ein Raster, vergleichbar mit einem Sudokurätsel, hilft dabei eine Übersicht zu bekommen und letztendlich den Täter zu enttarnen. Da das Buch in vier Schwierigkeitsstufen eingeteilt ist und zum Ende hin immer kniffliger wird, habe ich natürlich vorn beim ersten Fall angefangen. Ich muss gestehen, dass mich schon die erste Schwierigkeitsstufe herausgefordert hat. Für mich waren die verschiedenen Hinweise oft nicht handfest genug. Ich war mir nicht sicher, ob ich den ein oder anderen Hinweis eindeutig verwenden kann, oder er nur eine Andeutung oder eventuell eine falsche Fährte darstellen soll. Ich bin ganz ehrlich, ich habe deshalb auch schnell den Spaß am Lösen der Fälle verloren. Natürlich habe ich oft auf die Tipps am Ende des Buches zugegriffen, aber manchmal konnten selbst diese mir nicht weiterhelfen. Ich hatte eigentlich immer den Eindruck logisch zu denken, doch in diesem Fall würde ich eindeutig sagen, dass ich versagt habe. Vielleicht muss man einfach mehr Erfahrung auf dem Gebiet der Krimis haben. Da ich mich aber nicht einfach damit zufriedengeben wollte, das Buch wegzulegen, habe ich es an meinen Mann weitergereicht, der sich gern damit die Zeit vertreibt. Ihm haben die Rätsel also deutlich mehr Freude bereitet und es fiel ihm teilweise schwer, das Buch wegzulegen. Abschließend würde ich sagen, dass es vielleicht nicht jedermanns Geschmack trifft aber definitiv einen Versuch wert ist. Der eine wird es lieben, der andere hat vielleicht ähnliche Schwierigkeiten wie ich.

Im Nachhinein habe ich erfahren, dass einige Hinweise nicht richtig übersetzt wurden und somit fehlen. Was vielleicht erklärt, warum ich meine Schwierigkeiten hatte. Die Korrekturen sind auf der Seite von Hanser Literaturverlage zu finden.

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