Ein jüdisches Leben in Glück und Zufriedenheit
HannahEine Erzählung auf wahren Begebenheiten in einer Art Tagebucheinträgen über die Sonnenseiten des jüdischen Lebens.
Diese Familiensaga dreht sich um das Leben der jüdischen Frau Hannah. Sie berichtet ...
Eine Erzählung auf wahren Begebenheiten in einer Art Tagebucheinträgen über die Sonnenseiten des jüdischen Lebens.
Diese Familiensaga dreht sich um das Leben der jüdischen Frau Hannah. Sie berichtet in einer Art Tagebuch von ihrem Leben nach dem Krieg von 1945 bis 2008. Von ihrer Reise in die Schweiz und ihrer Hochzeit mit Hans, den sie schon seit Ewigkeiten kennt und über alles liebt. Hannah und ihre Familie hatte Glück, denn sie entkamen im Krieg den Nazis. Auch wenn das Leben in der Nachkriegszeit nicht immer einfach war, so hatte Hannah doch ein gutes Los gezogen. In der Schweiz gingen die Menschen besser mit den Juden um. So bauten Hannah und Hans sich dort ein Leben und eine eigene Familie auf. Da die Familie von Hans im Wohlstand lebte, hatte auch Hannah das Vergnügen sich Dinge zu leisten, von denen andere zu dieser Zeit nur träumten.
Das Buch liest sich in kurzen, einfachen Sätzen wie ein Tagebucheintrag. Es besteht zu neunzig Prozent aus wahren Begebenheiten. Mit der Veröffentlichung dieser Zeilen wird der verstorbenen Hannah ein Wunsch erfüllt, sie selbst wagte es nicht, ihre Notizen in die Welt zu tragen. Das Buch ist in zweierlei Formaten erhältlich. Ich habe das kleine Format in DIN A6 und es ist besonders praktisch für unterwegs. Mir hat es gefallen, einmal ein so kleines handliches Buch zu lesen. Sollte jemand leichte Schwierigkeiten mit den Augen haben, würde ich die normale Taschenbuchgröße empfehlen. Vermisst habe ich in dem Buch die Absätze. Denn ein einzelner Abschnitt zog sich manchmal über mehr als 50 Seiten. Gerade, wenn man nur eine kurze Lesezeit zur Verfügung hat, finde ich übersichtliche Absätze für eine Lesepause unverzichtbar. Ich musste immer mitten im Text aufhören, weil weder ein Absatz noch ein Ende des Abschnittes in Sicht war. Hier hätte mir ein Datum oder Tageseintrag gefallen. Hannah berichtete in schlichten Sätzen und viel wörtlicher Rede von ihrem Tagesablauf, auch dann, wenn es um ganz alltägliche Abläufe ging und gerade nichts Bedeutendes passierte. Das zog die Geschichte zwar in die Länge, ich gewann aber auch einen völlig neuen Eindruck über das jüdische Leben. Bisher kannte ich nur die düstere und traurige Seite, in denen die Juden ausgestoßen wurden, unter Qualen litten oder gar ermordet wurden. Hannah hatte zwar jede Menge Erinnerungen an diese Zeit, nahm daraus auch Ängste mit, doch in ihrer Geschichte berichtet sie vor allem von den schönen Seiten des Lebens, von glücklichen Zeiten mit einem guten Mann an ihrer Seite, der Geburt ihres Sohnes und einem Leben im Wohlstand.
Besonders berührt an der Geschichte hat mich das Wiedersehen von einem Judenkind und seiner Mutter einige Jahre nach dem Krieg. Nicht jeder konnte von diesem Glück reden, ein Familienmitglied noch einmal wiederzusehen. Sehr schön fand ich auch Hannas Idee, ein Jugendhaus zu errichten, in denen die Waisenkinder ein Zuhause fanden. Trotz ihres Wohlstands zeigte sie viel Herz und teilte ihr Vermögen mit Bedürftigen.
Auch wenn sich die Erzählung für mich manchmal sehr in die Länge zog, fand ich es interessant eine mir ganz neue Seite des Judentums kennenzulernen. Ich gebe 3,5 Sterne.