Wüste, Dschinn, Ghule und Magie erwarten dich
GewürzstraßeDie Wüstenstadt Qalia beherbergt einen besonderen Baum. Aus ihm wird ein ganz besonderer Tee gewonnen, Misra-Tee. Wer ihn trinkt wird teil des geheimen Gewürzzaubers und die verborgenen Fähigkeiten werden ...
Die Wüstenstadt Qalia beherbergt einen besonderen Baum. Aus ihm wird ein ganz besonderer Tee gewonnen, Misra-Tee. Wer ihn trinkt wird teil des geheimen Gewürzzaubers und die verborgenen Fähigkeiten werden offenbart. Die Magie ist aber nicht unendlich. Nur solange sich das Misra im Körper befindet, kann man auf die Magie zugreifen. Dieses besondere Geschenk ist zu schützen und zu hüten und darf nicht weiter gegeben werden.
Imani wollte schon immer zu den Schilden, der Gruppe, die ihren Ort vor den Ungeheuern schützt, die in der Wüste lauern. Sie hat sich einen Ruf als Dschinntöterin erarbeitet, aber neben Dschinn und Ghulen, tötet sie auch alle anderen Ungeheuer. Ihr älterer Bruder Atheer ist mit einen größeren Menge Misra in die Wüste ausgezogen und wurde für Tod erklärt. Das wollen weder sie noch ihre jüngerer Schwester so recht glauben und klammern sich an die Hoffnung das er noch am Leben ist. Eines Tages finden beide einen geheimen Unterschlupf, den Atheer wohl genutzt hat. Dor entdecken die beiden unglaubliches. Es scheint außerhalb der Wüste doch andere Städte zu geben und ihr Bruder scheint wohl dort zu sein und gegen Invasoren zu Kämpfen. Imani präsentiert ihr Wissen dem Rat ihres Ortes mit der Bitte nach ihm zu suchen und wieder zurück zu bringen.
Der Rat entscheidet, das drei andere Schilde, darunter der Sohn des Ratsvorsitzenden, mit ihr gemeinsam ihren Bruder suchen soll um so das Geheimnis um Misra zu wahren.
Wir werden hier in ein ganz wunderbares 1001 Nacht Setting entführt. Nicht nur die Umgebung wird ganz wunderbar beschrieben, nein auch die Kleidung und das Essen lassen bei mir ganz wunderbare Bilder im Kopf entstehen von einem alten, orientalischen Setting in das Dschinn einfach ganz wunderbar passen.
Die Idee mit dem Misra-Tee finde ich ganz wunderbar und die Umsetzung finde ich sehr gelungen. Die Teezermonie wird ganz toll beschrieben und überrascht war ich, das der Duft des Tees und dessen Geschmack wie er wahrgenommen wird ändern. Ich habe mich immer gefragt, welcher Duft und welcher Geschmack denn nun auf Imani warten.
Imani kommt aus einer angesehenen Sippe, wächst ohne viel Bedenken auf und ihr stecken alle Türen offen. Daher wirkt sie für mich anfangs sehr naiv. Ihre kleine Schwester Amira im Gegenzug ist bekannt, das es in ihrem friedlichen Ort doch starke Unterschiede gibt, wie alle dort leben und das ihr bei einem Diebstahl nicht viel passiert, durch das hohe Ansehen ihrer Sippe, ihren Freuden den es schlechter geht aber harte Strafen drohen würde. Das beide ihren Bruder nicht einfach so aufgeben wollen, finde ich ein tolles Thema.
Im Laufe der Geschichte kommt heraus, das nicht alles so ist, wie es scheint. Der Rat ihres Ortes verheimlicht einiges. Auch das Team das gemeinsam auszieht, um Atheer zu suchen, ist keine harmonische Gruppe und dadurch lernen wir einiges über Qalia.
Die Suche, was die Truppe alles sieht und erlebt finde ich spannend beschrieben. Der Roman endet mit einem Ausblick, was kommen wird. Es wird also zumindest noch einen weiteren Band geben.
Abzug gibt es von mir, da der ein oder andere Charakter für mich nicht ganz nachvollziehbar in ihrem Verhalten.
Imani braucht für mich sehr lange, bis sie über ihren Tellerrand hinaus schaut und erkennt, dass ihr unbedachtes Handeln andere teuer zu stehen kommen kann bzw. verletzt.
Taha hat eine schwere Kindheit hinter sich, aber sein Pflicht über alles bzw. dann für kurze und meiner Meinung nach auch mal zu einem unpassenden Zeitpunkt bzw. Ort seinen geheimen Wünschen nachgeben, fand ich so lala.
Mit Farida als Rebellin komme ich irgendwie auch nicht so ganz klar. Sie überzeugt mich bisher nicht wirklich.
Trotzdem finde ich das hier eine gelungene und spannende Geschichte. Ganz begeistert bin ich vom Flair und all den imposanten Bildern, die vor meinem Auge entstehen und auch die Themen, die dieser Roman anspricht finde ich wichtig. Neben den Familienbanden geht es auch um Ungleichheit, Unterdrückung, wie niederträchtig Invasoren sein können und wie schwer bzw. gefährlich es ist sich gegen solche aufzulehnen. Es geht um Menschlichkeit und das man die Augen nicht vor Ungerechtigkeiten verschließen soll, auch wenn die eigene Sicherheit dadurch in Gefahr geraten kann.