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Veröffentlicht am 06.01.2023

Serienmörder, der seine weiblichen Opfer nach Märchen arrangiert

Schrei
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Ein Serienmörder treibt sein Unwesen. Er hat es vor allem auf junge Frauen abgesehen. Er tötet sie mit Pfeil und Bogen und arrangiert sie dann nach einem Märchen in der Öffentlichkeit. In den Mündern der ...

Ein Serienmörder treibt sein Unwesen. Er hat es vor allem auf junge Frauen abgesehen. Er tötet sie mit Pfeil und Bogen und arrangiert sie dann nach einem Märchen in der Öffentlichkeit. In den Mündern der Opfer ein Zettel, auf dem die Märchenfigur steht. Als beim nächsten der Opfer auf dem Zettel der Name Lena steht, sind Kommissar Wagemut und seine Partnerin Lena Weiß sich sicher: sie soll das nächste Opfer sein. Gemeinsam gehen sie jeder Spur nach und bringen sich selbst und ihre Liebsten dabei in tödliche Gefahr. Wer ist der Serienmörder und aus welchem Grund hat er es auf Lena abgesehen?

Der Schreibstil ist wirklich gut und sehr flüssig zu lesen. Die Spannung wird immer ganz oben gehalten, so ist es ein leichtes, da Buch in kürzester Zeit durchzulesen. Es gibt allerhand Figuren, es passiert enorm viel und für meinen Geschmack sind es tatsächlich ein paar zu viele Figuren, die ich alle gar nicht so wirklich für die eigentliche Story benötigt hätte, die aber zuzugeben alles ein Stück weit actionreicher, angespannter und vielleicht auch interessanter machen. Teilweise etwas an den Haaren herbeigezogen, damit die Story auch funktioniert (z.B. frage ich mich, wie man in einer Großstadt wie Berlin sich sofort sicher ist, dass die Polizeikollegin Lena das nächste Opfer ist, nur weil auf dem Zettel der Name Lena steht? In Berlin gibt es schätzungsweise wie viele Lenas?). Aber egal, das alles hat dem Lesegenuss keinen Abbruch getan. Durchweg spannend, durchweg düster und mit einigen Psychoelementen gespickt und wohl auch nichts für ganz zarte Gemüter, werden hier schließlich Frauen gequält, geschlagen, erniedrigt und getötet. Das Cover passt übrigens perfekt zur Story!

Ich empfehle diesen Thriller jenen, die sich gerne mal für ein paar Stunden ohne besonderen Tiefgang aber sehr spannend unterhalten lassen wollen, Fans von amerikanischen Serienmörder-Thrillern und von Storys, über die man nicht lange nachdenken muss, die dennoch fesseln und einfach Spaß machen. 4/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 01.01.2023

Wiedersehen mit Hochlandrind Thin Lizzy – herrlich schräg und schwarzhumorig

Schottenkomplott
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Ex-Profikiller Hynch, eigentlich ein Einzelgänger, hat sich in seinem neuen Zuhause auf der Insel Colonsay der Laien-Theatergruppe angeschlossen. Irgendwie kommt er auf den Geschmack von Gesellschaft und ...

Ex-Profikiller Hynch, eigentlich ein Einzelgänger, hat sich in seinem neuen Zuhause auf der Insel Colonsay der Laien-Theatergruppe angeschlossen. Irgendwie kommt er auf den Geschmack von Gesellschaft und setzt eine Annonce auf. Drei Kandidatinnen lädt er nacheinander zu sich ein, um sie kennenzulernen. So weit, so gut, wäre da nicht der unbekannte Anrufer, der ihn warnt und mitteilt, dass eine der Frauen eine Auftragskillerin eines altbekannten Gangsterbosses ist, die Hynch beseitigen soll. Doch welche nur? Hynch bereitet sich vor und lässt alles auf sich zukommen. Unterstützt von Hochlandrind Thin Lizzy, die ebenfalls auf Colonsay angekommen ist, um als Kuschelkuh für sinnsuchende Kursteilnehmer in der Einsiedelei ihren Lebensunterhalt zu verdienen soll.

Kein Buch für Liebhaber ernster Krimis. Ganz im Gegenteil. Schottenkomplott ist noch ein bisschen schräger als sein Vorgänger Schottensterben. Zwar nicht unbedingt, was die Story rund um Hynch und die Auftragskillerin betrifft, aber auf jeden Fall der Teil der Geschichte, in dem es um Thin Lizzy und die anderen Tiere der Einsiedelei geht (u.a. Krähe Yeedith und Esel Santiago del molino que ningún puerco necesita – kurz Iago). Beides zusammen ergibt eine teils skurille, vor allem jedoch super lustige Story, die aber auch spannend und gefühlvoll ist. Thin Lizzy ist auch hier mein erklärter Liebling. Ihre Gedanken sind zum Brüllen und ich liebe ihre direkte, forsche Art. Landschaft und Figuren sind lebendig und detailliert beschrieben, so dass ich mich wie direkt vor Ort fühlte und ein klares Bild von allem vor Augen hatte. Die Theatergruppe ist herrlich verschroben und liebenswert. Die Auflösung hat mir eine Überraschung geboten und sehr gut gefallen. Der Mix aus Krimi, Komödie, Tierroman gefällt mir ausgesprochen gut. Und auch, wenn Schottenkomplott nicht ganz an den Vorgängerband Schottensterben herankommt, würde ich mich trotzdem mächtig über weitere Hebriden-Krimis, bevorzugt mit Beteiligung von Thin Lizzy, freuen.

Ein augenzwinkernder, schräger Krimi in wunderbar unterhaltsamem Schreibstil, mit Figuren, die man ins Herz schließt und einer Story, die spannend und skurril zugleich ist. 4,5/5 Sterne!

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Veröffentlicht am 31.12.2022

Langerwartete Fortsetzung der Schäfer und Dorn-Reihe – wieder sehr gelungen!

Die Schampus-Verschwörung
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Eine skelettierte Leiche wird im Wald gefunden. Bald stellt sich heraus, wer das junge Mädchen war. Während der Ermittlungen zu diesem Cold Case stoßen Elsa Dorn, die Kommissarin und Sven Schäfer, der ...

Eine skelettierte Leiche wird im Wald gefunden. Bald stellt sich heraus, wer das junge Mädchen war. Während der Ermittlungen zu diesem Cold Case stoßen Elsa Dorn, die Kommissarin und Sven Schäfer, der Privatschnüffler, auf die sog. Bazi-Schickeria. Das sind drei wohlhabende Freunde, die gerne Partys für die oberen Zehntausend schmeißen – Partys mit Alkohol, Drogen und jungen Mädchen. Doch was soll das Skelett im Wald mit der Bazi-Schickeria zu tun haben? Und wieso versucht Kriminaldirektor Jansenbrink Dorns Ermittlungen in dieser Richtung zu unterbinden? Als dann weitere Morde geschehen, müssen Dorn und Schäfer wieder eng zusammenarbeiten – und geraten einmal mehr in gefährliches Fahrwasser.

Hach, was habe ich auf die Fortsetzung der Dorn und Schäfer-Reihe gewartete. Ich liebe das Ermittlerduo, das so ungleich ist, sich ständig fetzt und doch perfekt miteinander agiert. Sven Schäfer, der große, kahlschädelige Hüne, der mit seinen zwei Katern gerne auch mal einen verzwickten Fall bespricht. Elsa Dorn, die kleine, rundliche Kommissarin, die Essen liebt und immer noch bei Mama in ihrem alten Kinderzimmer lebt. Es geht immer humorvoll zu, doch ein Ulk-Krimi ist es deswegen keineswegs. Die Verbrechen sind knallhart und die Ermittlungen mitzuverfolgen, macht einfach Spaß, weil es sich so echt anfühlt (arbeitet der Autor ja schließlich auch bei der Polizei, ist also quasi vom Fach). Realistisch, spannend, teils brutal und nicht für Zartbesaitete, dabei immer humorvoll und voller Lokalkolorit (Augsburg-Kenner kommen hier garantiert auf ihre Kosten). Die Charaktere Dorn und Schäfer sind einfach herrlich – ich mag sie total und freue mich jetzt schon auf Band 6. Der Schreibstil hat mich mal wieder gepackt und in Nullkommanichts war ich leider auch schon durch, weil ich das Buch nicht weglegen konnte. Die Bücher der Schäfer-und-Dorn-Reihe könnten meinetwegen gern fette 600 Seiten-Wälzer sein.
Ganz klar 5/5 Sterne. Ich liebs einfach!

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Veröffentlicht am 30.12.2022

Skurril, verwirrend, lustig, seltsam – sicher ein besonderes Buch

Kafka und der Tote am Seil
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Franz Kafka ist von jetzt auf nachher geheilt und kann das selbst gar nicht so recht glauben. Zumal er sich in Begleitung einer mannshohen Kakerlake befindet, die auch noch spricht. Als dann ein seltsamer ...

Franz Kafka ist von jetzt auf nachher geheilt und kann das selbst gar nicht so recht glauben. Zumal er sich in Begleitung einer mannshohen Kakerlake befindet, die auch noch spricht. Als dann ein seltsamer Typ (Inspektor Beide, mal männlich, mal weiblich), Kafka als Ermittler für noch seltsamere Todesfälle in Wien rekrutiert, ist er sich sicher: das ist so abstrus, das kann sich kein Hirn ausdenken, also muss es echt sein. Und so begibt er sich mit Kakerlake Gregor Samsa nach Wien, wo er auf einen seltsamen Hängekünstler stößt und auf dessen seltsame Schwester und auf einen Seidenstrick, der an Seltsamkeit nicht zu überbieten ist. Der Hängekünstler erhängt sich jeden Abend vor Publikum, nur um wie von Zauberhand am nächsten Tag wieder auf der Bühne zu stehen. Dafür sterben täglich andere Menschen einen sehr mysteriösen Strangulationstod. Kafka will diesen Fall lösen! Auch wenn er sich dadurch selbst in Gefahr bringt.

Puh… seltsam ist der Oberbegriff für dieses Buch. Seltsam, absurd, irre, völlig gaga und total… ja… seltsam halt. Hier wird so viel mit Sprache gearbeitet, mit Wortwitz und Situationskomik, nur um dann wieder verwirrend und seltsam zu werden (Verzeihung, ich weiß, ich nutze dieses Adjektiv sehr oft). Ich liebe die Szenen, in denen die Kakerlake vorkommt, was leider im Mittelteil für meinen Geschmack deutlich zu wenig war. Dafür ging mir das lange Gerede von Inspektor Beide des Öfteren gehörig auf den Keks, weil ich am Ende des Satzes nicht mehr wusste, wie er anfing. Ich habe auch immer noch nicht kapiert, warum Kafka geheilt war – wenn er es denn war – und ob er das am Ende auch immer noch ist. Habe ich jetzt hier eine Geschichte miterlebt oder nur die Hirngespinste eines Todkranken oder Verrückten? Ich habe keine Ahnung. Das Buch hat mich verwirrt, mich super unterhalten, mich zwischendurch genervt, dann wieder zum Lachen gebracht und gleich darauf wieder zum Stirnrunzeln. Es wirkt auf jeden Fall nach und ich möchte nicht wissen, wie es im Kopf des Autors aussieht – wer so schreibt, muss ein paar mehr Hirnwindungen haben, vermute ich. Ich habe ein paar Tage vergehen lassen, bevor ich mich an die Rezension gesetzt habe. Einfach, weil ich nicht wusste, was ich von dem Buch halten soll. Gut? Sehr gut? Doof? Oder doch nur vor allem seltsam? Ich weiß es noch immer nicht so 100% – genau das bringt mich aber zu 4 Sternen. Denn wie gesagt: es wirkt nach, spukt noch in meinem Kopf herum und war letztlich halt doch sehr unterhaltsam. Seltsam, aber wahr. Wem ich es empfehlen würde? Ach, fragt mich doch was Leichteres!

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Veröffentlicht am 25.12.2022

Kinder-Detektive wollen Weihnachten retten

Die drei ??? Kids, 57, Der Weihnachtsdieb
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Justus, Peter und Bob genießen den Schnee in Rocky Beach und toben darin herum. Vor dem Laden im Ort sitzt heute sogar der Weihnachtsmann und lässt sich von den Kindern deren Wünsche ins Ohr flüstern. ...

Justus, Peter und Bob genießen den Schnee in Rocky Beach und toben darin herum. Vor dem Laden im Ort sitzt heute sogar der Weihnachtsmann und lässt sich von den Kindern deren Wünsche ins Ohr flüstern. Doch nicht nur das, auch deren Namen und Adressen notiert sich der Weihnachtsmann. Ist doch auch logisch, muss er an Weihnachten die Geschenke ja schließlich liefern – oder steckt da doch anderes dahinter? Als plötzlich im ganzen Ort die versteckten Weihnachtsgeschenke verschwinden, hecken die drei ??? Justus, Peter und Bob einen Plan aus. Dabei müssen sie zum einen hinter den Weihnachtsdieb kommen, zum anderen aber auch einen Bogen um Skinny Norris, ihren Erzfeind machen.

Die drei ??? Kids ist eine Buchreihe für Kinder von 8 bis 11 Jahren. Das würde ich so auch unterschreiben. Vielleicht gerne auch schon ab 7 Jahren, aber mit spätestens 11 Jahren dürfte Schluss ein, da die Fälle schon sehr einfach und die Auflösung bzw. der Weg dorthin doch eher übertrieben und unrealistisch ist – also doch schon sehr kindlich (zumindest hier in diesem Band 57). Für mich fühlte es sich so an, als würde ich einen Comic in Romanform lesen. Der Schreibstil ist gut zu lesen, die Kapitel kurz, die Schrift groß und aufgelockert durch 31 s/w-Zeichnungen. Was mir gar nicht gefallen hat war, dass man den erwachsenen (!) Dieb völlig ohne Konsequenzen hat davonkommen lassen. So nach dem Motto: wenn Du jetzt brav alle Geschenke wieder zurückgibst, ist alles wieder gut. Das fand ich dann doch zu weichgespült und nicht gut.

Was ich seltsam finde: auf dem Cover sind die drei ??? in Sommerklamotten abgebildet – im Schnee. Die Zeichnungen innen passen dann wieder besser, da haben sie warme Kleidung an. Aber das nur am Rande.

Ansonsten für kleine Leseanfänger, die spannende, einfach Detektivgeschichten mögen, sicher ein schönes Geschenk zu Nikolaus oder für den Adventskalender. Von mir gibt es 3,5 Sterne.

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