Profilbild von Lesezauber_Zeilenreise

Lesezauber_Zeilenreise

Lesejury Star
offline

Lesezauber_Zeilenreise ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lesezauber_Zeilenreise über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2019

Unfassbar spannend und genau so beängstigend!

Blackout. Das ungekürzte Hörspiel
1

Also mal ganz im Ernst: dieses (Hör-)Buch macht Angst! Oder doch zumindest bringt es einen sehr zum Nachdenken! Warum? Weil es kein an den Haaren herbeigezogenes Szenario ist sondern so oder ähnlich sicherlich ...

Also mal ganz im Ernst: dieses (Hör-)Buch macht Angst! Oder doch zumindest bringt es einen sehr zum Nachdenken! Warum? Weil es kein an den Haaren herbeigezogenes Szenario ist sondern so oder ähnlich sicherlich passieren könnte. Nämlich: Angriff auf die Stromnetze Europas und der USA. Mit der Folge, dass überall der Strom ausfällt und mehrere europäische Atomkraftwerke vor der Havarie stehen.

Davon also erzählt "Blackout" von Marc Elsberg, dessen Hörbuch ich über das Bloggerportal Randomhouse hören durfte.

Ganz genau geht es also um den Stromausfall und dessen Folgen, die gelinde gesagt wirklich beängstigend sind! Der Italiener Piero Manzano, ehemaliger Hacker und IT-Spezialist, entdeckt an seinem smarten Stromzähler zu Hause, dass dieser manipuliert wurde, zählt 1 und 1 zusammen und kommt zu dem Ergebnis, dass es sich nicht einfach nur um eine technische Panne sondern um einen Angriff handeln muss. Nach mehreren Anläufen schafft er es, seinen Verdacht und seine Erkenntnisse bei Europol anzubringen, gerät aufgrund seiner Vergangenheit und einiger Ungereimtheiten jedoch bald selbst in Verdacht, einer der Drahtzieher zu sein. Ab sofort ist er also auf der Flucht, gemeinsam mit der amerikanischen Journalistin Lauren Shannon. Beide erleben eine Menge furchtbarer Dinge und ich als Hörer leide da echt mit. Zu all dem kommt noch dazu, dass Piero Manzano noch immer unbedingt weiter hinter die Machenschaften kommen möchte, um die ganz große Katastrophe doch noch zu verhindern. Dafür nimmt er so einiges auf sich.

Es ist ein zumindest am Anfang recht technisches Buch und ich hätte mir das eine oder andere Mal gewünscht, die Printausgabe zu haben und nicht das Hörbuch, damit ich schnell und unkompliziert hätte zurück blättern und diverse Passagen nochmals hätte nachlesen können für ein besseres Verständnis. Aber: dieses ungekürzte Hörspiel ist wirklich der Knaller! Super vertont mit vielen verschiedenen Sprechern (u.a. Dietmar Wunder als Erzähler mit seiner wirklich wunderbar samtigen Stimme und - mein Hörbuchliebling - Christoph Maria Herbst als Europol Kommissar Francois Bollard) und Geräuschen, die die Spannung nochmals zum Höhepunkt treiben. Eine wirklich mehr als gelungene Produktion eines wahnsinnig interessanten Buches! Mein Kompliment.

Das Hörspiel umfasst 3 mp3-CDs mit einer Gesamtspielzeit von sage und schreibe 18 Stunden und 50 Minuten. Da sitzt man also schon eine Weile dran... jede Minute lohnt sich aber, versprochen!

Von mir gibt es für dieses (Hör-)Buch ganz klar 5 von 5 Sternen!
Und für die sensationelle Vertonung als Hörspiel nochmal einen Extra-Stern obendrauf!

Veröffentlicht am 05.09.2019

Unglaublich spannend und intensiv

Die Spiegelreisende 2 - Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast
0

Die Spiegelreisenden-Saga geht weiter. Hier also der 2. Teil rund um Ophelia. Und ich kann nur gleich sagen: GENIAL! Dieser 2. Band knüpft unmittelbar an den 1. an und dieser sollte daher auch unbedingt ...

Die Spiegelreisenden-Saga geht weiter. Hier also der 2. Teil rund um Ophelia. Und ich kann nur gleich sagen: GENIAL! Dieser 2. Band knüpft unmittelbar an den 1. an und dieser sollte daher auch unbedingt vorher gelesen werden. Alles andere würde keinen Sinn ergeben.

Den Inhalt wiederzugeben, ist gar nicht so einfach. Es ist so umfassend, bunt, verwirrend, spektakulär, rasant und vielseitig, das man es gar nicht so einfach zusammenfassen kann.

Auf jeden Fall ist Ophelia nun mit ihrem Verlobten Thorn und ihrer als Anstandsdame fungierenden Tante Roseline in der Himmelsburg, am Hof von Faruk, dem Hausgeist des Pols. Sie ist mit der Situation noch immer nicht glücklich, vermisst ihre Familie, die auf einem anderen Pol lebt und die Beziehung zu Thorn ist auch alles andere als harmonisch oder glücklich. Dennoch steht die arrangierte Hochzeit zwischen den beiden kurz bevor. Doch irgendjemand möchte diese Hochzeit um jeden Preis verhindern. Ophelia erhält Drohbriefe und um sie herum verschwinden bedeutende Persönlichkeiten.

Faruk beauftragt Ophelia sehr zum Entsetzen von Thorn mit der Suche nach den Vermissten. Und nun geht es erst richtig rasant zu. Verschiedene Welten, Intrigen, Angriffe, Drohungen. Und immer mittendrin Ophelia.

Diese Suche bringt sie und Thorn endlich näher. Irgendwo dazwischen "liest" Ophelia Faruks Familienbuch. Lesen bedeutet hier jedoch, dass sie durch Berühren von Gegenständen dessen Geheimnisse offenbart bekommt. Und Faruk, dessen Kindheit/Jugend hier auch wichtiger Bestandteil der Geschichte ist, setzt alles daran, dass sein Buch ihm durch dieses besondere Lesen endlich die Erinnerungslücken schließt und ihm aufzeigt, wer er wirklich ist, woher er kommt, was alles bedeutet.

Letztlich kommt es zu einem wirklich heftigen Showdown und nun betritt sogar Gott die Bühne! Aber mehr verrate ich hier nicht. Nur so viel: LEST DIESE REIHE! Es ist eine wirklich außergewöhnliche Geschichte und von der Autorin in einem wunderbaren Schreibstil erzählt.

Und darüber zu rezensieren ist wie bereits erwähnt ein eher schwieriges Unterfangen, da so viel passiert und jede Kleinigkeit aber wichtig ist.

Von mir gibt es natürlich 5 von 5 Sternen ⭐⭐⭐⭐⭐ und eine ganz klare Leseempfehlung!

Der 3. Teil der Saga ("Das Gedächtnis von Babel") erscheint geplant am 18. November - und ich kann es kaum noch abwarten!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Figuren
  • Originalität
  • Amtosphäre
Veröffentlicht am 23.08.2019

Saukomisch, urbayerisch, perfekte Unterhaltung!

Sau am Brett
0

Ein Bayernkrimi von Oliver Kern, vielstimmig und urbayerisch gelesen von Michael Schwarzmaier. Da ist das Zuhören wirklich eine Freude.

"Sau am Brett" ist der 2. Fall des Hobby-Ermittlers Fellinger. ...

Ein Bayernkrimi von Oliver Kern, vielstimmig und urbayerisch gelesen von Michael Schwarzmaier. Da ist das Zuhören wirklich eine Freude.

"Sau am Brett" ist der 2. Fall des Hobby-Ermittlers Fellinger. Fellinger, seineszeichens Lebensmittelkontrolleur und typisch (oder klischeehaft) "grantelbayerisch", ist gerade beim Löffelmacher-Wirt und bekommt dort quasi direkt vor seiner Nase mit, wie ein Gast tot in seinen Schweinsbraten fällt. Wer ist dieser Mann? Warum wurde er vergiftet (denn das wurde er, wie sich kurz später herausstellt)? Und wer bitteschön ist der Giftmörder? Fellinger, der eigentlich Polizist werden wollte, was aber durch sein krankes Knie nicht möglich war, fühlt sich bemüßigt, in die Ermittlung einzusteigen. Nicht wirklich zur Freude der Polizei im Ort.


Dieses Hörbuch macht echt Spaß! Der Fall ist schön verzwickt und detailreich, die Charaktere wunderbar bayerisch und der Leser (Michael Schwarzmaier) liest so schön und vielstimmig und dialektreich vor, dass es eben NICHT wie vorgelesen klingt sondern wir erzählt. Ich habe das Buch immer auf meinen Fahrten zur und von der Arbeit gelesen und hätte schon so manches Mal gern einfach noch eine Runde gedreht, um weiter zuhören zu können.

Alles in allem kann ich hier wirklich sehr gerne 5 von 5 Sternen geben - mir hat´s gefallen und ich werden mir nun noch den 1. Fellinger-Fall reinziehen und der 3. erscheint auch demnächst.

Es handelt sich bei "Sau am Brett" um Fellinger´s 2. Kriminalfall. Der erste Fall ist "Eiskalter Hund".

Veröffentlicht am 26.07.2019

Unglaublich gut

Dunkelsommer
0

Allein die Tatsache, dass ich dieses 351 Seiten umfassende Buch innerhalb von nicht einmal 2 Tagen gelesen habe, sagt eigentlich schon alles. Dieser schwedische Spannungsroman hat mich wirklich von der ...

Allein die Tatsache, dass ich dieses 351 Seiten umfassende Buch innerhalb von nicht einmal 2 Tagen gelesen habe, sagt eigentlich schon alles. Dieser schwedische Spannungsroman hat mich wirklich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen und war kein einziges Mal langatmig oder flach. Ganz im Gegenteil.

Die Geschichte dreht sich um Lina, Lelles Teenager-Tochter, die eines Tages spurlos verschwindet. Das ist nun 3 Jahre her und dennoch fährt Lelle jeden Sommer die Straße und die Gegend ab, wo Lina zuletzt gesehen wurde immer in der Hoffnung, eine Spur von ihr zu finden und immer in der Überzeugung, dass Lina noch lebt. Sie dreht sich aber auch um Meja, 17 Jahre alt, die mit ihrer alkohol- und psychisch kranken Mutter Silje nach Norrland zieht zu einer von Siljes männlichen Bekanntschaften.

Lelle´s Verzweiflung springt einen förmlich an beim Lesen des Buchs. Stina Jackson bringt sein Leiden, sein Empfinden und seine Verzweiflung wirklich sehr eindringlich zum Ausdruck. Als Leser leidet man da einfach mit und kann ihn so gut verstehen.

Auch Meja´s alles andere als unbeschwertes Leben fühlt man direkt. Ihr Hoffen auf ein besseres Leben, ihre Ängste, ob sie dieses bessere Leben jemals erlangen wird und die damit verbundenen Selbstzweifel.

Im ersten Teil des Buches, welches übrigens nicht in Kapitel unterteilt ist, nimmt man abwechselnd an Lelle´s Leben und an Meja´s Leben teil. Es gibt wie gesagt keine Kapitel, die einzelnen Abschnitte sind jeweils durch ein * voneinander getrennt. Nichtsdestotrotz verliert man als Leser hier keinesfalls den Überblick oder kommt durcheinander. Auch wenn die einzelnen Abschnitte teilweise sehr kurzgehalten sind und man wirklich hin- und herspringt zwischen den beiden Geschichten. Und immer wieder fragt man sich: „wann und warum und wie kommen diese beiden Geschichten, kommen Lelle und Meja zusammen“?

Das passiert im 2. Teil des Buches, welches dann neben Lelle und Meja nun noch eine dritte Geschichte erzählt, nämlich die von Hanna, einem jungen Mädchen, dass 3 Jahre nach Lina´s Verschwinden nun auch vermisst wird. Eigentlich konnte es gar nicht spannender werden, dachte ich, aber doch, das wurde es. Nun überlappen sich diese drei Geschichten, führen zueinander, verbinden sich. Ich möchte nicht spoilern und verrate daher nichts weiter. Nur so viel: es ist wirklich spannend und überaus fesselnd!

Auf der hinteren Umschlagseite steht eine Kritik, und zwar diese hier von Lina Bengtsdotter:
>> Ich liebe einfach alles an diesem Buch. Stina Jackson schaffte es auf großartige Weise, Spannung mit literarischer Tiefe zu verbinden. Es ist wunderschön, gefühlvoll und toll geschrieben. <<
Und genau so ist es! Das trifft den Nagel wirklich auf den Kopf. Das ist nicht einfach nur ein Krimi oder Thriller mit Spannung, sondern es gibt so viel Gefühl in den Geschichten von Lelle und Meja. Ganz wunderbar.

Von mir eine absolute Empfehlung und 5 von 5 Sternen! Höchste Punktzahl also und ich hoffe, dass wir von Stina Jackson noch ganz viele weitere tolle Romane erleben werden.

Veröffentlicht am 26.07.2019

Fesselnd und bedrückend mit überraschenden Wendungen

Das Haus der Verlassenen
0

Eine fiktive Geschichte über die unhaltbaren Zustände in einem Heim für ledige Mütter, die auf wahren Begebenheiten beruht und unglaublich spannend und wendungsreich ist - das ist "Das Haus der Verlassenen" ...

Eine fiktive Geschichte über die unhaltbaren Zustände in einem Heim für ledige Mütter, die auf wahren Begebenheiten beruht und unglaublich spannend und wendungsreich ist - das ist "Das Haus der Verlassenen" von Emily Gunnis, welches ich über das Bloggerportal Randomhouse lesen durfte.

Die junge Ivy wird im Jahr 1956 ungewollt schwanger und von ihrem Stiefvater daraufhin in der St. Margaret´s Heim für ledige Mütter geschickt. Wer jetzt denkt, dass sie sich dort in Ruhe auf ihre Schwangerschaft konzentrieren und auf die Geburt vorbereiten kann, alles über Babypflege lernt und in den allerbesten Händen ist, der irrt sich gewaltig! Das St. Margaret´s ist in kirchlicher Hand und wird geleitet von einem Pater und Nonnen. Die Nonnen sind überaus grausam zu den armen, jungen Mädchen und zwingen diese unter den widrigsten Umständen zu Knochenarbeiten - auch in hochschwangerem Zustand. Es gibt strengste Regeln, deren Einhaltung drakonisch durchgesetzt wird. Prügelstrafen sind an der Tagesordnung. Damit nicht genug: wenn die armen Mädchen entbunden haben, werden deren Babys, sofern sie gesund sind, zur Adoption freigegeben. Und die Mädchen dürfen dann noch immer nicht gehen, sondern müssen die Kosten, die sie durch ihren Aufenthalt im Heim verursacht haben, weiter abarbeiten, wenn die Gebühren nicht direkt von ihnen bezahlt werden können.

Ivy verzweifelt immer mehr und schreibt ihrem Liebsten Briefe, in denen sie ihm die Lage schildert und ihn um Hilfe bittet.

Diese Briefe fallen sechzig Jahre später Samantha (Sam) in der Wohnung ihrer Großmutter Nana in die Hände. Lt. Nana handelt es sich um Briefe, die ihr verstorbener Mann, Sam´s Großvater, in einem alten Schrank gefunden hat (er war Antiquitätenhändler). Fortan gehen die Briefe Sam nicht mehr aus dem Kopf. Da sie Journalistin ist, geht sie der Sache nach und stößt auf viele Geheimnisse, die sich von damals bis in die Gegenwart hineinziehen.

Emily Gunnis schafft es, mich von Seite 1 an bis zum Ende in den Bann der Geschichte zu ziehen. Sie springt zwischen den Zeiten hin und her, erzählt mal die Geschichte von Ivy im Jahr 1956, schwenkt dann in das Jahr 2017, wo man mit Sam gemeinsam auf Spurensuche geht, hüpft in das Jahr 1976 und 1969 und wieder zurück zu Ivy. Das hört sich jetzt vielleicht verwirrend an, ist es aber überhaupt nicht. In den jeweiligen Jahren wird immer ein Teil der Geschichte aus der Sicht eines anderen Protagonisten erzählt und nach und nach fügt sich das alles zu einem Bild, einer einzigen Geschichte zusammen, die es wirklich in sich hat und so manch überraschende Wendung birgt.

Am Anfang habe ich geschrieben, dass das Buch auf wahren Begebenheiten beruht. Zwar ist das St. Margaret´s Heim und die Charaktere im Buch allesamt fiktiv. Aber es beruht auf dem qualvollen physischen und psychischen Missbrauch, dem Frauen u.a. in Irlands Magdalenenheimen ausgesetzt waren.

Wenn ihr wissen wollt, was es damit auf sich hat, schaut euch gern den Artikel hier an: stuttgarter-nachrichten.de/massengrab-fuer-800-kinderleichen-irlands-regierung-laesst-nach-leichen-von-heimkindern-suchen

Wer sich für das Thema interessiert und die englische Sprache beherrscht, kann sich gern auf der folgenden Homepage umsehen, wo es genau um das Thema "Heim für ledige Mütter" geht: www.motherandbabyhomes.com

Von mir absolute 5 von 5 Sternen. Ich hatte das nahezu in einem Rutsch durch, weil man es wirklich nur schwer wieder aus der Hand legen kann. Rundum gelungen und einfach super geschrieben.