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Veröffentlicht am 26.01.2022

Thriller mit Gruseleffekt - packend und Schauer über den Rücken jagend

Der Herzgräber
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Heather hatte zu Lebzeiten keinen guten Draht zu ihrer Mutter – dennoch hätte sie nie damit gerechnet, dass diese Selbstmord begeht. Um sich um den Nachlass und die Beerdigung zu kümmern, kehrt sie in ...

Heather hatte zu Lebzeiten keinen guten Draht zu ihrer Mutter – dennoch hätte sie nie damit gerechnet, dass diese Selbstmord begeht. Um sich um den Nachlass und die Beerdigung zu kümmern, kehrt sie in ihre Heimatstadt zurück und findet beim Aufräumen Briefe von dem berühmtberüchtigten Serienmörder Michael Reave, der eine lebenslange Gefängnisstrafe absitzt. Heather ist entsetzt, reichen diese Briefe doch weit in die Zeit zurück, als ihr Vater noch lebte. Warum schrieb ihre Mutter diesem Mann? Was verbindet sie mit ihm? Als dann aktuell ein Mord geschieht, der den damaligen Morden des „Roten Wolfes“ entsprechen, fasst Heather den Entschluss, der Sache auf den Grund zu gehen. Sie will mit Michael sprechen und so vielleicht herausfinden, was es mit dem mehr als seltsamen Abschiedsbrief ihrer Mutter auf sich hat. Gleichzeitig recherchiert sie gemeinsam mit ihrer Jugendfreundin an dem Ort, an dem damals die bestialischen Morde geschehen sind und an dem Michael Reaves aufgewachsen ist. Währenddessen passieren seltsame Dinge, die mit toten Vögeln und Federn zu tun haben und Heather fühlt sich permanent verfolgt, was sie – eine ehemalige Journalistin – jedoch nicht davon abhält, immer weiter und tiefer in dieses riesengroße Wespennest zu stoßen und damit vielleicht Dinge in Bewegung zu setzen, die besser weiter im Verborgenen geblieben wären.

Ich bin zunächst aufgrund der Beschreibung von einem ziemlich blutigen, brutalen Thriller ausgegangen. Das trifft auch teilweise zu, doch werden die blutrünstigen Einzelheiten nicht in den Vordergrund gerückt. Dafür hatte ich die Freude, einen wirklich düsteren, ein bisschen unheimlichen Psychothriller zu lesen, der mich permanent auf die falsche Fährte gelockt hat. Großartig finde ich den Aufbau des Buches, weil man immer wieder zurück in die Vergangenheit reist, in Michaels Kindheit und Jugend und so ganz viel Hintergrundwissen an die Hand bekommt, das für die komplette Story von großer Bedeutung ist. Michael, der grauenhafte Serienmörder mit dem Künstlernamen Roter Wolf, löste in mir die verschiedensten Gefühle aus: Abscheu, Ekel, Wut, Mitleid, Verständnis und Mitgefühl und war die Figur im Buch, die mir am besten gefallen hat. Heather entlockt mir nur ein „so eine unsympathische Pute“. Ich mag sie einfach nicht, weder ihren Charakter, noch sonst etwas an ihr. Sie erfüllt damit ein bisschen das Klischee der verabscheuungswürdigen Sensationsjournalisten – was sicher auch so gewollt ist. Wenn ja: gut gelungen! Ich mag sie wirklich überhaupt nicht!
Der Spannungsbogen war jederzeit ganz weit oben, ich wurde durch die eine oder andere Wende schön aufs Glatteis geführt, es gab viele leicht unheimliche Szenen und der sehr gute, bildhafte und fesselnde Schreibstil macht aus diesem Buch ein fingernägelgefährdendes, atomsphärisches Leseerlebnis. Das Ende war für meinen Geschmack ein bisschen zu hollywoodlike, also ein bisschen zu übertrieben. Nichtsdestotrotz ist das ein Buch, das ich mir gut als Verfilmung vorstellen kann… ein Film, den ich dann keinesfalls im Dunkeln alleine ansehen würde – ich oller Schisshase.

Meine Wertung: sehr gute 4 von 5 – fesselnde, unheimliche, atmosphärische Unterhaltung mit tollen Twists und packendem Aufbau.

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Veröffentlicht am 24.01.2022

Kleine Episoden zur Frage: was bedeutet Zuhause? Wo gehöre ich hin?

Der kleine Buddha auf der Reise nach Hause
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Der kleine Buddha liebt es, unter seinem Bodhi Baum zu sitzen und zu meditieren. Doch er liebt es auch, auf Reisen zu sein, fremde Orte zu entdecken und vor allem, Menschen zu treffen und mit ihnen einen ...

Der kleine Buddha liebt es, unter seinem Bodhi Baum zu sitzen und zu meditieren. Doch er liebt es auch, auf Reisen zu sein, fremde Orte zu entdecken und vor allem, Menschen zu treffen und mit ihnen einen Teil seiner Zeit zu verbringen. So macht er sich auf die Reise und möchte der Frage nachgehen, was eigentlich Zuhause für jeden bedeutet. Unterwegs trifft er eine alte Erfinderin, ein frisch verheiratetes Paar, eine Gewürzhändlerin, einen Schifffahrer, einen alten, sterbenden Mann, eine Autorin, eine Wirtsfrau. Mit jedem dieser Menschen verbringt er einige Zeit, führt Gespräche und von jedem bekommt er auf die Fragen: „Was ist für dich Zuhause“ eine andere Antwort. Und alle sind richtig. So kommt der Buddha zu dem Schluss, dass Zuhause für jeden etwas anderes ist und doch auch für jeden dasselbe: nämlich das Zuhause in sich selbst.

Es ist der 5. Teil der Reihe rund um den Kleinen Buddha und ich kenne dir Vorbände nicht. Das ist aber nicht schlimm, ich hatte nicht das Gefühl, nicht klar zu kommen oder etwas verpasst zu haben. Letztlich handelt es sich hier um eine Aneinanderreihung kleiner Episoden, Erlebnisse des Kleinen Buddha mit den Menschen auf seinem Weg. Diese sind nett und liebenswert und sicher auch lesenswert. Leichte Unterhaltung mit philosophischem Touch in einem Schreibstil, der sehr einfach daherkommt und für jeden leicht verständlich ist. Ich würde dieses Buch als guten Einstieg in die Philosophie des Buddhismus sehen, um mal einen allersten kleinen Blick dafür zu bekommen. Wer schon andere Bücher zu dem Thema gelesen hat, wird hier nichts neues entdecken. Wer sich einfach nur kurzweilig unterhalten möchte und sich womöglich sogar zum ersten Mal mit Buddhismus beschäftigen möchte, dem sei Der kleine Buddha ans Herz gelegt.

Für mich persönlich ist die Story zwar nett und liebenswert und warmherzig, doch auch irgendwie sehr weichgespült und einfach gestrickt. Liegt vielleicht daran, dass ich mit den Büchern der Katze des Dalai Lama verwöhnt bin, die für mich einfach immer noch unschlagbar sind. Meine Wertung daher: 3 gute Sterne.

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Veröffentlicht am 22.01.2022

Mutige Nager mit großem Herz, denen Freundschaft über alles geht – pfiffig und herzerfrischend

Die Muskeltiere und die große Käseverschwörung
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Der verfressene Picandou landet unfreiwillig in einem Auto volle Camemberts Richtung Paris. Klar, dass die anderen Muskeltiere ihn nicht im Stich lassen und so fahren sie kurzerhand mit, um ihm beizustehen. ...

Der verfressene Picandou landet unfreiwillig in einem Auto volle Camemberts Richtung Paris. Klar, dass die anderen Muskeltiere ihn nicht im Stich lassen und so fahren sie kurzerhand mit, um ihm beizustehen. In Paris, in der Käsemacherei von Monsieur Albert angekommen, treffen sie auf Mäusedame Filou mit den niedlichsten rosa Öhrchen. Filou lebt bei Albert und sein Wohlergehen liegt ihr sehr am Herzen. Als ein großer Billigkäse-Fabrikant Alberts Käserei sabotiert und ihn aus dem Käsegeschäft vertreiben möchte, greifen die Muskeltiere ein. Sie wollen Albert helfen – aber natürlich auch Filou. Doch das ist gar nicht so einfach, lauern in der Nachbarschaft doch diese fiesen Schwarzfußratten mit ihrer herrischen Chefin Mylady de Winter sowie der beängstigende Kater Kardinal. Während sie alle also überlegen, wie man hier am besten vorgeht, schreitet Hamster Bertram, der sich ein bisschen in Filou verliebt hat, direkt beherzt zur Tat. Doch was können so kleine Muskeltiere schon gegen diese Menschen ausrichten? Und noch eine drängende Frage: wie kommen die vier bitte wieder zurück nach Hamburg?

Also dieses Buch und ich – das war Liebe auf den ersten Blick! Dieses wunderschöne Cover, diese vielen großen und kleineren Zeichnungen, die pfiffige Story mit diesen liebenswerten kleinen Helden! Zum Verlieben! Die vier Muskeltiere sind so herrlich beschrieben, jeder mit seinem ihm eigenen Charakter inkl. Macken und liebenswerten Eigenschaften. Allein die Namen: Picandou St. Albrait Camembert, Gruyère Réserve, Pommes de Terre und Bertram von Backenbart. Es ist herzerfrischend, wie die vier füreinander einstehen, wie sehr sie sich mögen und welches große Gerechtigkeitsherz in ihren kleinen Brüsten schlägt. Die Story selbst ist spannend und man fiebert tatsächlich mit den kleinen Pelznagern mit – und auch mit Albert. Hier spürt man auf jeder Seite die Liebe, die in Story und Zeichnungen steckt. Das ist wie ein Funken, der auf einen überspringt und der das Lesen zu einem herzerwärmenden Erlebnis macht. Lachen, Schmunzeln und Spannung inklusive. Der Schreibstil ist herrlich humorvoll, knackig und warmherzig, dabei aber auch sehr fesselnd und einfach richtig gut zu lesen.

Die große Käseverschwörung ist Teil 5 der Muskeltier-Reihe zum Vorlesen. Und wie könnte es anders sein: die Teile 1-4 sind jetzt auch schon bei mir eingezogen. Das Muskeltier-Fieber hat mich gepackt. Ich möchte mehr von den kleinen Nagern, denen Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Mitgefühl wichtiger sind als alles andere. Daher gibt es von mir natürlich die vollen 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 21.01.2022

Mitreißende Fantasy in fesselnder Umgebung – eine (Lese-)Reise in eine andere Welt

Helles Land
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Die Lichteiche blüht nur alle ca. 300 Jahre und bringt dann 12 Samen hervor. Diese Sprösslinge wachsen rasend schnell und sind für das Refugium überlebenswichtig, weil deren Blätterdächer die zerstörerische ...

Die Lichteiche blüht nur alle ca. 300 Jahre und bringt dann 12 Samen hervor. Diese Sprösslinge wachsen rasend schnell und sind für das Refugium überlebenswichtig, weil deren Blätterdächer die zerstörerische Kraft der zwei Sonnen filtern. Ohne diesen Schutz kann es kein Überleben geben. Clay, 38 Jahre alt, dem Dorf der Schirmer angehörend, ist die Erwählte des Heiligen Baumes. Sie und ihre Schülerin Camille sind die einzigen, die den Standort dieses überlebenswichtigen Baumes kennen. Eines Tages kommt eine Delegation der reichen Türmer zum alljährlichen Besuch und plötzlich verschwinden Parrett (Clays Gefährte) und Sir Osk (ein hochrangiger Türmer). Wurden sie entführt? Womöglich von den Savannah Dwellern (Wüstenbewohner)? Mit welchem Ziel? Clay macht sich auf die Suche nach Parrett, begleitet von Camillie. Unterwegs stoßen sie auf Avem – eine Obediantin (gentechnisch im Labor gezüchtete Hilfskraft der Türmer). Anfängliche Skepsis wandelt sich bald in Vertrauen und Freundschaft. Die drei treffen in Savannah auf Jonn, der ihnen zwar hilft, aber doch auch etwas zu verbergen hat - und auf viele Gefahren und Tücken. Letztlich kommen sie hinter die Verschwörung, die hinter allem steckt und wollen diese bekämpfen – zum Wohle aller Lebewesen im Refugium.

Wald, Wüste, Stadt – hier wird eine Welt mit absolut gegensätzlichen Lebensgrundlagen gezeichnet, was sehr fesselnd ist. Sämtliche Schauplätze werden detailreich beschrieben, ich habe mich zeitweise richtiggehend hineinversetzt gefühlt. Die fremden Pflanzen und Tiere, die unterschiedlichen Lebensformen, die Gaben der Schirmer (mit Pflanzen oder Tieren kommunizieren) und deren achtsame, wunderbar sanfte Lebensweise, die ruppige Art der Svannah Dweller, die täglich ums Überleben kämpfen, die eher misstrauischen, egoistischen Türmer in ihrer Riesenstadt. All das sowie das Setting und die einzelnen Charaktere sind so bildhaft und greifbar und haben echte Sogwirkung. Die spannende Story tut das ihre dazu. Es geht um Machtgier, um Reich und Arm, um Vertrauen, um Unterdrückung und um den Schutz der Natur. Verpackt in eine echt fesselnde Fantasystory mit tollen Ideen.

Was mir sehr gut gefallen hat ist, dass die Hauptfigur, Clay, eine 38jährige gestandene Frau ist und kein super junges Ding, dass zu Heldin avanciert. In meinem Herz haben sich vor allem die süße Obediantin Avem mit ihren großen Händen und jeweils 7 Fingern verwurzelt und auch Lady Dench, die resolute, wunderbar gezeichnete ältere Türmerin mit ihrer polternden Art und ihrem großen Herzen. Überhaupt: alle Charaktere sind so detailliert beschrieben und machen es einem daher leicht, mit ihnen mitzufiebern.

Der Anfang war für meinen Geschmack ein bisschen zu langatmig und hätte gern knackiger sein können. Doch dann geht es in die Vollen und es wird sehr spannend und mitreißend. Daher vergebe ich sehr gute 4,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 20.01.2022

Gelungener Einstieg in die Welt der Finanzen - oder: Vermögensaufbau für Dummies

Das einzige Buch, das Du über Finanzen lesen solltest
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Wer sich – wie ich – in der komplizierten Welt der Finanzmärkte nicht auskennt, sein Geld aber dennoch nicht einfach in die Hände Dritter legen, sondern mehr Eigenverantwortung übernehmen möchte, für den ...

Wer sich – wie ich – in der komplizierten Welt der Finanzmärkte nicht auskennt, sein Geld aber dennoch nicht einfach in die Hände Dritter legen, sondern mehr Eigenverantwortung übernehmen möchte, für den sei dieses Buch sehr ans Herz gelegt. Zunächst gibt es so einen kleinen Rundumschlag über die gängigsten, finanziellen Denkfehler. Hier ist u.a. die Rente ein Thema sowie die Zinsen. Dann bekommt man praktische Tipps, um sich einen Überblick über die eigenen Finanzen zu verschaffen und sogar ein kleiner Exkurs über nötige und unnötige Versicherungen. Es wird auf die verschiedenen Geldanlagen (Sparbuch, Tagesgeld, Lebensversicherung, Bausparvertrag, Immobilien, Aktien, Fonds) eingegangen, sowie auf deren Vor- und Nachteile, Risiken und Chancen. Wer jetzt denkt: puh, das ist aber eine trockene Angelegenheit. Weit gefehlt! Dank des lockeren, sehr informativen und super verständlichen Schreibstils liest sich alles wie von selbst und der eine oder andere Aha-Effekt ist auch sicher. Dann geht’s ans Eingemacht, besser gesagt an die Praxis: In vier Schritten zum eigenen Investment. Hier wird es jetzt richtig interessant und ich erfahre so viel über die Anlage eines Portfolios, über ETFs (börsengehandelte Indexfonds) und über so viel mehr. Alles so anschaulich und super verständlich erklärt, dass es eine Freude ist und in mir sofort den Wunsch geweckt hat, am liebsten sofort loszulegen. Man erhält so viele praktische Tipps und perfekte Erläuterungen der verschiedenen ETFs, so dass man am Ende zwar sicher kein perfekter Experte ist, aber doch auf jeden Fall eine ganze Menge mehr weiß als vorher und sogar richtig was damit anfangen kann.

Für mich sicher eins der besten, weil praktikabelsten Sachbücher, die ich bisher gelesen habe. Verständlich, keinesfalls trocken oder langweilig oder zu theoretisch, sehr praxisorientiert und mit vielen Tipps und Infos rund um die eigene Finanzoptimierung.

Eine ganz klare Empfehlung und volle 5 Sterne.
Ich werde in Kürze mein Wertportfolio in Angriff nehmen. Bisher kümmert sich mein Mann um diese Dinge und er freut sich schon drauf, wenn ich da jetzt auch selbst tätig werde. Zu diesem Zweck habe ich mein Buch mit vielen Zettelchen gespickt und dient dadurch als wichtiges Nachschlagewerk und wertvolle Arbeitshilfe.

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