Ein Bilderbuch über „Alleinerziehende“? Nicht wirklich – dennoch sehr spaßig und süß, mit richtig schönen Zeichnungen
Mops und Fidel suchen ihren PapaMops und Fidel, zwei kleine, etwas freche Wildscheinjungen finden mal wieder: Mama nervt mit ihrer Strenge – vielleicht sollten sie doch lieber bei ihrem Papa wohnen? Und schon machen die zwei Naseweise ...
Mops und Fidel, zwei kleine, etwas freche Wildscheinjungen finden mal wieder: Mama nervt mit ihrer Strenge – vielleicht sollten sie doch lieber bei ihrem Papa wohnen? Und schon machen die zwei Naseweise sich auf die Suche. Obwohl sie doch gar nicht wissen, wie ihr Papa überhaupt aussieht. Aber da sie selbst Streifen haben, muss Papa das ja auch haben. So fragen sie erst ein Streifenhörnchen und dann eine „Rehdame“, ob sie ihr Papa sind. Natürlich nicht. Also: das mit den Streifen war wohl nix. Aber sie sind ja WILDschweine, also muss Papa WILD sein – was sie zu einem wilden Bären bringt, der doch bestimmt jetzt aber ihr Papa ist. Doch der macht ihnen dann doch eher Angst und sagt auch, dass er ganz bestimmt nicht ihr Papa ist. Letztlich treffen sie dann aber doch auf ihren Papa. Mama, die die beiden überall verzweifelt gesucht hat, stößt auch dazu und so ist die Familie wieder vereint.
Das Buch ist als lustiges Bilderbuch zum Thema „alleinerziehend“ deklariert. Doch letztlich ist es das nicht – oder nur bedingt. Man erfährt nicht, warum der Papa nicht bei der Familie lebt und am Ende ist die Familie ja dann doch wieder zusammen. Das Thema „alleinerziehend“ ist also eigentlich nicht wirklich Thema. Da dem Leser der jetzt plötzlich wieder aufgetauchte Papa einfach so ohne Erklärung vor den Latz geknallt wird und dann alles Friede, Freude, Eierkuchen ist bei Familie Wildschwein, stört mich ein bisschen. Es fühlt sich nicht richtig an, mir fehlen hier Erklärungen.
Doch letztlich ist das vielleicht auch nur das Verkopfte von uns Erwachsenen. Wir denken zu viel über alles nach. Alles in allem ist es nämlich ein wirklich lustiges, wunderschön gezeichnetes Bilderbuch. Die Zeichnungen nehmen immer die ganze Seite oder sogar Doppelseite ein, sind herzallerliebst und detailreich und untermalen die Geschichte ganz wunderbar. Der Text ist kurz und einfach und sehr witzig und daher perfekt zum Vorlesen. Mops und Fidel sind zwei freche „mopsfidele“ Jungwildschweine, deren unbedarfte Suche nach ihrem Papa mich hat schmunzeln lassen.
Ein Bilderbuch, das super geeignet ist zum Vorlesen und zum gemeinsamen Betrachten. Es gibt viel zu entdecken im Wald (so sieht man auf einigen Bildern ganz im Hintergrund den Papa der beiden, der sie bei ihrer Suche beobachtet) und die Zielgruppe stößt sich auch sicher nicht dem für einen Erwachsenen eher unbefriedigenden, sehr einfachen Happy-End.
Fazit: lustig, kurzweilig, spannend und wunderschön illustriert. Ein sehr hübsches Kinder-Bilderbuch – daher auch gerne 4 von 5 Sternen.
Die ausführliche Rezension inkl. Leseprobe findet ihr in meinem Blog LESEZAUBER_ZEILENREISE: https://lesezauberzeilenreise.blogspot.com/2021/04/mops-und-fidel-suchen-ihren-papa-von.html