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Veröffentlicht am 06.08.2020

Theoretisch, trocken, kompliziert – nichts für Otto-Normal-Verbraucher

Die Welt mit anderen Augen sehen
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Wir sind es gewohnt, den Erkenntnissen der Naturwissenschaften zu trauen. Diese lehren uns, dualistisch und in Abgrenzungen zu denken: Entweder es gibt das eine, oder das andere. Entweder es gilt dieses, ...

Wir sind es gewohnt, den Erkenntnissen der Naturwissenschaften zu trauen. Diese lehren uns, dualistisch und in Abgrenzungen zu denken: Entweder es gibt das eine, oder das andere. Entweder es gilt dieses, oder jenes - doch auf keinen Fall beides zugleich. Was aber, wenn Naturwissenschaften und Philosophie auch noch andere Möglichkeiten bieten? An sechs spannenden Beispielen zeigt der Autor, was passiert, wenn man den Blickwinkel ein wenig ändert und das Wissen der Naturwissenschaften neu sortiert. Die Belohnung: Eine moderne Sicht auf das Leben und den Kosmos. Religiös offen, spirituell tief und wahrhaft beglückend.

Also gleich mal vorweg: das Buch ist nicht leicht zu lesen. Und: ich hatte gänzlich andere Erwartungen an das Buch. Aber das ist ja mein persönliches "Pech".

Es ist eingeteilt in 6 Challenges:
1. Challenge: Raum und Zeit
2. Challenge: Sein und Werden
3. Challenge: Gut und Böse
4. Challenge: Hund und Ei
5. Challenge: Schöpfer und Schöpfung
6. Challenge: Liebe und Verständnis.

Und eine Herausforderung ist das absolut, was da so drinsteht. Aber nicht in dem Sinn, den ich erwartet hätte, sondern weil es sehr theoretisch und trocken geschrieben ist. Der Autor bezieht sich ständig auf Philosophen und Physiker vergangener Epochen (Newton, Einstein, Clarke, Kant, Heraklit,...) und zitiert diese. Man kann sich vorstellen, dass deren geistige Ergüsse sicher genial, für heutige "Ohren" jedoch extrem unverständlich sind - damals hat man sich einfach anders ausgedrückt. Teilweise versucht er dann, diese zu erklären, teilweise bleibt es aber auch einfach so stehen. Nach dem Motto: selbsterklärend. Was es eben nicht immer ist. Dieses Buch hat im Anhang die sog. Anmerkungen, also die Erklärungen, die im Laufe des Buches an den verschiedenen Stellen mit fortlaufenden Zahlen nummeriert sind. Dieses 184 Seiten (nur die Seiten, die tatsächlich das Buch zum Inhalt haben, Anhänge etc. sind hier nicht mit reingezählt) schmale Buch hat sage und schreibe fünfeinhalb Seiten winzig beschriebene Anmerkungen - 140 an der Zahl! Es besteht also quasi aus zitierten Dingen aus vergangenen Zeiten.

Beglückend, wie im Klappentext beschrieben, ist das Buch nicht für mich gewesen. Eher sehr anstrengend. Zum einen, weil alles sehr kompliziert geschrieben ist. Zum anderen wegen der erklärenden Bilder, unter denen ich mir einfach nichts vorstellen konnte. Ich liebe Sachbücher wirklich. Doch sie sollten meiner Meinung nach für die Allgemeinheit geschrieben werden und nicht für Fachspezialisten. Denn in dem Fall sollten sie unter Fachliteratur laufen. Ein gutes Sachbuch hat zum Ziel, aufzuklären, zu erklären. Es sollte also allgemeinverständlich geschrieben sein und dabei immer wieder Aha!-Erlebnisse auslösen, es schaffen, zu begeistern und den Leser fesseln. All das trifft auf "Die Welt mit anderen Augen sehen" nicht zu. Vielleicht öffnet es mir die Augen nicht, weil ich ohnehin nicht in Schwarz-Weiß denke (es war mir schon immer klar, dass ein kein Gut ohne ein Böse geben kann bzw. umgekehrt). Die Beispiele im Buch sind mir einfach zu extrem, die Versuche, Raum und Zeit, Lichtgeschwindigkeit und die Relativitätstheorie zu erklären scheitern meiner Meinung nach an der Komplexität dieser Themen und haben mir eher einige Knoten in den Hirnwindungen verursacht, als aufzuklären.

Kurz: es ist für meinen Geschmack viel zu theoretisch und kompliziert geschrieben und damit nahezu nur für Philosophen, Physiker oder an diesen Themen extrem Interessierte mit viel Vorkenntnissen geeignet. Schade. Ich dachte wirklich, ich würde die Welt danach ein wenig mit anderen Augen sehen - das schafft ein Achtsamkeitsratgeber jedoch weitaus besser.

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Veröffentlicht am 04.08.2020

Insekten erkennen und kennen lernen – ein tolles kleines Nachschlagewerk

Bei Dir summts wohl
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Insekten sind spannend und sie brauchen unseren Schutz. Dieses Buch wirft den Blick auf die besonders faszinierenden Seiten des Insektenlebens. Wie verhalten sie sich? Wie vermehren sie sich? Wie sehen ...

Insekten sind spannend und sie brauchen unseren Schutz. Dieses Buch wirft den Blick auf die besonders faszinierenden Seiten des Insektenlebens. Wie verhalten sie sich? Wie vermehren sie sich? Wie sehen ihre Jagdstrategien aus? Bärbel Oftring erklärt alles Wissenswerte zu 200 Insektenarten. Detaillierte Fotos zeigen nicht nur die Entwicklungsstadien und wichtige Bestimmungsmerkmale, sondern auch erstaunliche Szenen der Flugkünstler bei der Jagd. Außerdem findet man hier viele Tipps, wie man einzelnen Arten helfen und schützen kann. Ein etwas anderer Naturführer – für alle Insektenfreunde und solche, die es werden wollen.

Das Buch ist sehr gut aufgemacht und eingeteilt. Jedes Insekt hat Symbole zugeteilt, anhand derer man schnell einen Überblick über Größe und Lebensweise erhält (Einzelgänger oder staatenbildend, nützlich oder reine Nahrungstiere für andere,…). Unterteilt ist das Buch in 3 Kapitel: braune und schwarze Insekten, schwarz-gelbe und schwarz-rote Insekten, bunte und weiße Insekten. Dadurch findet man sehr schnell das Insekt, das man vielleicht gerade gesehen hat und nun mehr darüber wissen möchte. Es sind alle möglichen Insekten vertreten, aber keine Exoten, sondern zumeist diejenigen, die man bei uns in Feld, Wald, Wiese und Garten antrifft. Die Beschreibungen sind sehr interessant, ich erfahre viel über die Lebensweise, die Fortpflanzung und was ich tun kann, um die nützlichen Insekten bei mir im Garten anzusiedeln. Schön finde ich auch die hintere Umschlagseite mit der Top 10 der besten Gärtnerfreunde. Hier sehe ich sofort, welche Insekten ich für den Pflanzenschutz fördern sollte.

Wunderbar aufgemacht, toll eingeteilt, Informationen auf den Punkt gebracht (nicht zu viel, nicht zu wenig), perfekte, detailgetreue Fotos. Ein kleiner Schatz voller nützlichem und interessantem Wissen über unsere krabbelnden, fliegenden, hüpfenden Mitgeschöpfe.

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Veröffentlicht am 03.08.2020

Eine bayerische Wuchtbrumme ermittelt – Auftakt zur saukomischen Tante Poldi-Reihe

Tante Poldi und die sizilianischen Löwen
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Meerblick. Sonne. Ruhe. Mehr will Poldi nicht, als sie kurz nach ihrem sechzigsten Geburtstag von München nach Sizilien zieht. Aber dann verschwindet Valentino, der Poldi in Haus und Garten ausgeholfen ...

Meerblick. Sonne. Ruhe. Mehr will Poldi nicht, als sie kurz nach ihrem sechzigsten Geburtstag von München nach Sizilien zieht. Aber dann verschwindet Valentino, der Poldi in Haus und Garten ausgeholfen hat, spurlos. Ist er etwa in die Fänge der Mafia geraten? Poldi macht sich auf die Suche - und kreuzt dabei schon bald den Weg des attraktiven Commissario Montana. Der will zwar nicht, dass Poldi ihre Nase in den Fall steckt, aber wenn ein bayerischer Vulkan erst mal ausbricht, ist er kaum zu stoppen.

Dieses Hörbuch wurde mit dem Deutschen Hörbuchpreis 2016 ausgezeichnet – und ich kann nur sagen: zu Recht! Tante Poldi und die ganze Familie hat sich nahezu sofort in mein Herz geschlichen und mich mehrfach zum Lachen gebracht. Poldi, über 60, die sich eigentlich am Meer gepflegt totsaufen möchte, um ihrem bisherigen, nicht gerade wonnigem Leben ein feuchtfröhliches Ende zu setzen, ist einfach eine Wucht! Sie säuft wie ein Loch, raucht zu viel, hat Übergewicht und liebt die Männer – besonders die in Uniform. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund (als sie den Tod trifft, sagt sie zu ihm: „Am Arsch lecken kannst du mich! Kreuzweise, mit Senf und Blasmusik!“), hat eigentlich immer das letzte Wort und ist trotzdem einfach charmant.

Der Krimifall an und für sich ist spannend und wendungsreich. Die Charaktere sind einmalige spitze – jeder einzelne. Es gibt so viel zu Lachen, Poldi ist einfach eine Naturgewalt, der man sich nicht entziehen kann.

Philipp Moog, der Sprecher, hat das Buch genial vertont… jeder Charakter hat seine eigene Stimme, sein eigenes Temperament – man sieht sie alle förmlich vor sich und kann deren aktuelle Stimmung/Gefühlslage spüren. Ganz große Klasse!

Ich freue mich sehr auf die nächsten Tante-Poldi-Fälle… das hier war nämlich nur der Auftakt der Reihe.

Jalecktsmiamarsch!

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Veröffentlicht am 28.07.2020

Naturschutz kindgerecht und magisch verpackt – Hups-lapa-lups!

Klara Katastrofee und das große Feen-Schlamassel (Klara Katastrofee 1)
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Klara ist eine echte Fee – na ja, fast. Denn echte Feen können sehr gut zaubern, und da hapert es bei Klara. Jedes Mal, wenn sie ihren Feenzauber einsetzt, geht irgendetwas schief. Im Glitzerwald Amrien ...

Klara ist eine echte Fee – na ja, fast. Denn echte Feen können sehr gut zaubern, und da hapert es bei Klara. Jedes Mal, wenn sie ihren Feenzauber einsetzt, geht irgendetwas schief. Im Glitzerwald Amrien lachen schon alle über Klara und nennen sie „Katastrofee“. Doch dann wird Klara von dem Menschenjungen Oskar entdeckt und ein spannendes Abenteuer nimmt seinen Lauf. Denn mit ihrer Feenmagie wirbelt Klara die Menschenwelt gehörig durcheinander.

Ein so zuckersüßes Buch: spannende Geschichte, tolle Charaktere, wunderschöne Illustrationen! Klara ist ein bisschen chaotisch und einfach bezaubernd liebenswert. Sie weiß, dass sie nicht so perfekt ist wie die anderen, nimmt das aber gelassen und – trotz ihrer sonstigen kleinen Unsicherheiten – sehr selbstbewusst. „So (wie Violetta) würde ich auch gerne mal aussehen!, dachte Klara. Aber dann verwarf sie den Gedanken ganz schnell, denn eigentlich mochte sie, wie sie aussah.“

Oscar ist ein schlauer, sehr sympathischer Junge und einer, den man sich als Freund nur wünschen kann. Leider wird er von Mitschülern wegen seines Silberblickes gehänselt. Nichtsdestotrotz behauptet er sich und ist einfach sehr liebenswert.

Es geht um Natur- und Tierschutz, um Freundschaft, Zusammenhalt und Mut, aber auch um Selbstbewusstsein und Gehänseltwerden. Die Autorin ist dabei aber keineswegs belehrend, sondern verpackt diese wichtigen Themen in eine wirklich zauberhafte, sehr goldige Geschichte. Die Zeichnungen im Buch passen perfekt dazu und sind farbenfroh, detailreich und wunderschön. Erstleser (und auch die junggebliebenen Schon-länger-Leser) haben somit auf allen Seiten viel zu sehen und zu entdecken. Da kommt keine Langeweile auf. Die einzelnen Kapitel sind nicht so lang, so dass man die Kinder beim Lesen/Vorlesen locker bei der Stange halten kann.

Ein rundum gelungenes und richtig schönes Buch für kleine Abenteurer und Zauberfans – perfekt für Erstleser und zum gemeinsamen Lesen/Vorlesen.

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Veröffentlicht am 28.07.2020

Teil 2 der Hulda-Trilogie – ein spannender Fall und eine Reise zurück in Huldas Vergangenheit

INSEL
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Vier Freunde auf einer entlegenen Insel, aber nur drei kehren zurück.
Hulda Hermannsdóttir, Kommissarin bei der Polizei Reykjavík, ist auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und wird zu einer abgelegenen Insel ...

Vier Freunde auf einer entlegenen Insel, aber nur drei kehren zurück.
Hulda Hermannsdóttir, Kommissarin bei der Polizei Reykjavík, ist auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und wird zu einer abgelegenen Insel geschickt. Was ist dort in dem Haus geschehen, das von der Bevölkerung als das isolierteste Haus Islands bezeichnet wird? Huldas Ermittlungen kreuzen Vergangenheit und Gegenwart – und plötzlich ist sie einem Mörder auf der Spur, der möglicherweise nicht nur ein Leben auf dem Gewissen hat.

Wie auch in Teil 1 ist Hulda eher eine zurückhaltende und leise Protagonistin. Das ist es aber gerade, was diesen Thriller ausmacht. Er spielt 15 Jahre vor Teil 1 und Hulda steht mitten im Berufsleben. Sie hat in dem eher männerdominierten Polizeiberuf keinen leichten Stand und fühlt sich oft ungerecht behandelt. Nichtsdestotrotz oder gerade deswegen stürzt sie sich mit Volldampf auf den Fall der toten jungen Frau auf der einsamen Insel. Klara, die mit ihren Freunden ein Wochenende zum Gedenken an den Tod der 10 Jahre zuvor ermordeten Freundin Katla verbringt, wird tot unter den Klippen gefunden. Ein Unfall? Selbstmord? Oder doch Mord? So nach und nach kommen die Zusammenhänge zwischen dem Mord damals und dem Fall jetzt zu Tage.

Die Spannungen zwischen den vier Freunden, das viele Ungesagte und die traumatischen Erlebnisse vor 10 Jahren werden ruhig, aber eindringlich beschrieben. Ragnar Jónasson schafft es, mit Emotionen statt mit Action und viel Lärm eine wunderbar packende Spannung aufzubauen und zu halten. Es ist schön, nochmal ein bisschen mehr über Hulda zu erfahren und die Tatsache, dass die Trilogie rückwärts aufgebaut ist – also von der Gegenwart in die Vergangenheit spielt – ist einfach brillant. Mir haben auch die Beschreibungen der Landschaften sehr gut gefallen: kalt, abgeschieden, naturgewaltig und sehr beeindruckend.

Teil 3 ist jetzt natürlich ein MUSS für mich – logisch! Hulda rules!

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