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Veröffentlicht am 27.11.2019

Die Fortsetzung der Pest-Saga, die Teil 1 sogar noch übertrifft

In der Mitte der Nacht
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"In der Mitte der Nacht", der 2. Band der sog. "Pest-Saga" von Minette Walters, ist tatsächlich - wie ich finde - noch besser als der Vorgänger "Die letzte Stunde".

Kurze Zusammenfassung:
September 1348: ...

"In der Mitte der Nacht", der 2. Band der sog. "Pest-Saga" von Minette Walters, ist tatsächlich - wie ich finde - noch besser als der Vorgänger "Die letzte Stunde".

Kurze Zusammenfassung:
September 1348: Seit Monaten wütet die Pest in Südengland. Lady Anne of Develish ist es gelungen, ihre Schutzbefohlenen in Sicherheit zu bringen. Doch die Versorgung wird mit der Zeit immer schwieriger. Ihr geliebter Verwalter Thaddeus ist losgezogen, um Vorräte zu beschaffen und weitere Überlebende zu retten. Da er als Bastard eines Leibeigenen über keinerlei Einfluss verfügt, nennt er sich mit Lady Annes Billigung kurzerhand »Milord of Athelstan«. Eine hochgefährliche Strategie: Auf eine derartige Titelanmaßung steht nichts anderes als der Tod. Der Plan geht gut, bis Hugh de Courtesmain auftaucht, der neidzerfressene ehemalige Verwalter von Develish. Thaddeus wird gefangengenommen und verhört. Wird Lady Anne ihn retten können, bevor er – und mit ihm die Gesellschaft von Develish – verloren ist?
(Quelle: Randomhouse Verlag)

Dieser Band 2 knüpft wirklich völlig nahtlos an das Ende von Band 1 an und daher kann ich absolut sagen, dass es unerlässlich ist, Band 1 auch gelesen zu haben, bevor man dieses Buch hier zu Hand nimmt. Beide bauen unmittelbar aufeinander auf und man muss schlicht die Handlungen im ersten Teil wissen, um hier überhaupt auch nur ansatzweise folgen zu können.

Im ersten Teil fehlte mir so ein bisschen der Tiefgang bzw. die "Gefühlsauslösung" der Protagonisten. Mich hat keiner von ihnen irgendwie tiefer berührt - weder positiv noch negativ. Hier ganz anders. Ich habe wirklich miterlebt, was Lady Anne und Thaddeus erlebt haben und war mittendrin im Geschehen. Ganz besonders fand ich diesmal die jungen Männer, die bei Thaddeus in Gefolgschaft sind, die Söhne der Bauern aus Develish. Man konnte direkt miterleben, wie durch ihre Erlebnisse außerhalb von Develish aus den kindlichen Jungen junge Erwachsene mit viel Verantwortungsgefühl wurden und wie sie innerlich wuchsen. Ganz toll beschrieben von Minette Walters. Ich habe jeden von ihnen in mein Herz geschlossen. Und diesmal auch Thaddeus selbst. Er ist einfach gut! Und Hugh de Courtesmain… ich hätte ihn am liebsten…. 😬💣💥💀😡. Genauso wie auch den ein oder anderen (Vogt, Priester). Aber genau DAS ist es, was ich an Büchern so liebe! Wenn man völlig darin eintauchen kann.

Von mir gibt es ganz klar 5 von 5 Sternen! Ein tolles Buch, das ich gestern Nacht nicht aus der Hand legen konnte und daher mal eben fast in einem Rutsch verschlungen habe. Spannend, fesselnd, bewegend und absolut zu empfehlen.

Veröffentlicht am 26.11.2019

Ein Umweltkrimi von der Meisterin der historischen Romane

Das Floriansprinzip
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"Heiliger Florian, verschone mein Haus, zünde lieber das Dach meines Nachbarn an." Nach diesem Prinzip entsorgt die Wohlstandsgesellschaft ihren Müll in der Dritten Welt. Als Mark Malecki für seine ehemalige ...

"Heiliger Florian, verschone mein Haus, zünde lieber das Dach meines Nachbarn an." Nach diesem Prinzip entsorgt die Wohlstandsgesellschaft ihren Müll in der Dritten Welt. Als Mark Malecki für seine ehemalige Kollegin und ebenfalls ehemalige Freundin einen Versicherungsbetrug aufklären will, stößt er auf einen Müllschieberring, der mit illegaler Abfallbeseitigung Millionen verdient und skrupellos jeden "entsorgt", der die Geschäfte gefährdet.

Bei seinen Nachforschungen im Zusammenhang mit der offensichtlich betrügerischen Brandstiftung stolpert er sozusagen über einen Toten und wird nun erst richtig hineingezogen, in die ganzen Skandale und Verbrechen rund um das Thema Entsorgung von Giftmüll. Zu allem kommt dann noch eine Entführung im ganz persönlichen Bereich von Mark Malecki vor und nun ist Handeln angesagt.

Mir gefällt die Geschichte an und für sich sehr gut. Sie hat alles, was ein guter Krimi braucht: eine spannende, nicht abwegige Story, viel Tempo, einen Hauptcharakter, der polarisiert und einige interessante Nebencharaktere.

Mark Malecki erinnerte mich beim Hören tatsächlich ziemlich an Horst Schimanski: immer mit dem Kopf durch die Wand, immer direkt, immer ein bisschen illegal und eine ziemliche Kodderschnauze. Ich empfand diesen Charakter aber nicht als übertrieben. Was sicher auch daran lag, dass die Autorin in nicht nur so gezeichnet sondern auch seine liebevollen Seiten als quasi alleinierziehender Vater zweier Kinder aufgezeigt hat.

Alles in allem eine lesenwerte Geschichte, die fesselt und wirklich gut unterhält. Schade nur (und das ist meine ganz persönliche Meinung), dass der Sprecher des Hörbuchs (Simon Jäger) mit seiner Stimme bei einigen Charakteren wirklich ins Nervige hineinkommt. Seine reine Erzählstimmt ist total angenehm, aber wenn er die einzelnen Charaktere spricht (und er hat für jeden eine andere Stimmlage), dann wirkt das in meinen Ohren oft einfach nur nervig und übertrieben und total überspielt.

Dass es sich um eine gekürzte Ausgabe handelte, die ich mir da angehört habe, habe ich tatsächlich irgendwie gemerkt. Ich hatte immer so das Gefühl, als würde mir was fehlen, konnte das aber nie mit Fingern greifen.

Ich glaube, wer sich für diesen Umweltthriller aus der Feder der Queen of history interessiert, sollte lieber zur Printausgabe greifen als zum Hörbuch.

Von mir 3,5 von 5 Sternen. Die 1,5 Sterne Abzug kommen wirklich nur aufgrund des Hörbuchs (gekürzt und dann die teils wirklich nervige Stimme des Sprechers) zustande und haben nichts mit der Geschichte an und für sich zu tun.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstimme
  • Handlung
  • Charaktere
  • Spannung
Veröffentlicht am 20.11.2019

Historischer Roman und Krimi in einem

Die letzte Stunde
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Ein historischer Roman von Minette Walters? Das gibt´s? Ja! Ich habe es auch nicht gewusst und bin - wie sicher viele andere - davon ausgegangen, dass Minette Walters ausschließlich (sensationelle) Krimis ...

Ein historischer Roman von Minette Walters? Das gibt´s? Ja! Ich habe es auch nicht gewusst und bin - wie sicher viele andere - davon ausgegangen, dass Minette Walters ausschließlich (sensationelle) Krimis schreibt. Doch sie kann auch historisch! Das stellt sich in dem Roman "Die letzte Stunde" trefflich unter Beweis.

Über das Bloggerportal von Randomhouse bin ich in den Genuss dieses mal etwas anderen Minette-Walters-Roman gekommen. Schon allein das Cover spricht mich sehr an, da ich dieses kräftige Rot wunderschön finde und auch die Blüte und die geprägte Schrift sind einfach edel und schön.

Zum Inhalt: Die Pest wütet in Südengland im Sommer des Jahres 1348 und macht vor keinem Halt. Lady Anne, Herrin von Develish, trotzt Dank ihres offenen Geistes und Intellekts dem Schwarzen Tod durch Sauberkeit und Trennung der Erkrankten von den Gesunden. Damit schafft sie es, nahezu alle Menschen des Anwesens vor dem sicheren Tod zu bewahren. Doch nicht ohne sich vor Verzweifelten und Raffgierigen zur Wehr setzen zu müssen. Zudem gehen die Vorräte zur Neige und mit ihrer Tochter Eleanor hat sie wirklich ein verwöhntes Früchtchen in ihrer Nähe, die sie zu hassen scheint.

In der Gemeinschaft rund um Lady Anne herrschen nun nicht mehr Standesdünkel und gesellschaftliche Konventionen sowie das Zurschaustellen von Rang und Namen. Vielmehr geht es nun ums gemeinsame Überleben, um Zusammenhalt und eben um jeden einzelnen Menschen dieser Gemeinschaft. Sehr zum Verdruss von Tochter Eleanor sowie des von Lady Anne´s Ehemann seinerzeit eingestellten Verwalter Hugh de Courtesmain. Als Lady Anne dann noch den niedrig gestellten aber sehr intelligenten Bastard Thaddeus Thurkell vortan zu ihrem Verwalter ernennt, sorgt das für Unruhe und Unzufriedenheit. Dann geschieht ein Mord und alles wird droht zu zerbrechen.

Ohne dass ich mich jetzt eine Emanze nennen würde kann ich doch behaupten, dass ich Bücher, in denen es um Frauen in früheren Zeiten geht, die quasi ihren Mann stehen und die unbeirrbar und stark und intelligent sind und sich durchsetzen können, sehr liebe! Genauso ein Buch ist das auch hier. Lady Anne wird mir sofort sympathisch, weil sie sich den damaligen Konventionen widersetzt, ihren sehr von seinem Stand eingenommenen und furchtbar widerwärtigen Ehemann so behandelt, wie er es verdient und sich so aufopfernd um ihre Schützlinge kümmert.

Aber das ist nicht alles. In diesem historischen Roman geht es um die Pest. Deren Auswirkungen werden ausführlich beschrieben und ich ertappe mich wirklich oft dabei wie ich denke: "zum Glück habe ich damals nicht gelebt". Minette Walters beschreibt die damalige Zeit und deren Menschen sehr anschaulich und deutlich, ohne große Schnörkel. Das gefällt mir sehr. Auch die Geschichte an sich (Kampf gegen die Pest, der Mord und alles drum herum) ist einfach fesselnd und spannend.

Allerdings könnten die einzelnen Charaktere irgendwie mehr herausgearbeitet, persönlicher, lebendiger geschrieben werden. Ich mag Bücher, bei denen mir die Charaktere entweder sehr ans Herz wachsen, weil sie einfach toll sind oder die ich mit tiefster Inbrunst verabscheue, weil es echte Mistkäfer sind. Diese Empfindungen fehlten mir hier ein bisschen, das hätte ich gern stärker gefühlt.

Aber auch so ist es einfach ein tolles, spannendes und sehr lesenswertes Buch und ich gebe dafür sehr gerne vier Sterne mit einem Plus... also fast 5, wenn auch nicht ganz.

Veröffentlicht am 08.11.2019

Wunderschönes Kochbuch mit Wohlfühlfaktor

Mit dem LITTLE LIBRARY COOKBOOK durchs Jahr
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Wer nun denkt: "oh nein, nicht schon wieder ein langweiliges Kochbuch", der kann falscher gar nicht liegen. Dieses Kochbuch ist nämlich nicht einfach nur eine Ansammlung von Rezepten, die nach Alphabet ...

Wer nun denkt: "oh nein, nicht schon wieder ein langweiliges Kochbuch", der kann falscher gar nicht liegen. Dieses Kochbuch ist nämlich nicht einfach nur eine Ansammlung von Rezepten, die nach Alphabet oder Vor-, Haupt- und Nachspeise sortiert sind. Bei diesem wirklich hübschen Kochbuch handelt es sich vielmehr um ein Wohlfühlbuch zum Schmökern, Lesen, Träumen und - ja, das natürlich auch - Rezepte angucken und nachkochen.

Der Untertitel des Buches lautet: "Neue Rezepte aus den schönsten Romanen der Welt". Und so ist es nicht verwunderlich, dass man nicht nur Rezepte findet sondern auch allerhand Buchtipps und Anregungen.

Unterteilt ist das Buch in 6 Teile, die uns durchs Jahr führen:

• lange Winternächte (Januar + Februar)
• erste Frühlingsboten (März + April)
• der verschwenderische Frühling (Mai + Juni)
• Hochsommer (Juli + August)
• wenn die Blätter sich verfärben (September + Oktober)
• wenn die Tage kürzer werden (November + Dezember)

Jeder Abschnitt ist dann nochmal in Kapitel unterteilt. Die einzelnen Kapitel beginnen immer mit einem kleinen Auszug aus einem Roman gefolgt von einer Anekdote oder eben einfach einer kleinen Geschichte der Autorin selbst. Und auch die einzelnen Rezepte haben anfangs meist ein schönes Zitat oder einen kurzen Romantext passend zum Gericht. Die Rezpte selbst sind einigermaßen wild durcheinandergewürfelt: Fleisch, Gemüse, Suppen, Getränke, Desserts... alles, was eben nach Meinung von Kate Young zu den jeweils im Abschnitt behandelten Monaten und dem gewählten Kapitel passt.

Am Ende eines Abschnitts gibt es dann immer noch eine Auflistung von empfehlenswerten Büchern zur jeweiligen Jahreszeit.

Ich muss schon sagen: selten habe ich so lange und so intensiv in einem Kochbuch gelesen. Jawohl, gelesen, nicht einfach nur geblättert. Dieses Buch ist viel zu schade, um es in der Küche verstauben zu lassen. Es macht so Spaß, darin zu lesen, die Autorin schreibt so nett und warm und heimelig von ihrem Leben und die Buchtipps sind auch einfach wunderbar.

Die Rezepte selbst sind toll und ausführlich beschrieben, einige sind mit Bild ausgestattet und überhaupt: das Buch hat viele Bilder, die nicht immer was mit den Rezepten zu tun haben, die aber einfach schön sind. So wie das gesamte Buch, das einen Buchrücken aus Leinen hat und ein Lesebändchen.

Es ist einfach schön! Und es macht einfach Spaß, darin zu lesen! Schluss aus fertig. Nicht mehr, nicht weniger. Ein Kochbuch mit Wohlfühlfaktor sozusagen.

Von mir ganz klar 5 von 5 Sternen! Wie gesagt: selten habe ich mich so lange und so tief in einem Kochbuch "verloren".

Veröffentlicht am 25.10.2019

Bunt und geräuschvoll - tolles Mitmachbuch

Wer hupt denn da?
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Man kann gar nicht früh genug anfangen, Kindern Bücher näher zu bringen. Lesen und Bücher sind nicht nur wichtig für die Intelligenz, die Motorik, die Fantasie, die Kreativität und ganz allgemein die Entwicklung ...

Man kann gar nicht früh genug anfangen, Kindern Bücher näher zu bringen. Lesen und Bücher sind nicht nur wichtig für die Intelligenz, die Motorik, die Fantasie, die Kreativität und ganz allgemein die Entwicklung der Kleinen sondern sie machen oben drauf auch noch eine ganze Menge Spaß!

So auch das Kinderbuch für die kleinen Forscher ab 24 Monaten, welches ich euch hier kurz vorstellen möchte.

Es ist erschienen im Coppenrath Verlag, wird wie oben bereits erwähnt empfohlen für Kinder mit dem Alter von 24+ Monaten und lädt die kleinen Entdecker zum Mitmachen ein. Denn hier gibt es nicht nur kunterbunte Bilder, auf denen man alles mögliche entdecken kann und eine kleine Geschichte in Reimform. Nein, hier darf gehupt werden! Auf jeder Seite gibt es ein "Drück-mal-Feld" und da ertönen dann allerhand Geräusche.

Es geht los mit einer "normalen" Hupe und dem Nashorn Jochen.

Dann geht es schon weiter mit Haro Hirsch und einem rasanten Rennwagen-Geräusch.

Es brennt sogar und natürlich kommt die Feuerwehr mit schönem Tatü-Tata.

Gefolgt von den kleinen Küken im eiMobil und ihrer Oldtimer-Hupe.

Das letzte Geräusch ist dann das einer Fanfaren-Hupe beim Zieleinlauf.

Die letzte Seite, die Siegerehrung, kommt dann ganz ohne Geräusch aus.

Es ist ein wirklich hübsches, buntes Büchlein mit dicken Kartonseiten, die auch von kleinen pummeligen Kinderfingern gut umgeblättert werden können und das - aufgrund der Altersempfehlung - unter der Kategorie "Erzählen und Verstehen" läuft. Zudem zeigt es auf, dass auch die Kleinen ganz groß rauskommen und gewinnen können.

Mein Enkel hat sicher seine Freude damit und so manches Hup-Geräusch wird fortan durch die Wohnung schallen.

Ich möchte noch erwähnen, dass ich es toll finde, dass es bei Lovelybooks, über die ich dieses bezaubernde Büchlein lesen durfte, aktuell diese Kinder- und Bilderbuchwochen gibt. Denn wie oben schon erwähnt: Bücher sind wichtig für unsere Kinder und helfen ihnen in ganz vielen Bereichen des Lebens.