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Veröffentlicht am 08.12.2017

Ein wunderschönes Buch!

Die Sternennacht
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"Die Sternennacht" von Jimmy Liao (erschienen bei China Books) ist ein Bilderbuch für Erwachsene. Darin sind jedoch keine zotigen Zeichnungen, wie man vielleicht vermuten könnte, sondern die Geschichte ...

"Die Sternennacht" von Jimmy Liao (erschienen bei China Books) ist ein Bilderbuch für Erwachsene. Darin sind jedoch keine zotigen Zeichnungen, wie man vielleicht vermuten könnte, sondern die Geschichte ist einfach tiefgründiger und nachdenklicher, als bei gewöhnlichen Bilderbüchern.

Die Hauptprotagonistin ist ein kleines Mädchen. Sie fühlt sich einsam, da sie in der Schule keine Freunde hat und ihre Eltern beruflich voll eingespannt sind. Als ihr geliebter Großvater stirbt bricht für sie eine Welt zusammen. Doch dann freundet sie sich mit einem Jungen an, der genauso einsam ist, wie sie selbst.

Die Illustrationen sind wunderschön. Jedes einzelne lädt zum Verweilen und Betrachten ein. Dabei gibt es auch jede Menge Details zu entdecken: Beispielsweise sind einige Räume mit Gemälden geschmückt. Unter vielen Bildern sind ein oder zwei Sätze geschrieben. Sie führen durch das Buch, ohne von dem eigentlichen Hauptaugenmerk, also den Zeichnungen, abzulenken. Trozudem sind sie ausreichend, um die Handlung problemlos zu verstehen und nachzuvollziehen.

Mit diesen wenigen Worten und den detailverliebten Bildern beschreibt Jimmy Liao eine tiefgründige, jedoch auch melancholische Geschichte. Deswegen denke ich auch, dass dieses Buch nicht für Kinder geeignet ist, da sie eventuell den Sachverhalt nicht richtig verarbeiten können. Dafür bietet es für Erwachsene eine gute Grundlage, um über die Kleinen und das Leben im Allgemeinen Gedanken zu machen.

Ich liebe dieses Buch und kann es nur jedem ans Herz legen, ganz gleich ob als Geschenk oder zum Selbstbehalten.

Veröffentlicht am 08.12.2017

Nett, aber etwas unrealistisch

Liebe, Tod und Tofu
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"Liebe, Tod und Tofu" von Margot Jung (erschienen bei 3H) ist ein Kriminalroman, in dem es weniger um blutige und gewaltvolle Szenen, sondern mehr um Humor und die Ermittlungen geht.

Die berühmte Fernsehköchin ...

"Liebe, Tod und Tofu" von Margot Jung (erschienen bei 3H) ist ein Kriminalroman, in dem es weniger um blutige und gewaltvolle Szenen, sondern mehr um Humor und die Ermittlungen geht.

Die berühmte Fernsehköchin Francesca wird von einem Berghotel für einen Kochkurs gebucht. Sie freut sich schon auf die kleine Auszeit, die sie trotz des Kurses hat. Jedoch wird dies bald zu einem Horrortrip und die Tatsache, dass ihr (Noch-)Ehemann mit einer Anderen anreist ist dabei nicht einmal das Schlimmste.

Der Schreibstil ist gut gelungen. Man kann der Handlung gut folgen und es gibt sehr viele witzige Szenen und Dialoge.

Die Handlung gefiel mir gut. Ich finde es toll, dass es bei diesem Krimi nicht so sehr darum geht, die Leichen bis ins morbide Detail zu beschreiben. Auch die Ermittlungen gefielen mir: Sie bestechen eher durch Zufall und Witz, statt Können. Das ist sehr unterhaltsam zu lesen. Jedoch gibt es einige Stellen, die ziemlich unrealistisch sind: So gibt es beispielsweise trotz ausgefallener Heizung und Strom heißes Wasser, eine Journalistin sendet an ihre Zeitung ohne Internetverbindung aktuelle Berichte und als ein Helikopter zu dem Hotel fliegt werden die Eingeschlossenen nicht evakuiert, sondern nur noch mehr Personen abgeladen. Auch die Protagonisten verhalten sich nicht unbedingt rational: So will Gianluca im einen Moment noch seine Ehefrau zurück, um sich im nächsten Moment lautstark mit seiner neuen Freundin zu vergnügen. Das beste daran ist jedoch, dass Francesca Fremdgehen als schlimmes Vergehen ansieht, jedoch selbst fast auf ihren Mann hereinfällt- obwohl sie selbst in einer Beziehung ist. Sieht man jedoch von diesen Ungereimtheiten ab, ist "Liebe, Tod und Tofu" ein gelungener Krimi.

Veröffentlicht am 08.12.2017

Humorvoll und detailverliebt

Die Sonnenseite des Schneemanns
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"Die Sonnenseite des Schneemanns" von Sebastian 23 (erschienen bei Lectora) ist ein humorvoller Roman voller Metaphern, Anspielungen und witzigen Aufzählungen.

Das ungewöhnlichste an dem Hauptprotagonist ...

"Die Sonnenseite des Schneemanns" von Sebastian 23 (erschienen bei Lectora) ist ein humorvoller Roman voller Metaphern, Anspielungen und witzigen Aufzählungen.

Das ungewöhnlichste an dem Hauptprotagonist Ian ist wohl die Schreibweise seines Namens; Ausgesprochen wird dieser nämlich wie "Jan". Ansonsten läuft bei ihm alles regelkonform und gleich. So ist sein ganzes Leben zeitlich durchgetaktet und selbst beim Klogang wird auf die Uhr geschaut. Das vollkommene Gegenteil von ihm ist wohl Luise: Sie lebt einfach in ihren Tag hinein, ohne an Konsequenzen oder ihre Zukunft zu denken. Trotzdem scheint es schon fast Schicksal zu sein, als sich die Beiden über den Weg laufen... Oder doch bloß die Ironie des Schicksals?!

Der Schreibstil ist recht ungewöhnlich. Das kommt wahrscheinlich daher, dass der Autor ein bekannter Poetryslammer ist. Denn der Text ist voller Metaphern, Anspielungen und Aufzählungen. Meist sind sie witzig, jedoch stören sie meiner Meinung nach, auch manchmal den Lesefluss: Besonders dann, wenn sie kaum etwas mit dem Inhalt des Buch zu tun haben oder sich ähneln.

Die Story selbst ist vorhersehbar und dadurch leicht zu verstehen. Alles wirkt eher wie eine Parodie eines Liebesromans, denn einer Liebesgeschichte selbst. Zusammen mit dem ironischen Unterton ließt sich das Buch jedoch trotzdem flüssig. Nur an wenigen Stellen fand ich die Handlung etwas langatmig.

Als Fazit kann man sagen, dass der Roman für alle ein Hauptgewinn ist, die etwas ungewöhnliches, witziges und ironisches suchen, dass definitiv nicht zum Mainstream gehört. Alle anderen, die eine originelle Liebesgeschichte suchen werden hier eher enttäuscht sein.

Veröffentlicht am 05.12.2017

Ein schönes, kleines Büchlein

Betrachtungen eines Hundes
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"Betrachtungen eines Hundes" von Sigrid Hamann ist ein kleines Büchlein, dass in jede Hand- und Hosentasche passt.
Inhaltlich geht es um den Hund Philo, der von seinem Alltag berichtet. So erzählt er von ...

"Betrachtungen eines Hundes" von Sigrid Hamann ist ein kleines Büchlein, dass in jede Hand- und Hosentasche passt.
Inhaltlich geht es um den Hund Philo, der von seinem Alltag berichtet. So erzählt er von Spaziergängen und das Erlernen von Kommandos. Er plaudert über seine Menschen und ihr Verhalten, dass ein Hund nicht immer nachvollziehen kann.
Da das Buch aus der Ich- Perspektive geschrieben wurde kann man sich gut in den vierbeinigen Erzähler hineinversetzen. Besonders, da der Schreibstil dem Inhalt angepasst wurde: Leicht humorvoll und unendlich naiv werden alltägliche Handlungen von Menschen aus einer besonderen Sicht beschrieben. So wird der Eindruck, ein Hund habe das Buch geschrieben, noch verstärkt.
Das Buch ist kurzweilig und aufgrund seiner kompakten Größe ein perfekter Zeitvertreib fürs Wartezimmer, eine Zugfahrt oder einfach wenn man etwas zum Schmunzeln braucht.

Veröffentlicht am 27.11.2017

Eine fantastische und detailverliebte Geschichte

Flerya
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"Flerya- Drachenschlaf" von Emily Thomsen (erschienen beim Drachenmond- Verlag) ist der erste Teil einer Fantasyreihe.
Die Hauptprotagonistin Flee wird von einem Ghul großgezogen. Er behandelt sie wie ...

"Flerya- Drachenschlaf" von Emily Thomsen (erschienen beim Drachenmond- Verlag) ist der erste Teil einer Fantasyreihe.
Die Hauptprotagonistin Flee wird von einem Ghul großgezogen. Er behandelt sie wie seine eigene Tochter und als solche lehrt er ihr die Angst und den Hass gegen seine ärgsten Feinde: Die Drachen. Was Flee nicht ahnt ist, dass sie als kleines Mädchen entführt wurde und ihr geliebter Vater nur ein gewöhnlicher Kindesentführer ist. Umso schockierter ist sie, als sie genau das an ihrem Geburtstag erfährt. Doch viel Zeit zum Nachdenken bleibt ihr nicht, denn kurz darauf wird sie von drei Soldaten des königlichen Heers gefangen genommen.
Das Layout des Romans ist traumhaft: Das Cover passt zum Inhalt des Buchs und gefällt mir sehr. Auch zwischen den Buchdeckeln gibt es immer wieder hübsche Bilder. Besonders gut hat mir gefallen, dass jeder Kapitelanfang und Perspektivwechsel mit einem kleinen Bildchen gekennzeichnet ist, das angibt, aus wessen Sicht der folgende Text geschrieben wurde. Zudem beginnt jedes Kapitel mit einer tiefgründigen Überschrift, die voll und ganz zu dem Inhalt des Kapitels passt.
Der Schreibstil hat mir sehr gefallen. Er ist leicht verständlich und die Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin.
Die Protagonisten werden teilweise sehr detailliert beschrieben. Trotzdem bleibt vieles der Fantasie des Lesers überlassen. Das regt dazu an, sich die Personen so vorzustellen, wie man es sich wünscht. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass mehr Merkmale beschrieben werden, jedoch ist das wirklich Meckern auf hohem Niveau.
Was mir an den Protagonisten am besten gefallen hat, ist ihre Plastizität. Sie sind unglaublich realistisch beschrieben. Gerade Flee hat mit vielen ambivalenten Gefühlen zu kämpfen, wie auch reale Personen. Aber auch die anderen Protagonisten besitzen viele tiefgründige Emotionen und Gedanken. Ich finde es besonders realistisch, dass sie eine Vergangenheit haben und diese auch reflektieren, zudem überdenken sie auch ihr Verhalten und hinterfragen das teilweise auch in stillen Momenten.
Die Geschichte beginnt recht traurig und melanscholisch. Hat man sich jedoch durch diese düsteren Seiten gelesen wartet eine farbenfrohe und fantastische Welt auf den Leser. Die Handlung folgt einem roten Faden und Zusammenhänge sind gleich ersichtlich. Die Perspektivwechsel sorgen für Abwechslung und dafür, dass der Leser verschiedene Sichtweisen auf ein Ereignis kennt.
Als Fazit kann ich dieses Buch nur jedem Fantasyfan ans Herz legen. Genauso jedem, der ein schönes, detailverliebtes Buch mit viel Herzwärme sucht. Jedoch sollte man sich klar darüber sein, dass dies der erste Band einer Trilogie ist und somit ein offenes Ende besitzt.