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Veröffentlicht am 12.09.2017

Nahezu poetisch

Sungs Laden
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In dem Roman "Sungs Laden" von Karin Kalisa (erschienen bei Droemer) wird anhand eines schön gewählten Beispiels beschrieben, wie kleine Taten große Veränderungen bewirken können.
In einer kleinen prenzlauer ...

In dem Roman "Sungs Laden" von Karin Kalisa (erschienen bei Droemer) wird anhand eines schön gewählten Beispiels beschrieben, wie kleine Taten große Veränderungen bewirken können.
In einer kleinen prenzlauer Grundschule soll mehr Völkerverständigung stattfinden. Dazu soll sich jeder Schüler mit seinen Wurzeln beschäftigen. Als Sung von seinem Sohn dafür nach seiner viatnamesischen Herkunft gefragt wird, ist dieser damit zuerst überfordert. Er wurde schließlich in Deutschland geboren und ist dort aufgewachsen. Deswegen schickt er seinen Jungen zu dessen vietnamesischen Großmutter, nichtsahnend, dass er damit nicht nur das Verhältnis seiner Mutter verbessert, sondern auch sein ganzes Stadtviertel, wenn nicht sogar die ganz Berlin ein klein wenig verändert.
Der Roman beschreibt den berühmten Schmetterlingseffekt: Eine kleine Tat kann eine große Wirkung haben. Dabei ist das Beispiel, wie ein Hauch Vietnam an den Prenzlauer Berg kommt, sehr schön gewählt. Zudem ist es so realistisch, dass man glauben könnte, dass es sich so, oder so ähnlich wirklich zugetragen haben könnte.
Der Schreibstil ist sehr bildhaft. Dadurch fühlt man sich als Leser fast so, als wäre man gleich vor Ort und würde die saftig, süßen Mangos wirklich schmecken oder den harzigen Duft der Holzpuppen wirklich riechen. An manchen Stellen ist der Roman sogar nahezu poetisch.
Mir hat besonders gefallen, dass in dem Roman nicht nur eine Geschichte erzählt wird, sondern auch ein Kreis geschlossen wird: Sie beginnt kurz vor Weihnachten mit einem überforderten Schuldirektor und endet genau ein Jahr später mit diesem nun nicht mehr ganz so unzufriedenen Mann.
Alles in allem kann ich "Sungs Laden" nur jedem empfehlen, dr eine kurzweilige Geschichte über die Irrungen und Wirrungen des Alltags sucht.

Veröffentlicht am 12.09.2017

Hat mir sehr gut gefallen!

Der Krieg der Goblins
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"Der Krieg der Goblins" von Jim Hines (erschienen bei Bastei- Lübbe) ist der dritte Fantasyroman, der sich um den Goblin Jig dreht.
Jig ist nicht besonders stark oder groß, was einen Goblin eigentlich ...

"Der Krieg der Goblins" von Jim Hines (erschienen bei Bastei- Lübbe) ist der dritte Fantasyroman, der sich um den Goblin Jig dreht.
Jig ist nicht besonders stark oder groß, was einen Goblin eigentlich ausmacht. Dafür ist er klug, was für einen Goblin eher selten ist und er hat Beistand von einem vergessenen Gott. Das alles hilft ihm aus der Gefangenschaft der Menschen zu fliehen. In der kurzen Zeit, der Sklaverei dort, hörte er von einer heldenhaften Ork, die die unterdrückenden Menschen in ihre Schranken weißen möchte. Ihr möchte sich Jig anschließen. Doch kaum ist er dort angekommen stellt er fest, dass ihre Bestrebung auch nicht ganz ehrlich ist.
Der Roman hat mir sehr gefallen. Er ist witzig geschrieben und besonders die Dialoge und Gedanken Jigs brachten mich beim Lesen zum Lachen. Am besten haben mir jedoch die Anspielungen auf andere Fantasyromane gefallen. Es hat mich sehr gefreut diese kurzen Passagen zu entdecken und den Romanen zuzuordnen. Das war ein echtes Highlight.
Die Handlung ist voller Wendungen und bleibt dadurch konstant spannend. Die Charaktere sind plastisch beschrieben, wobei jeder seine individuellen Eigenheiten hat.
Kurzum: Ein sehr gelungener Roman.

Veröffentlicht am 02.06.2017

Die Emotionen sind gut beschrieben

Das unglaubliche Leben der Jessie Jefferson
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"Das unglaubliche Leben der Jessie Jefferson" von Paige Toon (erschienen bei Harper Collins) ist der dritte Jugendroman dieser Reihe.
Wie man sich sicherlich nach dem Lesen des Titels vorstellen kann, ...

"Das unglaubliche Leben der Jessie Jefferson" von Paige Toon (erschienen bei Harper Collins) ist der dritte Jugendroman dieser Reihe.
Wie man sich sicherlich nach dem Lesen des Titels vorstellen kann, ist Jessie Jefferson die Hauptprotagonistin. Ihr Leben hat sich in kürzester Zeit gewandelt: Sie zog zu ihrem Vater in die USA, wurde Sängerin in einer Band und wurde praktisch über Nacht berühmt. Dass das nicht nur Vorteile hat merkt sie schnell und ihre Gefühle fahren Achterbahn. Da wünscht sie sich eine starke Schulter zum Anlehnen, aber gerade das ist auch ein Problem: Kann sie sich ihrem Freund vollkommen anvertrauen, oder spielt er nur mit ihr?
Der Roman besitzt viel Tiefgang. Jessie trauert um ihre Mutter und muss damit umgehen, dass sie in der Familie ihres Vaters praktisch unvorbereitet hineingeplatzt ist. Zudem muss sie sich damit auseinandersetzen, dass Freundschaften gepflegt werden müssen und dass trotzdem viele Personen auf ihren Erfolg eifersüchtig sind. Das alles wird sehr gut beschrieben. Besonders Jessies Emotionen stehen dabei im Vordergrund. Ihre Intensität und die Ambivalenz, die Jessie teilweise empfindet sind gut eingefangen und wirken dadurch sehr realistisch. Trotzdem stehen die negativen Emotionen, wie die Trauer, nicht so sehr im Zentrum, dass das Buch melancholisch wird. Im Gegenteil: Man merkt, dass Jessie eine fröhliche, junge Frau ist. Meiner Meinung nach ist sie zwar etwas naiv, aber es passt gut zur Handlung des Buchs.
Alles in allem ist "Das unglaubliche Leben der Jessie Jefferson" ein gut gelungenes Jugendbuch. Es ist für Heranwachsende gut geeignet, ist jedoch durch die lebendige Schreibweise auch ein gutes "Weglesebuch" für Erwachsene. Ich denke, dass Leser, die die vorangegangenen Bände nicht kennen, sich in diesem Buch auch gut zurechtfinden werden. Einziger Kritikpunkt ist meiner Meinung nach nur, dass die Distanz zwischen den USA und England heruntergespielt wurd. Jessie und ihre Freunde fliegen ständig für ein paar Tage hin und her. Zwar mögen sie es sich leisten können, aber für die Umwelt hat das auf jeden Fall einen verheerenden Einfluss. Da ist dieses Buch nicht gerade vorbildlich.

Veröffentlicht am 11.03.2017

Spannend, aber es gibt sehr viel Gewalt

Die rote Löwin
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"Die rote Löwin" von Thomas Ziebula (erschienen bei Bastei Lübbe) ist ein historischer Roman, der um 1205 in Deutschland spielt. Rubina, genannt Runja, spielt darin die Hauptrolle. Sie muss zusehen, wie ...

"Die rote Löwin" von Thomas Ziebula (erschienen bei Bastei Lübbe) ist ein historischer Roman, der um 1205 in Deutschland spielt. Rubina, genannt Runja, spielt darin die Hauptrolle. Sie muss zusehen, wie ihre Eltern, Verwandten und Bekannten qualvoll zu Tode kommen. Nur sie und ihr Bruder können vor den Klingen der feindlichen Macht fliehen; Kein Wunder also, dass sie fortab alles tut, um ihn in Sicherheit zu wissen. Als der Domdekan Laurenz dies herausfindet nützt er ihre Sorge um den geliebten Bruder schamlos aus.
Der Roman beginnt mit einer Zeitleiste, in der die wichtigsten historischen Ereignisse und fiktiven Geschehnisse des Romans verzeichnet sind. Das verschafft einen guten Überblick und erleichtert den Einstieg in den Roman. Auch der Glossar am Ende des Buchs hilft beim lesen.
Die fiktiven Elemente fügen sich gut in die historischen Gegebenheiten ein. Die Handlung bleibt über das ganze Buch spannend. Jedoch ist der Roman im Allgemeinen eher düster und traurig. Es gibt sehr viele Gewaltszenen und es wird die meiste Zeit in Fäkalsprache gesprochen. Das mag zwar eine realistische Abbildung der Zeit um 1200 sein, ist aber für meinen Geschmack eindeutig zu viel. Meiner Meinung nach hätte man auf die ein oder andere blutige Szene verzichten können, auf jeden Fall ist der Roman so nichts für zartbesaitete Leser.
Als Fazit kann man sagen, dass dieser Roman für alle empfehlenswert ist, die einen realistischen historischen Roman suchen.

Veröffentlicht am 23.12.2016

sehr emotional

Der letzte Schwur
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"Der letzte Schwur" von Nalini Singh (erschienen bei LYX) ist der 15. Teil der Fantasyreihe um den Gestaltwandler Lucas Hunter. Er und sein Leopardenrudel sind mittlerweile in einem komplexen Geflecht ...

"Der letzte Schwur" von Nalini Singh (erschienen bei LYX) ist der 15. Teil der Fantasyreihe um den Gestaltwandler Lucas Hunter. Er und sein Leopardenrudel sind mittlerweile in einem komplexen Geflecht aus Politik und Macht verstrickt. So muss sich Hunter Gedanken darum machen, wie die Zukunft des so genannten Dreigruppenbündnis (einer Art Union zwischen Gestaltwandlern, Medialen und Menschen) aussehen soll, während seine Frau um das Überleben der Medialen kämpft. Aber auch ihre Verbündeten haben mit Problem zu kämpfen. Zum Glück gibt es zwischendurch auch ein paar Lichtblicke.
Der Roman ist sehr komplex. Es gibt viele Sichtwechsel, die die Geschichte aus der Perspektive unzähliger Charaktere beschreiben.Das ist zum einen sehr schön, da die Geschichte so spannend und vielfältig bleibt. Zumal man so den Werdegang der Protagonisten verfolgen kann, die in den vorangegangenen Bänden beschrieben wurden.
Zum anderen ist es so nicht immer leicht dem Geschehen zu folgen: Es gibt unzählige Charaktere, die oft von vergangenen Ereignissen sprechen. Da fällt es beim Lesen manchmal, trotz Personenverzeichnis im hinteren Teil des Buchs, schwer den Überblick zu behalten.
Der Schreibstil ist detailliert und gut zu lesen. Besonders Emotionen sind sehr eingehend beschrieben, weswegen es nicht schwerfällt sich in die Protagonisten hineinzuversetzen. Im Buch gibt es auch viele emotionale Schlüsselszenen; Sowohl traurige, als auch freudige.
Alles in allem ist der 15. Teil der Gestaltwandlerserie sehr gelungen. Es gibt nur wenige Szenen, die etwas langatmig sind. So kann ich "Der letzte Schwur" ruhigen Gewissens weiterempfehlen. Jedoch sollte man zuvor die anderen Bände der Serie gelesen haben, um nicht den Faden zu verlieren.

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