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Veröffentlicht am 21.04.2017

~~~ Goldene Märchen für die Tränendrüse ~~~

Die Katze mit den goldenen Augen
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Inhalt


Helge verliert seine Arbeit, die eigentlich darin besteht Sachbücher zu verfassen. Seine Lektorin verdonnert ihn dazu 160 Seiten Katzengeschichten zu schreiben. Helge mag keine Katzen und für ...

Inhalt


Helge verliert seine Arbeit, die eigentlich darin besteht Sachbücher zu verfassen. Seine Lektorin verdonnert ihn dazu 160 Seiten Katzengeschichten zu schreiben. Helge mag keine Katzen und für ihn ist das eine fiese Strafe. Eigentlich hat er keine Ahnung, wie er das bewerkstelligen kann. Er wollte lieber einen Geschichtsroman schreiben und den Pulitzer-Preis bekommen. So bereitet er sich ein Thunfischsandwich, stellt es auf seinen Schreibtisch und holt sich was zu trinken. Bis er wiederkommt, hat eine Katze, die zum offenen Fenster hereinkam den Thunfisch samt Mayonnaise gegessen. Unglücklich bereitet er sich aber ein neues Sandwich, das er gleich in der Küche verspeist. Danach setzt er sich an seinen Schreibtisch, die Katze hat es sich auf seinen Notizen gemütlich gemacht. Irgendwie schafft er es eine Geschichte zu schreiben.... Seine Lektorin ist begeistert. Dies wiederholt sich immer wieder, wenn der Streuner ihn besucht. Mit seiner Nachbarin, Lea, der er sich vorher nicht zu nähern wagte, besucht er ihren Bruder den Tierarzt. Nun hat er also eine Katze und alles fügt sich, samt Happy End. Und dann hat Lea auch noch diese Kette aus einer Geschichte. Ein altes Familienerbstück. Das ist mir dann doch zuviel...

Meinung


Die Geschichten drücken alle auf die Tränendrüse und am Ende muss er auch noch 24 Stunden Katze sein. Wirklich eine interessante Aussicht. Katzenliebhaber werden das Buch lieben und deshalb schenke ich es meiner Schwester, die einen Kater hat. Das Buch ist zwar amüsant und poetisch, manchmal wirkt es auch geheimnisvoll. Aber ich mag es nicht. Bei jeder Geschichte könnten einem die Tränen kommen und man könnte denken, ach wie süß. Ich bin von Andrea Schacht besseres gewohnt. Die Geschichten haben alle was goldenenes: goldene Zähne, goldene Schnurrhaare, goldene Augen....
Die 159 Seiten sind kurzweilig und schnell ausgelesen, aber ich kann mir spannendere Lektüre vorstellen. Das ist einfach nur süß, zu süß. Das einzige was mir gefiel ist das Wiedersehen mit der Weihnachtskatze. Dieses Buch gefiel mir um einiges besser. Das waren lustige und humorvolle Geschichten, dies sind Tränendrüsengeschichten und daher nichts für mich. Und alles ist so durchschaubar und am Ende gibt es ein Happy End, dank Katze. Das Buch ist auch total unrealistisch, der Schriftsteller, der keine Katzen mag, füttert die Katze und bekommt daher Geschichten geliefert. Ja, und dann nimmt er einfach die streunende Katze bei sich auf: Warum heißen die meisten Katzen hier Ronan, Zimti oder Braxi-Mäuschen würg. Das sind doch alles keine Katzennamen. Minki, Minka, Mohrle, Romy, Mäxi, Tiggi, Tigerle so sollte eine Katze heißen. Ich finde, die Autorin vermenschlicht die Tiere und das finde ich nicht schön. Aber das ist wohl eine Geschmackssache.

Allerdings hätte ich eine tolle Verwendung dafür. Die einzelnen Geschichten würden sich als Hörbuch sicher gut verkaufen. Gute-Nacht-Geschichten für Kinder. Ich bin sicher, die würden gerne mit solchen modernen Märchen einschlafen. Als Hörbuch hätte ich wohl 4 Sterne vergeben, wenn sie von Tommi Piper (Alf), dem Katzenfreund Nr. 1 ), gelesen werden.

Veröffentlicht am 21.04.2017

An Diana vorbeigeweht.

Tote Bekannte
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Neulich habe ich bei einer Tauschbörse ein paar Bücher ertauscht. Unter anderem habe ich mir das dünne Hardcover Buch von Patricia Görg herausgesucht und auch gleich gelesen. An manches erinnert man sich ...

Neulich habe ich bei einer Tauschbörse ein paar Bücher ertauscht. Unter anderem habe ich mir das dünne Hardcover Buch von Patricia Görg herausgesucht und auch gleich gelesen. An manches erinnert man sich wieder und es ist ganz anders, als das was wir wissen und was uns unsere Erinnerung sagt. Sie beschreibt märchenhaft-poetisch einen Auszug aus dem Leben der Staatsmänner und einer Königin. Jawohl, ein Auszug aus Königin Elizabeths Leben, das nur von einem Atemhauch von der toten Diana gestreift wird. Die nur ein kleiner Fettfleck auf der Geschichte der Royals ist. Das was wir wissen, verkommt zu einer fremden Erinnerung.
Poetisch beschreibt sie 4 tote Bekannte: Honecker, Diana, Mitterand und Ceausescu.

DER SCHNEE


Zuerst fängt sie an, mit Honecker und Schmidt. Die Erinnerungen von Schmidt, der groteske Staatsbesuch, eine Farce, wie wir alle wissen. Die bestellten Fans, die eingesperrten Einwohner. All das, was wir schon wissen, wird sachlich-poetisch dargestellt. Der unbekannte Schmidt, der umjubelte Honi, genau so, wie es war, trotzdem beschreibt sie es manchmal recht böse und sachlich zugleich. Der Winter dient als malerische Umrahmung und lässt einen manchmal mitfrieren. Fast wäre das Protokoll gesprengt worden, aber eben nur fast.... Penibel geplant und dafür gesorgt, dass es auch so durchgeführt wird. Helmut kann da nicht viel ändern. Auch wenn er das wohl gerne tun wollte. Kleine Geisterstadt Güstrow. Die alten DDR-Witze verleihen der ganzen Geschichte einen Hauch von Satire.

DAS GRAB


Dann beschreibt sie ein Jahr im Leben der Queen. Diana´s Beerdigung und ihre passenden Denkmale dazu. Die Queen in verschiedenen Situationen. Ihr Urlaub, als Diana starb. Die schottischen Spiele, ihre Pflichten, ihre Auftritte und dann eben, ein paar Worte, nicht mehr als ein Windhauch über Diana, eigentlich mehr, über ihre Beerdigung und ihr Brunnen, ihre Grabstätte. Nur ein kleiner, nebensächlicher, ärgerlicher Hauch im Leben der Queen. Bei denen die anderen Royals gleich in ihr richtiges Licht gerückt werden. Ihr Mann, der die Reporter anpöbelt, ihre Schwester, die ausschweifend gelebt hat und nun im Palast gepflegt wird und nicht mehr sie selbst ist. Und ihre Hunde, von denen einige vom Himmel bei den Royalischen Treiben zu sehen. Die Hunde sind wichtiger, als der Hauch Diana. Gib endlich Ruhe, du bist Geschichte, Diana.... Nichts als Geschichte, vergessen, vergraben von den Royals, eine Geldeinnahmequelle für deinen Bruder.... Finde deine Ruhe und gib endlich Ruhe.


DIE VÖGEL


Der alte, kranke François Mitterrand gibt sein letztes Essen im Freundeskreis. Die Charakterskizze dieses Mannes ist atemberaubend. Perfekt. Nichts mehr hinzuzufügend.
Peinlich berührt wird man dabei. War die Politik damals wirklich so? Sie reden bei dem Essen, vom Leben. Mitterand hatte ein großes, grandioses Leben. Unpünktlich, aber so war es nun mal. Das letzte Sylvesterfest, des großen, alten Mannes. Weit weg von der Öffentlichkeit wird es in einem alten Schloss gefeiert, nur mit einer „kleinen Herde“ geladener Gäste. Erstickt wird sie von der Strenge des Bulletins, eine Zeremonie, keine kleine, schöne, einfache Feier. Ja, so schreibt sie, Patricia Görg, ein wirres durcheinander, das man selbst sortieren muss. Der Fluss Doux rauscht silbrig glänzend unter dunklen Tannen vorbei. Die Gäste blicken auf leere Teller. Geschickt platziert hat sie das: „Das ganze Land ist ein blanker Teller. Die Hände sind wie eine frische Serviette gefaltet.“ Zwischen erkalteten Vulkanen breitet man sich Servietten über den Kopf, so bildlich ist ihre Sprache und zurück bleiben die Schnäbel kleiner Vögel. Groteske Begebenheiten. Grausam und gruselig und Gänsehautfeeling. Manchmal hat man Mitleid mit Mitterand und dann denkt man alles ist nur peinlich und nicht so toll, wie es aussah.


DER KOPF


Nicolae und Elena Ceausescu, die einem nicht in friedlicher, freundlicher Erinnerung geblieben sind, werden ganz oben auf einer unfertigen Marmortreppe präsentiert. Unter ihnen bricht eine Revolution aus. Sie blicken nach Nordkorea. Sie ignorieren Schreie. Sie haben andere Sachen im Kopf. Das ist die Geschichte der endlosen Fälschung und das wird derart verzerrt. Der Auf- und Abstieg des rumänischen Diktators wird an der Treppe symbolisiert. Man wird immer wieder überrascht von den Erzählungen Patricia Görgs. Das Ehepaar steht da oben reglos, sie sehen aus schwindelnder Höhe in die Zukunft, die Treppe bröckelt, alles bröckelt. Sie haben keine Angst, denn sie wissen wie es weitergeht. Eine Charakteristik ohne seines gleichen. Alles geht unter und von ganz oben, wird scheinbar ruhig, sorglos und arrogant heruntergesehen. Es geht alles kaputt, die Probleme der Menschen wird ignoriert. Alles ist gut, so lang es denen da oben gut geht.


Meine Meinung


Sagenhaft, wie Patricia Görg alles ins Grosteske schreibt und die historischen Fakten bleiben im Hintergrund und es bleiben 4 neue moderne böse Märchen. Kein Schneewittchen, das ein gutes Ende hat, nein, die 4 sind gestorben, aber sie wurden noch mal fertig gemacht. Diana von ihrer ehemaligen Schwiegermutter, die anderen von der Autorin. Seltsame Menschen hat sie sich in ihr Buch eingeladen. Alle werden wohl die prominenten Toten kennen und mehr oder weniger mögen. Je länger die Geschichten waren, desto bösartiger wurden sie. Sinnvoll sind sie natürlich, aber seltsam, komisch, unheimlich und manchmal doch etwas verrückt. Poetisch beschreibt sie, sachlich schreibt sie, fies wird sie, aber nur soweit, wie es sinnvoll und nötig ist. Keiner wird eine Beleidigungsklage anstrengen, nicht weil er/sie tot ist, nein, weil es die Wahrheit ist und genau so war es doch. Sie umschreibt das, was andere gemeint haben. Sie schreibt das, was war ist und dies pflichtbewusst, poetisch und knallhart. Aus politischer Geschichte, wie es in den Zeitungen stand, macht sie Gespenstergeschichten, böse Märchen, passend zur Weihnachtszeit. Es gruselt einen und Gänsehaut läuft einem über den Rücken, wenn man liest, was sie aus diesen 3 Staatsmännern und der Königin des Herzens gemacht hat. Es ist einfach mal was anderes, als „nur“ ein historischer Schmöker. Sie spinnt, strickt und häkelt sich da was sehr interessantes zusammen. Sie schreibt in phantastischen Bildern. Man sieht die Szenen genau vor sich und leidet manchmal ein wenig mit. Mit Schmidt, mit Diana, mit Mitterand, mit dem rumänischen Volk....


Schlussworte


Warum ich nur 3 Sterne gebe, wo sie doch alles so brillant beschrieben hat? Ganz einfach, ich habe mir davon leichte Lektüre versprochen, keine bissige, die man nicht auf einmal lesen kann. Ich dachte, die 184 Seiten bekomme ich schnell durch. Das ist aber so schwere Lektüre, die kann man nicht einfach lesen. Man kann nicht das Gehirn ausschalten. Man denkt nach. Jede Geschichte benötigt ihre Pause, bevor man die neue anfängt. Trotzdem, jeder der so etwas mag, schwere Literatur, wie ich das nenne, dem empfehle ich es. Von daher sagen die 3 Sterne nur meine persönliche Meinung aus. Wer ein bla, bla, erwartet, dem sei gesagt, dass dieses Buch nichts für ihn ist. Wer aber gerne mal was anspruchsvolleres liest, der ist hier genau richtig. Wer Märchen mag, mit historischen Fakten gespickt, besser gesagt, auf wahren Nachrichten ruhend, der ist hier auch richtig. Die meisten werden wohl sagen: toll oder das war wohl nix. Ich denke, die meisten würden 1 oder 5 Sterne geben. Aber wie schon gesagt: von mir gibt es 3 Sterne und eine Kaufempfehlung. Ja, ich möchte gerne noch mehr von ihr lesen. Und nein, wer den Text liest, merkt, dass ich mir NICHT widerspreche.

Veröffentlicht am 21.04.2017

Spannend mit viiiiiiiiiiiiiiiiiiiel Lokalkolorit

Bretonischer Stolz
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Fee erzählt von der Geschichte



Kommissar Dupins sollte eigentlich zu einem Seminar, als er abberufen wird – zu einer verschwundenen Leiche. Eine alte Schauspielerin hat die Leiche angeblich gesehen. ...

Fee erzählt von der Geschichte



Kommissar Dupins sollte eigentlich zu einem Seminar, als er abberufen wird – zu einer verschwundenen Leiche. Eine alte Schauspielerin hat die Leiche angeblich gesehen. Wenig später wird eine andere Leiche gefunden und ein Auto aus dem Wasser gezogen. Es sind Schotten. Irgendwie sind nun alle Austernzüchter verdächtig. Dazu kommt eine Krankheit direkt auf die Austern zu, doch die Züchter bleiben alle ruhig und verfallen nicht in Panik. Und da ist noch Claire, die eine geheimnisvolle Nachricht auf seinem Handy hinterlassen hat.



Fee meint dazu



Der Krimi ist voll gespickt mit Geschichte, Lokalkolorit aus der Bretagne. Allerdings nie langweilig und immer perfekt zum Fall passend. Ich glaube, ich habe noch ein Buch mit so viel – wirklich, wirklich – interessanten Lokalkolorit gelesen. Ich fand das total spannend und hab alles begierig in mich reingezogen. Auch privat bahnt sich für den Kommissar mit Claire eine neue Ära an. Allerdings scheint es beruflich nicht gut zu laufen. Trotz dem bevorstehenden Fest zum 5jährigen und seiner Beförderung, hat er eine andere Meinung als sein Chef. Natürlich eskaliert das ganze und man fragt sich, wie lange das noch gut geht. Vor allem, da einer seiner Untergebenen in eigener Sache wegen eines Sanddiebstahls ermittelt. Das sorgt für viel Unruhe und Verwirrung im ganzen Buch. Schon früh hoffte ich, dass der eine sympathische Mensch nicht der Mörder sei.



Man kommt ganz schlecht vom Buch los, weil man entweder schlafen muss, Termine hat oder so. Ich kann nur empfehlen, das Buch zu lesen, wenn man absolut nichts vor hat und das Wetter sauschlecht ist. Auch nicht draußen in der Sonne, denn ich befürchte, man bemerkt den Sonnenbrand nicht. Einzig die ganzen leckeren Essensschlemmereien machen einen hungrig und man muss was essen. Am besten Fisch oder wo bitte, gibt’s die nächsten Austern? Leider nicht so frisch wie in der Bretagne.



Das ganze ist flüssig geschrieben. Die Charaktere sind so gut ausgearbeitet, dass sie fast bildlich vor einem stehen. Fehler kann man keine finden, weil es doch manchmal etwas zu verwirrend ist und man hofft, dass jetzt der oder der überführt wird. Laufend gibt es neue Erkenntnisse und man muss unbedingt weiterlesen und die neuesten Entwicklungen mitbekommen.



Eine kleine Kritik habe ich allerdings. Es gibt zigtausend Namen vor allem auch bretonische, warum müssen dann gleich zwei Frauen Nolwenn heißen? Ein schöner Name, wirklich, aber es reicht, dass eine Frau in seinem Mitarbeiterstab so heißt, dann muss nicht noch eine der Austernzüchterinnen so heißen. Das fand ich jetzt nicht so toll. Es war ein wenig irritierend, auch wenn man immer wusste, von wem gerade geredet wird.



Fees Fazit



Das Buch ist einfach nur empfehlenswert und bekommt die Höchstzahl mit einem extra Sternchen. Wer Krimis mit Lokalkolorit mag, kommt um diese Serie nicht herum, man darf sie auch in der falschen Reihenfolge lesen. Bisher kannte ich nur Bretonische Verhältnisse.

Veröffentlicht am 21.04.2017

~~~ Schöne Lesestunden dank Sylvia und Hape ~~~

Ich bin dann mal weg
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Fee erzählt vom Inhalt (Kurzversion)

2001 beschließt Hape, nachdem er gesundheitliche Probleme hatte, seinen diesjährigen Urlaub anders zu gestalten. In einer Düsseldorfer Buchhandlung sucht er nach seinem ...

Fee erzählt vom Inhalt (Kurzversion)

2001 beschließt Hape, nachdem er gesundheitliche Probleme hatte, seinen diesjährigen Urlaub anders zu gestalten. In einer Düsseldorfer Buchhandlung sucht er nach seinem neuesten Reiseziel. Jacobsweg der Freude heißt das Buch und zuerst ist er nicht besonders davon angetan, dann lässt er sich mitreißen und bereitet alles vor. 6 Wochen wandern, als Coach-Potatoe.

In Bordeaux fängt sein Bericht an und da merkt man schon, dass es nicht einfach wird, dank des Hotels und der tristen Stadt, die ihm noch in Erinnerung ist, in dem er übernachtet und der Bahnbeamtin, die behauptet: Saint-Jean-Pied-de-Port gibt es nicht. Den Anfangsort seiner Wanderung sollte es nicht geben? Er wusste sicher, dass es diesen gab und beharrte auf die Fahrkarte, die er dann auch irgendwann endlich bekam.

Erstmal kauft er sich in dem genannten Startort einen Wanderstock, was sich als Glücksfall für ihn herausstellt. Zuerst lief er noch alleine, danach macht er seine Reisebekanntschaften und am Schluss läuft er nach vielen Schwierigkeiten und einigen wenigen Bus-Etappen in Santiago de Compostella ein.
Es gibt einige schwarz-weiß Bilder von seiner Wegwerfkamera, die sehr aussagekräftig sind und da kann man sich dann auch ein „Bild“ von seinen wichtigsten Wegbegleiterinnen machen. Schade, dass das nur schwarz-weiß ist, das knallrote T-Shirt von Anne hätte ich gerne in Farbe gesehen.

Inhalt und Meinung

Das Buch ist sehr interessant geschrieben. Am Anfang fallen ihm noch einige parallelen zu seinem Aufstieg im Showgeschäft ein und ich dachte schon, was für ein schreckliches Buch. Dann wurde das aber immer weniger und er beschrieb seine Tage und die Menschen, die er traf und die Landschaften. Erst später wird ihm bewusst, wie mörderisch die Tour ist. Sein gelesenes Buch scheint den Weg verklärt zu haben oder irgendwie was unterschlagen zu haben oder aber er kann nicht lesen, wie so manches Mitglied hier. Jedenfalls ist der Weg mörderisch und voller Strapazen. Er beschreibt die Menschen, die er kennenlernt. Er lernt, dass alle eine positive Seite haben, die ihm auf seinem Weg weiterhilft. Irgendwie passt immer eins zum anderen. Wenn er aufgeben will, kommt von irgendwo ein Lichtlein her. Er bekommt viele Erkenntnisse. Jeder Tag hat ein Fazit und er lernt sehr viel daraus.

Die Strecke, die er läuft, kann man gleichsetzen mit dem Verlauf des Lebens. Das ist auch nicht immer einfach und selbst Hape hatte es wohl nicht immer einfach. Man muss ruhiger und geduldiger sein, das lernt Hape und das lerne ich auch. In dem Buch steckt sehr viel Wahrheit, vor der man sich nicht verschließen kann, weil sie stimmt. Sie ist nämlich wahr, wirklich wahr. Er ist nicht direkt auf der Suche nach Gott, er ist auf der Suche nach sich selbst. Und er findet sich. Das ist nicht einfach. Genauso wenig, wie für Hape der lange Weg zu vielen Erkenntnissen. Er hat aus dem Weg und den Schwierigkeiten wichtige Fortschritte in seinem Leben gemacht. Hape genießt das Wandern gedankenlos, er denkt an nichts, an wirklich nichts, so verläuft er sich und findet doch tatsächlich eine Abkürzung von etwa 2 km.
Gegen Ende des Buches, da gibt es eigentlich sein Leben in Deutschland nicht mehr. Er denkt nicht mehr viel. Er genießt, tut was er tun muss oder will. Er bemerkt, dass das alles richtig ist. Denn wenn er etwas so beschließt und das auch ausführt, fügt sich etwas anderes. Zum Beispiel, dass er seine wichtigen Weggefährtinnen wieder trifft. Gedankenlos, das ist es. Nicht das böse Gedankenlos, sondern wirklich wandern ohne einen bösen Gedanken.
Wichtig ist, wenn einem was fieses Widerfahren ist, muss man den Gedanken daran fallen lassen, es verflüchtigt sich und ist weg. Vorbei. Nicht mehr das Gehirn damit belasten, damit macht man sich selber krank. Nein, einfach geschehen lassen. Vergessen, ruhiger werden, ausgeglichener werden.
Man lernt auch, dass sich folgendes bewahrheitet: Wie man in den Wald hineinruft, so kommt es zurück. Was bedeutet: Wie man auf die Menschen zu geht, kommt es oft zurück. So hat er denn auch einen Schatten-Menschen. Aber mehr möchte ich nicht verraten.

Fees Fazit

Also wie ihr schon gelesen habt, ich bin total begeistert von dem Buch und das findet auch gleich eine neue Leserin. Ich kann dieses Buch wirklich JEDEM empfehlen und bin total begeistert davon. Klar, dass ich hier 5 Sterne gebe.
Lesezeichenfee am 4 Advent 2009

Veröffentlicht am 20.04.2017

~*~ SOS hilft ? ~*~

Yoga für Rücken, Schultern und Nacken
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Vorteile: SOS Übungen, das Kapitel über den Rücken

Nachteile: die drei maßgeschneiderten Programme, weil ich diese Übungen nicht alle mitmachen kann


===Fee zum Inhalt===

Das Buch ist in drei Teilen ...

Vorteile: SOS Übungen, das Kapitel über den Rücken

Nachteile: die drei maßgeschneiderten Programme, weil ich diese Übungen nicht alle mitmachen kann


===Fee zum Inhalt===

Das Buch ist in drei Teilen aufgebaut:

“’Ganzheitliche Rückenschule:“‘

Am Anfang wird sehr viel zum Rücken erklärt. Wie die Probleme entstehen und warum Yoga dagegen helfen soll.

“’Drei maßgeschneiderte Übungsprogramme:“‘

Dabei geht es um 3 Trainingseinheiten für den Körper. Der untere, obere und der komplette Rücken wird dabei trainiert.

“’Dazu gibt’s die schnelle Hilfe bei akuten Schmerzen:“‘

Spezielle SOS-Übungen für Probleme am Rücken.

===Fees Meinung===

Ich mag das Buch sehr. Denn vor allem wenn ich ganz fiese Schmerzen habe, dann greife ich zu den SOS-Übungen und die helfen auch sehr gut. Ich hab auch das Buch Yoga für Schlappschwänze wo es zusätzliche Übungen gibt. Und wenn mein Rücken riesige Probleme hat, dann geben diese Übungen mir eine gute Hilfestellung, so dass ich den Tag gut überstehe und die Schmerzen verschwinden – OHNE dass ich Tabletten nehmen muss. Leider hilft das auch nur beim Rücken. Der Nacken und die Schultern sind ein spezielles Kapitel, denn die sorgen hauptverantwortlich für meine Migräne mit einigen Triggerauslösern.

Mir gefällt an den Yogaübungen besonders, dass sie nicht so anstrengend sind und man sie auch, wenn man keine so gute Kondition hat machen kann. Rückenübungen sind oft sehr anstrengend, aber diese Übungen kann man „eben mal so“ machen und das ist das, warum ich dieses Buch sehr schätze. Vom eigenen Ausprobieren weiß ich, dass die Übungen Linderung bringen. Das SOS Kapitel ist wirklich sehr toll und daher lohnt sich das ganze Buch schon. Die Übungen sind gut erklärt.

Es ist auch schön, wenn man alles über den Rücken erfährt, wenn es auch manchmal langweilig erscheint, weil man es schon von so vielen Rückenbüchern „weiß“, aber man vergisst auch vieles. Manchmal gibt es auch tatsächlich noch was Neues zu lernen.

Die drei maßgeschneiderten Übungsprogramme sind der Teil des Buches, mit dem ich so gar nicht zurecht komme, denn die meisten dieser Yoga-Übungen kann ich einfach nicht machen, da komme ich dann mit den Rückenbücher-Übungen besser klar.

===Fees Fazit===

Kein Buch ist perfekt, aber ich möchte auch diesem Buch 5 Sterne geben und eine klare Kaufentscheidung, denn es gibt hier genügend Hilfestellung, die das rechtfertigt. Vor allem auf das SOS-Programm möchte ich nicht mehr verzichten.