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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.04.2021

Toller Reihenauftakt!

Sister of the Stars
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Wow, wow, wow, was für ein Buch! Für mich war der erste Band der Hexenschwestern-Trilogie ein wirklich starker Einstieg in erstklassige Romantasy. Obwohl ich beim Prolog noch nicht wusste, ob mir gefällt, ...

Wow, wow, wow, was für ein Buch! Für mich war der erste Band der Hexenschwestern-Trilogie ein wirklich starker Einstieg in erstklassige Romantasy. Obwohl ich beim Prolog noch nicht wusste, ob mir gefällt, wohin das Ganze steuert, so wurde ich mit jedem Kapitel mehr und mehr in die Handlung hineingezogen und habe mich in das Setting, die Charaktere und die Magie verliebt. Insbesondere die Charaktere fand ich toll, da jede noch so „kleine“ Figur einen Daseinszweck im Buch hatte und die Handlung vorantrieb. Es gibt keine unwichtige Figur, niemanden, der lediglich als Lückenfüller fungiert oder den man „überlesen“ kann. Marah Woolf hat es geschafft, dass mir jeder Charakter im Gedächtnis geblieben ist. Die guten, wie die bösen.

Die Liebesgeschichte ist tragisch herzzerreißend, konnte mich aber nicht ganz überzeugen. Vianne und Ezra sind mir teilweise einfach zu naiv mit der Situation umgegangen. Besonders Ezra hat Vianne für meinen Geschmack etwas zu oft und unnötig verletzt. Die beiden sind aber grundsätzlich etwas schwierig, wie ich finde. Vianne bleibt sehr lange inaktiv und lässt sich treiben. Dieses Verhalten und ihre Naivität haben sie mir nicht gerade sympathisch gemacht. Es dauert ziemlich lange, bis sie endlich in eine aktive Rolle schlüpft und zu einer stärkeren Persönlichkeit wird. Ezra war dagegen von Anfang an stark, dafür aber wahnsinnig unsympathisch. Ich habe lange gehofft, dass sein Verhalten nur Show ist und dass er seine Gefühle für Vianne irgendwann akzeptiert und dementsprechend handelt. Da ich hier nicht allzu viel verraten möchte, nur so viel: Ich habe lange gewartet….

Die Nebenfiguren fand ich dafür umso stärker. Besonders Viannes Schwestern und Caleb haben sich in mein Herz geschlichen und ich kann es nicht erwarten, mehr von ihnen zu lesen. Auch die Spannung im Buch fand ich großartig! Die Seiten sind nur so dahingeflogen und durch Marahs schönen Schreibstil war die Geschichte für mich leider viel zu schnell zu Ende. Und oh mein Gott, dieses Ende! Wie kann man das einfach so stehenlassen? An dieser Stelle gibt es einen absoluten Cliffhanger Alarm von mir.

Das Buch hat mir wirklich gut gefallen. Der Weltenaufbau, das Magiesystem und die vielen Personen sind anfangs zwar etwas viel, aber man liest sich sehr schnell in alles hinein. Die Mischung aus Altertum und Moderne, die Marah Woolf hier als Setting kreiert hat, ist einfach fantastisch und wahnsinnig faszinierend. Es hat wirklich viel Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen und ich freue mich auf den Rest der Reihe!


FAZIT

Ein gelungener Fantasy Reihenauftakt, der mit Spannung, Magie und tollen Charakteren punktet. Wegen Ezras Verhalten, Viannes Naivität und der Liebesgeschichte, die nicht ganz meinen Geschmack getroffen hat, ist das Buch kein Highlight geworden, kann sich aber durchaus bei meinen Lieblingsbüchern sehen lassen. Von mir gibt es auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.02.2021

Spontankauf, der sich wirklich gelohnt hat!

Matching Night, Band 1: Küsst du den Feind? (Gewinner des Lovelybooks-Leserpreises 2021)
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Als ich das Buch bei mir in der Buchhandlung gesehen habe, hat mich zuerst das schöne Cover angezogen. Beide Teile der Dilogie passen perfekt zusammen und ergeben ein Gesamtbild, was mein Coveropfer-Ich ...

Als ich das Buch bei mir in der Buchhandlung gesehen habe, hat mich zuerst das schöne Cover angezogen. Beide Teile der Dilogie passen perfekt zusammen und ergeben ein Gesamtbild, was mein Coveropfer-Ich natürlich sofort getriggert hat. Band 1 musste also gleich mit, obwohl ich weder den Klappentext gelesen noch mich über das Buch informiert habe – was ich normalerweise immer mache, um Fehlkäufe zu vermeiden. Aber wisst ihr was? Dass ich an dieses Buch so spontan und unvoreingenommen herangegangen bin, war genau richtig. Ich wusste nicht, was mich erwartet und wurde bei jedem Kapitel mehr und mehr überrascht. Das Buch hat mich vollkommen in seinen Bann gezogen und der tolle Schreibstil von Stefanie Hasse hatte eine unglaubliche Sogwirkung auf mich. Am Anfang begleiten wir Cara, wie sie von Kurs zu Kurs hetzt und versucht, ihren Collegealltag zu meisten. Sie hat kein Wohnheimzimmer und muss in einem Hostel schlafen, dass viel zu weit weg vom College ist, sodass sie die meiste Zeit damit verbringt, im Stau zu stehen und einen Parkplatz auf dem überfüllten Campus zu suchen. Nebenbei jobbt sie in einem Diner, um sich den Alltag finanzieren zu können, da ihre Familie alle Ersparnisse in ihre Ausbildung gesteckt hat. Sie ist überfordert und verzweifelt, deshalb kommt das Angebot, sich den Ravens anzuschließen genau richtig. Die Verbindung lockt nämlich nicht nur mit einer gratis Unterkunft, sondern auch mit einem Stipendium, was Cara und ihrer Familie den finanziellen Druck nehmen würde. Um aufgenommen zu werden, ist Cara bereit, die fragwürdigen Aufgaben der Ravens über sich ergehen zu lassen. Mehr will ich euch über den Inhalt nicht verraten, denn je unvoreingenommener ihr euch auf dieses Buch einlasst, desto besser wird es euch gefallen. Versprochen!

Matching Night 1 ist eine Mischung aus Romantik, Spannung, Humor, Geheimnissen und Intrigen. Ich hatte so etwas in der Art noch nicht gelesen und war wirklich überrascht, wie sehr es mir gefallen hat. Cara ist ein spannender Charakter. Sie ist mutig, nett und loyal, kann aber auch ziemlich sarkastisch und ängstlich sein. Diesen Mix mochte ich sehr und er hat mich toll unterhalten. Manche ihrer Entscheidungen und Denkweisen konnte ich nicht ganz nachvollziehen, was ich aber auf ihr Alter und ihre Vorerfahrungen schiebe. Kommen wir aber zu den beiden Jungs im Buch: Josh und Tyler.
Beide waren mir anfangs nicht wirklich sympathisch, was eigentlich keine guten Voraussetzungen sind, um ein Buch zu lieben. Aber Stefanie Hasse hat es geschafft, diese Antipathie in Faszination zu verwandeln und mir beide Jungs im Laufe der Geschichte schmackhaft zu machen. Josh wirkt am Anfang wie ein Bad Boy, aber man merkt schnell, dass er ein bestimmtes Ziel verfolgt. Mir gefiel es, wie er und Cara sich gegenseitig provozieren und sich dabei näherkommen. Tyler war mir zu Beginn etwas zu stereotyp und ich habe ihn ziemlich schnell in eine Kiste gesteckt. Das hat sich im Laufe des Buches aber geändert, denn Tyler hat einiges zu verbergen und lässt sich nicht in eine Klischee-Kiste bannen. Obwohl ich beide Jungs anfangs ziemlich misstrauisch betrachtet habe, fand ich sie dennoch sehr spannend. Ich wusste nicht, wem Cara vertrauen kann und wer ein falsches Spiel mit ihr treibt. Beide oder keiner? Man weiß es nicht. Genau das ist es aber, was dieses Buch so unglaublich toll macht. Man fiebert die ganze Zeit mit den Charakteren mit und will einfach wissen, was das alles zu bedeuten hat.
Wer ist Freund und wer ist Feind? Was hat dieser Wettkampf zu bedeuten? Wozu das Match? Wo soll das Ganze hinführen? Wenn ihr das erfahren wollt, dann haltet den zweiten Teil bereit, denn das Ende von Band 1 lässt uns mit einem fiesen Cliffhanger sitzen….


FAZIT

Matching Night: Küsst du den Feind? ist ein Pageturner, der mit seinem Genre-Mix für tolle Lesestunden sorgt! Stefanie Hasse hat hier wirklich einen tollen Start für diese Dilogie hingelegt und konnte mich absolut begeistern. Die Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin, die Charaktere überzeugen durch kleine Macken und Fehler und der Plot ist ebenso originell wie spannend. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und den Tipp, auf jeden Fall Band 2 bereitliegen zu haben. Das Ende lässt einen wirklich in der Luft hängen.

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Veröffentlicht am 19.02.2021

Gelungener Reihenauftakt und lang ersehntes Spin-off!

Night Rebel 1 - Kuss der Dunkelheit
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Ich liebe, liebe, liebe die Bücher rund um Cat & Bones. Nachdem bisher Spade, Vlad und Mencheres in diversen Spin-offs ihre Geschichte erzählen durften, kommt nun endlich – ENDLICH – Ian zu Wort. Das Cover ...

Ich liebe, liebe, liebe die Bücher rund um Cat & Bones. Nachdem bisher Spade, Vlad und Mencheres in diversen Spin-offs ihre Geschichte erzählen durften, kommt nun endlich – ENDLICH – Ian zu Wort. Das Cover finde ich wunderschön, aber es passt leider überhaupt nicht zu den anderen Büchern der Reihe. Mein innerer Monk kämpft noch damit, die ungleichen Titel nebeneinander zu sehen, aber er wird sich schon daran gewöhnen.
Meine Erwartungen an das Buch waren sehr hoch. Einfach deshalb, weil mich die Reihe bereits so lange begleitet und Ian ein Charakter ist, den ich schon im zweiten Cat & Bones Band umwerfend fand. Er ist hemmungs- und rücksichtslos, wahnsinnig sexy und mächtig. Man kann Ian durchaus in die Rolle des Bösewichts stecken, in dem Wissen, dass er diesen Part perfekt meistern wird. Er hat aber auch – und das wusste ich von Anfang an – sehr viel Potenzial als Hauptcharakter. Denn Ian ist einer der loyalsten Personen, die es im Cat & Bones Universum gibt. Das beweist er in allen Büchern immer wieder und das hat ihn mir noch viel sympathischer gemacht! Mit Veritas habe ich dagegen eine Weile gebraucht, um warm zu werden. Sie hatte keine leichte Vergangenheit und ist deshalb etwas vorsichtig im Umgang mit anderen Lebewesen. Was mir aber sofort an ihr gefallen hat, war ihr Sinn für Humor und ihr knallhartes Wesen. Sie ist ehrlich – irgendwie klar als Gesetzeshüterin – befolgt aber nicht alle Gesetze sinn- und planlos. Wenn sie etwas nicht mit ihrer Moralvorstellung vereinbaren kann, dann wehrt sie sich dagegen. Dass das natürlich zu lustigen Konflikten mit dem schamlosen Ian führt, ist von Anfang an klar. Die beiden diskutieren, streiten und flirten ungehemmt miteinander. Dabei ist die Anziehung zwischen ihnen auf jeder Seite greifbar und sorgt für reichlich Knistern und Spannung. Die erotischen Szenen sind wieder sehr detailliert, aber weder vulgär noch übertrieben. Jeaniene Frost hat ein Händchen für stimmige Erotik, weshalb ich ihre Bücher auch so schätze.

Das Buch war ein richtig toller Reihenauftakt. Es ist spannend, erotisch und zu keiner Zeit langweilig. Die anderen Charaktere des Cat & Bones Universum kommen ebenfalls vor, was mir jedes Mal ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat. Gestört hat mich eigentlich nur, dass aus Spade plötzlich Spaten wurde. Hier hat die Übersetzung für mich keinen guten Job gemacht und ich finde, das Lektorat hätte darauf mehr achten müssen. Immerhin gibt es die anderen Bücher bereits seit 2008 und Spade kommt in sehr vielen davon vor. Als Fan stört mich so etwas natürlich gewaltig.


FAZIT

Trotz des Übersetzungsfehlers finde ich Night Rebel – Kuss der Dunkelheit sehr gelungen und ich bin froh, dass es endlich wieder eine tolle Vampirreihe gibt, auf dessen Fortsetzungen ich mich freuen kann. Zum Glück erscheint der zweite Band bereits in wenigen Tagen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für dieses Buch!

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Veröffentlicht am 19.02.2021

Spannende Fortsetzung

Dangerous Boys - Wenn du mich findest
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Auch im zweiten Band sorgt Catherine Doyle mit ihrem spannenden, lebhaften und trotzdem lockeren Schreibstil für angenehme Lesestunden. Das Buch beginnt dort, wo Band 1 aufgehört hat und wir begleiten ...

Auch im zweiten Band sorgt Catherine Doyle mit ihrem spannenden, lebhaften und trotzdem lockeren Schreibstil für angenehme Lesestunden. Das Buch beginnt dort, wo Band 1 aufgehört hat und wir begleiten Sophie dabei, wie sie ihr Trauma verarbeitet und die tausend Fragen in ihrem Kopf zu beantworten versucht. Ich muss sagen, dass ich etwas schwer in die Handlung hineingefunden habe, obwohl es noch nicht allzu lange her ist, dass ich den Vorgängerband gelesen habe. Trotzdem hat es eine Weile gedauert, bis ich mich wieder mit dieser verstrickten, gefährlichen Mafiawelt vertraut machen konnte. Ich tat mir anfangs mit Sophie und ihrer Paranoia etwas schwer. Mir fehlten ihre Neugier, ihr Mut und ihre Entschlossenheit, ihrem tristen Leben zu entkommen. Wenn man aber bedenkt, was das Mädchen am Ende vom ersten Band durchleiden musste, kann man ihre Zurückhaltung und ihre Paranoia verstehen. Ihre Reaktionen sind glaubhaft und authentisch, auch wenn für mich dadurch einige Längen im Buch entstanden sind.
Nach und nach entwickelt sich Sophie aber spürbar und wird zu einer starken, mutigen jungen Frau. Sie will ihr Leben in den Griff bekommen und nicht ständig in Angst leben, deshalb nimmt sie die Dinge selbst in die Hand. Ihre Wandlung hat mir sehr gut gefallen und war durchaus glaubwürdig beschrieben. Nic ist nach wie vor ein Wolf im Schafspelz und sollte nicht unterschätzt werden. Für ihn steht die Familie immer an erster Stelle. Er ist skrupellos und nutzt seinen Charme, um seine Ziele zu erreichen. Für mich hat er sich leider sehr zum Negativen entwickelt. Dafür hat sein Bruder Luca eine tolle Entwicklung gemacht. Ich ahnte ja bereits im ersten Teil, dass sehr viel mehr hinter seiner kalten, abweisenden Art steckt und ich hatte Recht! Denn Luca ist anders als die anderen Falcones und scheint mit vielen Dingen nicht einverstanden zu sein, die seine Familie macht. Ich mochte seinen Humor und seine Unterhaltungen mit Sophie sehr. Die beiden schenken sich nichts und zeigen sich gegenseitig von ihrer schlechtesten Seite. Trotzdem spürt man die Funken zwischen ihnen und weiß, dass sich da etwas Großes entwickeln könnte.

Die Spannung steigt ab der Hälfte ziemlich rasant und ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Die Ereignisse überschlagen sich und es werden Geheimnisse über Sophies Leben enthüllt, die ich zwar kommen sah, die mich dann aber trotzdem überrascht haben. Emotional konnte mich das Buch zwar erst im letzten Drittel richtig packen, aber das lag hauptsächlich daran, dass ich Nic unsympathisch finde und die Sache mit Luca sich sehr langsam entwickelt. Das Ende des Buches macht neugierig auf das Finale und ich bin sehr gespannt, welche Richtung Sophies Leben nun einschlagen wird.


FAZIT

Dangerous Boys: Wenn du mich findest ist eine spannende Fortsetzung, die zwar ein paar Schwächen aufweist, durch den rasanten und gleichzeitig lockeren Schreibstil aber durchaus für Unterhaltung sorgt. Ich mochte Sophies und Lucas Entwicklung sehr gerne und freue mich darauf, mehr von den beiden zu lesen. Von mir gibt es deshalb eine Leseempfehlung für dieses Buch.

Veröffentlicht am 19.02.2021

Die Queen of Fantasy schlägt zu!

Crescent City – Wenn das Dunkel erwacht
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Sarah J. Maas ist meine Queen of Fantasy. Mit ACOTAR habe ich mich in ihren Schreibstil verliebt und mit Throne of Glass in ihre Fähigkeit, perfekte-unperfekte Charaktere zu erschaffen. Ich liebe die Art, ...

Sarah J. Maas ist meine Queen of Fantasy. Mit ACOTAR habe ich mich in ihren Schreibstil verliebt und mit Throne of Glass in ihre Fähigkeit, perfekte-unperfekte Charaktere zu erschaffen. Ich liebe die Art, wie sie Orte beschreibt und wie selbst eine völlig abgedrehte Fantasywelt plötzlich detailgetreu vor dem inneren Auge erscheint. Als dann Crescent City angekündigt wurde, hatte ich nie auch nur einen winzigen Zweifel daran, dass die Welt, die Sarah J. Maas hier erschafft, grenzgenial sein wird. Und so war es auch. Crescent City ist eine ziemlich umfangreiche, aber hochmoderne Stadt, in der die verschiedensten Fantasywesen nebeneinander und miteinander existieren. Fae, Werwölfe, Vampire, Meerwesen, Kobolde, Engel, diverse Mischwesen und Menschen leben in derselben Stadt, unter der Führung von gottähnlichen Wesen, die die Regeln bestimmen. Ich gebe zu, dass ich eigentlich einen High-Fantasy Roman erwartet hatte und mit dieser komplexen Urban-Fantasy am Anfang etwas überfordert war. Der Einstieg in die Geschichte war Spannung pur, obwohl man die ersten 200 Seiten mit so vielen Informationen bombardiert wird, dass man diese kaum verarbeiten kann. Mir hat aber die Charaktervorstellung im langen „Prolog“ richtig gut gefallen. Man lernt Bryce, Danika und das Teufelsrudel kennen und weiß sofort, dass diese Gruppe etwas ganz besonderes ist. Die Dynamik zwischen den Figuren stimmt einfach und die angeteaserte Liebesgeschichte war genau nach meinem Geschmack. Aber Sarah J. Maas wäre nicht Sarah J. Maas, wenn sie nicht nach einer perfekten Eingewöhnungsphase alles über den Haufen werfen und völlig neue Handlungs- und Charakterkonstellationen schaffen würde. Denn – wie im Klappentext bereits erwähnt – wird Danika brutal ermordet. Für Bryce bricht daraufhin die Welt zusammen, denn mit ihrer besten Freundin sind auch ihr Lebensmut und ihre Fröhlichkeit gestorben. Erst zwei Jahre später – als sie vom Gouverneur mit der Aufklärung des Mordfalls betreut wird – kommt nach und nach ihr wahrer Charakter zurück.

Ich muss zugeben, dass ich mir zeitweise richtig schwertat mit dem Buch. Nicht, weil es schlecht ist, sondern weil man als Leser völlig unvorbereitet in die Handlung gestoßen wird. Ich musste mich die ersten 300-400 Seiten so darauf konzentrieren, alle Zusammenhänge und die komplexe Welt zu verstehen, dass ich mich kaum auf die vermittelten Emotionen einlassen konnte. Für mich ging dadurch leider ein sehr wichtiger Teil verloren und es hat ziemlich lange gedauert, bis ich mit Bryce und Hunt warmgeworden bin. Ein weiteres Problem hatte ich mit der Haupthandlung, denn es geht überwiegend darum, Danikas Mörder zu finden. Die Geschichte entwickelt sich zu einer Fantasy-Krimigeschichte, was ich leider nicht besonders mag. Bryce und Hunt verfolgen verschiedene Spuren, befragen diverse Wesen und decken Geheimnisse auf. Das Ganze zieht sich über mehrere hundert Seiten und wird nach einer Weile ziemlich zäh. Ich dachte mir oft: passiert da jetzt noch was oder geht es wirklich nur um den Mordfall?
Letztendlich dreht sich der Großteil der Handlung wirklich um die Aufklärung des Mordes und ich muss sagen, dass mich das schon etwas enttäuscht hat. Hätte ich nämlich einen Krimi lesen wollen, hätte ich mir einen mit 300 Seiten genommen, anstatt 900 Seiten darüber zu rätseln, was denn nun mit Danika passiert ist.

ABER – und hier kommen wir zu dem, was Sarah J. Maas so besonders macht – die Handlung nimmt im letzten Drittel noch einmal ordentlich an Fahrt auf. Die Ermittlungen werden spannender, die Emotionen brechen aus jeder Seite hervor und die Charaktere entwickeln sich zu etwas Großartigem! Es ging nicht mehr nur darum, den Mörder zu finden, sondern um die Entwicklung eines jedes Individuums im Buch.
Ganz besonders toll fand ich Ruhn! Bryce’s Bruder war für mich DER Charakter im Buch. Er ist loyal, ehrenhaft und willensstark. Gleichzeitig sehnt er sich so sehr danach, eine Beziehung mit Bryce aufzubauen, dass er alles dafür tun würde. Ich fand ihn einfach großartig! Auch seine beiden Kumpels fand ich toll, die mich ein bisschen an Cassian und Azriel aus ACOTAR erinnert haben. Hunt – der neben Bryce am stärksten im Zentrum der Aufmerksamkeit steht – fand ich dagegen nur okay. Er ist süß und sein Charakter entwickelt sich großartig, aber er konnte mich bis zum Schluss emotional leider nicht wirklich erreichen. Dementsprechend konnte mich die Lovestory auch nicht ganz überzeugen. Für mich war die Verbindung von Bryce und Connor viel stärker als die zu Hunt.

Was mich aber schlussendlich vom Buch überzeugt hat, war die Thematik der Freundschaft und die Geschwisterbeziehung zwischen Bryce und Ruhn. Hier kamen die Emotionen so heftig bei mir an, dass ich sie bis in die Zehenspitzen fühlen konnte. Die Auflösung des Mordfalles hat mir auch gut gefallen, denn das hatte ich in dieser Form nicht erwartet. Die letzten 150 Seiten haben Crescent City dann außergewöhnlich gemacht und mir sind mehrfach die Tränen in die Augen gestiegen, so rührend waren einige Szenen. Schlussendlich konnte mich das Buch dann also doch berühren.


FAZIT

Crescent City ist ein außergewöhnliches Buch, das es seinen Lesern bestimmt nicht leicht macht. Man muss sich erst mehrere hundert Seiten lang in die Geschichte „einfinden“, was leider dazu führt, dass die Emotionen (für mich) zu kurz kommen. Die Charaktere sind – wie für Sarah J. Maas üblich – beeindruckend authentisch und detailliert ausgearbeitet. Die Liebesgeschichte war nicht ganz mein Fall, dafür konnte mich die Geschwisterbeziehung von Bryce und Ruhn überzeugen. Die letzten 200 Seiten sind Spannung pur, trotzdem gleichen sie die 700 Seiten davor leider nicht aus. Obwohl mir das Buch wirklich gut gefallen hat, kommt es für mich nicht an ACOTAR und Throne of Glass heran. Ich will Crescent City aber dennoch jedem Fantasy-Fan ans Herz legen und empfehle es – trotz Kritik – weiter.

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