Geschichten von Mysterien, dem Leben und dem Tod
Die Leben der HeiligenWer die ›Legenden der Grisha‹ von Leigh Bardugo gelesen hat – oder die ›Glory or Grave‹- oder ›King of Scars‹-Dilogie –, wird sich an die Geschichten der Heiligen erinnern, die in ›Die Leben der Heiligen‹ ...
Wer die ›Legenden der Grisha‹ von Leigh Bardugo gelesen hat – oder die ›Glory or Grave‹- oder ›King of Scars‹-Dilogie –, wird sich an die Geschichten der Heiligen erinnern, die in ›Die Leben der Heiligen‹ zusammengefasst sind.
Sind sie zuerst als unliebsames Geschenk an Alina gelangt, gewinnen sie rasch an Bedeutung. An vielen Stellen mussten sich die Leser:innen im Grishaverse bereits fragen, wie viel an den Geschichten um die Leben der Heiligen dran ist. Erlebt man in der Trilogie ›Legenden der Grisha‹ mit, wie eine junge Frau zu einer Heiligen wird, ist es an manch anderer Stelle die Vergangenheit der Heiligen, die die Figuren interessiert. Selbst aus der ›Glory or Grave‹-Dilogie sind die Geschichten der Heiligen nicht wegzudenken – zumindest nicht für Inej.
In der ›King of Scars‹-Dilogie zeigt sich, welches Leben manch Heiliger führt, nachdem es ihm oder ihr gelungen ist, durch seine Taten Einzug in die Bücher Ravkas zu erhalten.
»In einem der vielen Kriege Ravkas zog ein General seine Armee in feindlichem Gebiet auf, eines raschen Sieges gewiss. Das Wetter jedoch hatte anderes im Sinn. Der Wind schnitt mit kalten Klauen durch die dünnen Mäntel der Soldaten.«
Sankt Juris mit dem Schwert
Der Glaube an Heilige hat im Grishaverse eine besondere Bedeutung. Ob er als Instrument eingesetzt wird, die Figuren motiviert oder Wissen über die Vergangenheit bereithält. ›Die Leben der Heiligen‹ macht es nun möglich, dass Fans des Grishaverse ihre eigene Ausgabe mit den Geschichten der Heiligen in den Händen halten können. Das Buch ist wundervoll gestaltet und wirklich toll von Daniel J. Zollinger illustriert worden.
Ich empfehle jedoch, dass zumindest die Trilogie ›Legenden der Grisha‹ zuvor gelesen werden sollten, um sich durch so manche Geschichte nicht doch etwas vorwegzunehmen.
»Es gab ein Dorf, irgendwo im Westen, das sich in den Schutz eines hohen Bergs schmiegte, der wegen seiner krummen Form Gorubun genannt wurde. Von der Spitze des Bergs aus konnte man gerade so das blaue Versprechen des Meers erkennen und beim richtigen Wetter trug der Wind den Salzgeruch von der fernen Küste heran.«
Sankta Lizabeta von den Rosen
Es handelt sich bei ›Die Leben der Heiligen‹ nicht um einen Roman, wie wir ihn sonst so oft aus der Feder Leigh Bardugo kennen. Vielmehr ist es eine Sammlung von Geschichten, ähnlich der ›Sprache der Dornen‹, die einzeln gelesen werden können, ohne eine zusammenhängende Handlung zu besitzen.
»Es gab einen begabten Heiler und Erfinder, der am Rand eines Bauerndorfs lebte. Ilya war ein Einsiedler und am glücklichsten, wenn er in seiner Werkstatt für sich blieb, aber wenn man ihn fragte, so konnte man auf ihn zählen und er mischte Stärkungsmittel oder half einem mit dem Pflug.«
Sankt Ilya in Ketten
›Die Leben der Heiligen‹ sieht nicht nur wirklich toll aus, sondern liest sich auch wunderbar. Die Geschichten sind zwar oftmals bekannt, aber das macht den Reiz des Buches aus. Es versammelt all jene Geschichten, die bereits in der einen oder anderen Form Einlass in das Grishaverse bekommen hatten. Also eine tolle Ergänzung für alle Fans von Leigh Bardugos Trilogie ›Legenden der Grisha‹ oder der Dilogien ›Glory or Grave‹- oder ›King of Scars‹.