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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2019

Ein spannendes, aber auch anstrengendes Fantasyabenteuer

Arthur und der schreckliche Scheuch
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»ARTHUR UND DER SCHRECKLICHE SCHEUCH« ist ein wortreiches Leseabenteuer, das die jungen Leser und Zuhörer von einem verstaubten Dachboden aus in die Fantasywelt zweier Kinder entführt und auf eine gefährliche ...

»ARTHUR UND DER SCHRECKLICHE SCHEUCH« ist ein wortreiches Leseabenteuer, das die jungen Leser und Zuhörer von einem verstaubten Dachboden aus in die Fantasywelt zweier Kinder entführt und auf eine gefährliche Mission schickt.

Ähnlich wie bei »DIE CHRONIKEN VON NARNIA« reisen die beiden Protagonisten, die Zwillinge Arthur und Rose, nacheinander durch ein Portal in eine Parallelwelt, die sie als kleine Kinder selbst entworfen haben. Diese Welt wird durchaus bildhaft beschrieben und die Autorin begegnet mit ihrem leichtgängigen Schreibstil der jungen Zielgruppe auf Augenhöhe, trotzdem empfand ich die durchgehend kindlichen Beschreibungen und Begriffe beim Lesen als sehr anstrengend und das hielt mich davon ab, vollständig in die Fantasiewelt einzutauchen. Hinzu kommen viele unnötige Passagen, die das gesamte Abenteuer unnötig in die Länge ziehen.

Schön hingegen empfand ich die Darstellung der Beziehung des Zwillingpärchens, das sich zu Beginn der Geschichte stark voneinander entfremdet hat und sich im Verlauf der Handlung wieder annähert. Allerdings erschienen mir die elfjährige Zwillinge beim Lesen eindeutig jünger.

Insgesamt ist dieses Kinderbuch trotzdem ein spannendes und stellenweise auch gruseliges Leseabenteuer, das sich besonders gut gemeinsam lesen und vorlesen lässt. Wenn man schon viele, große Kinderbuchklassiker, wie z.B. »DIE CHRONIKEN VON NARNIA« gelesen hat, kann man dem Reiz an Arthurs Weltenentwurf zwar nur schwer verfallen, doch aus Kinderaugen betrachtet, ist die abenteuerliche Reise in die kindliche Fantasiewelt an- und aufregend.

Ich persönlich würde »ARTHUR UND DER SCHRECKLICHE SCHEUCH« Selbstlesern, Mädchen und Jungen, ab 8 Jahren empfehlen. Zum Vorlesen eignet sich dieses Abenteuer sicherlich schon ab 6 Jahren.

Veröffentlicht am 23.09.2019

Leider viel zu kitschig ...

From Here to You
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Mit »BEAUTIFUL DISASTER« hat sich Jamie McGuire in mein Herz geschrieben und auf ihren neuen Roman »FROM HERE TO YOU«, in dem sogar die Maddox-Zwillinge als Feuerwehrmänner Nebenrollen besetzen, war ich ...

Mit »BEAUTIFUL DISASTER« hat sich Jamie McGuire in mein Herz geschrieben und auf ihren neuen Roman »FROM HERE TO YOU«, in dem sogar die Maddox-Zwillinge als Feuerwehrmänner Nebenrollen besetzen, war ich echt gespannt. Doch leider konnte mich die Liebesgeschichte von Darby und Trex nicht überzeugen.

Dabei beginnt die Geschichte an einem wirklich spannenden Punkt und konnte mich von den ersten Szenen an mitreißen. Denn die sind wirklich rasant. Die Protagonistin Darby erfährt an ihrem Hochzeitstag, dass sie schwanger ist. Kurzerhand flüchtet sie aus der Kirche, setzt sich samt Hochzeitskleid in einen Fernbus und fährt in einen anderen Bundesstaat, um eine möglichst große Distanz zwischen sich und ihren gewalttätigen Verlobten zu bringen. Durch eine glückliche Fügung findet sie eine Anstellung in einem kleinen Hotel und genau dort trifft sie auf den geheimnisvollen Elitesoldaten Scott Trexler, der sich sofort Hals über Kopf in sie verliebt…

Nach dem rasanten Einstieg kommt die Handlung schnell an einen Punkt, an dem kaum noch etwas Interessantes geschieht und die Längen im Mittelteil ziehen sich wie Kaugummi. Am meisten gestört haben mich jedoch die kitschigen Dialoge und das übertrieben gefühlsduselige Verhalten von Trex, der Darby ständig Liebeserklärungen à la „Ich habe mein Leben lang nach dir gesucht“; „Ich gehöre zu dir“; „Endlich habe ich dich gefunden“ macht. Diese Passagen fand ich sehr anstrengend zu lesen, da sie mir so unglaubwürdig erschienen.

Im letzten Buchdrittel wendet sich die kitschige Liebesromanze wieder in einen spannenden Krimi und ganz ehrlich, diese Kapitel haben mich wiederum extrem gefesselt und gut unterhalten.

Alles in allem hat mich »FROM HERE TO YOU« ehr enttäuscht zurückgelassen, da mir die Längen im Mittelteil und das Verhalten des Protagonisten einfach zu anstrengend waren. Die Grundidee der Geschichte hat mir hingegen ganz gut gefallen. Die Umsetzung leider weniger … Schade!

Veröffentlicht am 06.09.2019

Dieser Auftakt konnte meine Erwartung leider nicht voll erfüllen

Kristallblau - Magisches Blut
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Mit ihrer Jugendfantasyreihe »JUWEL« hat Amy Ewing für einige begeisterte Leserstimmen gesorgt und seitdem stehen diese Bücher auf meinem Wunschzettel. Aus einem inneren Gefühl heraus denke ich einfach, ...

Mit ihrer Jugendfantasyreihe »JUWEL« hat Amy Ewing für einige begeisterte Leserstimmen gesorgt und seitdem stehen diese Bücher auf meinem Wunschzettel. Aus einem inneren Gefühl heraus denke ich einfach, dass mir diese Geschichte sehr gefallen wird.

Auf den neuen Reihenauftakt »KRISTALLBLAU« war ich daher sehr positiv gestimmt, doch die englische Originalausgabe hat schon für einige Diskussionen gesorgt, die ich nur zum Teil bis gar nicht nachvollziehen kann.

Zu allererst muss ich den komplexen Weltenentwurf loben, der mich in Kombination mit einem übersinnlichen Wolkenvolk anfänglich überfordert hat. Die sogenannten Cerulean leben in einer schwebenden Welt, die durch ein magisches Band mit einem erdähnlichen Planeten verbunden ist. Das ausnahmslos weibliche Wolkenvolk hat ungewöhnliche Bräuche und merkwürdige Ansichten. Beim Lesen spürt man, dass dort noch einige Geheimnisse verborgen sind, die wohl erst in den Fortsetzungen gelüftet werden. Leider empfand ich besonders dieses Volk bis zum Ende hin ziemlich unnahbar und merkwürdig.

Die zentrale Hauptfigur Sera lebt auf ebendieser schwebenden Wolkenwelt und stürzt nach einem missglückten Ritual auf den Planeten herab, auf dem zwei unterschiedliche Völker leben. Dort wird sie von einem geldgierigen Mann gefangen genommen, der plant, sie auszubeuten. Die Zwillinge Agnes und Leo versuchen Seras Leben zu retten.

Die Diskussionen, die im englischsprachigen Raum aufkamen, drehten sich allesamt um das extreme schwarz-weiß-Denken, das im Roman herrscht. Die Menschen sind entweder schwarz oder weiß, eines der Völker ist extrem homophob, rassistisch und fühlt sich der Minderheit gegenüber überlegen. Manche Leser werfen der Autorin deswegen Rassismus vor, was ich maßlos übertrieben finde. Durch das Handeln ihrer Charaktere, die sich bemühen, aus diesem fürchterlichen System auszubrechen, macht sie meiner Meinung nach nur deutlich, dass es sich lohnt, Ungereimtheiten zu hinterfragen und aufzubegehren.

Mir persönlich hat der gesamte Entwurf gut gefallen und von der Autorin detailliert durchdacht. Einzig die Art und Weise, wie auffällig die sexuelle Vielfalt beschrieben wird, empfand ich als zu gekünstelt und zu gewollt locker. Auf mich wirkten die Neigungen nicht authentisch genug, um glaubwürdig zu wirken. Das finde ich wirklich schade. An diesen Stellen wurde einiges an Potenzial verschenkt.

Der Plot selbst kommt mit wenig Action aus und erzählt in einem angemessenen Tempo eine ganze Menge. Überraschende Wendungen und unberechenbare Charaktere machen diesen Fantasyroman interessant und unvorhersehbar. Trotz des guten Leseerlebnisses hat dieser Reihenauftakt meine Erwartungen nicht voll erfüllt. Ich habe mir mehr Emotionen, eine tolle Liebesgeschichte und einnehmendere Charaktere gewünscht.
Da es noch einige offene Fragen und Handlungsstränge gibt, möchte ich die Fortsetzung dennoch gerne lesen.

Veröffentlicht am 28.08.2019

Ein humorvoller, liebeswerter und überraschend tiefsinniger Roman

OMG, diese Aisling!
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Schon im Vorfeld habe ich viel von der zauberhaften AISLING gelesen und gehört, was meine Neugierde auf diesen Roman stark befeuert hat. Ihren Ursprung hat dieses Buch in einer Facebookgruppe gefunden, ...

Schon im Vorfeld habe ich viel von der zauberhaften AISLING gelesen und gehört, was meine Neugierde auf diesen Roman stark befeuert hat. Ihren Ursprung hat dieses Buch in einer Facebookgruppe gefunden, die das irische Autorinnenduo erstellt und mit Storys der fiktiven 28-jährigen Aisling gefüllt hat. Dieser Roman umfasst die gesammelten Aisling-Storys aus ebendieser Gruppe und mittlerweile ist Aisling eine der erfolgreichsten irischen Romanfiguren der letzten Jahre.

Glücklicherweise habe ich dieses Buch zum Vorablesen erhalten, doch die ersten Seiten haben meine anfängliche Euphorie schnell ausgebremst. Auf mich wirkte Aisling frustriert und mit ihrer naiven Art zusammen mit dem betont lockeren Schreibstil kam ich überraschend schlecht bzw. nur genervt zurecht. Es werden viele Dinge, irische Bräuche und Insiderstorys erzählt, die für die eigentliche Handlung nicht wirklich wichtig sind.

Doch dann ist es plötzlich passiert, Aisling hat sich in mein Herz geschlichen und ich habe mich ganz oft in ihr wiedererkannt. Die von mir anfänglich als nervig empfundenen stereotypen Charaktereigenschaften sind gar nicht so oberflächlich, wie ich dachte. Aisling ist zuverlässig, ehrlich, freundlich, mitfühlend und was sie selbst angeht, extrem unsicher und selbstkritisch. Sie hat es satt, auf ihren Freund John zu warten, der ihr nach sieben Jahren Beziehung immer noch nicht die Fragen aller Fragen gestellt hat. Sie hat das Gefühl, dass sich alle Freundinnen und Bekannte aus dem Dorf weiterentwickeln und auch sie möchte endlich den nächsten Schritt gehen. Doch ehe sie es sich versieht, steht sie wieder ganz am Anfang. Sie ist Single, zieht vom Dorf in die große Stadt und muss endlich lernen, erwachsen zu werden.

Die Geschichte von Aisling ist erfrischend, witzig, manchmal überdreht und ehrlich. Es ist schön, Aisling dabei zu beobachten, wie sie ihren Horizont erweitert, lernt über ihren Schatten zu springen und altbackene Prinzipien endlich über Bord wirft. Neben all den humorvollen Szenen gibt es auch emotionale und tiefsinnige Momente, die ich in diesem Roman so nicht erwartet hätte. Durch diese Entwicklungen bin ich noch enger an Aisling herangerückt.

Dieser lockere Roman hat mir wirklich einige schöne Lesestunden beschert.
»OMG, DIESE AISLING!« ist humorvoll, liebenswert und tiefsinnig.

Veröffentlicht am 22.08.2019

Charmante Verse und niedliche Illustrationen für besondere Kinder

Wir feiern dich
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Dieses niedliche Bilderbuch enthält eine herzerwärmende und mutmachende Geschichte, die durch rhythmische und teils sich reimende Verse erzählt wird.

In »WIR FEIERN DICH« nimmt man die Rolle des Erzählers ...

Dieses niedliche Bilderbuch enthält eine herzerwärmende und mutmachende Geschichte, die durch rhythmische und teils sich reimende Verse erzählt wird.

In »WIR FEIERN DICH« nimmt man die Rolle des Erzählers ein, der der Reihe nach aufzählt, was man alles an dem kleinen, namenlosen Pinguin, der im Mittelpunkt steht, liebt, bewundert und was man einfach nur unglaublich toll an ihm findet. Angefangen vom ersten Schalenbruch über die ersten Versuche, die Welt zu entdecken, bis hin zu dem Punkt, an dem man ihm wünscht, genauso zu bleiben, wie er jetzt ist, und er sich von nichts und niemanden stoppen lassen darf. Denn er steht an einem Punkt im Leben, an dem der Weg erst beginnt und viele aufregende Abenteuer auf ihn warten, wenn er den Mut hat, sie zu erleben.

Als ich dieses Büchlein zum ersten Mal entdeckt habe, dachte ich, es würde sich “nur” um ein Geschenkbuch handeln, dass man vielleicht ein bis zwei Mal lesen wird. Doch diese zeitlose, kurzweilige und durchgehend positive Geschichte kann man immer wieder vorlesen. Die niedlichen und detailreichen Illustrationen, die in sanften Farben koloriert sind, sprechen fast von selbst und machen die niedlichen Charaktere lebendig.

»WIR FEIERN DICH« ist ein zuckersüßes Bilderbuch mit Charme, das man Menschen schenken und Kindern vorlesen kann, die man sehr liebt, schätzt und denen man einfach das Beste für die Zukunft wünscht. Die kurzen Zeilen geben den Zuhörern und Lesern ein gutes Gefühl!